Hi,

nach dem spektakulären Wasserwochenstart wollte nun der berüchtige Phanti-Partnerpark besucht werden.

Wie antwortete Jens Höffken doch einst so vielversprechend auf meine Frage, die da lautete, ob der Park mehr Flair als Phantasialand hat?
Genau: "Der Park hat Flair."

Wir durften uns den Park schlußendlich 1 1/2 Tage anschauen (Ja, die Zeit sollte man zumindest im Hochsommer investieren!).

Der Eingang...

...und eine wunderbare Familienachterbahn mit dem kongenialen Namen "Family Adventure"

Es ist ja wirklich keine erstunkene und erlogene Mär, daß "Südeuropäer" Achterbahnen meiden wie der Teufel das Weihwasser, im Gegenzug jedoch Wasserattraktionen favorisieren wie der Brot das Mieder.
Zurück zum Thema:

"Autosplash" ist und bleibt ein zwar wirklich originell thematisierter, jedoch furzlangweiliger Flume. Da helfen auch keine gewollt-lustigen und vorhersehbaren Autowitze (Tauchen verboten etc.)...Die Trommel in der Höhle hat mich dennoch überzeugt: Thematisch so sinnlos & scary (wegen dem seltsamen Geräusch), daß es wieder Spaß macht.
Ob man dafür nun über 1 Stunde anstehen möchte, ist eine andere Sache...

...oder besser nach dem plötzlichen Platzregen knapp 10 Minuten hierfür:

Ich bin ja schon Tutuki Splash gefahren, aber "Niagara" - das ist krank. Zunächst wird man sofort beim Einrasten des Bootes in die Kette des Liftes durch die gerade auf der anderen Seite vom herunterfahrenden Boot produzierte Druckwelle so dermaßen durchnässt, daß der Ride hier schon beendet sein könnte.
Danach könnte ich mich täuschen, aber warum ist der Ride so verdammt hoch? Kommt mir das nur so vor?
Der folgende Prozess dürfte im Ablauf klar sein: Man wird eben noch einmal so naß, daß man schon einen >30-Grad-Celsius-Tag braucht, um rein faktisch noch die Möglichkeit zu besitzen, naturgetrocknet zu werden.
Aber was kann man dazu noch sagen?
Richtig: Das ist ein Spillwater!

Hier noch einmal in "ganz":

Achso, da waren ja noch die Achterbahnen.
Meine neue Lieblingsmaus steht fest:

Pakal ist wie Heilfasten: Man entgiftet seinen Körper. Wie geht das?
Durch ein patentiertes Bremssystem, welches dafür sorgt, daß dein Körper nach der Fahrt nicht mehr existiert und die Bremsen an den unmöglichsten und sinnlosesten Stellen eingesetzt bzw. nicht eingesetzt werden wie z.B. nicht während der Kurvenfahrt.

Ich dachte zuerst, daß die Bremsen nie greifen. Umso verwunderlicher, daß sie mit zum Fahrprogramm gehören, wenn man am Ende fast schon 3 Mal auf NULL gebremst wird.
Grausam, aber klasse. So muß eine Maus funktionieren!

Ich hasse zwar weiße Woodies, aber es geht nichts über verschmutzte weiße Woodies:

Hach, warum fehlt "Sierra Tonante" eigentlich das letzte twisted Quentchen? Irgendwie liebe ich einerseits die unerbittliche Härte, wenn man last row fährt, aber irgendwie ist mir das zu Möchtegern-"Out-and-Back". Der Coaster funktioniert nur hinten, ansonsten kann ich ihm nicht viel abgewinnen.
Nicht falsch verstehen: Ich mag den Woodie sehr gerne, aber da fehlt etwas. Und bitte fragt mich nicht, was. Vielleicht ein Layout-Problem?...vermutlich.

Rio Bravo (bei Nacht):

Sehr schöner Rapid mit stellenweise nicht ganz nachvollziehbaren Wellenbrechern (weil: im Schneckentempo in Wellenbrecher fahren = nicht nass). Aber obig abgebildetes Wasserfallbecken macht eben die Boote zwangsnass. Ich nenne so etwas gerne "automatisierte Wasserkanonen". Der Verlauf des Rapids ist wirklich sehr schön, da man sich permanent im dichtesten Dschungel befindet.

Apropos: Dschungel. Mirabilandia besticht durch die Gemütlichkeit und unübertreffliche Atmosphäre liebevoller Gestaltungsperfektion. Stellenweise sind verdammt unspektakuläre Rides (z.B. "Explorer") so aufwendig gestaltet, daß man sie einfach lieben muß. Einer der wenigen Parks, in denen selbst ein SLC 'ne gute Figur machen würde.

Natürlich habe ich noch nie einen solch grausam gestalteten Space-Bereich mit zwei nackten Freefall-Türmen gesehen (da lacht das G'müth); aber dieser Stilbruch verhilft zu angeregtem Schmunzeln. Das ist doch schonmal etwas.

Zwei Shows wurden besucht:
Italian Baywatch

und "Scuola di Polizia"...

...wobei letztere wirklich durch unglaublich tolle Proleten-Stunts selbst in meinem Herzen ein Feuer zum Lodern bringen konnte.
Ich habe leider nie die "Police Academy"-Show in der WBMW sehen können, um nun beide Shows miteinander zu vergleichen.
Aufwendige Car- und Motorbike-Stunts mit viel Pyrotechnik.

Italian Baywatch war wirklich in Ordnung. Zumal ich mich wirklich frage, ob die Show eine inoffizielle Fortführung der damalig abgesetzten "Todesspringer von Acapulco"-Show aus dem PHL ist.

Fazit: Mirabilandia ist keimfrei. Ich habe noch nie einen solch sauberen Park erlebt. Entweder lassen die Besucher dort keinen Müll auf den Boden fallen oder Mitarbeiter räumen ihn binnen 4 Sekunden weg.
Meine Ausführungen klingen sehr negativ, da sie sich auf die reinen Fahrgeschäfte beziehen. Dies ist aber in der Gesamtbetrachtung einfach nicht mehr wichtig. Es gibt wenig Parks, in denen die Atmosphäre alle technischen Ansprüche überlagert.

Ich habe mich im Mirabilandia pudelwohl gefühl. Natürlich erwartete ich kein perfektes Universal-Universum.
Und wenn Parallelen zu Partnerparks existieren, bleibt mir nur das schönste aller Komplimente herzallerliebst zu formulieren:
"Mirabilandia ist das, was Phantasialand nie sein konnte".

Danke, Mirabilandia.

Gruß,
Turgut

Mein Kreis schließt sich immer.