Hallo,vom zweiten bis vierten Tag (So, 20.6. bis Di, 22.6.04) stand das Disneyland Ressort Paris auf dem Programm. Nachdem wir am Samstagabend im Hotel Balladins in Torcy (45 EUR pro Zimmer und Nacht) angekommen waren, machten wir uns – die einen frischer, die anderen nicht – zum Disneyland auf. Die 15 km waren schnell zurückgelegt, auch an den darauf folgenden Werktagen war dies problemlos möglich, und wir kamen nach 8 EUR Parkgebühr Entrichtung auf den Parkplatz. Um 8.45 Uhr wurden wir in die 2te Reihe eingewiesen, das heißt, es waren gerade mal 200 bis 400 Fahrzeuge vor uns. Schnell zum Eingang, da anscheinend nur Hotelgäste mit schon ausgestellten Tickets in den Park wollten, konnte ich direkt die Story von „wir sind eine Familie mit 4 Personen und wollen alle 4 den Annual Pass Fantasy“ aufsagen. Nachdem der Verkäufer unter Zuhilfenahme zwei weiterer Personen den Rabatt für 4 gleichzeitig gekaufte AP-Karten herausgefunden hat (15%), wollte mir eine andere Verkäuferin den tollen Dream-AP schmackhaft machen. Ich habe dankend abgelehnt und stattdessen die Parkquittung vorgelegt. Die 8 EUR wurden vollständig erstattet.
So waren wir um Viertel nach Neun im Disneyland. Die Beschallung ist einmalig, besonders auf der Main Street. Ein einmaliger An- und Augenblick, der noch dadurch versüßt wurde, dass es mir persönlich im Vergleich zu meinen Besuch 1995 fast entvölkert vorkam. Der geringe Andrang sollte uns auch die kommenden Tage erhalten bleiben. Da das Annual Pass Büro erst um 10 Uhr aufmachte, haben wir uns erst einmal mit Hilfe unserer provisorischen APs, die wie normale Tageskarten aussehen, mit dem Fast Pass System vertraut gemacht. Für uns führte der erste Weg zum Space Mountain, der immer noch toll, super, klasse, mit anderen Worten einmalig ist. Leider ist der Glanz aus 1995, wo meine Schwester und ich am 16. und 17. Betriebstag der Achterbahn teilhaben durften, doch etwas verblasst, aber es tut sich was. Mein Vergleich mit der damaligen Konfiguration fällt folgendermaßen aus: Fast Pass ist klasse und schadet m.E. dem Gesamteindruck in keiner Weise, bis auf eine Ausnahme: Man konnte ohne FP durch den Berg gehen, ohne die Achterbahn fahren zu wollen. Es ist ein einmaliger Anblick, von der „Besuchertribüne“ das Treiben im Berg beobachten zu können. Der Space Mountain Trailer Film nervt. 1995 gab es noch diesen "Achtung Mondreisende" Film noch nicht, und das fand ich auch gut so. In der Warteschlange sind 2x 2 Fernseher angebracht, die das Filmchen mit englischen und französischen Untertiteln zeigen. Auf die Art lernt man auch etwas Französisch, aber darauf kann ich verzichten. Dass aber im letzten Raum (Sternenhimmel und Columbiad Konstruktionszeichnungen) vor dem Bahnhof die Wartelinie verkürzt wurde –sie läuft diagonal durch den Raum-, ist recht angenehm, da es in geschlossenen Räumen doch recht stickig wird, wenn zu viele Menschen schwitzend warten. Die Warteschlange auf der Galerie um den Bahnhof herum wurde bei unserem jetzigen Besuch nicht genutzt. Ich fand sie 1995 spannungssteigernd, da im 40 Sekundentakt die Züge mit dem triumphalen Schlussakkord in den Bahnhof einfuhren. Dieses Spektakel bekommt man nun nicht geboten, dafür ist die Wartezeit schätzungsweise 6 Minuten kürzer. Zur Fahrt selber: it depends. Ich selbst persönlich fand es nicht so schlimm wie von vielen beschrieben, aber das kann auch Wunschdenken sein, da mich Space Mountain nach wie vor verzaubert. Meine Empfehlung. Nehmt eine Bahn mit Kopfpolsterung, setzt euch eher hinten als vorne hinein und habt ein wenig Körperspannung während der Fahrt. Drückt den Kopf ein wenig nach hinten in die Kuhle. Damit habe ich vier komplett schlagfreie Fahrten hinbekommen, d.h. keinen einzigen Ohren/Hals-Bügel-Kontakt wärend der jeweiligen Fahrt. Nichtsdestotrotz ruckelt die Bahn gewaltig, dies war aber im Eröffnungsmonat Juni 1995 auch nicht komplett anders, wie meine Ohrring-tragende Schwester bestätigt. Ich freue mich aber, dass Disneyland Paris sich der Bahn annimmt und diese mit einer optischen und hoffentlich auch fahrtechnischen Ausbesserung ihr 10-jähriges Jubiläum feiern lässt. Zum Inneren: Ich meine, dass der eine oder andere Effekt mehr vorhanden gewesen war. Vielleicht kann mich jemand in den folgenden Punkten bestätigen oder widerlegen: Dass die Kanone komplett außer Betrieb ist, brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. 1. Im Meteoritentunnel der ersten Blockbremse gab es mal Laser- oder Lichtblitze, die ich bei diesem Besuch nicht gesehen habe. 2. Der Mond, der im (zweiten) Lift zu sehen ist, war am Sonntag und Montag eingeschaltet, am Dienstag war er nicht zu sehen. Ich dachte, dass das Gesicht sich verändert, von lächelnd nach Grimasse, aber diesesmal hat sich das Gesicht nur um 45° gedreht. Gab es mal eine „Gesichts-Metamorphose“ oder täusche ich mich. 3. Im Abbremstunnel gab es keine bis kaum merkbare Lichteffekte. Das ist auch für die Wartenden etwas langweilig. Ich meine, dass hier mit Blitzlichtern nicht gespart wurde. Zum ersten Mal ist mir neben dem „Steuerhaus“/CM-Kabine im Bahnhof eine Digitalanzeige aufgefallen, die im 2-Gleis-Betrieb von 45 Sekunden und im 1-Gleis-Betrieb von 36 Sekunden rückwärts zählt. Diese Anzeige gab es auch nicht von Anfang an?!? Genug über SM, der ursprünglich Discovery Mountain heißen sollte, wie man an den Zügen und Geländern jetzt noch sehen kann, denn die schmiedeeisernen Verzierungen sind nicht mal eben austauschbar, also wird Werbung für Depeche Mode gemacht 
Habe ich schon erwähnt, dass Fast Pass klasse ist? Bei Big Thunder Mountain waren die Wartezeiten – obwohl der Park m.E. recht leer war – teilweise über 60 Minuten. Also schnell zur Fast Pass Station, Tickets ziehen und weiter. Allerdings scheint das Prinzip von Fast Pass - auch bei den Benutzern - noch nicht komplett angekommen zu sein. Bei fast jeder Attraktion standen größere Gruppen vor dem Fast Pass Eingang und warteten auf die Gültigkeit ihres Fensters. Am schlimmsten war es vor Space Mountain, da auch Leute mit gültigem Zeitfenster stehen blieben und warteten und es nicht verstanden, warum man denn vorbei wollte und warum die anderen nicht weitergingen. Leider gab es Verständigungsprobleme, da 95% der Besucher im DLP offensichtlich Franzosen waren und diese sprechen bis auf wenige rühmliche Ausnahmen keine Fremdsprachen, auf der anderen Seite reichten unsere Französischkenntnisse nicht aus, den Personen mit gütigem Zeitfenster klar zu machen, an den Anderen vorbeizugehen, weil diese auf bessere Zeiten (GRÖÖL) warten. Fast Pass ist wirklich klasse, by the way.
Indiana Jones scheint wohl komplett aus der Mode zu kommen, anders kann ich mir die nicht vorhandenen Fahrgäste erklären. Am ersten Tag – ein Sonntag – war es vor 10 Uhr schon ein Walk On, am Montag und Dienstag haben die Cast Member aber einen angebettelt, bitte noch eine Runde zu drehen, aus Ermangelung von Fahrgästen. Tatsächlich haben wir hier einmal Fast Pass benutzt, obwohl ohne die Wartezeit auch nur 5 Minuten länger gewesen wäre. Ich habe mich mit Schrecken daran erinnert, dass wir vor 9 Jahren bei Indiana Jones (in der Vorwärts Version) 90 Minuten gewartet haben, in Worten: neunzig. Und das war damals kein hach-ist-das-aber-kühl-und-das-Mittags-Juni, sondern warum-ist-die-Kulisse-so-verdammt-realistisch-und-nirgendwo-ist-was-zu-trinken-Juni.
Man kann noch so unendlich viel zum Disneyland sagen, aber erlebt es selber. Die Piraten der Karibik sind einmalig. Dass man PotC nicht mit den Piraten von Batavia vergleichen kann – obwohl der EP und die Attraktion erstklassig ist, spielt Disney wirklich in einer eigenen Klasse. Das gleiche gilt für Phantom Manor. Die Animatronics in It’s a small World sind allerdings nur Mittelmaß, dafür ist der Soundtrack ein solcher Ohrwurm, dass einem nach 2 Fahrten nicht nur die Ohren bluten, sondern in meinen Augen ist diese Fahrt beinahe ein E-Ticket-Ride. Das hört sich komisch an, ist aber so: ein running gag ist für uns das Klick-Klack der Monduhr. Die „Tapete“ im France Telecom It’s a small World Promotion-Raum hätte ich auch gerne zu hause.
Wer mal Kinderwagen im dreistelligen Bereich auf einmal sehen will, muss im Allgemeinen Sonntagnachmittag im Fantasyland spazieren gehen und im Besonderen sich die Attraktion Dumbo näher anschauen. Das wäre für mich DER Fast Pass Anwärter schlechthin.
Nachmittags sind wir meist in die Disney Studios gegangen, die vom Terrain her sehr klein geraten sind.
Aber wie oft gilt auch hier: Klein aber oho. Die Stuntshow ist super, Animagique und Cinemagic braucht man eigentlich nicht zu erwähnen, einfach besuchen. Bei der Studio Tram Tour hoffe ich, dass ich das nächste Mal einen Wagen mit englischer oder deutscher Beschallung bekomme. Obwohl wir uns unter „schwarz-rot-gelb“ eingereiht haben, durften wir einer Niederländerin und einer Italienerin lauschen. Für alle, die es nicht wissen. Die Studio Tram Tour wird mit einem Wagenverbund bestehend aus 6 (?) Wagen gefahren, in dem in verschiedenen Sprachen die unterschiedlichen Kulissen erklärt werden. Hierzu sind in jedem Wagen auch Plasma-Displays installiert.
Armageddon muss ich noch ein zweites Mal besuchen,. Als nicht französisch sprechender Mensch hat man trotz mehrsprachiger Pre-Show, die etwas langatmig scheint, in der „Kulisse“ Schwierigkeiten, die Story zu verstehen. Für mich stellt sich die Frage: Was sollte das, wo steckt der Clou?!? Aber eine Warnung an alle Eltern. Die Attraktion sollte mindestens FSK6 erhalten, wenn nicht sogar noch höher. Um mich drum rum sind reihenweise Kinder heulend umgefallen.
Bevor ich die Studios verlasse, sag ich nur: „Wait a minute, wait a minute …“. Unbelievable, terrific bzw. fabuleux, légendaire. Alle, die in SFH Superman gefahren sind, werden in Paris die prinzipiell gleiche Bahn in einer sagenhaften und unbeschreiblichen Art und Weise in Szene gesetzt sehen, dass einem Sehen und Hören vergeht – bildlich gesprochen. Mein erster Blick auf den Rock ‚n’ Roller Coaster. Nach der netten Pre Show geht man noch ein paar Meter an Filmplakaten entlang und biegt links um die Ecke: Schon steht man vor der Bahn, auf dessen linker Seite groß 3,2,1 angezeigt wird … und die Bahn verschwindet unter Lichtblitzen mit toller Sounduntermalung mit knapp 9 m/s²-Beschleunigung aus unserem Sichtfeld. Da wie fast überall im Ressort die Abfertigung reibungslos klappt, sitzt man nach spätestens 5 Minuten in einem Wagen und wird selber auf die Reise geschickt. Im Vergleich zu Space Mountain fährt die Bahn butterweich. Obwohl während unseres Besuches auf manche Effekte wie z.B. Nebel verzichtet wurde, wird jede Fahrt zu einem sagenhaften Erlebnis. Allerdings war der Park sooo leer, das wir nur 3 der 5 möglichen Soundtracks gefahren sind, da nur 2 bzw. 3 Bahnen gleichzeitig im Einsatz waren. Zu erkennen sind die Bahnen an den Farben und Formen, die an die Wände projiziert werden. An unseren drei Tagen waren nur folgende Bahnen im Einsatz: pinker Stern, blaue Kreise und gelb-roter Stern mit Kreis. Ich hoffe, dass ich beim nächsten Besuch alle Soundtracks fahren kann. Ist es normal, dass an drei aufeinander folgenden Tagen nur dieselben 3 Bahnen unterwegs sind, wobei „rot-gelb“ auch noch einen Wackelkontakt auf der linken Tonspur hatte? Aber das sind nur Nebenerscheinungen einer einmaligen Bahn. Meine Empfehlung: Auch Achterbahnmuffel sollten hiermit fahren. Höhenangst zählt hier nicht. Da ab 120cm Körpergröße hiermit gefahren werden kann, empfehle ich entsprechend großen 6-Jährigen eine Fahrt hiermit. Eure Kinder werden es lieben und die Könige der Grundschule sein
Zu Guter letzt ein oft zitierter Tipp. Besucht die Geschäfte mittags oder am frühen Nachmittag. Leerer geht’s nimmer. Da wir am Dienstagnachmittag von DLP nach Rust gefahren sind (560 km), kamen wir zwangsläufig in den Genuss ausgestorbener Shops.
Restaurants haben wir leider aufgrund von Sparzwängen unserer Mitreisenden nicht besucht, nur das große M im Disney Village haben wir einmal aufgesucht und es war trotz Nebensaison alles andere als Angenehm dort. Meines Erachtens ist das Preis-Leistungs-Verhältnis gar nicht sooo schlecht, wie von vielen behauptet, d.h. es ist nicht so teuer, wie oft befürchtet. Um das aber auch aus der Sicht der Qualtiät besser beurteilen zu können, werden meine Frau und ich Ende Oktober auch mal das eine oder andere Restaurant auch mal von innen besichtigen.
Frau, Schwager und Schwester nach dem ersten Space Mountain
Wir kommen wieder!!!
Gruß
Marc