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Foren-Name: Movie Park Germany
Beitrag Nr.: 2581
#0, WAZ - Das sind alles Schwarzbauten -
Geschrieben von Marco Schmidt am 04-Jun-08 um 13:40 Uhr
Der Gladbecker Theo Lüger klagt gegen die Stadt Bottrop, die „illegale Baumaßnahmen im Movie Park” dulde. Lärm überschreite die Grenzwerte, Lärmkataster sei weiterhin fehlerhaft. Baudezernat sieht die Vorwürfe gelassen.

Der Movie Park Germany hat in den letzten zwei Jahren sein Gesicht entscheidend verändert. Und er wächst: Allein das Kinderparadies „Nickland” hat sich ums Doppelte vergrößert, kein Stein ist auf dem anderen geblieben, alles blitzt nagelneu in kunterbunten Farben. Auf 30.000 Quadratmetern wurden 16 neue Attraktionen gepflanzt. Am 20. Juni wird das neue Nickland offiziell eröffnet, dann sind auch das Großkarussell „Aviator” (30 m hoch) und „Dora's” Wasserbahn fertig – wenn nicht ein Baustopp die Kabinen stilllegt. Wie berichtet klagt der Gladbecker Theo Lüger, der hinter dem Movie Park an der Weiherstraße wohnt, gegen die Stadt Bottrop, die nach seiner Meinung „illegale Baumaßnahmen” im Freizeitpark dulde. Angefangen 2002 mit dem „Free Fall Tower”, ganz aktuell mit den Fahrgeschäften im Nickland: „Das sind alles Schwarzbauten”, betonte der 52-Jährige in einem WAZ-Gespräch. Beim Bauaufsichtsamt der Stadt Bottrop stapeln sich die Anträge „auf Erlass einer Ordnungsverfügung wegen wiederholter, illegal ausgeführter Baumaßnahmen”. Der selbstständige Unternehmer, vor sechs Jahren mit seiner Familie aus Feldhausen zur Weiherstraße gezogen, fordert Baustopp und Abriss u.a. der Fahrgeschäfte „Avatar Air Glider”, „Dora's Wasserrutsche Big River Adventure”, Autoscooter und „Aviator”. Hintergrund: Theo Lüger beklagt den „gesundheitsgefährdenden Lärm”, dem er, seine Frau und seine beiden Söhne (15 und 17 Jahre) durch den Krach der Fahrgeschäfte ausgesetzt seien: „Ein von mir bestellter Sachverständiger hat 2005 ums Vierfache höhere Werte als erlaubt nachgewiesen.” Diesem Gutachten sei bis heute von keiner Seite widersprochen worden. Und Lüger ist fest davon überzeugt, dass die vom städtischen Umweltamt akzeptierte vierte Version des Lärmkatasters einer Prüfung durch das Landesumweltamt erneut nicht stand halte. Abgesehen davon, dass ein Lärmkataster allein nicht reiche zu garantieren, dass die Grenzwerte auch eingehalten würden. Theo Lüger moniert auch, dass im Park die zulässige Zahl der Sonderveranstaltungen überschritten werde, die Summernights, Feuerwerke und die Halloween-Tage, liegen ihm da besonders im Magen. Angebote des Movie Parks, Haus und Hof an der Weiherstraße zu kaufen, hat Lüger wegen eines zu niedrigen Angebotes abgelehnt. „Ich will jetzt mein Recht”, beharrt er, „das Umweltministerium ist eingeschaltet, der Petitionsausschuss kommt noch.” Die involvierten städtischen Behörden reagieren auf die Vorwürfe mit Gelassenheit. „Rechtsgrundlage ist der Bebauungsplan. Begleitende Gesetze wie der Immissionsschutz müssen eingehalten werden. Und auch bei den Baugenehmigungen bewegen wir uns auf Basis der gesetzlichen Vorschriften”, zuckt Technischer Beigeordneter Bernd Tischler die Schultern, trotz 13 laufender Verfahren mit Absender Theo Lüger im Nacken. Seit dem 1. Januar 2008 ist das Umweltamt zuständige Immissionsschutzbehörde. Die Aufgaben wurden den Städten übertragen, fielen früher in die Zuständigkeit der Bezirksregierung bzw. des Staatlichen Umweltamtes (StUA) Lippstadt. Das überarbeitete Lärmkataster mit Datum 3. März 2008 ist nach Auffassung von Stefan Beckmann, Leiter des Umweltamtes „in Ordnung. Fehlerquellen wurden bei der Überarbeitung ausgemerzt. Die Bemessungsgrundlage etwa von 5000 auf 15 000 Besucher erhöht.” Die Kritik von Theo Lüger, „Aviator” und Wasserbahn seien im Kataster nicht berücksichtigt, bestätigt zwar Dr. Peter Linzner von der Bauaufsicht: „Der Park muss aber nach sechs bis acht Wochen Betrieb nachweisen, dass die Richtwerte eingehalten werden, beide Fahrgeschäfte müssen in das Kataster eingepasst werden – das ist unsere Auflage.” Die Stadt habe 2008 12 Baugenehmigungen fürs Nickland erteilt. Bei Teilbaugenehmigungen, bestätigt Dr. Linzner, „hat der Park schon mal mehr gemacht; also mehr als die Fundamente. Dann haben wir die Baustelle stillgelegt und ein Bußgeldverfahren eingeleitet.” Um sicher zu gehen, stelle die Stadt Theo Lüger alle Baugenehmigungen zu. Und auch für das Lärmkataster (Dr. Linzner: „Nach meinem Wissen sind es zwei Varianten, nicht vier.”) will sich die Stadt absichern. Sie lassen die aktuelle Fassung vom so genannten „Schallschutzpapst” Dr. Pompetzki vom Landesumweltamt prüfen.

Quelle: WAZ, Bottrop, 30.05.2008, http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/bottrop/2008/5/30/news-51222887/detail.html


#1, RE: WAZ - Das sind alles Schwarzbauten -
Geschrieben von tomcraft004 am 04-Jun-08 um 13:45 Uhr

Na da hat Herr Lüger sich vor sechs Jahren seine neue Adresse ja gewissenhaft nach dem für seine Familie besten Umfeld ausgesucht...

#2, RE: WAZ - Das sind alles Schwarzbauten -
Geschrieben von Phanthomas am 04-Jun-08 um 17:49 Uhr

>Na da hat Herr Lüger sich vor sechs Jahren seine neue Adresse ja gewissenhaft nach dem
>für seine Familie besten Umfeld ausgesucht...

Der freundliche Nachbar des Movie Parks wird bestimmt noch eine Interessengemeinschaft mit anderen Anliegern gründen, denen das Aufschreiben von Falschparkern zu langweilig geworden ist.


#3, RE: WAZ - Das sind alles Schwarzbauten -
Geschrieben von Maresdiver72 am 05-Jun-08 um 19:50 Uhr

Ja, daß sehe ich genau so! Solche Menschen haben in der Regel tatsächlich ein generelles Problem mit ihrer Umwelt. Mein erster Gedanke kam einem Déjà-vu gleich. Haben wir momentan nicht ein ähnlich querulantes Verhalten des NABU in Brühl, bezüglich der PHL-Erweiterung? Mein zweiter Gedanke war - albernes Rechthabertum.

Zugegeben, ich reagiere immer häufiger auf solche Berichte sehr gereizt und neige dazu, wenn ich so etwas vorgesetzt bekomme - was ich dann auch gerne mal als "gequirlte-Sch..." bezeichne - es als "typisch-deutsches-pedantentum" abzutun. Bevor es jetzt aber eine Belehrung hinsichtlich meiner einseitigen Ansichtsweise und eines vorschnellen Urteils gibt, werde auch ich nun erstmal abwarten, welche Stellungnahme vom MP kommt.

Trotzdem, eine Sorge bleibt: Nicht das uns der Gute Herr Lüger noch auf die Suche nach einer der seltenen Springfrosch-populationen geht, um seine Bürgerrechte durchzusetzen.

TM


#4, Nichts als die Wahrheit!
Geschrieben von Bends am 05-Jun-08 um 20:48 Uhr

Mich wundert, das bisher keiner irgendwelchen abfälligen Bemerkungen über den Nachnahmen gemacht hat. Dabei bietet sich das doch quasi an.
Ich fang mal an: Für Glaubwürdigkeit ist der Name sicher nicht förderlich!


#5, RE: Nichts als die Wahrheit!
Geschrieben von Maresdiver72 am 05-Jun-08 um 21:04 Uhr

Letzte Bearbeitung am 05-Jun-08 um 21:06 Uhr ()
Letzte Bearbeitung am 05-Jun-08 um 21:05 Uhr ()
Sollte das so sein, benötige ich dringend eine Tüte für meinen Kopf ... eine große Tüte - und zwar keine zum rauchen!

#6, Kommt Zeit, kommt Herzinfarkt.
Geschrieben von jens_hoeffken am 06-Jun-08 um 16:38 Uhr

Der Alte hat ja echt Contenance. Harter Kerl.

Gruss, Jens


#7, RE: WAZ - Das sind alles Schwarzbauten -
Geschrieben von troja am 08-Jun-08 um 01:45 Uhr

Mal davon abgesehen ob der gute Herr im Recht ist oder nicht, mag ich diese Art von Leute nicht besonders. Im Vergleich zu anderen, denen ein Freizeitpark oder auch nur eine Erweiterung "vor die Nase" gebaut wurde ist er wissentlich und ganz bewusst in die Nachbarschaft gezogen. Das ist ungefähr so als würde ich in die Einflugschneise eines Flughafens ziehen und dann gegen Fluglärm klagen.

Was hat ihn denn dazu bewegt dorthin zu ziehen? War es vielleicht das billige Bauland, dass er nun zu "einem besseren" Preis verkaufen würde???

So ein Verhalten stinkt ...

troja


#8, Ich hab da so eine These
Geschrieben von JanKiel am 08-Jun-08 um 12:13 Uhr

...Herrn Ls Bruder wohnt in Raisdorf. Ratet mal, wo da...

Oder so.


Naja, das, was troja vorhin schrieb, regt mich auch am meisten auf - also nicht der Userkollege, sondern das Faktum "Späterhinziehen und dann laut pöbeln". Es gibt sicherlich viel Fehlverhalten von Tourismusbetrieben gegenüber Nachbarn und Politik, aber dann, wenn ein älteres Gewohnheitsrecht so ignoriert wird, sollte man doch eher auf der Seite des Parks sein.

Klagt trotzdem demnächst gegen Bobbe Jaan (wegen des Essens und emotionaler Grausamkeit): J. Pöbler


---

"RESPEKT, das Dingen rockt wie die Seuche"


#9, RE: WAZ - Das sind alles Schwarzbauten -
Geschrieben von ALeXX am 08-Jun-08 um 14:09 Uhr

Letzte Bearbeitung am 08-Jun-08 um 14:14 Uhr ()
Scheinbar wird diesem guten Herren nie langweilig. Der Herr hat schon so einiges im Park bewegt. Man denke nur an die späteren Öffnungzeiten vom Bandit an Sonn- und Feiertagen. Die eingeschränkten Spielzeiten der Stunt Show an Sonn- und Feiertagen, sowie die Nutzung weniger und leiserer Pyros an diesen Tagen. Desweiteren mussten so einige Shows die draußen stattfinden verlegt bzw. ganz abgesagt werden. Ich frage mich mittlerweile was dieser Mann noch alles erreichen möchte. Die Branche ist hart und die Besucher des Parks haben nur ein eingeschränktes Verständnis für die Einhaltung von Lärmvorschriften.

Man denke nur mal daran was der Park noch alles an Lärmquellen in den Jahren 1996 bis ca. 2001 hatte. Damals hatte man noch keine Rücksicht auf die Nachbarn genommen und die Shows 4-5x täglich laufen lassen. Von der 3-4x täglichen Batman & Robin Show damals auf dem Plaza mal ganz zu schweigen.

So langsam sollte der Hr. Lüger mal zufrieden sein. Es sieht so aus als ob der Park noch weitere Jahre mit diesem Nachbarn zu kämpfen hat, es sei denn man unterbreitet Ihm ein besseres Angebot... Aber dann wäre er ja leider an seinem Ziel.


#10, Never ending story- Bottrop-Edition
Geschrieben von Brother of fun am 14-Mar-09 um 12:49 Uhr

Klage gegen den Krach

Kirchhellen, 13.03.2009, Anne Wiegel

Ist der Movie Park zu laut? Darüber entscheidet am Donnerstag das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Ein Anwohner aus Gladbeck klagt auf die Aufhebung von 13 Baugenehmigungen, die die Stadt Bottrop für Fahrgeschäfte erteilt hatte.

Fröhliches Gekreische und ratternde Achterbahnen – ab April herrscht im Movie Park wieder Kirmeslärm. Doch während die Geräuschkulisse für viele Besucher einfach dazu gehört, ist sie für einen Gladbecker Anwohner ein echtes Ärgernis. Schon vor sieben Jahren hatte der 52-Jährige rechtliche Schritte eingeleitet. Am kommenden Donnerstag fällt voraussichtlich die Entscheidung: Die fünfte Kammer des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen verhandelt über die Klage auf Aufhebung von 13 Baugenehmigungen.

Vor Gericht wird es in erster Linie um die aus Sicht des Klägers besonders lärmintensiven Attraktionen gehen, darunter der Free-Fall-Tower, das Riesenrad und die Holzachterbahn. Der Anwohner wirft der Stadt Bottrop vor, die Baugenehmigungen aufgrund von Lärmgutachten des TÜV Rheinland erteilt zu haben, die nichts weiter seien als „reine Gefälligkeitsgutachten”. Dies könne er durch eine Stellungnahme des Landesumweltamtes sowie neutrale Sachverständige belegen: „Alle Gutachter sind der Auffassung, dass der Lärm die nach der Freizeitlärmrichtline zulässigen Werte deutlich überschreitet”, so Anwalt Dr. Wolfgang Wesener, der die Klage vor Gericht vertreten wird. Darüber hinaus beschuldigt der Gladbecker die Stadt Bottrop, Baugenehmigungen zum Teil auch nach Baubeginn erteilt und damit illegale Baupraktiken unterstützt zu haben – zum Leidwesen der Anwohner. Auch über die Halloween-Veranstaltungen, Höhenfeuerwerke und Open-Air-Konzerte im Park wird verhandelt: Der Kläger will erreichen, dass diese aufgrund hoher Lärmimmissionen als „seltene Ereignisse” eingestuft werden. Für die Betreiber hieße das: maximal zehn Veranstaltungen pro Jahr.


Lärmschutz
Geräuschimmissionen von Freizeitanlagen werden nach der „Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm” berechnet. Hiernach darf die Lautstärke in Mischgebieten nicht mehr als 60 Dezibel betragen, was etwa dem Lärm einer Nähmaschine entspricht. So genannte „seltene Ereignisse” dürfen nicht lauter als 70 Dezibel sein, die beispielsweise ein Rasenmäher verursacht.
Das Haus des Gladbeckers steht etwa 200 Meter vom Park entfernt. Gegen Vorwürfe, er hätte die Lärmbelästigung beim Kauf des Gebäudes 1996 einschätzen können, setzt er sich entschieden zur Wehr und beruft sich auf den Bebauungsplan. Dort heißt es, dass Fahrgeschäfte nur „ausnahmesweise zulässig sind”.

Entscheidet das Gericht zugunsten des Klägers, droht dem Park unter Umständen die Stilllegung von bis zu 13 Fahrgeschäften. Wesener zeigt sich optimistisch: „Es könnte eng werden für die Betreiber.”


Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/bottrop/kirchhellen/2009/3/13/news-114347511/detail.html

Vielleicht war es Lupus?


#11, RE: Never ending story- Bottrop-Edition
Geschrieben von Alex Korting am 14-Mar-09 um 12:58 Uhr

Haha, besonders das Riesenrad lädt ja zu Lärmorgien ein...

#12, RE: Never ending story- Bottrop-Edition
Geschrieben von Maresdiver72 am 18-Mar-09 um 19:00 Uhr

Nun, vielleicht quietscht es ja - wer weiß das schon so genau?!

#13, Vorerst Happy End
Geschrieben von Brother of fun am 20-Mar-09 um 08:20 Uhr

Ehepaar verliert vor Verwaltungsgericht gegen die Stadt Bottrop. 1996 war es noch dichter an den Movie Park gezogen.

Gescheitert ist einer der eifrigsten Gegner des Movie Parks gestern vor dem Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen mit seinem Versuch, Sand ins Getriebe des Freizeit- und Filmparks zu streuen. Nach gut sechs Stunden Verhandlung vor der 5. Kammer zog das klagende Ehepaar an der Seite seines Anwalts Wesener die zahlreichen Klagen gegen diverse Fahrgeschäfte zurück.

Unmissverständlich hatte der Kammervorsitzende Lohmann klar gemacht, dass ihre eingeforderten Nachbarrechte für sie keine Gültigkeit haben würden. Schutzrechte, die jedoch anderen Nachbarn am Movie Park möglicherweise zustehen könnten.

Das Ehepaar fühlte sich wegen ständiger Lärmbelästigungen durch den Freizeitpark über Gebühr belästigt. Unzumutbarer Lärm, der sowohl durch die zahlreichen Fahrgeschäfte, angefangen von der Wilden Maus bis zum Freifall-Tower, wie auch durch Aktionen im Park und durch das Publikum entstehe.

Den Kampf gegen den Freizeitpark und seine Vorgänger wie den Bavaria-Park führt das Paar seit den 1990er Jahren, als es noch am Dornbusch in Feldhausen wohnte. Gut 800 Meter entfernt vom heutigen Movie Park. Seit dieser Zeit wussten beide - und darauf zielte jetzt auch die 5. Kammer ab - welche Ausmaße und Planungen für diesen Gesamtkomplex vorgesehen waren, was hier entstehen würde: ein riesiger Freizeitpark mit Attraktionen jedweder Art.

Trotz dieses Wissens kaufte die Familie 1996 das Grundstück, auf dem es seither lebt und das keine 180 Meter vom Movie Park entfernt an der Weiherstraße auf Gladbecker Gebiet liegt. Zwei Monate vor der Park-Eröffnung im Juni 1996 erfolgte der Umzug.

Wer so die Nähe einer Lärmquelle sucht, darf sich dann nicht beschweren,wenn es laut ist, befand 2005 bereits das Oberverwaltungsgericht Münster, vor dem das Paar mit einer Normenkontrollklage gegen den Freizeitpark vorgehen wollte. Und genau dieser Argumentation schloss sich jetzt auch das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen an. Das Ehepaar sei durch sein Engagement bestens darüber informiert gewesen, was auf dem Gelände entstehen würde und sei trotzdem dichter an diese Lärmquelle heran gezogen.

In einem solchen Fall könne man nicht Nachbarschutzrechte in Anspruch nehmen. Diese besäßen indes andere Nachbarn, die dort schon wohnten und dann diesen Park förmlich vor die Nase gesetzt bekommen hätten.

Das Paar lebt im geschützten Außenbereich, in dem es nur noch ein weiteres Wohnhaus und ein Gestüt gibt. Nachbarrechte könnten diesen beiden anderen möglicherweise zustehen, meinte die Kammer. Aber nicht dem Ehepaar.

So unzufrieden das Ehepaar das Gericht verließ und wissen ließ, es wolle nunmehr vor dem Landgericht zivilrechtliche Ansprüche einfordern, so erfolgreich war das Verfahren für die Stadt Bottrop und den Freizeitparkbetreiber. Es liegt nämlich als Folge des Verfahrens nun ein umfangreiches Lärmkataster vor, das ein Gutachter des TÜV Nord erstellt hat und das alle im Park bestehenden Lärmquellen bis hin zum johlenden Publikum gemessen und festgehalten hat. Mit diesem Kataster soll die Lärmproblematik ein für allemal geregelt werden. Dieses Kataster hatte zudem selbst im schlimmsten Fall keine stärkeren Lärmbelästigungen ergeben, als sie beispielsweise in einem Gewerbegebiet zulässig sind. Gesundheitsgefährdend ist der Krach vom Park danach keinesfalls. Nur eben laut.


Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/bottrop/kirchhellen/2009/3/19/news-114889290/detail.html


Vielleicht war es Lupus?