Letzte Bearbeitung am 26-Jul-07 um 20:50 Uhr ()
Junge war beim Aussteigen aus einem Boot in den "Mystery River" des Movie Parks gefallen. Die Strömung drückte ihn zwischen Fahrzeug und Spuntwand. Er erlitt Prellungen, kann heute aber das Marienhospital verlassen

Glück im Unglück hatte am Mittwoch ein 8-jähriger Junge bei einem Unfall im Movie Park Germany: Nach einer Wildwasserfahrt verlor er beim Aussteigen aus einem Boot offenbar das Gleichgewicht, rutschte aus und fiel ins Wasser. Obwohl per Not-Stop sofort die Pumpen abgestellt wurden, also kein Wasser mehr durch die Kanäle schoss, drückte die Rest-Strömung den Kleinen immer wieder zwischen Boot und Spuntwand; dadurch erlitt der Junge zahlreiche Prellungen.

Schließlich aber konnten der Vater und Park-Mitarbeiter das verstörte Kind aus seiner misslichen Lage befreien und auf die Ausstiegsplattform ziehen. Vor Ort wurde sofort Erste Hilfe geleistet. Kurze Zeit später traf auch der Notarzt ein. Ein Krankenwagen brachte den 8-Jährigen zur Beobachtung ins Marienhospital.

Nach WAZ-Informationen kann der kleine Sascha bereits heute entlassen werden und mit den Eltern und seinem jüngeren Bruder, die bei Verwandten in Essen übernachteten, wieder nach Hause fahren. Die Familie stammt aus Friedrichsdorf im Taunus.

Der Unglücksfall ereignete sich im Fahrgeschäft "Mystery River" (früher "Unendliche Geschichte"). Der Einstieg in die Bottich-artigen Boote erfolgt von einer sich drehenden Plattform. Beim Aussteigen muss man zurück auf die Plattform: Als Sascha mit einem Bein aus dem Boot kletterte, verlor er auf dem sich drehenden Untergrund den Halt.

"Das ist seit der Eröffnung 1996 der erste Unfall", betonten gestern Parkleiter Wouter Dekkers und seine Sprecherin Antje Möller, "wir waren natürlich alle geschockt und hoffen dass der Junge bald wieder genesen ist." Das Parkmanagement fuhr den Vater ins Krankenhaus und bot eine Hotel-Unterbringung an. Vor Ort prüften das Staatliche Amt für Arbeitsschutz, TÜV und Bauordnungsamt, ob technische Mängel vorlägen. Fazit: alles okay! Schon gestern Nachmittag ging die Fahrt auf dem "Mystery River" weiter.

26.07.2007 Von Franz Naskrent

Quelle: WAZ Bottrop vom 26./27.07.2007
http://www.waz.de/waz/waz.bottrop.volltext.php?kennung=on7wazLOKStaBottrop39287&zulieferer=waz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Bottrop&auftritt=WAZ&dbserver=1

Nunja, im TV-Bericht WDR Lokalzeit Ruhr hiess es, dass der Junge den falschen Ausstieg gewählt hat. Aber sowas passiert halt. Alle Möglichkeiten lassen sich halt nicht ausschliessen. Die Parkmitarbeiter haben scheinbar richtig und sofort gehandelt.

Zuerst einmal ist zu sagen, daß es immer tragisch ist, wenn in einem Freizeitpark, in dem doch der Spaß im Vordergrund stehen soll, so ein Unglück passiert. Und erst recht, wenn ein Kind betroffen ist.

Jedoch muß man auch mal an die Aufsichts- und Hilfepflicht der Erwachsenen - insbesondere der Eltern appellieren. Ich selbst war gerade mal vor einer Woche im Park und auch mir ist aufgefallen, daß der Ein- und besonders der Ausstieg selbst für einen Erwachsenen nicht ganz unproblematisch ist. Nicht nur, daß man aus einer relativ schwankenden Gondel auf eine sich drehende Scheibe übertreten muß, sondern der Höhenunterschied in der Gondel zum Ausstieg hin ist auch nicht zu verachten. Jetzt muß man sich mal vor Augen führen, wie sich so ein Kind fühlen muß. Das sind aber die Gegebenheiten und die Gefahren, die nunmal unumgänglich bei solchen Fahrattraktionen vorhanden sind! Mit anderen Worten, ich als Elternteil sollte meinem Kind da mehr Aufmerksamkeit schenken und rechtzeitig zur Seite stehen um zur Verhinderung solcher Unfälle beizutragen.

Jetzt tue ich sicherlich den Betroffenen zutiefst unrecht, aber gut - das kalkuliere ich ein und entschuldige mich direkt dafür, wenn der Unfallhergang dann doch ganz anders war. Aber was ich oben geschildert habe, ist mir an anderer Stelle und in verschiedenen Attraktionen mehrfach aufgefallen - mit zugegebener maßen, unfallfreiem Ausgang - gott sei Dank!

>"Das ist seit der Eröffnung 1996 der erste Unfall"

Ob in fast elf Jahren der Junge der Erste von mehreren millionen Fahrgästen war bei dem die Kletterpartie aus dem Bott im Wasser endete?

Gruss

Alex

Hi,

Das Umsteigen ist ja nicht besonders schwierig. Ich bin mal ehrlich: Ich mag die Rundeinstiege nicht sonderlich gerne, Förderbänder sind für Personal und Gäste einfach weniger hektisch. Trotzdem sind sie Standard in unzählig vielen Parks und tun ihren Dienst erstaunlich reibungsfrei. An der Installation in Bottrop erscheint mir auch nichts besonders zu sein; "Einklemmen" kann ich mir auch nur schwerlich vorstellen. Wenn ich raten dürfte, ist er vermutlich zu früh auf die Plattform gesprungen anstatt abzuwarten.

Grüße,
Alex

>Ob in fast elf Jahren der Junge der Erste von mehreren millionen Fahrgästen war bei dem
>die Kletterpartie aus dem Bott im Wasser endete?

Ins Wasser sind schon einige gefallen, ... nur wurden sie nicht verletzt, bzw. wie in diesem Fall nicht eingeklemmt und sind mit dem Schrecken und nasser Kleidung davon gekommen, die dann aber auch wieder in der First Aid getrocknet wurde. (ist jetzt nur auf den Movie Park bezogen, ob woanders mit Rund Ein und Ausstiegen was passiert ist weis ich nicht) Den Austieg als solchen finde ich auch nicht Problematisch, vielleicht wollte der Junge in dem Moment aussteigen, als der Mitarbeiter das "Boot" in die richtige Position zum austeigen drehen wollte, denn da ruckt es schon ein klein wenig. Durch die schnelle und richtige Reaktion des Mitarbeiters, wie oben schon erwähnt, wurde schlimmeres vermieden und das ist die Hauptsache, denn Schlagzeilen über Unfälle kann sich der Movie Park und kein anderer Freizeitpark leisten.

Letzte Bearbeitung am 30-Jul-07 um 11:09 Uhr ()
Ohne jetzt speziell zu diesem Unfall Stellung zu nehmen. Ganz allgemein:

Ähnlich wie im Flugverkehr sind eigentlich fast alle Unfälle die in Freizeitparks passieren auf menschliches Versagen zurückzuführen. Das kann jetzt durch Fehlbedienung der Mitarbeiter sein oder durch Missachtung der Sicherheitsvorschriften (Eigenverschulden) der Fahrgäste.

In den wenigsten Fällen sind technische Defekte oder Materialmängel der Grund.
Wie Alex schon sagte, sind diese Drehscheiben weltweit Jahre lang im Einsatz ohne große Unfallraten. Transportbänder sind sicherlich sicherer, aber auch Wartungsintensiver als Drehscheiben. Die Ausstiege der Boote werden eigentlich per Hand immer zur Scheibe hin gedreht. Da sich ja das Boot mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Scheibe dreht, sollte der Ausstieg leichter sein, als zum Beispiel bei Baumstamm Wasserbahnen, die in der Regel im langsamen Weiterlauf beladen werden.

Daher glaube ich, dass der Junge nicht ganz unschuldig an diesem Vorfall ist, der wirklich einen Schutzengel hatte. Glücklicherweise ist nicht viel passiert.

Herzliche Grüße
Sebastian

www.Kirmes-und-Parks.de

Moin!

>Missachtung der Sicherheitsvorschriften (Eigenverschulden) der Fahrgäste.

Jedes Produkt oder Fahrgeschäft.. oder was auch immer muss so geschaffen sein dass der Benutzer/Fahrgast möglichst wenig falsch machen kann. So lässt sich das Unfallrisiko verringern. Eine Fahrattraktion ist umso sicherer desto optionaler die Sicherheitshinweise einzuhalten sind.Die Sicherheitshinweise können also dazu dienen die Fahrt angenehmer zu machen, sobald es um Leben und Tod geht sollte jedes Fahrgeschäft so entwickelt sein dass selbst Affen damit unfallfrei fahren könnte. Natürlich ist das nicht zu realisieren (Fahrgast kann aufstehen und ins Wasser springen -> Tod) aber dennoch kann man unter diesem Aspekt ein Fahrgeschäft konstruieren um die Fahrt sicherer zu gestalten. Daher halte ich die Drehscheiben Einstiege auch nicht für sicher da auch hier im Notfall wieder ein Mitarbeiter schlimmeres verhindern muss. Noch eine Aufgabe mehr an der ein Affe scheitern würde. Erst recht wenn um ihn herum mehrere Groupies versammelt sind, er gleichzeitig die kompletten Überwachungsbildschirme im Blick haben muss (Das ehemalige OP-Häuschen wurde aus Kostengründen kurzerhand auf die Drehscheibe verlagert) und zusätzlich neben ihm eine runde Fassmülltonne aus der Westerstadt(!) mit einem Mensch-Ärgere-dich-nicht Spielbrett oben drauf steht! (Kein Scherz, ich habe genau das in der besagten Attraktion schon gesehen - ist allerdings auch schno eine Weile her.)

Gruss

Alex

Letzte Bearbeitung am 01-Aug-07 um 22:06 Uhr ()
Was für ein Vergleich! Das ist mal wieder ein absolut signifikantes Beispiel gründlicher, deutscher Denkkunst. Tut mir leid aber das so stehen zu lassen, widerstrebt mir gewaltig!

Zum einen hinkt der Vergleich mit den Affen. Auch wenn wir - der Wissenschaft glauben schenkend - von Primaten abstammen, möchte ich mich nach den Anstrengungen dieser Evolution bis hin zum heutigen Tag deutlich von diesen Tieren distanzieren.

Zum anderen ist zu sagen - natürlich immer hinsichtlich der Tatsache, daß wir deutschen sowieso u.a unter krankhaftem Sicherheitswahn leiden, zumindest, was die Theorie angeht - das man Fahrgeschäfte, also Dinge, die sich in irgendeiner Weise bewegen, zwar mit diversen, gut durchdachten Sicherheitsmaßnahmen ausstatten kann aber niemals einen 100% Sicherheitsstatus erreicht. Dazu kommt der in keiner Weise berechenbare Faktor Mensch. Er ist überall wo er auftaucht Unsicherheitsfaktor Nr. 1! Und ganz besonders an Orten, an denen er den Spaß über jedes Sicherheitsbewußtsein stellt.

Anstatt alle Energie in das aussichtslose Projekt "das absolut Sichere Fahrgeschäft" zu investieren, sollte man lieber an den Besucher appellieren, hin und wieder das Hirn einzuschalten und auf sich und besonders seine Kinder aufzupassen.

Moin!

Hach, schon das zweite POsting dieser Art heute, das wird mein neues Hobby.

Leider hast Du Alex falsch verstanden...

Und zweitens: Sei bitte froh wie viele andere, dass wir hier hohe Sicherheitsanforderungen haben und guck Dir mal ne Ride-Unfallstatistik an - ich denke, Deutschland steht ziemlich viel besser da als diverse andere Länder auf der Welt.

Oft strapaziert, aber ziemlich wahr: Sobald eine Sicherheitsvorschrift auch nur ein Leben gerettet hat, hat sie sich gelohnt.

Und: Ja, Deutschland ist oft zu bürokratisch und anstrengend. Aber es gibt Bereiche, in denen man es ertragen sollte. Auch als Affe.

Uh-uh-ah-ah: Jan

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"RESPEKT, das Dingen rockt wie die Seuche"

Letzte Bearbeitung am 01-Aug-07 um 23:11 Uhr ()
Na, da bin ich aber mal froh, daß jemand kritisch ließt - und meinen Gedanken dennoch verkennt! Bravo! Aber dem Aufmerksamen Leser sollte dieses Posting auf gar keinen Fall sagen, daß wir deutschen einen schlechten Sicherheitsstandard haben... nein, nein liebe Zweifler, ganz im Gegenteil!

Nein, ich denke nicht, daß ich Alex falsch verstanden habe! Vielleicht verwischt ein wenig der durchaus gewollte Sarkasmus meiner Darstellung, die Kernaussage, daß die Sicherheitsmaßnahmen absolut durchdacht und in sehr vielen Fällen, für einen Freizeitpark ausreichend sind. Diese Aussage von mir, wird zugegebener maßen, regelmäßig aber ungewollt vom TÜV untermauert, indem sie nach Prüfung der Sicherheit, dieses Fahrgeschäft freigeben. Ich kritisiere in erster Linie den Unsicherheitsfaktor Mensch! Denn nichts kann so Sicher sein, daß der Mensch nicht auch diese Sicherheit durch sein dummes Verhalten unsicher machen kann.

Und bitte, ich habe noch niemals einen Affen - zumindest im zoologischem Sinne betrachtet! - in einem solchen Fahrgeschäft gesehen!

>"Ich kritisiere in erster Linie den Unsicherheitsfaktor Mensch!"

Wie kann man den Raum des Faktors begrenzen? (Dreidimensionaler Raum vorausgesetzt.)
In dem man möglichst wenig Verantwortung in die Hände der Mitfahrer/Bediener fallen lässt.
Genau das habe ich in meinem Posting geschrieben. Schön dass wir einer Meinung sind

Es gab mal einen Fall in England(?) wo ein Fahrgast auf dem Onridefoto einer Wilden Maus umbedingt seinen entblößten Hintern zeigen wollte. Ergebnis: Schwere Kopfverletzung (oder so ähnlich). Da fehlt IMHO nur noch das Fell.
Und bis sich Jemand bei den B&M Floorlesscoaster Zügen den Finger im Mechanismus der Bügelöffnung quetscht weil der seine Hand seitlich aus dem Bügel nach unten bewegt (Zugegeben: Man muss es schon wirklich wollen um dahin zu gelangen) ist daher auch nur eine Frage der Zeit:

Gruss
Alex