Disneyland Paris ist der größte und meist besuchte Vergnügungspark Europas. Jährlich kommen etwa 12,4 Millionen Gäste - mehr, als Österreich und Neuseeland zusammen Einwohner haben. Die 12.000 Beschäftigten kommen aus gut 100 Staaten und spiegeln damit das breite Spektrum der internationalen Gäste. Seit der Eröffnung 1992 ließen sich rund 140 Millionen Menschen mit Micky Maus fotografieren, gruselten sich im Geisterhaus, beklatschten Stunt- Shows oder fuhren mit der Achterbahn im Wilden Westen durch die Goldgrube.

Doch bei einem Blick in die Bilanzen würde Dagobert Duck an die Decke gehen: Anders als seine regionaler ausgerichteten Konkurrenten schreibt der Betreiber Eurodisney SCA chronisch tiefrote Zahlen und wird von den Banken nur widerwillig am Leben gehalten. Im letzten Geschäftsjahr erreichte der Verlust mehr als 145 Millionen Euro. Der Schuldenberg war mit rund zwei Milliarden Euro doppelt so hoch wie der Umsatz und das Eigenkapital war negativ. Erst nach monatelangem Gezerre und einer kräftigen Geldspritze der Walt Disney Company willigten die Banken in eine Umschuldung ein.

Dabei war der Vergnügungspark mit viel Steuergeldern hochgepäppelt worden. Frankreich half bei der Beschaffung des riesigen Geländes, baute S-Bahn und Autobahn-Anschluss und sogar einen Bahnhof für Hochgeschwindigkeitszüge bis nach London und Brüssel. Denn Disneyland sollte nicht nur in Paris, sondern in ganz Europa ausstrahlen.

Mit ängstlichem Blick auf die sich türmenden Verluste führte Europas einziges Disneyland immer neue Attraktionen ein, um Gäste anzuziehen. Eurodisney baute neben Disneyland den Themenpark Walt Disney Studios und das Disneyland Resort mit 5.800 Hotelbetten, einen Golfplatz mit Schwimm- und Tennishallen, zwei Kongresszentren und das Disney Village mit Themen-Restaurants, Kinos und Straßentheater. In den kommenden Jahren sollen 240 Millionen Euro in Neuheiten wie "Buzz Lightyear Astro Blasters" (interaktive Weltraumkämpfe) investiert werden.

Warum das in den USA erprobte Konzept in Paris bisher nicht aufging, ist strittig. Manche meinen, verkitschte Fachwerkhütten wirkten im alten Europa weniger attraktiv als in Florida. Und bei nasskaltem Pariser Wetter stehe man nicht so gerne eine Stunde für eine Achterbahnfahrt an wie im "ewig sonnigen" Kalifornien. Anders als der rentable Parc Asterix ist Disneyland ganzjährig geöffnet.

Quelle: www.tirol.com
20.04.2005

Hallo,

stutzend lese ich:
>... führte Europas einziges
>Disneyland immer neue Attraktionen ein, um Gäste anzuziehen.
Mir ist in den letzten 10 Jahren aber keine neue Attraktion (im Sinne eines E-Ticket-Rides) in "Europas einziges Disneyland" aufgefallen.

Naja, jeder biegt seinen Artikel in die Richtung, wohin die Polemik fließen soll.

Gruß
Marc

>Mir ist in den letzten 10 Jahren aber keine neue Attraktion (im Sinne eines
>E-Ticket-Rides) in "Europas einziges Disneyland" aufgefallen.
>
>

Na ja, stimmt... einen kompletten neuen Themenpark bauen ist wirklich nicht der Rede wert...

The Polemiker fka Imagineer

Letzte Bearbeitung am 21-Apr-05 um 09:15 Uhr ()
Hallo,

>Na ja, stimmt... einen kompletten neuen Themenpark bauen ist wirklich nicht der Rede
>wert...

Ja, nein. Der Artikel unterscheidet doch (mehr oder weniger) klar zwischen dem Park Disneyland und dem Ressort. Das wird eigentlich im nächsten Satz deutlich, der m.E. orthogonal zur Semantik meines ausgesuchten Zitates steht.

Naja, dann habe ich mich diesbezüglich noch undeutlicher ausgedrückt als die Schreiber, die dafür sogar noch Geld kriegen .

Gruß
Marc

EDIT: Rechtschreibfehler

>Anders als seine regionaler ausgerichteten Konkurrenten schreibt der Betreiber Euro Disney SCA chronisch tiefrote Zahlen.

Der Park Asterix ist zwar wie im artikel steht etwa regionaler, aber ich denke PA hat in Frankreich einen ähnlichen Bekanntheitsgrad wie Disney, selbst Leute aus Südfrankreich kennen den Parc Asterix. In sofern kann man hier nicht von regional reden