Medienkonzern leidet vor allem an Schwächen der Freizeitparks.Disney hat Mühe, ausreichend Publikum für seine Filme, TV-Sender, Vergnügungsparks und Plüschtiere zu begeistern. Der weltweit drittgrößte Medienkonzern hatte gehofft, nach einer Reihe schlechter Quartale endlich wieder wachsen zu können. Nun prognostiziert er für das vierte Quartal einen Gewinnrückgang gegenüber der miserablen Vorjahresperiode. In dieser Zeit waren die Anschläge am 11. September und die folgende Krise der Tourismusindustrie gefallen. Davon waren besonders die Vergnügunsparks betroffen, gewöhnlich die verlässlichsten Gewinnbringer, die ein drittel des Konzernumsatzes ausmachen.
Die Parks werden weiterhin gemieden. Im laufenden Quartal liegen die Reservierungen bisher zehn Prozent unter dem Vorjahr. "Die Parks sind der Hauptgrund, dass wir unsere Erwartungen für das vierte Quartal zurücknehmen müssen", sagte Finanzchef Thomas Staggs bei der Vorlage des Quartalberichts. Die Disney-Aktie fiel am Freitag um neun Prozent auf 15,31 $. Im dritten Quartal ging der Umsatz der Parksparte um fünf Prozent auf 1,8 Mrd. $ zurück, der Betriebsgewinn fiel um 17 Prozent auf 467 Mio. $.
Das dritte Quartal war für den Konzern, der wie seine Branche mit der Werbeflaute kämpft, durchweg mies: Alle Sparten (Medien, Vergnügungsparks, Filmstudios, Verbraucherprodukte) verbuchten zweistellige Rückgänge beim Betriebsgewinn. Konzernweit fiel er um sieben Prozent auf 364 Mio. $. Der Umsatz sackte um drei Prozent auf 5,8 Mrd. $.
Einzig die Filmstudios konnten den Umsatz um drei Prozent auf 1,37 Mrd. $ steigern. Allerdings brach dort der Gewinn um 66 Prozent auf 22 Mio. $ ein. Der Thriller "Bad Company" mit Anthony Hopkins hat bei Produktionskosten von 80 Mio. $ bisher gerade 29 Mio. $ eingespielt.
"Country Bears", der auf einer Vergnügungspark-Attraktion basiert, spielte am ersten Wochenende dürftige 5 Mio. $ ein.
Stark betroffen war auch die Sparte "Media Networks", der TV-Sender wie ABC und ESPN angehören. Der Umsatz fiel um 10 Prozent auf 2,13 Mrd. $, der Betriebsgewinn brach um 40 Prozent auf 288 Mio. $ ein. Grund waren die geringen Werbeeinnahmen und höhere Programmkosten. Das Geschäft litt zudem unter ausstehenden Forderungen bei der insolventen Kirch Media und dem US-Kabelbetreiber Adelphia.
von Helene Laube, San Francisco
Sehr interessante Zahlen. Vor allem haben mich die Gewinne der Vergnügungsparks überrascht. Lag er doch bis vorm kurzem noch bei über einer halben Milliarden US-Dollar. Hätte nicht gedacht, dass die Parks so viel einbringen. Rund ein drittel des gesamten Konzernumsatzes! Ich denke, von solch einem profitablen Bereich, können die anderen Medienunternehmen nur träumen.
Zudem würde mich mal interessieren welche Attraktion mit "Country Bears" gemeint ist. Hat da vielleicht von euch einer ne Idee?
MfG
Jay
"31 Tage Sonnenschein, morgen ists soweit"