31.08.2009 16:49
Disney übernimmt Marvel Entertainment für rund 4 Mrd USD

BURBANK (Dow Jones)--Der US-Unterhaltungskonzern Disney übernimmt die Marvel Entertainment Inc. Die Aktionäre von Marvel erhielten 30 USD in bar sowie rund 0,745 Disney-Aktien je Marvel-Aktie, wie die Walt Disney Co am Montag mitteilte. Damit belaufe sich der Kaufpreis auf rund 4 Mrd USD.

Marvel ist insbesondere für seine Comicfiguren wie "Spider-Man" oder "Captain America" bekannt. Insgesamt umfasse das Marvel-Portfolio 5.000 Figuren, teilte Disney mit.

Die Übernahme dieses einzigartigen Portfolios biete umfassende langfristige Wachstumschancen, sagte Disney-CEO Robert Iger. Disney habe bewiesen, dass sie insbesondere das Lizenzgeschäft vorantreiben könne, sagte Marvel-CEO Ike Perlmutter.

Die Zahl der gebotenen Disney-Aktien könne sich je nach Entwicklung der Aktienkurse noch ändern. Mindestens 40% des Kaufpreises sollen in Aktien entrichtet werden, teilte Disney mit.

(END) Dow Jones Newswires

August 31, 2009 09:47 ET (13:47 GMT)

Copyright (c) 2009 Dow Jones&Company, Inc.

Sprechblasen - der Comic-Blog

Spiderman zieht nach Entenhausen

Gerd Blank | 31. August 2009 16:20 Uhr
Demnächst sollte man sich nicht wundern, wenn man bei einem Besuch des Disneylands auf Spiderman oder Wolverine trifft. Disney kauft sich den Comic-Verlag Marvel, Heimat von einigen der wichtigsten Superhelden aller Zeiten.

Kennen Sie Walt Disney? Sie wissen schon, das amerikanische Unternehmen, zu dem auch Mickey Mouse, Donald Duck und ein paar andere Tiere mit menschlichen Eigenschaften zählen. Disney hat ein Problem - dem Konzern gehen die Hits aus.

Lange ist es her, dass Filme wie "Aladdin" und "König der Löwen" die Kinocharts eroberten. Erfolgreiche Animationsfilme verbindet man mit Pixar ("Up") und Dreamworks ("Shrek"). Bei Pixar-Filmen hat der Konzern ja noch Glück, denn die Trickfilmschiede gehört inzwischen zu Disney. Allerdings produziert Pixar immer häufiger Filme mit Anspruch, die eher für Erwachsene als für Kinder sind und deren Figuren sich nur schlecht für ein lukratives Merchandising eignen. Kein Wunder, dass sich Disney nach Übernahmekandidaten umschaut. Vor ein paar Jahren gingen schon Jim Hensons Muppets ins Reich der Maus, nun soll es der Comic-Verlag Marvel richten.

Für vier Milliarden Dollar wird sich Disney die Heimat von Spiderman und Co. einverleiben. Trotz des hohen Preises könnte es sich um ein lohnendes Geschäft handeln. Fast alle Filme, die auf Figuren aus dem Marvel-Universum basieren, waren Kassenschlager. Ob Spiderman oder X-Men - die Filme waren echte Blockbuster. Selbst die mäßigen Hulk-Verfilmungen lockten Millionen Fans in die Kinos und Videotheken. Auch die Comics erleben derzeit eine Renaissance. Und Superhelden lassen sich bestens als Videospiel, Plastikfigur und Bettwäsche vermarkten.

Mit dem Kauf sichert sich Disney die Rechte an über 5000 Marvel-Helden, dazu gehören Iron Man, Captain America und die Fantastischen Vier. Vielleicht gibt es dann auch bald ein Marvelland? Bleibt zu hoffen, dass die Comics nicht wieder auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten werden, damit sie nur zur Maus-Familie passen.

www.stern.de/blog/85_sprechblasen_-_der_comic-blog/archive/2881_spiderman_zieht_nach_entenhausen.html

Das "Marveluniversum" ein Teil von Disney???
Gedanklich beißt sich das für mich irgendwie extrem, da wird sich wohl jemand sehr verbiegen müssen...

Ich bin gespannt welche Auswirkungen das auch langfristig auf den Superheldenbereich in Universals Islands of Adventure hat.

Ovh, warum sollte sich das beißen? Miramax gehört ja z.B. auch zu Disney - und die machen alles andere als familientaugliche Kinounterhaltung

Letzte Bearbeitung am 31-Aug-09 um 20:31 Uhr ()
>Ovh, warum sollte sich das beißen? Miramax gehört ja z.B. auch zu Disney - und die
>machen alles andere als familientaugliche Kinounterhaltung

Es beißt sich erst dann wenn man versucht Spiderman ins Magic Kingdom zu setzen Ein From Dusk till Dawn "Splatter-Ride" hätte natürlich auch was

Spekulationsmodus an: Vermutlich wird es nen neuen Marvel Themenbereich in Disneys Hollywood Studios in Orlando geben und die Lizenzgebühren für Universal erstmal verdreifacht

Ich denke auch die Orlando Studios können die Lizenzen am ehsten vertragen.
Bitte einen Iron Man Ride.

Auja! Ich will dann "Spiderman" in Paris haben

+1

Ich bin zwigespalten.

Ein Teil von mir denkt "Wow - yeah!"
der Rest "das ist so UN-Disney"...

Aber wenns wenigstens wirtschaftlich Sinn macht, warum nicht!

Euer Jürgen

www.parkscout.de

Ein interessanter Teil des von Jim Hills Artikel:

"And speaking of potential … As part of today’s investors teleconference, Iger did mention that John Lasseter – prior to Disney formalizing this acquisition deal – sat down with the creative team at Marvel. And as John brought up the idea of Pixar making movies that featured the Marvel characters and the folks at Marvel brought up the idea of producing comic books that featured the Pixar characters, it was up to the Disney attorney in the room to put the brakes on. In essence say “Slow down. We haven’t actually made this deal yet.”"

http://jimhillmedia.com/blogs/jim_hill/archive/2009/08/31/monday-mouse-watch-marvel-acquisition-offers-significant-challenges-huge-potential-rewards-for-the-walt-disney-company.aspx

Hmm, nee.

laut diesem Artikel:
http://travel.latimes.com/daily-deal-blog/index.php/disney-marvel-theme--5246/#more-5246

die üblichen Beschwichtigungen halt...
Natürlich werden bestehende Verträge aufrecht erhalten, aber mehr Möglichkeiten wird es nicht mehr geben für Universal. Ich denke sie müssen sich langfristig auf einen Ersatz einstellen.

Bei Hulk und Co. sollte das auch kein Problem sein.
Nur Spiderman lebt seine Lizenz wirklich aus. Und da sollte Disney einfach dieses "Kunstwerk" akzeptieren. Vielleicht überlebt es sich ja irgendwann selbst, wenn andere Rides neuere und modernere Technologien einsetzen.

Und ich hab Jahrelang auf Spiderman im Movie Park in der Gremlinshalle gehofft *fG* aus der Traum *schnief*

Es bleibt doch noch zur Not die "Mummy" für den Movie Park

Und Matrix. The Ride.

Wen es interessiert, hier die Umsätze des Disneykonzerns
aus den vergangenen Jahren und weiter unten ein Einblick
in das Geschäftsfeld (Disney-Themenparks) und seine Zukunft!

Tab. I: Ökonomische Basisdaten

Umsatz (in Mio. Dollar)

2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001

37.843 35.510 34.285 31.944 30.752 27.061 25.329 25.172
______________________________________________________________
Gewinn (Verlust) nach Steuern (in Mio. US-Dollar)

6.781 4.687 3.374 2.533 2.345 1.267 1.236 (158)
______________________________________________________________
Aktienkurs (in US-Dollar, Jahresende)

15,05 32,28 31,82 24,13 27,80 23,33 16,31 20,72
______________________________________________________________
Dividende (pro Aktie in US-Dollar)

0,35 0,35 0,27 0,27 0,24 0,21 0,21 0,21
______________________________________________________________
Beschäftigte
137.000 k.A. k.A. 133.000 129.000 112.000 114.000 114.000

Tab. II: Umsätze der Parks & Resorts
(Beträge in Mio. US-Dollar, Anteil am Konzernumsatz)

Parks & Resorts

2006 - 9.925 (29%)

2007 - 10.626 (30%)

2008 - 11.504 (30%)
______________________________________________________________

Weitere interessante Informationen zum Konzern

Die Themenparks tragen rund 30 Prozent zum Umsatz des Konzerns
bei und sind besonders konjunkturabhängig. So bedroht die derzeitige
Konsumflaute in den USA auch die Vergnügungsparks.

Die Anlage in Hongkong macht ebenfalls weiter Sorgen. Bei dem
dortigen Park handelt es sich um ein Joint Venture mit der
chinesischen Regierung, die mit 1,74 Milliarden Dollar an Disneyland
Hongkong beteiligt ist. Im April 2006 gab es dort heftige Proteste
der Gewerkschaften, die zu lange Arbeitszeiten der Beschäftigten
kritisierten und höhere Löhne einforderten. Trotz solcher
Startschwierigkeiten ist das angekündigte Vorhaben eines
weiteren Parks in Shanghai bis 2010 nicht gefährdet.

Disneyland Paris feierte 2007 mit einem in den Sommermonaten
täglich stattfindenden Feuerwerk – dem größten, das je in einem
Disney-Park zelebriert wurde - seinen 15. Geburtstag und konnte
prompt einen neuen Besucherrekord vermelden.

Disney plant seine Aktivitäten im Bereich Themenparks weiter
auszubauen. Disney hat Melbourne (Australien) und Johor in
Indonesien als mögliche Park-Standorte ins Auge gefasst.
Der amerikanische Park Disneyworld wird gerade einer kompletten
Erneuerung unterzogen: Dazu zählen neue Attraktionen und
Shows in den umbenannten „Disney's Hollywood Studios“
(früher „Disney-MGM Studios“) wie die 3D-Simulation "Toy Story Mania!"
und die interaktiven Parade "Block Party Bash".

Ein weiterer US-Park soll 2011 eröffnet werden: „Disney's Night Kingdom“
soll die Gäste auch am Ende des Tages umfassend unterhalten.

Ein besonders spannendes Projekt entsteht gerade in Dubai.
Das indische Filmstudio „Yash Raj Films”, mit dem Disney ein
Joint-Venture im Bereich Zeichentrickfilme betreibt, will gemeinsam mir
der ortsansässigen “Dubai Infinity Holdings“ einen Themenpark in Dubai
errichten. Sicherlich nicht ohne das Know-How von Disney.

Der Konzern plant, sein erfolgreiches Kreuzfahrtgeschäft auszuweiten
und für diesen Zweck, neben den bereits operierenden Luxuslinern
„Disney Magic“ und „Disney Wonder“, zwei weitere Schiffe in Dienst zu stellen.

Quelle & mehr Informationen unter:
Institut für Medien- und Kommunikationspolitik gGmbH

Disney/Marvel: Heldenhafte Übernahme?

Die internationale Wirtschaftspresse ist geteilter Meinung,
ob Disneys Vier-Milliarden-Übernahme des Comic-Verlags
Marvel ein Erfolg wird. Die Financial Times beteiligt sich
an der Banker-Boni-Diskussion. Der Business Spectator sieht
Australien in der Pole Position für die Zeit nach der Krise.
Fundstück: Goldman Sachs gar nicht so schlau.

"Nur wer an Superhelden glaubt, hält wohl auch Disneys Übernahme
des Superhelden-Königreichs Marvel für einen möglichen Erfolg",
spottet das Wall Street Journal. Der Preis, den Disney für Marvel
zahle, sei rund 23 Mal höher als der erwartete Gewinn des kleineren
Wettbewerbers. Disneys begründe den Deal damit, mehr Geld mit den
unzähligen Marvel-Figuren wie "Spiderman", "X-Men" und "Hulk"
verdienen zu wollen. Allerdings hätten zahlreiche Unternehmen die
Lizenzen für die bekanntesten Figuren bereits erworben, um sie in
Filmen, Animationen, Themen-Parks und Zeitschriften verwenden zu
können. "Es dürfte Disney also schwer fallen, die neu erworbenen
Charaktere zu kontrollieren", schreibt die Zeitung.

Das Bemerkenswerteste an dem Deal sei, dass Disney ihn in Zeiten
eingehe, in denen das Internet einen dunklen Schatten auf den
tatsächlichen Wert von Unterhaltungs-Inhalten werfe.
"Nur Superhelden können das gutheißen", stichelt das Blatt.

Der Kauf des Marvel-Verlags koste den Mickey-Mouse-Konzern viel
Geld, könnte sich aber schon bald lohnen, schreibt dagegen die
Financial Times Deutschland . "Keine Frage, 4 Mrd. $ sind viel
Geld für Comicfiguren - zu viel", meint das Blatt. Immerhin
seien die Disney-Kurse an der Börse nach dieser Nachricht kräftig
gesunken. Allerdings seien die Marvel-Figuren eine perfekte
Ergänzung zum Disney-Portfolio. "Spiderman, Hulk und Co. sind
moderne, oft gespaltene Figuren, die ein erwachseneres und vor
allem männlicheres Publikum ansprechen als die Märchen von
Prinzessinnen und Meerjungfrauen, mit denen der Konzern bisher
einen guten Teil seines Geldes verdient", argumentiert die Zeitung.
Zudem hätten die Marvel-Helden bereits bewiesen, dass sie sich
hervorragend in Filmen und Videospielen einsetzen lassen. "Der
dritte Grund für die Übernahme ist die ungeheure Vermarktungs-
maschinerie von Disney, die mit neuen Figuren gefüttert werden will".

Wenn Disney vier Milliarden Dollar für die Übernahme von Marvel zahlt,
dann haben die Investoren des Comic-Verlags ihren Einsatz bei dem
Unternehmen mehr als vervierfacht, schreibt das Fortune-Magazin.
Das sei ein heroisches Ergebnis für ein Unternehmen mit Kultstatus,
das in den 90er Jahren mehrfach Insolvenz beantragen musste. Marvel
habe sich in den letzten Jahren in eine Art "Mini-Disney" verwandelt.
"Disney kauft Marvel zum Zeitpunkt, als das Unternehmen sich vom
Lizenzieren ihrer Figuren an andere Studios verabschiedet, um
selbst ein Studio zu werden", analysiert das Magazin. Neben Film
habe Marvel auch noch Fernseh-, Digital-, und Fanartikelabteilungen
sowie ein stattliches Geschäft mit den - immer noch gedruckten -
Comicbüchern. Jede Sparte könne durch das Einfließen in die viel
größere Disney-Plattform deutlich ausgebaut werden, meint das Magazin.

Maxim Kireev, 14.11.2009, Handelsblatt

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Marvel-Kauf durch Disney klar:
Aktionäre stimmen zu

NEW YORK (awp international) - Der Einzug von Spider-Man bei Micky Maus
ist unter Dach und Fach: Die Aktionäre von Marvel Entertainment stimmten
dem Kauf der Comic-Schmiede durch den Unterhaltungsriesen Disney zu,
wie Marvel am Donnerstag auf seiner Webseite mitteilte.

Der Deal, der seit Monaten bekannt ist und noch am Silvestertag nach
US-Börsenschluss besiegelt werden sollte, hat den Angaben zufolge ein
Volumen von etwa 4,3 Milliarden Dollar (3 Mrd Euro).

Aus dem traditionsreichen Verlag kommen auch Superhelden wie die X-Men,
die Fantastic Four, Hulk oder Iron Man. Disney soll mit der Übernahme
die Rechte für alle mehr als 500 Marvel-Figuren bekommen. Marvel war
in den vergangenen Jahren neben dem angestammten Comic-Geschäft vor
allem mit Film-Versionen erfolgreich, die meist mehrere hundert
Millionen Dollar pro Streifen einspielten.

Produktionspartnerschaften werden fortgesetzt

Gerade im Film-Geschäft dürfte es aber noch dauern, bis Disney von den
bekanntesten Marvel-Figuren richtig profitieren kann: Der Comic-Verlag
war bereits Produktionspartnerschaften mit grossen Hollywood- Studios
eingegangen. Diese Kooperationen werden bis zum Auslaufen fortgesetzt,
wie Disney in einer Telefon-Konferenz betonte. Das bedeutet, dass die
"Spider-Man"-Filme vorerst weiter von Sony herausgebracht werden, die
"X-Men"-Streifen vom Konkurrenten 20th Century Fox und die
"Iron Man"-Fortsetzungen von Paramount.

Der Disney-Konzern will mit der Marvel-Übernahme eine Lücke schliessen:
Während mit der Serie "Hannah Montana" ein riesiger Erfolg bei Mädchen
gelang, hat der Konzern die Zielgruppe der Jungen bisher deutlich
schlechter im Griff. Nicht zu unterschätzen ist auch die Möglichkeit,
neue Attraktionen mit den Marvel-Helden für die Disney- Freizeitparks
zu entwickeln. Marvel bekommt mit der Übernahme den Zugriff auf die
Disney-Vermarktungsmaschine, mit der noch mehr Fanartikel verkauft werden
können./fb/DP/he

Handelszeitung & Wall Street Journal, 04.01.10

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