Aufbauen - Managen - Erforschen
...und eilig noch oben aufgedruckt: "Themenparkmanager". So steht es auf der Verpackung, die man seit Ende April/Anfang Mai für rund 39€ nach Hause tragen oder ordern kann. Was erwartet einen nun auf diesem Silberling? Ein weiteres, aufgeblähtes "Tycoon"-Spiel mit einer sündhaftteuren Lizenz, ohne Spieltiefe oder -witz? Nein! So viel vorweg: es ist ein richtig munteres und vorallem unterhaltsames Spiel geworden.
Angefangen mit dem wirklich euphorisierenden Trailer (s.a. download-Tipp weiter unten) stehen wir vor den Toren des Jurassic Parks. Unseres Jurassic Parks wohlgemerkt, denn Hauptziel des Spiel ist es, einen 5-Sterne-Park zu errichten, und damit der Welt zu beweisen, das ein Jurassic Park funktionieren kann!
In the beginning
Im Hauptmenu wählen wir daher die Tutorials, und lernen in angenehmer Atmosphäre die basics des Spiels: wie baue ich Attraktionen, wie züchte ich Dinos, wie komme ich an DNA, was brauchen meine Besucher, wie bekomme ich den Park profitabel. Aber auch einige Ausflüge in die "side missions" sind dabei. Side missions sind in diesem Spiel alle Safaris und der Ranger Heli. Im Tutorial lernen wir eben die Grundsteuerung des Jeeps, wie man Fotos macht (und was man damit macht) und was man mit dem Ranger-Heli alles anstellen kann.
Zurück aus den Lektionen haben wir nun die Qual der Wahl: Sofort mit einem Park beginnen, oder lieber die Missionen spielen? Übrigens, wer alle Missionen durchspielt (retten sie Touristen, oder schießen sie bestimmte Fotos, oder gehen sie auf Dino-Jagd nach einem Amoklauf des T-Rex zB), dem winkt noch die Option "Site B" - was es damit auf sich hat? Nun, dazu müsst ihr wirklich die Missionen durchspielen....
Auf zur Genesis
Wir wählen "Park" und machen uns auf den Weg nach Costa Rica. Ausgerüstet mit Dino-DNA für zwei Saurier und einer Handvoll Dollar, gilt es am Anfang ersteinmal das erste Gehege und die erste Brutstation zu errichten, und den ersten Vertreter aus Urzeiten im Park zu präsentieren. Wer sich vor Eröffnung des Parks noch um Besucherwünsche kümmert (WC, Kiosk, Bänke, etc) der darf schon bald die ersten Gäste begrüßen, und die ersten Dino-Taler einstreichen.
Weiter geht es mit Allan Grant, der sich über das recht sinnvolle (manchmal nervige) Mailsystem des Spiels meldet, und fragt, wo denn die nächsten Ausgrabungen stattfinden sollen. An weitere Dino-DNA kommt man nämlich nur über die Ausgrabungen (gut, oder über den sündhaftteuren Fossilienmarkt) und deshalb ist es ratsam, schon vorab zu schauen, welche Dinos gibt es in welchem Gebiet auszugraben. Die Fossilien (gekauft oder gefunden) wandern zu Henry Wu in die Forschungsabteilung, wo daraus die DNA extrahiert wird. Clou bei der Sache ist: man bekommt aus jedem Fossilienstück nur einen Teil der DNA. 50% DNA sind erforderlich, um einen Dino zu erschaffen. Doch mit nur 50% hat dieser Dino eine Lebenserwartung von 6 Monaten. Zu wenig, wenn man bedenkt, was die Erschaffung eines Urmonsters kostet. Grund genug also, den DNA-Wert durch weitere Fossilien nach oben zu treiben. Mit 100% DNA dürfen wir eine Lebenserwartung von 4-6 Jahre voraussetzen, was die Dollarbestände doch sehr entlastet.
Überall gleichzeitig
Je weiter das Spiel voranschreitet, desto besser wird die "Sternwertung". Also die Wertung, die nachher das Spiel entscheidet. Wer sinnvoll managt, interessante Dinos ausstellt, und den Parkbetrieb im Gang hält, der dürfte schon nach kurzer Zeit den ersten (halben) Stern einkassieren. Doch bis zum endgültigen 5-Sterne-Resort ist es noch ein weiter Weg: zahlreiche Features und Dino-Impfstoffe wollen erforscht, das Areal ausgebaut und weitere Dinos hinzugefüg werden. Ebenso kämpfen wir ständig gegen Wetter, Löcher in Zäunen, Saurier-Krankheiten und die Meckerei der Besucher. Kein Wunder, dass das Mailsystem sich irgendwann ständig meldet, und jeder der Berater (eigentlich) die volle Aufmerksamkeit des Spielers erfordert. Da gilt es kühlen Kopf zu bewahren, und ein Problem nach dem nächsten anzugehen. Aber bitte in der richtigen Reihenfolge: ausgebüxte Dinos haben natürlich eine höhere Priorität als die Zuweisung eines neuen Forschungsprojektes zB...
Wirbelsturm Klasse M Warnung
Gerade, wenn der Park so richtig ins Rollen kommt, passieren die Desaster. Ausgebrochene Dinos sind dabei noch das kleinste Problem. Viel schlimmer sind, wie auch im ersten Film, die Wirbelstürme. Wenn sich Ray Arnold aus der Parkverwaltung mit einer Klasse M Warnung meldet, dann hilft eigentlich nur noch: Notfallplan auslösen. Dann bringen sich alle Besucher entweder in Schutzräumen in Sicherheit, oder verlassen Knall auf Fall die Insel. Danach könnt Ihr nur noch der Windhose bei ihrem Zerstörungswerk zusehen und hoffen, dass es Euch nicht zu arg trifft. Und wer nicht die nötigen Geldreserven für die nachher massiv anfallenden Reparaturen hat, der beginnt am besten eh von neuem (oder kehrt zum letzten Speicherpunkt zurück). Und damit haben wir auch den wichtigsten Tipp: häufig speichern, denn das macht das Spiel leider nicht automatisch. Wohl dem, der noch VOR der Wirbelsturmwarnung gespeichert hat, denn das Zurrückkehren an diesen Punkt kann bedeuten, dass beim erneuten Laden des Standes KEIN Wirbelsturm kommt....
Fazit:
Ein solides Spiel für Wirtschaftsfans, mit manchmal einem Hauch von Adventure. Nie zu schwer oder zu leicht, sondern gerade richtig bietet dieses Spiel Spannung für etliche Stunden. Interessant auch zB die Einsätze mit dem Ranger-Heli, die man entweder selbst durchführt, oder Robert Muldoon und seiner Crew überlässt. Zugegeben, hat man einmal das Ziel "5-Sterne" erreicht, dann flacht die Spannungskurve irgendwann ab. Gut, dass es dann noch die "Missionen" gibt, die durch Schwierigkeit aber auch Motivation (Site B) noch mal ein Spiel im Spiel darstellen. Und beileibe kein langweiliges.
Das echte Erlebnis ist dieses Spiel allerdings für wahre JP-Freunde. Die unglaubliche Musik der Filme 1 und 3 trägt ein riesiges Maß an Atmosphäre zu diesem Spiel bei. In absoluter Kinoqualität weiß die Musik an allen Stellen zu überzeugen: nach überstandenem Unwetter erklingt die weiche, getragene Version, während bei Gewitter oder gar Wirbelsturm die Musik sehr düster, ja fast panisch wirkt.
Empfehlung:
29,90 € für Wacky Worlds sparen, bei Oma den Wochentaschengeld-Zehner abholen, und in Jurassic Park -Operation Genesis investieren!
Download-Tipps
http://www.bluetongue.com/jurassicpark/
(c) der Screenshots: bluetongue - erstes Bild zeigt amerikanische Verpackung
gone crazy - be back soon
Kurze Rekapitulation:Die Frage war "warum eigentlich langweilig?" und Wiesenpiepers Antwort ist:
O Weil mein PC für die angegebenen Mindestvoraussetzungen nicht reicht
Ergo:
Die Fabel vom Fuchs und den Trauben stimmt doch. Darin sagte sich nämlich der Fuchs: "da die Trauben so hoch hängen(Mindestvoraussetzungen), sind sie bestimmt sauer (langweilig)."
Spaß beiseite, ich kenne das Problem mit neuen Spielen und deren manchmal gewaltig überzogenen Anforderungen, die es fast jeden Monat nötig machen, sich eine neue Grafikkarte, einen neuen Prozessor, oder am besten gleich einen neuen Rechner zu kaufen.
Aber, und so hat die Sache auch ein Gutes: die teuren Spiele mit astronomischen Anforderungen von heute, sind die Budget-Klassiker von morgen. Sollte sich das Spiel gut verkaufen, dann wette ich jetzt schon auf eine "Green Pepper" oder "Bild-Hit-Games"-Ausgabe für 9,99 bis 14,99 ab Anfang 2004. Und wer weiß, vielleicht spielt bis dahin auch Dein (neuer) PC mit..? 