Was ich mich immer Frage: Ist das Wort "Sicherheit" das Totschlagargument schlechthin?

Wenn ich auf diversen Internetseiten lese, was so in Freizeitparks -allgemein- alles wg. "eurer Sicherheit" nicht fährt, verstehe ich die Welt nicht mehr.

Gerade beim Heidepark, mit regionaler Nähe zum Frühlingsdom in Hamburg verstehe ich es nicht. Wieso spielt auf dem Dom alles und in Soltau nicht?

Ich finde auf die schnelle nur 2 Möglichkeiten, entweder die einen sind "mutig" gegenüber ihren Fahrgästen und die anderen nicht, oder die Besucherzahlen sagen aus, das halt einfach mal nicht alles angeschmissen wird, was laufen könnte. Was ein Schlag ins Kontor eines jeden zahlenden Besuchers wäre

Ist wohl einfach zu hoch für mich...

Hi,

Es ist wohl in der Regel eine Mischung aus
- der unterschiedlichen Weise, Fahrgeschäfte zu betreiben - während der eine Schausteller nicht verzichten kann, seine teure wilde Maus auf dem teuer bezahlten Platz laufen zu lassen und das Risiko dann auf sich nimmt, halten sich Parks sehr viel häufiger an die Betriebshinweise der Hersteller. Das geht dann auch um Garantien der Hersteller, weniger um Personensicherheit
- viele Parkattraktionen sind deutlich komplexer, die Umstände sind anders. Steht der Zug bei der Leerfahrt auf der Kirmes, ist der Kran nie weit weg. Rollt eine Bahn wie Colorado Adventure am völlig falschen Punkt aus, darf die ganze Mannschaft den halben Tag den Zug aus den Felsen herausfummeln - und fahren tut am Ende auch keiner. Oder anders gesagt: Wer ein Kälteproblem an seinem Fahrgeschäft hat, bewirbt sich nicht für den Winterdom - das heißt aber nicht, das ähnliche, aber nicht baugleiche Attraktionen auch alle kein Problem damit haben.

Aus Besuchermangel lässt man sicherlich keine Attraktionen geschlossen. Immerhin haben auch die Parks ein Interesse daran, dass die teuren Investitionen von den Besuchern genutzt werden können, wenn dann auch mit vermindertem Verschleiß, zum Beispiel mit weniger Zügen . Auch in der Nebensaison fahren eigentlich überall alle Attraktionen, wenn es keine anders gelagerten Probleme gibt.

Das Thema ist ein bisschen komplex, weil die Gründe stets immer ein wenig unterschiedlich für die einzelnen Attraktionen aussehen, warum das eine geht und das andere nicht. Normalerweise kann man aber bei solchen Extremwetterlagen wie derzeit auch beim Park einfach mal anfragen. Wenn dann wieder erwarten an einem Park-Tag die Ausfälle sich häufen, ist bei freundlicher Anfrage beim Gästeservice wahrscheinlich auch eine Kulanzlösung möglich.

Grüße,
Alex

Deine Antworten/Infos sind durchaus plausibel und nachvollziehbar.

Jedoch frage ich mich, warum der Hansapark es geschafft hat, alle Fahrgeschäfte zum Saisonstart laufen zu lassen und dies auch völlig zur Recht mit einem gewissen Stolz
propagiert und der Heidepark eben nicht.

Ich kann mir nicht helfen, aber gerade in Soltau habe ich das Gefühl, dass hier nur noch
nach monitären Gesichtspunkten entschieden wird.

Nun startet der Hansapark später und die Anlagen sind zum allergrößten Teil auch deutlich weniger komplex. Ein eingehauster Linearmotor ist wohl um Längen weniger kälteempfindlich als ein Stickstoff/Öl/Stahlseillaunch.

Auch auf dem Dom gibt es zeitweise Kälteprobleme. Beispielsweise konnte vor zwei Jahren, als es noch weitaus kälter war als beim diesjährigen DOM, ein Hochfahrgeschäft keine Besucher reinlassen, weil sich die Bügel nicht öffnen ließen.

Letztlich sind es auch im Heidepark mitunter technische Gründe, weshalb nicht gefahren werden kann. Mal sind es zu kalte Lager in den (Coaster-)Rädern, mal mangelnde Schmierung durch zu zähflüssiges Öl, mal befindet sich Eis und Schnee auf den Schienen und man weiß nicht was passiert, wenn der Kram aufgeschleudert wird.

>Deine Antworten/Infos sind durchaus plausibel und nachvollziehbar.
>
>Jedoch frage ich mich, warum der Hansapark es geschafft hat, alle Fahrgeschäfte zum
>Saisonstart laufen zu lassen und dies auch völlig zur Recht mit einem gewissen Stolz
>propagiert und der Heidepark eben nicht.
>

Vielleicht sollte man bei diesen Temperaturen einfach nicht einen Park besuchen, der für schlechtes Wetter völlig ungeeignet ist und wenig Alternativen wie Indooattraktionen, Shows, etc. bietet.

In der Stadt ist es üblicherweise auch einige Grad wärmer als draußen in der Heide.