WALDKIRCH. Der Karussell- und Achterbahnhersteller Mack Rides verzeichnet volle Auftragsbücher. Weil die Geschäfte gut laufen, investiert das Unternehmen in die Modernisierung und Erweiterung. Am Firmensitz im Gewerbegebiet Mauermatten entsteht eine neue Halle. Zudem laufen die Arbeiten für einen Großauftrag auf Hochtouren. Das traditionsreiche Waldkircher Familienunternehmen mit seinen 90 Mitarbeitern platzt im Gewerbegebiet Mauermatten aus allen Nähten. Um die Abläufe zu verbessern, plant Mack Rides den Bau einer neuen Halle. Für 2,3 Millionen Euro entsteht ein modernes Logistik- und Dispositionscenter, sagt Mack-Geschäftsführer Christian Freiherr von Elverfeldt. Das Gebäude soll zeitgemäße Lagermöglichkeiten bieten und zugleich dem Vertrieb sowie der Produktion eine bessere Infrastruktur geben. Im März werden die Arbeiten voraussichtlich beginnen, im Oktober soll die Halle fertig sein.
Die Investitionen am Standort Waldkirch dienen der Sicherung der Arbeitsplätze, sagt von Elverfeldt. In einem zweiten Bauabschnitt, dessen Zeitplan und Investitionen noch nicht definitiv feststehen, plant Mack Rides die Erweiterung des Bürogebäudes. Denn hier geht es äußerst beengt zu.
"Wir haben volle Auftragsbücher", sagt der 51 Jahre alte von Elverfeldt. Er ist seit sieben Jahren Geschäftsführer von Mack Rides. Produziert wird auf Hochtouren. Denn das vor 232 Jahren in Waldkirch gegründete Familienunternehmen hat die olympischen Winterspiele in zwei Jahren im russischen Sotschi im Blick. Mack soll bei dem Sportereignis für den Freizeitspaß sorgen.
Zu Olympia plant Sotschi den Bau eines 30 Hektar großen Freizeitparks. Es soll der modernste Vergnügungspark Russlands werden. Mack Rides liefert die Ideen und zunächst drei Fahrgeschäfte. Unter anderem eine der größten Achterbahnen, die das 1780 gegründete mittelständische Unternehmen je entwickelt und hergestellt hat.
Die fast 40 Meter hohe Looping-Achterbahn "Blue Fire", seit drei Jahren im Europa-Park in Rust in Betrieb, wird nun erstmals erneut gebaut. Die Passagiere werden in 2,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Die Bahn soll die Hauptattraktion in Sotschi werden. Allein sie kostet einen zweistelligen Millionenbetrag. Zusätzlich baut Mack für Russland die etwas kleinere Achterbahn "Wilde Maus" sowie ein aus überdimensionalen Kaffeetassen bestehendes Karussell.
"Der Auftrag für Sotschi eröffnet uns den Markt in Russland", sagt von Elverfeldt. Im Frühsommer 2013 sollen die neuen Bahnen vor Ort montiert werden. Wird der Park in den Folgejahren, wie vorgesehen, erweitert, locken Folgeaufträge.
Der geplante Erlebnispark in Sotschi passt in das Bild der Branche. Diese steuert weltweit auf Wachstumskurs. Mack Rides ist vorne mit dabei. Das Waldkircher Unternehmen, das einen jährlichen Umsatz von 30 Millionen Euro erwirtschaftet, gehört nach eigenen Angaben zu den vier größten Achterbahn-Herstellern der Welt.
"Gefragt ist deutsche Ingenieurskunst, vor allem mit Blick auf die Sicherheit der Fahrgeschäfte", sagt von Elverfeldt. Beliefert werden Freizeitparks rund um den Globus. Der Exportanteil bei Mack Rides beträgt mehr als 90 Prozent. In den kommenden Jahren rechnet Mack Rides mit Wachstum vor allem durch die Märkte Asien und Osteuropa. Dort entstehen neue Vergnügungsparks.