Außerdem fehlt mir bei ihrer Donna die Verbitterung und der Sarkasmus. Also einfach, der Humor, der Donna in dem Stück ausmacht. Es passt meines Erachtens z.b. gar nicht, dass sie bei Mamma Mia wie ein Teenager versucht einen Blick auf die drei Herren zu werfen und eben nicht diese Verbitterung zeigt (Bill? Harry? DU!) Eigentlich freut sie sich mehr über den Besuch als dass sie die drei gleich wieder vor die Tür setzen will. Aber das liegt wohl weniger an ihr, als eher an dem Drehbuch. Die Story an sich ist zwar die selbe geblieben, es gibt aber hier und da ein paar Änderungen. So wurden bspw einige Lieder komplett weg gelassen, andere neu eingesetzt.
Viele Rollen gehen dadurch ziemlich unter Harry und Bill haben im Gegensatz zu Sam sowieso eher kleinere Rollen, die dann im Film nochmal gekürzt worden sind. Und von Pepper und Sky sieht man auch nur relativ wenig. Im Mittelpunkt stehen in erster Linie Sophie und Donna, sowie Rosie und Tanja, die quasi die ganze Zeit mit Donna zusammen sind.
Im Allgemeinen ist die Besetzung schon sehr gut - wenn man den Gesang mal außen vor lässt. Besonders die drei potenziellen Väter sind gut getroffen. Pierce Brosnan ist schon ein seriöser und würdiger Sam Wer mir allerdings überhaupt nicht gefällt ist Amanda Seyfried als Sophie. Ähnlich wie Emmy Rossum im Phantom der Oper fällt sie des Öfteren mal in Mund und Augen aufreißen und dann einfach nur 3min Starren. Außerdem wirkt sie eher wie kindlich naive 14, statt 20. außerdem nervt es tierisch, dass sie andauernd weg rennt
Die Lieder werden leider auf Englisch gesungen mit deutschen Untertiteln. Mir hätte deutsch besser gefallen, aber die breite Masse ist wohl eher fürs Englische zu haben. Nun gut. Apropos Synchronisation: Tanja hat eine Synchronstimme verpasst bekommen, die gut 20 Jahre jünger klingt. Nicht grade ideal.
Vom Gesang her ist das ganze schon in Ordnung. Sind natürlich keine stimmlichen Hochleistungen, aber die erwartet wahrscheinlich eh keiner. Sie treffen die Töne und man kann es sich anhören Auch wenn der ein oder andere sein Spiel dann doch etwas übertreibt, sobald er zu singen anfängt (Meryl Streep hat einen leicht esoterischen Touch *g*).
Also alles in allem ist der Film schon ok, aber das Musical ist um längen besser. Wer es also noch nicht gesehen hat, sollte dies schleunigst nachholen. Bei uns im Kino waren jeden Falls nicht all zu viele dabei, die das Stück schon kannten merkte man bspw an der Szene in der Kirche, wo Sam beim Antrag vor Donna auf die Knie fällt und man von (fast) allen Frauen im Saal nur noch ein völlig überraschtes "oooooohhhhh" hörte