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Foren-Name: Kino, Circus, Varieté & Musicals
Beitrag Nr.: 345
#0, Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von Davie Crockett am 06-Apr-07 um 23:47 Uhr
Nabend zusammen.

Ich möchte euch an dieser Stelle mein Fazit zum Kinofilm "300" geben.

An diesem schönen Abend dachte ich mir, tue ich meiner Freundin was Gutes,
nach Ihrem Stress mt der Reiterpr+fung und lade Sie ins Kino ein.

Da wir in einer kleineren Stadt wohnen, hatten wir zwei Filme zur Auswahl.
"300" oder "Mitten ins Herz - Ein Song für dich".

Da ich von einer Bekannten gehört habe, dass Mitten ins Herz nicht so gut
sein soll (ich habe ihn nich nicht gesehen), entschieden wir uns für 300.

Es geht im groben darum:
„300“ ist die unerbittliche Filmversion der historischen Schlacht an den
Thermopylen: Im antiken Griechenland starb König Leonidas (Gerard Butler)
mit 300 Spartanern im Kampf gegen Xerxes und sein gigantisches persisches
Heer. Ihr Mut und ihre Opferbereitschaft angesichts der ausweglosen Situation
inspirierte die griechischen Stämme zum Bündnis gegen die Perser – so
entstand eine Urzelle der Demokratie. „300“ beruft sich auf den gleichnamigen
Comic-Roman von „Sin City“-Autor Frank Miller. In seinem Abenteuerepos geht
es um Leidenschaft, Mut, Freiheitsdrang und Opferbereitschaft – verkörpert
durch die Spartaner, die sich hier in einer der berühmtesten Schlachten der
Geschichte bewährten. Unter der Regie von Co-Autor Zack Snyder
(„Dawn of the Dead“) kombiniert die Verfilmung von Millers berühmtem Comic-Roman
real gefilmte Handlungselemente mit virtuellen Szenerien, die dem antiken
Zeitgemälde eine unverwechselbare Optik verleihen.
( Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/300_(Film) )

Nachdem ich ihn gesehen habe, bin ich mehr als enttäuscht.

Es geht zwar im weitesten Sinne um die Schlacht jedoch hat es irgendwie nichts
historisches.
Es kommen Figuren vor, wo ich dachte, ich sehe Herr der Ringe.
Der Bucklige Verräter erinnerte mich im ersten Moment an Gollum.
Es kommen Typen vor, die wie Orks aussehen und auch mit einer Klinge quer
durch den Kopf noch stehen und angreifen. Es gibt einen Henker mit zwei
Klingen als Hände und und und.
Am besten fand ich jedoch den Persischen König.
Hier handelt es sich um einen mind. 2,50 m großen Kerl der überall gepierct
und mit Ketten behangen ist, der jedoch schon beim ersten Auftauchen so Schwul
rüberkommt, dass er zum "Christopher Street Day" gehen sollte anstatt "Gottkönig"
zu sein.

Due Darstellungen der Schlacht sind auch mehr als blutig.
Schwerter die Arme durchbohren, Speere, die durch Körper gestoßen werden
(was von der Seite zu sehen ist), abgeschlagene Köpfe und dergleichen
sind mehr als häufig gesäht.

Alles in allem wurden mehrere hundert Liter Filmblut gebraucht,
welches regelmäßig in Zeitlupe durchs Bild fliegt.
Eine Freigabe ab 16 ist in meinen Augen aufgrund der Gewalt-Szenen ebenso
wie sehr freizügigen Frauenkörpern nicht unbedingt das richtige.

Die Schauspieler jedoch, dass muss ich zugeben, passen sehr gut in die
Rollen und wissen was sie spielen.
Jedoch war der Film in meinen Augen seine 13 € nicht wert.

Wäre nicht die Verbindung zu Sparta gezogen, wäre er als eigenständige Fiktive
Story in meinen Augen ebenfalls besser herübergekommen.
Wer ein Gemetzel, viel Blut und einen Spritzer Erotik sehen will, sollte ihn
sich angucken. Wer allerdings mit Handlung und/oder Historie rechnet,
sollte besser Titanic ausleihen (dort spielt das Geschichtliche wenigstens eine Rolle).

Wünsche dennoch allen Frohe Ostern und "Dicke Eier"

PS: Das ist lediglich meine Meinung, jeder denkt anders!!!!


#1, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von fabred am 07-Apr-07 um 00:23 Uhr

Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber:

>Eine Freigabe ab 16 ist in meinen Augen aufgrund der Gewalt-Szenen ebenso
>wie sehr freizügigen Frauenkörpern nicht unbedingt das richtige.

Nackte Menschen sind in Deutschland erfreulicherweise noch kein Grund für eine FSK 18.
Wir sind hier zum Glück nicht im den USA. Es kommt natürlich immer ein wenig auf das "wie" an, aber prinzipiell ist Nacktheit ja auch nix sexuelles, das spielt sich dann erst im Kopf des (geneigten) Betrachters ab.


#2, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von Davie Crockett am 07-Apr-07 um 00:33 Uhr

>Nackte Menschen sind in Deutschland erfreulicherweise noch kein Grund für
>eine FSK 18.
>Wir sind hier zum Glück nicht im den USA.

Um Himmels Willen, es geht mir in dem Film nicht mal um die Erotik-Szenen-
Klar das sich hier viel beim Betrachter "verbirgt".

Aber in Kombination mit der doch sehr explizieten Gewaltdarstellung,
bin ich der Meinung, dass es eine ab 18 Freigabe mehr als
gerechtfertigt ist.
Ich bin vollkommen dagegen, dass es hier wie in den USA zugehen sollte!!!


#4, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von tricktrack am 07-Apr-07 um 11:41 Uhr

Ich finde es ziemlich witzig, dass du die spärlichbekleideten Frauen erwähnst, die zwischen den hunderten halbnackter Männer mit aufgesprühten Bauchmuskeln eigentlich etwas untergehen.

Ansonsten: Gewaltporno in neuer, total bescheuerter Variante. Ausserdem sind die rechtslastigen politischen Untertöne unerträglich.

Mein Fazit: Riefenstahl mit CGI

Che Guevara and Debussy to a disco beat


#5, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von vestermike am 07-Apr-07 um 12:31 Uhr

Erstens finde ich die Auszeichnung "Riefenstahl mit CGI" äußerst positiv, da ich diese filmische Ästhetik sehr mag (wie z.B. auch den genialen "Sky Captain and the World of Tomorrow").

Zweitens bin ich gerade auf dem Weg nach Bottrop. Du kannst ja mal bis heute abend erklären, wo in dem Film rechtslastige politische Untertöne sein sollen - ich sehe da nämlich keine! Ganz im Gegensatz dazu empfehle ich die Lektüre folgender FAZ-Kritik, die das ganze auf den Punkt bringt:

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EDBE14802BF064A38BBC9BB2780462AA6~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Mike


#3, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von vestermike am 07-Apr-07 um 02:08 Uhr

Und hier die Gegenseite, da ich gerade auch aus dem Kino komme:

Großes, phantastisches Kino mit einer noch nie dagewesenen Optik, die sogar storymäßig überzeugt (wenn man die Originalgeschichte kennt). Ich bin absolut begeistert - die zweite Frank-Miller-Adaption, die dem Heft mehr als gerecht wird.


#6, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von Exitus am 07-Apr-07 um 12:50 Uhr

Letzte Bearbeitung am 07-Apr-07 um 12:52 Uhr ()
Ich bin doch etwas erschrocken über die Meinung einiger "Filmkenner" hier. Zuviel Panorama geschaut, oder was? Dieser Film wurde von der FSK völlig zu Recht mit einer Freigabe ab 16 versehen. Die Intention für kJ (FSK 18) hätte eine völlig andere sein müssen (Gewalt als selbstzweckhaftes Mittel, Motivlosigkeit der Gewalthandlung... ect.). Und mit dem Begriff "Gewaltpornographie" hab ich persönlich ein ganz großes Problem, da er an Oberflächlichkeit kaum zu überbieten ist.


Zum Film selbst:

Der Film hat im großen und ganzen meine Erwartungen erfüllt.
Trotz der einseitigen Story schafft es der Film zu fesseln und gut zu unterhalten.
Der Cast ist gut gewählt und überzeugt bis zum Schluss (Gerald Butler ist als Leonidas einmalig).
Die Bilder kommen gut an (klar: Frank Miller), auch wenn es keine überragenden Höhepunkte aus der Regie gibt (klar: Zack Snyder).
Einige Kleinigkeiten sind zu bemängeln. So geht einem das ewige CGI Blut doch bald ein wenig auf den Keks.
Der Score ist weitestgehend ok, allerdings trüben einige unpassende Heavy-Metal Einlagen das Gesamtbild.

Fazit: Wunderbares Popcorn-Kino mit einigen, verzeihbaren Schwächen. Ansonsten ein schönes Kinoerlebnis, dass man sich unbedingt auf der großen Leinwand ansehen sollte.


#12, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von cityjudge am 15-Apr-07 um 21:34 Uhr

Hi Exitus,

du zitierst es doch schon ganz richtig. In diesem Film ist die Gewaltdarstellung Selbstzweck und - vollkommen - motivlos!

Ergo: Der Film hätte ganz klar erst ab 18 sein dürfen...

Gruß

Bruno

"Brunos Zoocheck" - R.I.P.


#7, RE: Mein Fazit zum Film: 300 - Oje oje...
Geschrieben von cityjudge am 09-Apr-07 um 02:41 Uhr

Und wieder eine Film, der seine Höhepunkte in seiner beeindruckenden visuellen Darstellung bietet - und sonst nirgendwo!
Dieser Film wird der ganzen Rumdiskutiererei um Intentionen jedweder Art nicht mal ansatzweise gerecht. Der Film war bis auf die Bilder einfach nur schlecht und gehört damit in die immer größer werdende Gruppe von Schrott-Filmen die zu "Kult"filmen hochgehyped werden, weil sie sich in vollkommen sinnbefreite Destruktions- und Tötungsorgien erschöpfen und dafür offensichtlich - zugunsten von CGI-Experten - auf Drehbuchautoren verzichten. Wenn man die Vorgeschichte nicht kennen würde, müsste man zwangsläufig auf die Idee kommen, hier wäre ein Computerspiel verfilmt worden. Und den gleichen Unterhaltungsfaktor für Erwachsene hat es auch - nämlich wie ein Computerspiel, bei dem man selbst nicht mitspielen darf, sondern nur Zuschauer ist...

mit absolut nicht empfehlenden (und enttäuschten) Grüßen

Bruno

P.S.: Das einzig positive an diesem vergeudeten Kinoabend war die Vorschau auf einen interessant wirkenden SciFi-Film namens "Sonnenschein"


"Brunos Zoocheck" - R.I.P.


#9, RE: Mein Fazit zum Film: 300 - Oje oje...
Geschrieben von cityjudge am 09-Apr-07 um 15:53 Uhr

Auch die Farben sind falsch! Die Griechen liebten es quietschbunt...

http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,20656,00.html

mit bunten Grüßen

Bruno


"Brunos Zoocheck" - R.I.P.


#8, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von The Knowledge am 09-Apr-07 um 11:16 Uhr

Der Film kann also nur absolut grotte sein - der Anti-Vester-Indikator irrt schließlich nie!

Schon die Trailer unterirdisch gefundene Grüße,

Tim
... keep your distance!


#10, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von Tomsc am 13-Apr-07 um 02:10 Uhr

Letzte Bearbeitung am 13-Apr-07 um 02:15 Uhr ()
Gesehen und als "Sin City" Begeisterter auch als sehr gut empfunden!

Wer diesen Film als sinnloses rumgesplattere bezeichnet versteht die Kunst der Gewalt nicht. Das diese besonders durch den Bildstil teils hervorsticht, teils sogar auch unterbunden wird, ist eigentlich nur noch unterstützend für die Meinung der "Dooffinder". Was dem der sich damit anfreunden kann natürich noch mehr gefällt

Der eine kann mit dieser Art ästhetischer Gewalt (ich nenn das einfach mal so) eben umgehen, der andere eben nicht.
Wobei dieses Thema ja extrem weit gefechtert ist. Das reicht wohl von traditionellen Martial Art Filmen aus Fernost bis zu psychisch gewaltigen Filmen wie Clockwork Orange.

Zugegebend, teils ist 300 sogar etwas überzogen und auch selbstironisch, aber das ganze im perfektem Rahmen zu halten schafft bei dem Ausmaß wohl kein Regisseur.

MfG TomSC
"Der wo hofft das bald mehr Graphic Novels von Miller verfilmt werden"

Edit: Altersfreigabe ab 16 ist wirklich etwas grenzwertig. Da wäre ein FSK 18 IMHO angebrachter.
Und die von Rick angesprochenen politischen Untertöne konnte ich auch nicht finden.


#11, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von cityjudge am 15-Apr-07 um 21:25 Uhr

Lieber Tom,

es gibt weder eine Kunst der Gewalt noch eine Ästhetik der Gewalt! Das schon mal vorneweg.
Was du meinst, ist die vermeintliche Ästhetik in der Darstellung von Gewalt. Diese Diskussion, ob es denn tatsächlich so etwas wie eine Ästhetik in der Gewaltdarstellung gibt, findet mindestens statt, seit Sam Peckinpah die Zeitlupe in Gewaltszenen eingeführt hat. Eine reale Gewaltdarstellung kann eigentlich nur der "ästhetisch" finden, der nicht mehr alle Tassen im Oberstübchen hat. IMHO gibt es so etwas wie Ästhetik in diesem Zusammenhang nur dann, wenn die Gewalt durch ein anderes filmisches Mittel verfremdet wird, um sie als nicht wirklich erscheinen zu lassen. Genau dieses funktioniert bei "Sin City" recht gut, wo die Gewalt derart überhöht wird, dass sie ins Lächerliche abgleitet und damit aufgebrochen wird. Die Macher von "300" aber konnten sich wohl nicht entscheiden, ob sie einen Comic oder einen normalen Film machen wollten. Durch die ständige Wiederholung der gleichen Szenen (offensichtlich werden ja nur die Körperteile variiert) und das weitgehende Fehlen von gewaltrelativierenden Humor, ist die Gewaltdarstellung nicht nur meilenweit von jeglicher "Ästhetik" entfernt, sie begeht auch den übelsten Frevel in einem Film überhaupt - sie wird nämlich ganz schnell langweilig! Das gleiche gilt im übrigen auch für "Kill Bill"...

Dass der Film insgesamt einen nicht uninteressanten Look hat, habe ich ja in meinem anderen Posting schon erwähnt.

Du vergleichst "300" in diesem Zusammenhang mit Filmen wie z.B. "Clockwork Orange" - und damit leider Äpfel mit Birnen! "300" ist ein sinnbefreiter "Unterhaltungsfilm", der sich an die kritiklose "Boah geil, noch ein abgeschlagener Arm"-Klientel richtet, während "CO" ein Film ist, der mit z.T. drastischen Mitteln versucht, einer Gesellschaft ihren Spiegel vorzuhalten. Und liegt somit qualitativ (milliarden-)meilenweit vor so einem Blödsinn wie "300"...

Und eins muss ich in diesem Zusammenhang auch noch loswerden. Bin ich denn wirklich der einzige, dem das aufgefallen ist?
Angeblich haben die Spartaner sich ja genau die "5 Meter breite Engstelle" der Thermopylen ausgesucht, um gegen die Übermacht des Feindes, den kleinen geographischen Vorteil ins Feld werfen zu können. Um im Film dann ständig VOR dieser Engstelle in der viel breiteren Ebene zu kämpfen. Damit erweist sich Leonidas als mindestens genauso blöd, wie der ganze Film...

mit spöttischen Grüßen

Bruno

"Brunos Zoocheck" - R.I.P.


#14, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von vestermike am 16-Apr-07 um 12:33 Uhr

>"300" ist ein sinnbefreiter "Unterhaltungsfilm", der sich an die kritiklose "Boah geil, >noch ein abgeschlagener Arm"-Klientel richtet,

Entschuldige, aber das glaubst Du doch nicht wirklich, oder? Wenn dem so wäre, hätte man sicherlich nicht die kunstvolle Darstellungsvariante gewählt, die ganz klar mit dem Risiko behaftet ist, daß sie beim Massenpublikum nicht ankommen könnte, sondern wäre in "schönster" realer Splattermanier vorgegangen.

Falls Du es nicht verstanden haben solltest, drösel ich das gerne noch einmal für Dich auf: "300" ist eine Verfilmung eines Comics, also eines Mediums, das neben einer Geschichte auch stark auf die visuelle Wirkung setzt. Und exakt dies wurde in dem Film so umgesetzt. Dabei finde ich es sehr begrüßenswert, daß die Filmindustrie endlich auch in der Breite verstanden hat, daß ein Film eben nicht nur durch seine Geschichte überzeugt, sondern die optische Präsentation mindestens genauso wichtig ist (wenn nicht sogar wichtiger - für eine gute Geschichte kann ich auch ein Buch lesen). Und damit meine ich durchaus nicht die Muskelspiele der SFX-Abteilung, sondern eine "künstlerische verfremdende" Darstellung. Und exakt dies finde ich bei "300" exzellent gelungen. Wenn Du den Film als eine Art "bewegtes Gemälde" nimmst, funktioniert er auch erstaunlich gut. Falls Du allerdings ein anspruchsvolles Historiendrama erwartest hast, empfehle ich (so wie ich das auch meist mache), sich halt im Vorfeld über den Film zu informieren, den man sich anschauen will: Das erspart jede Menge Geld und Ärger!


#15, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von Tomsc am 16-Apr-07 um 16:47 Uhr

>es gibt weder eine Kunst der Gewalt noch eine Ästhetik der Gewalt! Das schon mal vorneweg.

Was sagst du dann zu so vollkommen überzogenen Martial Art Filmen aus Fernost wie bspw. Hero oder Tiger & Dragon?

Dass man sich mit den durch die Luft fliegenden und auf Bambusblättern stehenden Akteure an die "Boah geil, noch ein abgeschlagener Arm"-Klientel richtet wage ich mal zu bezweifeln

>Genau dieses funktioniert bei "Sin City" recht gut, wo die Gewalt derart überhöht wird, dass sie ins Lächerliche abgleitet und damit aufgebrochen wird.

Genau das passiert IMHO in 300 aber auch genau so. Als bspw. der erste Sturm Perser niedergestreckt wurde und Leonidas genüsslich in seinen Apfel beisst und die Überreste der Gegner inspiziert seh ich sicherlich nicht als einziger die Selbstironie.

Und das ich mit Begriff "Kunst/Ästethik der Gewalt" sicherlich auf keinen Fall so krankes Zeugs wie hier aufgeführt meine, ist dir bestimmt klar.

MfG TomSC
"Der wo so überzogenes Martial-Art-Fernost-Zeug gerne guckt"


#16, RE: Thema Gewalt
Geschrieben von WP am 16-Apr-07 um 17:07 Uhr

Letzte Bearbeitung am 16-Apr-07 um 17:08 Uhr ()

300 noch nicht gesehen...

...aber:

Grundsätzlich bin ich der Meinung, das die Idee/Bezeichnung/Klassifizierung "Kunst oder Ästhetik der Gewalt" an sich schon pervers ist. Wer hat sich den Blödsinn ausgedacht?! Weder in Filmen noch in Comics (oder in PC-Spielen) halte ich soetwas für sinnvoll.

PS: Ich verstehe nicht wie Tiger& Dragon mit 300 oder Sin City in irgendeinem Zusammenhang stehen könnte?


#17, RE: Thema Gewalt
Geschrieben von Tomsc am 16-Apr-07 um 17:13 Uhr

>PS: Ich verstehe nicht wie Tiger& Dragon mit 300 oder Sin City in irgendeinem
>Zusammenhang stehen könnte?

Beide (Tiger & Dragon - 300) haben künstlerische Kampfchoreografien.

MfG TomSC
"Der wo grad keine Idee für ne blöde Signatur hat"


#18, RE: Thema Gewalt
Geschrieben von WP am 16-Apr-07 um 17:25 Uhr

>Beide (Tiger & Dragon - 300) haben künstlerische Kampfchoreografien.<

OK, leider kann ich jetzt hier nicht wirklich weiterdiskutieren, denn ich kenne 300 nicht.

Tiger & Dragon ist für mich sehr gefühlsbetont, besitzt eine interessante und verwinkelte Story, ist etwas mystisch und grundsätzlich ein chinesisches Märchen. Ich glaube nicht das 300 auch nur eine dieser Komponenten besitzt - oder?

Bei Tiger & Dragon ist die Gewalt relativ klein, hier dominert mehr die Kampf-Choreografie, die aber bei der Hälfte aller Kämpfe UNBLUTIG endet. Da hat jeder US-Action-Film mehr Tote und mehr Blut-Szenen.

(In vielen asiatischen Filmen wird die Komponente "fliegende Schertkämpfer" eingesetzt - die jedoch, historisch, dem Typ Märchen zuzuordnen sind. Der Asiate sieht darin auch nichts reales, es unterstreicht nur "geistige Reife" des Helden. (Wird aber bei neueren Produktionen falsch eingesetzt.))


#13, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von Neptun am 16-Apr-07 um 05:17 Uhr

>Da wir in einer kleineren Stadt wohnen, hatten wir zwei Filme zur Auswahl.
>"300" oder "Mitten ins Herz - Ein Song für dich".
>
>Da ich von einer Bekannten gehört habe, dass Mitten ins Herz nicht so gut
>sein soll (ich habe ihn nich nicht gesehen), entschieden wir uns für 300.

...eindeutig falsche Entscheidung, denn "Mitten ins Herz" ist einfach nur schöhöhöhön!

Ich befürchte einfach mal, dass Deine Bekannte zu jung für den Film war?

Jedem Interessierten den Soundtrack mitten ins Herz legende Grüße,


#19, RE: Mein Fazit zum Film: 300
Geschrieben von Davie Crockett am 17-Apr-07 um 19:58 Uhr

Ein eigenes Bild muss ich mir von Mitten ins Herz eh noch machen.
Denke, auf die Meinung anderer sollte man sich nie ganz verlassen,
wegen vieler verschiedener Eindrücke.
Sieht man ja an der Diskussion zu 300.

Glücklocherweise sind Menschen verschiedenen.
Sont wäre es langweilig.
Außerdem wären die Schlangen an immer den gleichen Fahrten viel
zu lang!