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Foren-Name: Phantasialand
Beitrag Nr.: 3160
Beitrag Nr.: 19
#19, RE: Landesregierung untersagt Erweiterung
Geschrieben von Egf Freak am 13-Jun-08 um 09:05 Uhr

Landesregierung untersagt Erweiterung

Das NRW-Umweltministerium will dem Brühler „Phantasialand“ das Areal, das es zur Erweiterung seines Freizeitparks benötigt, nicht verkaufen. Kenner gehen davon aus, dass die geplante Ausdehnung des Unternehmens damit endgültig gekippt ist.

Die Pläne zur Erweiterung des Brühler Freizeitparks Phantasialand scheinen gekippt. Einen Tag vor der Sitzung des Regionalrats bei der Bezirksregierung Köln kündigt das NRW-Landesumweltministerium nun auch offiziell an, der Landesbetrieb Wald und Holz sei „angewiesen, vorerst keine Staatswaldflächen für die Erweiterung des Phantasialands westlich der Berggeiststraße zu veräußern“.

Sieben Jahre dauert das Verfahren um die Erweiterung des Brühler Phantasialands nun schon an. Sieben Jahre, in denen das Unternehmen sowie die Stadt Brühl auf der einen Seite und Bürgerinitiativen und Naturschutzverbände auf der anderen um ihre Belange kämpfen.

Schließlich sollte der Regionalrat - als zuständige Behörde in der Bezirksregierung Köln - über eine eventuelle Regionalplanänderung entscheiden, und zwar am heutigen Freitag. Alle Beteiligten - und das sind etwa 50 - waren zuvor um Stellungnahmen gebeten worden. Ergebnis: Der Regionalrat kam bei einem Erörterungstermin am 29. Januar „nach Abwägung der verschiedenen Belange“ zu dem Schluss, dass lediglich eine Erweiterung um 16 Hektar - und nicht um die beantragten 30 Hektar - „vertretbar“ sei. Auf der Grundlage dieses Vorschlags sollte ursprünglich in der morgigen Sitzung des Regionalrates eine Entscheidung getroffen werden. Doch buchstäblich auf der Zielgeraden wurde bekannt, dass die Bezirksregierung bisher gar keine Beschlussvorlage für die Sitzung des Regionalrates vorgelegt hat. Diese Unterlage aber sei zur Abwägung und Beschlussfassung unverzichtbar, sagt Stefan Götz, Chef der CDU-Fraktion im Regionalrat. Außerdem kündigte Götz an, seine Fraktion werde ein externes Gutachten beantragen, das sich erneut mit dem Flächenbedarf für die Erweiterung des Phantasialands zum Kurzurlaubsziel beschäftigen soll. Dass das Votum für oder gegen die Erweiterung also heute nicht fallen wird und auf den 19. September verschoben worden war, war bereits bekannt. Dann aber erfuhr der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am vergangenen Freitag, dass das NRW-Umweltministerium dem Phantasialand die Waldflächen für die Erweiterung gar nicht verkaufen wolle. Bis zum gestrigen Donnerstag wurde das von offizieller Seite nicht bestätigt. Gestern aber war es dann so weit: Umweltminister Eckhard Uhlenberg „hat grundsätzlich Verständnis für die Absicht des Phantasialands, mit einer Erweiterung des Betriebs die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Ich erwarte aber eine Lösung, bei der die Natur so wenig wie möglich beeinträchtigt wird.“ Er glaube nicht, dass beim Phantasialand alle denkbaren Möglichkeiten der Erweiterung, vor allem bei der Schaffung von Parkraum, ausreichend geprüft worden seien. Um eine gründliche Prüfung von alternativen Erweiterungsplänen sicherzustellen, „hat der Umweltminister den Landesbetrieb Wald und Holz angewiesen, vorerst keine Staatswaldflächen zu veräußern.“

Hoffnung auf Genehmigung
Ralf-Richard Kenter, Direktor des Phantasialands, hofft jedoch weiterhin auf eine Genehmigung. Im laufenden Verfahren seien alle Alternativen einer Erweiterung geprüft worden, um den Eingriff in den Wald zu minimieren, sagte er. Wenn allerdings ein konstruktiver Prozess in Gang gesetzt werde, um beispielsweise bei der Schaffung von Parkraum nach anderen Möglichkeiten zu suchen, werde er aktiv mitwirken. Er habe die Flinte noch nicht ins Korn geworfen. In einem solchen Verfahren entscheide zunächst der Regionalrat, später würden dann die beteiligten Landesministerien hinzugezogen. Diese entscheidenden Sitzungen des Regionalrates wolle er nun erst einmal abwarten. Warum sich in diesem Fall ein Ministerium schon vor dem Votum des Regionalrates beteilige, wundere ihn sowieso.

© http://www.ksta.de/html/artikel/1212172873222.shtml