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Foren-Name: Phantasialand
Beitrag Nr.: 2342
#0, KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Chris am 04-Nov-03 um 09:14 Uhr
http://www.ksta.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1066925874598&openMenu=992279212953&calledPageId=992936250739&listid=994406280219

Mit Saison nicht recht zufrieden

VON ALEXANDRA RINGENDAHL, 07:13h

Im Phantasialand ist mit dem Festival der Lichter am Wochenende die Sommersaison zu Ende gegangen. Der Park zieht Bilanz.
Brühl - „Die Saison hat nicht das gebracht, was wir uns erhofft hatten.“ Parksprecherin Birgit-Maria Reckersdrees blickt mit gemischten Gefühlen auf die abgelaufene Sommersaison. Die Besucherzahlen hätten 2003 auf dem Niveau der Vorsaison stagniert, hieß es auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Konkrete Zahlen wollte der Park wie immer nicht bekannt geben. Die Gründe für die enttäuschende Bilanz seien vielfältig. „Da ist zuallererst das Wetter, das nicht optimal mitgespielt hat: Der Sommer war viel zu heiß, der Herbst zu kalt“, erläuterte Reckersdrees. Auch die allgemeine wirtschaftliche Lage habe dazu beigetragen.

Zwölf Prozent minus

Bereits in der Saison 2002 hatte der Park ein Minus von zwölf Prozent bei den Besucherzahlen verzeichnet, in der Saison 2001 war die Besucherzahl nach dem Brand um 20 Prozent zurückgegangen.

Mit welchen Konzepten der Park den Zuschauerrückgang auffangen will, dazu wollte Reckersdrees keine Auskunft geben. Darüber werde intern diskutiert. Auch über eventuell geplante neue Attraktionen wollte sie nichts sagen. „Wir schauen jetzt erst einmal nach vorne. Schließlich steht Ende des Monats mit dem Wintertraum die Wintersaison vor der Tür.“

Anders als der Parkbesuch hat jedoch das im Juli eröffnete Hotel „Phantasia“ die Erwartungen erfüllt. „Das Hotel ist sehr gut angenommen worden. Über weite Strecken, vor allem in den Ferien, seien alle Zimmer ausgebucht gewesen. Auch aus dem Ausland - vor allem den Benelux-Ländern - würden viele Besucher Kurzferien in Hotel und Park verbringen. „Die Nachfrage bei Firmen und Organisationen ist stark. Sie nutzen das neue Angebot etwa für Konferenzen. Das war die positive Überraschung der Saison.“



#1, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Keng am 04-Nov-03 um 09:32 Uhr

>Parksprecherin Birgit-Maria Reckersdrees

Hm... habe ich was verpaßt?

Ich dachte Sabine hätte am Sonntag den Heiratsantrag bekommen

>Anders als der Parkbesuch hat jedoch das im Juli eröffnete Hotel „Phantasia“ die
>Erwartungen erfüllt.

Wenigstens etwas. Entgegen auch der Unkenrufe einiger hier im Forum ist das Hotel ein voller Erfolg, das freut mich!

Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.


#10, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Onkel Juergen am 04-Nov-03 um 22:40 Uhr

>>Parksprecherin Birgit-Maria Reckersdrees
>
>Hm... habe ich was verpaßt?

Frau Harpke hat nach meinen Informationen Ihren Mädchennamen wieder angenommen. Also keine Personelle änderung sondern "nur eine Namentliche"...

(Eigentlich gehören persönliche Dinge nicht hierher - aber das erklärts halt am besten!)

Euer Jürgen

http://schleimspur.de


#2, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Marco am 04-Nov-03 um 11:22 Uhr

Wenn es wenigstens den Nebeneffekt hätte, dass die Politik mal aufwacht und das PL mehr Fläche bekommt und die Bebauungspläne auch mal etwas größere Höhen zulassen, dort wo man von Besiedlung weiter entfernt ist...

Marco


#3, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Raoul am 04-Nov-03 um 12:59 Uhr

Letzte Bearbeitung am 04-Nov-03 um 13:00 Uhr ()
>Anders als der Parkbesuch hat jedoch das im Juli eröffnete Hotel „Phantasia“ die
>Erwartungen erfüllt. „Das Hotel ist sehr gut angenommen worden. Über weite Strecken,
>vor allem in den Ferien, seien alle Zimmer ausgebucht gewesen. Auch aus dem Ausland -
>vor allem den Benelux-Ländern - würden viele Besucher Kurzferien in Hotel und Park
>verbringen. „Die Nachfrage bei Firmen und Organisationen ist stark. Sie nutzen das neue
>Angebot etwa für Konferenzen. Das war die positive Überraschung der Saison.“

Das freut mich sehr, da ich persönlich immer Zweifel hatte, dass das Hotel gut ankommen würde.. schön, dass es dennoch gut hingehauen hat. Ansonsten hoffe ich, dass sich die Lage gut erholt und das PL bei seinem hohen Niveau bleiben kann.. und nicht durch übermäßige Thrill-Investitionen einem benachbarten Park gleichkommt

Gruß, Raoul:-)
"I hate people in general. I think they are stupid!" - Daron Malakian


#4, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Rattle am 04-Nov-03 um 15:13 Uhr

>Ansonsten hoffe ich, dass sich die Lage gut erholt und das PL bei
>seinem hohen Niveau bleiben kann.. und nicht durch übermäßige
>Thrill-Investitionen einem benachbarten Park gleichkommt

Mal rational überlegt: Wenn es dem nicht näher genannten, benachbarten Park durch Thrill-Investitionen gelingt deutlich höhere Zuwächse und Gewinne zu erzielen und sogar noch andere positive Beispiele für diese Strategie existieren, dann muss auch das Phantasialand-Management ernsthaft in Erwägung ziehen, in der Zukunft mehr Thrill-Elemente in dem Park unterzubringen.

In meinen Augen als außenstehende Person ohne genaue Kenntniss der Situation benötigt jeder Park mindestens ein Aushängeschild. Diese werden einfach über superlativen definiert, sind spektakulär, groß und einfach umwerfend. Diese Beschreibung trifft in der Freizeitparkbranche am ehesten auf eine große Achterbahn zu.

Die letzte Attraktion die wirklich diese Eigenschaften hatte, liegt nun über sieben Jahre zurück: Colorado Adventure. Mystery Castle, das vor fünf Jahren eröffnet wurde, hat als Bunge-Drop dagen etwas weniger Reiz als ein Rollercoaster und erfüllt die Eigenschaften damit nur suboptimal. Wobei durch die Höhe und Aufmachung diese Attraktion sicherlich sehr lange das Aushängeschild und Wahrzeichen des Parks war.

Vielleicht werden jetzt einige Fragen, was mit Wuze Town sei? Erst kürzlich eröffnet beherbergt diese einmalige, künstliche Stadt doch gleich zwei Achterbahnen mit genialen Innovationen. Doch leider kommt es darauf bei einem Wahrzeichen, das Besucher anlocken soll, nicht an. Die Innovationen mögen technisch wunderbar sein, werbetechnisch aber nicht. Und sonst gibt es nichts am Äußeren der Bahnen, bei dem der potentielle Kunde ins Staunen gerät.

Und dieses "staunen" ist es in meinen Augen, was an einem Aushängeschild so wichtig ist. Denn die Attraktion soll nicht nur den Thrill-Ridern dienen, sondern vorrangig den Eindruck erwecken, dass der Park eine tolle Attraktion hat. Und wenn er eine besondere Attraktion hat, stehen die weiteren dieser sicherlich in nichts nach. Darüber wird sowohl bei dem potentiellen Kunden als auch dem gegenwärtigen Kunden die Assoziation eines großen, einmaligen Vergnügungsparks mit tollen Attraktionen geweckt. Und dadurch steigt bei den einen der Anreiz den Park überhaupt zu besuchen, bei den anderen steigt die Zufriedenheit mit dem erworbenen Produkt und somit die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Konsums (oder zumindest von positiver Mundpropaganda).

Ein in meinen Augen gutes Beispiel dafür, wie wichtig das spektakuläre Aussehen von Attraktionen ist, ist der SLC. Vom Fahrgefühl sicherlich keine besondere Bahn, macht Eraser, Limit & Co. dennoch einiges vom Äußeren her. Und entsprechend ist der durchschnittliche Freizeitparkbesucher von dieser Attraktion absolut überzeugt und begeistert. (Wie wichtig das Äußere für die Kaufentscheidung ist, ist jau auch in vielen anderen Branchen zu sehen.)

Wenn ich mir die Situation bei den Parks ansehe, dann glaube ich mich sogar in dieser Theorie bestätigt zu fühlen: Parks mit spektakulär aussehenden Achterbahnen verspüren in den Jahren, wo für ein solche neue Attraktion sinnvoll geworben wird, stärkere Besucherzuwächse als die Konkurrenz.

Und auch wenn ich kein Freund von den meisten Überschlagselementen bin, kann das Phantasialand in meinen unwissenden Augen in der aktuellen Situation nichts besseres machen, als bald in einen spektakulären Rollercoaster zu investieren, der wegen der Restriktionen bezüglich des Platzes am ehesten durch Überschlagselemente optisch überzeugen kann. Unabhängig davon, wieviel Wahrheitsgehalt im entsprechenden Screamscapegerücht steckt: Ein Lay-Down-Coaster wie er auf der genannten Seite erwähnt wird, wäre demnach sicherlich keine unkluge Entscheidung. Denn das hierzulande neue aber äußerst spektakulär aussehende Format der Achterbahnfahrt würde viele Besucher anlocken.

Bevor aber die Gegenargumente hageln, dass das Phantasialand kein Thrill-Park ist, der irgendwelche pubertären Kunden anziehen möchte, muss ich folgenden Sachverhalt betonen:
Das Beispiel des nahegelegenen Konkurrenz-Parks muss nicht jene Richtung sein, die das Phantasialand mit einer spektakulären Achterbahn einschlagen würde. Immerhin bleiben die bisherigen Attraktionen und somit ein vernünftiges Gleichgewicht bestehen. Beispiele wie Expedition GeForce, Colossos und auch Silver Star zeigen in meinen Augen, dass bei einer Groß-Achterbahn nicht der gesamte Flair eines Parks hinüber ist, weil immer mehr Personen der genannten Kundengruppe in den Park kommt.

Wie oben bereits beschrieben lockt ein großer Rollercoaster auch Familien an. Nicht nur weil vermutet wird, dass auch andere tolle Attraktionen (für die gesamte Familie) vorhanden ist - nein auch Papi will mal schnelle Bahnen fahren.

Bevor ich aber mit meinen Ausführungen schließe, noch die Frage:

Hatte das Phantasialand im Geschäftsjahr 2000 nicht 2 Mio. Besucher gehabt? Mathematiker dürften mit den prozentualen Besucherrückgängen aus dem Artikel schnell eine interessante Zahl herausbekommen.

In diesem Sinne: "Ein Großpark hat eine Großattraktion (die auch dannach aussieht)!"
Rattle


#5, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Marco am 04-Nov-03 um 16:18 Uhr

Letzte Bearbeitung am 04-Nov-03 um 16:21 Uhr ()
>Mal rational überlegt: Wenn es dem nicht näher genannten, benachbarten Park durch
>Thrill-Investitionen gelingt deutlich höhere Zuwächse und Gewinne zu erzielen und sogar
>noch andere positive Beispiele für diese Strategie existieren,

Ist das so? Im übrigen sind Besucherzahlen nicht alles. Ein Teil des Umsatzes wird ja auch mit Souvenirs, Gastronomie und Spiele gemacht. Nicht vergessen darfst Du auch, dass ein Park der noch nicht ein so großes Angebot wie das PL hat und mit weniger Besuchern vorlieb nehmen muss, viel leichter eine Steigerung um x% erreichen kann, als ein Park, der eh schon mehr Besucher hat.

>dann muss auch das
>Phantasialand-Management ernsthaft in Erwägung ziehen, in der Zukunft mehr
>Thrill-Elemente in dem Park unterzubringen.
>

Ja und nein! Wenn "mehr Thrillelemente" heißt, dass eine Verlagerung stattfindet und dieses "Mehr" zu Lasten von Familienattraktionen, Kinderattraktionen, Shows und Thematisierung geht, eindeutig Nein! Aber ich vermute mal, Du meinst, dass man in Zukunft neben diesen Dingen halt auch weiter richtige Thrillrides bringen muss. Das denke ich auch! So wie bisher auch in Zukunft eine gelungene Mischung!

>In meinen Augen als außenstehende Person ohne genaue Kenntniss der Situation benötigt
>jeder Park mindestens ein Aushängeschild. Diese werden einfach über superlativen
>definiert, sind spektakulär, groß und einfach umwerfend. Diese Beschreibung trifft in
>der Freizeitparkbranche am ehesten auf eine große Achterbahn zu.
>
>Die letzte Attraktion die wirklich diese Eigenschaften hatte, liegt nun über sieben
>Jahre zurück: Colorado Adventure. Mystery Castle, das vor fünf Jahren eröffnet wurde,
>hat als Bunge-Drop dagen etwas weniger Reiz als ein Rollercoaster und erfüllt die
>Eigenschaften damit nur suboptimal. Wobei durch die Höhe und Aufmachung diese
>Attraktion sicherlich sehr lange das Aushängeschild und Wahrzeichen des Parks war.
>

Da stimme ich nicht überein! Für mich ist MC sehr wohl ein Aushängeschild, das spektakulär, umwerfend und groß ist. (Zumal damals auch noch nicht so viele Freefalls in Deutchland waren). Das MC hat damals sogar einen deutlichen Besucherzuwachs verursacht, der sich auch im großzügigen Werbebudget widerspiegelte, dass das PL zur Bewerbung des MC bereitstellte. Niemals davor und niemals danach hat man so viele TV-Clips vom PL gesehen, auch zur Primetime und auf den großen Sendern! Eine gute Achterbahn wie CA mag für Stammkunden länger attraktiv sein, da sie abwechslungsreicher und länger ist, aber für die "normalen" Gelegenheitsbesucher ist MC sicher das Spektakulärere. Sowohl von der Fahrt, als auch von der Optik!

>Vielleicht werden jetzt einige Fragen, was mit Wuze Town sei? Erst kürzlich eröffnet
>beherbergt diese einmalige, künstliche Stadt doch gleich zwei Achterbahnen mit genialen
>Innovationen. Doch leider kommt es darauf bei einem Wahrzeichen, das Besucher anlocken
>soll, nicht an. Die Innovationen mögen technisch wunderbar sein, werbetechnisch aber
>nicht. Und sonst gibt es nichts am Äußeren der Bahnen, bei dem der potentielle Kunde
>ins Staunen gerät.
>

Naja, viele Gäste, die sowas noch nicht gesehen haben staunen schon und sagen "Wow, die Wagen drehen sich ja sogar noch mal!" Außerdem will gerade WT ja auch durch Thematisierung überwältigen. Meiner Meinung nach sieht das Ganze zwar immer noch zu sehr nach einer Halle mit Deko aus, als dass man das Gefühl hat eine verschollene Zivilisation zu betreten und etwas mehr verwinkelte Gassen und mehr Verspieltheit, so wie es mal ArtWork suggerierte würden dem Erlebnis sicher zugute kommen, aber das hatten wir ja schon oft genug!

WT ist sicher nicht die Lock-Neuheit wie es MC war, aber es ist auf jeden Fall eine Bereicherung im Gesamt-Angebot des Parks.

>Ein in meinen Augen gutes Beispiel dafür, wie wichtig das spektakuläre Aussehen von
>Attraktionen ist, ist der SLC. Vom Fahrgefühl sicherlich keine besondere Bahn, macht
>Eraser, Limit & Co. dennoch einiges vom Äußeren her. Und entsprechend ist der
>durchschnittliche Freizeitparkbesucher von dieser Attraktion absolut überzeugt und
>begeistert. (Wie wichtig das Äußere für die Kaufentscheidung ist, ist jau auch in
>vielen anderen Branchen zu sehen.)
>

Wobei es auch viele Leute gibt, die sagen, das sähe nach Kirmes aus, weil es so nackt dasteht. Ich glaube, dass ein Erstbesucher beim Anblick von MC mehr beeindruckt ist, als von einem SLC!

>Und auch wenn ich kein Freund von den meisten Überschlagselementen bin, kann das
>Phantasialand in meinen unwissenden Augen in der aktuellen Situation nichts besseres
>machen, als bald in einen spektakulären Rollercoaster zu investieren, der wegen der
>Restriktionen bezüglich des Platzes am ehesten durch Überschlagselemente optisch
>überzeugen kann. Unabhängig davon, wieviel Wahrheitsgehalt im entsprechenden
>Screamscapegerücht steckt: Ein Lay-Down-Coaster wie er auf der genannten Seite erwähnt
>wird, wäre demnach sicherlich keine unkluge Entscheidung. Denn das hierzulande neue
>aber äußerst spektakulär aussehende Format der Achterbahnfahrt würde viele Besucher
>anlocken.
>

Ich persönlich muss zwar nicht unbedingt Überkopf-Elemente haben und ich bin immer noch der Meinung, dass die meisten von Außen spektakulärer aussehen als sie bei der Fahrt sind, aber man muss sagen, dass eine Überkopfbahn sicher gut ins PL passen würde. Mein Cousin (der absoluter Park-Laie ist) beschwert sich z.B. immer, dass das PL keine Loopingbahn habe. Auch für Leute, die diese Bahn nicht fahren wollen kann das eine nette Bereicherung sein, wenn man zusehen kann, wie die Mitfahrer durch die zahlreichen Elemente sausen. Gerade wenn Angehörige mitfahren, kann das auch für Nichtmitfahrer sehr lustig sein. Wichtig ist deshalb auch, dass die spektakulären Elemente von außen sichtbar sind. Den "Voyeurismus"-Faktor darf man nicht unterschätzen.

Ein Laydown-Coaster sieht sicher umwerfend aus, da man sowas hierzulande als normaler Besucher nicht kennt. Auch ließe sich das sicher gut vermarkten. Ich denke aber, dass es genug andere Achterbahn-Typen gibt, die genauso spektakulär aussehen und sich genausogut vermarkten lassen. (Man denke nur an senkrechte Talfahrten, Cobra Rolls (die immer gut aussehen), Katapult-Start, und all die anderne spektakulären Errungenschaften des modernen Achterbahnbaus)

>Bevor aber die Gegenargumente hageln, dass das Phantasialand kein Thrill-Park ist, der
>irgendwelche pubertären Kunden anziehen möchte, muss ich folgenden Sachverhalt betonen:

Wie ja auch schon oft genug gesagt wurde: Familienpark heißt ja nicht, dass jede Attraktion von jedem benutzt werden kann (dann gäbe es kaum noch Attraktionen im PL), sondern, dass für jeden ausreichend Attraktionen und andere Angebote vorhanden sind.

>Das Beispiel des nahegelegenen Konkurrenz-Parks muss nicht jene Richtung sein, die das
>Phantasialand mit einer spektakulären Achterbahn einschlagen würde.

Ganz sicher nicht! Genau wie beim MC wird das PL sicher auch den nächsten Thrill-Ride so verpacken, dass er in den Park passt und zum Gesamtkonzept stimmig ist.

>
>Wie oben bereits beschrieben lockt ein großer Rollercoaster auch Familien an. Nicht nur
>weil vermutet wird, dass auch andere tolle Attraktionen (für die gesamte Familie)
>vorhanden ist - nein auch Papi will mal schnelle Bahnen fahren.
>

Und nicht nur Papi...

Fazit: Ich denke, dass das PL sich nicht stärker in Richtung Thrillrides verlagern sollte, was das Gesamtangebot betrifft, sondern dass - wie bisher auch - die Thrillrides eine Säule neben Familienattraktionen, Kinderattraktionen, Shows und Thematisierung sind. Alle diese Dinge müssen gleichermaßen Beachtung finden, ohne dass man zu sehr in eine Richtung geht. Und bei den zukünftigen Thrillrides (die ein Mosaiksteinchen von vielen sind) kann man sogar überlegen, ob man nicht nochmal eine große TV-Kampagne macht.

Was ich aber auch wichtig finde, ist dass man nicht immer mehr auf die bestehende Fläche pfropft, sondern dass man auch der Flora wieder mehr Raum gibt. Durch WT, Hotel, neues Restaurant Alt-Berlin, etc. sind wieder weitere Grünflächen verschwunden. Dazu ist es natürlich notwendig, dass das PL endlich mal mehr Fläche bekommt!! Und wenn dann die gesamtwirtschaftliche Lage wieder mal besser wird, dann ziehen auch die Besucherzahlen des PL wieder an. Die alten 2,5 Mio darf man ruhig auch überschreiten.

Marco


#7, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Rattle am 04-Nov-03 um 19:53 Uhr

Lieber Marco,

wenn ich deine Meinung richtig aus deinem Posting herausgelesen habe, dann sind wir gar nicht weit voneinander entfernt:

> >Wenn es dem nicht näher genannten, benachbarten Park durch
> >Thrill-Investitionen gelingt deutlich höhere Zuwächse und Gewinne
> >zu erzielen und sogar noch andere positive Beispiele für diese
> >Strategie existieren
>
>Ist das so?

Erstmal habe ich dies nur als Voraussetzung ("Wenn (...)") für das gesamte nachfolgende Modell genommen, die ich wie dann später behauptet als erfüllt ansehe.

>Im übrigen sind Besucherzahlen nicht alles.

Man ist geneigt, dir in diesem Punkt uneingeschränkt zuzustimmen. Allerdings sagst du in dem Zusammenhang, dass "ein Teil des Umsatzes (...) mit Souvenirs, Gastronomie und Spiele gemacht" wird. Wenn es aber um den Umsatz geht, behaupte ich, dass dieser nahezu direkt proportional mit den Besucherzahlen verbunden ist und dann Besucherzahlen doch "alles" sind.

Aber der Umsatz ist auch nicht so interessant wie der Gewinn mag man nun argumentieren. Doch dieser ist von den Kosten abhängig: Neben den variablen Kosten schlagen meiner Einschätzung nach fixe Kosten bei Freizeitparks nicht unerheblich zu buche. Ergo ist ein Freizeitpark eben doch daran interessiert möglichst viele Besucher in den Park zu bekommen, weil nur viele Besucher einen guten Gewinn ermöglichen.

>Nicht vergessen darfst Du auch, dass ein Park der noch nicht ein so großes
>Angebot wie das PL hat und mit weniger Besuchern vorlieb nehmen muss, viel
>leichter eine Steigerung um x% erreichen kann, als ein Park, der eh schon
>mehr Besucher hat.

Auch hier scheint das Argument zunächst sehr einleuchtend. Doch darfst du nicht vergessen, dass das Phantasialand bereits 2,3 Mio. Besucher hatte. Entsprechend hat sich bereits gezeigt, dass der Park über ein Potential für über 2 Mio. Besucher verfügt. Hinzu kommen die getätigten Investitionen seit 1999, sodass klar sein dürfte, dass der Park zurzeit ungenutztes Potential besitzt und eine Steigerung der Besucherzahlen auf über 2 Mio. alles andere als unmöglich ist.

>Aber ich vermute mal, Du meinst, dass man in Zukunft neben diesen Dingen halt
>auch weiter richtige Thrillrides bringen muss. Das denke ich auch! So wie bisher
>auch in Zukunft eine gelungene Mischung!

Wie auch meine Ausführungen zeigen sollten, liegst du mit dieser Vermutung richtig. Ich habe mir nur Gedanken darüber gemacht, ob ein großer Thrill-Ride nicht mehr Besucher anlocken könnte. Dabei bin ich weit davon entfernt vorzuschlagen, dass das Phantasialand sich von der Idee des Familienparks trennen sollte.

>Da stimme ich nicht überein! Für mich ist MC sehr wohl ein Aushängeschild, das
>spektakulär, umwerfend und groß ist.

In meinen Augen stimmst du sehr wohl mit mir überein. So habe ich doch geschrieben, dass der Attraktionstyp des Mystery Castles ("Bungee-Drop") nur eine "suboptimale" Großattraktion ist. Doch hat das Phantasialand es "durch die Höhe und Aufmachung" geschafft, diese Attraktion lange und erfolgreich als Wahrzeichen zu benutzen.

>Naja, viele Gäste, die sowas (Wuze Town) noch nicht gesehen haben staunen schon
>und sagen "Wow, die Wagen drehen sich ja sogar noch mal!" Außerdem will gerade
>WT ja auch durch Thematisierung überwältigen.

Aber die Achterbahnen werden nicht als die Großattraktion eines guten Vergnügungsparks wahrgenommen. Die Thematisierung halte ich zwar auch für sehr wichtig, macht aber eben auch noch kein Wahrzeichen, das Besucher anlockt.

>WT ist sicher nicht die Lock-Neuheit wie es MC war, aber es ist auf jeden Fall eine
>Bereicherung im Gesamt-Angebot des Parks.

Genau dies war meine Intention, die offensichtlich nicht ganz angekommen war.

>Wobei es auch viele Leute gibt, die sagen, das sähe nach Kirmes aus, weil es so nackt
>dasteht. Ich glaube, dass ein Erstbesucher beim Anblick von MC mehr beeindruckt ist,
>als von einem SLC!

Da muss ich meine Aussagen wohl noch etwas erweitern und präzisieren: Das Beispiel des SLCs sollte nur dazu dienen, euch zu verdeutlichen, dass auch eine Standard-Attraktion ohne besonderes Fahrgefühl von dem optischen Fahreindruck überzeugen kann. Die Thematisierung bei den meisten SLCs ist sicherlich alles andere als ausgereift. Wobei ich dennoch behaupten würde, dass sich bei vielen SLCs mit vernünftiger Farbgebung der Schienen (Eraser sei dort ausgenommen) eher eine Minderheit an dem recht nackten Stahl stört (s. Limit oder El Condor). Demnach muss eine Attraktion nicht übermäßige Kosten für Thematisierung verschlingen, um optisch in den Park eingegliedert zu werden.

Bei deinen nachfolgenden Ausführungen und dem Fazit kann ich dir recht uneingeschränkt zustimmen. Nur noch der Hinweis das ich den Lay-Down-Coaster als Beispiel für eine geeignete Attraktion ausgewählt habe, weil dieser eben auf Screamscape als "neuestes Gerücht" kursiert. (Wie gesagt aber unabhängig davon, ob dies Gerücht oder Tatsache ist! Das vermag ich nicht zu beurteilen.)

Rattle


#11, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Marco am 05-Nov-03 um 09:29 Uhr

Hi Dennis!

>wenn ich deine Meinung richtig aus deinem Posting herausgelesen habe, dann sind wir gar
>nicht weit voneinander entfernt:
>

Nö, sind wir auch nicht! Ich finde auch, dass "Thrill-pur"-Attraktionen (wie das MC) in einen Park gehören. Ich wollte nur noch mal verdeutlichen, dass Dinge wie die Shows, DarkRides, Kinderkarussells, etc. genauso wichtig sind und dass Thrill nur eine Säule von vielen ist. Rein anteilsmäßig sollte "Thrill pur" nie z.B. die Hälfte des Parks einnehmen und der Rest teilt sich die andere. Aber zum Gesamtangebot gehört das sicher dazu.

Und wie Du schon sagst: eine außergewöhnliche Achterbahn lässt sich optisch sehr gut vermarkten, selbst bei den Leuten, die sie nicht fahren. (Was nicht heißen soll, dass sich ein perfekter DarkRide nicht auch gut vermarkten ließe, aber Achterbahnen sind halt beliebt und sind für viele Gäste das Aushängeschild eines Parks.)


>Man ist geneigt, dir in diesem Punkt uneingeschränkt zuzustimmen. Allerdings sagst du
>in dem Zusammenhang, dass "ein Teil des Umsatzes (...) mit Souvenirs, Gastronomie und
>Spiele gemacht" wird. Wenn es aber um den Umsatz geht, behaupte ich, dass dieser nahezu
>direkt proportional mit den Besucherzahlen verbunden ist und dann Besucherzahlen doch
>"alles" sind.
>

Nicht ganz! Du hast natürlich nicht ganz Unrecht, mehr Gäste kaufen mehr. Aber mal als hypothetisches Beispiel: mal angenommen ein Park A hat keine Kinderattraktionen und keine Bahnen oder Shows, wo auch mal Erwachsene mitfahren können, die nicht so sehr den Thrill lieben. Park B hat dagegen (wie das PL) ein ausgewogenedes Angebot, wo für jeden Geschmack, jedes Alter und jedes Thrill-Bedürfnis was dabei ist. Park A wird in erster Linie Teenager, (ältere) Schulklassen, und junge Erwachsene anziehen. Park B zieht auch Familien mit ihren Kindern, Großeltern mit den Enkeln, ältere Erwachsene und Senioren, die ohne Kinde kommen etc. an. Selbst wenn Park A dreimal soviele Besucher hat wie Park B, wird Park B mehr mit Gastronomie und Souvenirs verdienen, denn Tees und Twens haben i.d.R. noch nicht so viel Geld zur Verfügung und finden vielleicht sogar die Souvenir-Läden albern und fragen sich, warum auf der Fläche nicht noch eine Achterbahn steht.

Schau mal im PL in die Restaurants und Souvenirläden. Dort findest Du kaum Teenager, Schulklassen, etc. Aber sehr wohl kleine Kinder mit ihren Eltern, Großeltern, etc. Teens und Schüler vwerzehren selbst mitgebrachtes oder gehen höchstens mal an einen Imbiss. Ich bin ja immer schon der Meinung gewesen, dass alle Parks (auch das PL) zu wenig auf die Gruppe der Senioren eingehen. Senioren haben viel Zeit, lieben schöne Restaurants und Cafes, gehen gerne in die Souvenirläden, etc.

Insofern ist der indirekte Umsatz im Park also nicht nur von den Besucherzahlen abhängig, sondern auch von der Zusammensetzung der Besuchergruppen. (Natürlich soll das nicht heißen, jetzt keine Thrill-Rides mehr zu bauen. Die Mischung des Gesamtangebotes macht es aus.)

>Aber der Umsatz ist auch nicht so interessant wie der Gewinn mag man nun argumentieren.
>Doch dieser ist von den Kosten abhängig: Neben den variablen Kosten schlagen meiner
>Einschätzung nach fixe Kosten bei Freizeitparks nicht unerheblich zu buche. Ergo ist
>ein Freizeitpark eben doch daran interessiert möglichst viele Besucher in den Park zu
>bekommen, weil nur viele Besucher einen guten Gewinn ermöglichen.
>

Klar, auch Besucher, die nichts konsumieren bringen dem Park viel. Die Besucherzahlen zu steigern bleibt immer ein ganz wichtiges Ziel jeder Freizeiteinrichtung.

>Auch hier scheint das Argument zunächst sehr einleuchtend. Doch darfst du nicht
>vergessen, dass das Phantasialand bereits 2,3 Mio. Besucher hatte. Entsprechend hat
>sich bereits gezeigt, dass der Park über ein Potential für über 2 Mio. Besucher
>verfügt. Hinzu kommen die getätigten Investitionen seit 1999, sodass klar sein dürfte,
>dass der Park zurzeit ungenutztes Potential besitzt und eine Steigerung der
>Besucherzahlen auf über 2 Mio. alles andere als unmöglich ist.
>

Ja, es passen sicher auch mehr Leute ins PL. Ich wollte nur noch mal klar machen, dass eine Aussage wie "Besuchersteigerung um x%" umso schwerer wird, je mehr Besucher man hat, weil diese x% dann auch absolut mehr Besucher darstellen. Wenn das PL mal 100.000 Besuche mehr hat ist das nicht so spektakulär, wie wenn dies z.B. beim Panorama Park passiert, weil dort der prozentuale Anstieg sich gleich ganz anders anhört.


>Wie auch meine Ausführungen zeigen sollten, liegst du mit dieser Vermutung richtig. Ich
>habe mir nur Gedanken darüber gemacht, ob ein großer Thrill-Ride nicht mehr Besucher
>anlocken könnte. Dabei bin ich weit davon entfernt vorzuschlagen, dass das
>Phantasialand sich von der Idee des Familienparks trennen sollte.
>

Wie gesagt, ganz meine Meinung. MC hat ja gezeigt, wie eine Attraktion, die nicht für jedes Familienmitglied geeignet ist, dennoch mehr Familien anziehen kann.

>In meinen Augen stimmst du sehr wohl mit mir überein. So habe ich doch geschrieben,
>dass der Attraktionstyp des Mystery Castles ("Bungee-Drop") nur eine "suboptimale"
>Großattraktion ist. Doch hat das Phantasialand es "durch die Höhe und Aufmachung"
>geschafft, diese Attraktion lange und erfolgreich als Wahrzeichen zu benutzen.
>

Was aber auch zeigt, dass Deine Forderung nicht nur von Achterbahnen erfüllt werden kann. Auch wenn ich denke, dass eine gute Achterbahn sicher eine gute Anziehung darstellt.

>Aber die Achterbahnen werden nicht als die Großattraktion eines guten Vergnügungsparks
>wahrgenommen. Die Thematisierung halte ich zwar auch für sehr wichtig, macht aber eben
>auch noch kein Wahrzeichen, das Besucher anlockt.
>

Im Gesamtangebot wird WT sicher nicht so gewürdigt, wie es die Baukosten verdient hätten. Witzigerweise empfinden viele CA immer noch als die bessere Achterbahn. Das zeigt auch, dass innovative Neuheiten, wie Wippen, Fallschienen, etc. die bei Fans und Ingenieuren vielleicht ein Sabbern erzeugen bei den breiten Massen nicht so gewürdigt werden, wie andere Dinge. Viele Gäste hätten sich sicher klassische Tracks ohne Unterbrechnungen gewünscht, wenn dafür die Fahrt länger wäre. Wie oft hört man nicht "Das wars schon? Und dafür so lange anstehen"! Ich finde auch, dass man beim Fahrtablauf einen schweren Fehler gemacht hat: man fährt ins Dunkle auf die Wippen, ein dramatischer Tusch ertönt - aha, jetzt geht es noch mal so richtig los! Und dann ist die Fahrt zu Ende. Würde nach den Wippen noch mal mehr Fahrt durch die Wuze-Katakomben stattfinden (die dann auch anders aussehen müssten), würde die Fahrt nochmal viel besser ankommen. Ich will nicht sagen, dass die Winjas nicht ankommen, aber sie hätten noch mehr Potential gehabt; auch in der Vermarktung.

Das, was Profis toll finden und Tagesgäste toll finden, ist nicht immer dasselbe!

>>WT ist sicher nicht die Lock-Neuheit wie es MC war, aber es ist auf jeden Fall eine
>>Bereicherung im Gesamt-Angebot des Parks.
>
>Genau dies war meine Intention, die offensichtlich nicht ganz angekommen war.
>

Da stimmen wir wohl alle überein!

>Da muss ich meine Aussagen wohl noch etwas erweitern und präzisieren: Das Beispiel des
>SLCs sollte nur dazu dienen, euch zu verdeutlichen, dass auch eine Standard-Attraktion
>ohne besonderes Fahrgefühl von dem optischen Fahreindruck überzeugen kann. Die
>Thematisierung bei den meisten SLCs ist sicherlich alles andere als ausgereift. Wobei
>ich dennoch behaupten würde, dass sich bei vielen SLCs mit vernünftiger Farbgebung der
>Schienen (Eraser sei dort ausgenommen) eher eine Minderheit an dem recht nackten Stahl
>stört (s. Limit oder El Condor). Demnach muss eine Attraktion nicht übermäßige Kosten
>für Thematisierung verschlingen, um optisch in den Park eingegliedert zu werden.
>

Wobei es im PL ohne aufwändiges Theming nicht geht! Hat Frau Löffelhardt nicht mal in einem Zeitungs-Interview gesagt "Mein Mann würde niemals eine nackte Achterbahn ohne Deko bauen!" (oder so ähnlich). Das hat mich damals sehr gefreut! Das PL muss immer auch auf Theming achten. Das ist einfach der Charakter des PL, das erwarten die Gäste und (wenn die wirtschaftlichen Zeiten wieder besser werden) wird das PL mit dieser Strategie wieder allen anderen Parks davonziehen.

Ich hoffe, dass das PL niemals den Fehler macht, wie z.B. der Europa-Park mit Poseidon. In Florida sieht man ja, dass man diese Bahn auch genial gestalten kann und gerade der Europa-Park hat dann da so eine nackte Stahlbahn stehen, wo die vorhandene Deko zwar sehr schön ist, aber eben nur sehr begrenzt. Dann lieber ein Jahr länger warten und dafür perfektes Theming.

>Bei deinen nachfolgenden Ausführungen und dem Fazit kann ich dir recht uneingeschränkt
>zustimmen. Nur noch der Hinweis das ich den Lay-Down-Coaster als Beispiel für eine
>geeignete Attraktion ausgewählt habe, weil dieser eben auf Screamscape als "neuestes
>Gerücht" kursiert. (Wie gesagt aber unabhängig davon, ob dies Gerücht oder Tatsache
>ist! Das vermag ich nicht zu beurteilen.)
>

Klar. Wenn das Gerücht sich tatsächlich bewahrheiten würde, sähe eine solche Bahn sicher für viele spektakulär aus, weil es viele "normale" Gäste noch nicht kennen. Es ist vielleicht nicht unbedingt mein Favorit, aber ich denke auch, dass im Falle eines Lay-Down-Modells der Wow-Faktor bei vielen Laien (und wohl auch vielen von uns) sicher sehr hoch sein wird. Was die Forderung des PL nach überraschenden Neuheiten angeht, wäre dies sicher etwas, was diese Forderung (zumindest für Europa) erfüllt.

Marco


#14, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Vampir am 08-Nov-03 um 14:11 Uhr

Irgendwo, in einem von diesen Ellen-langen Beiträgen hat jemand geschrieben, dass man den Umsatz nicht von den Besucherzahlen abhängig machen kann und das stimmt!

Nur ein kleines Beispiel; Ich war dieses Jahr zwei Mal in MW und habe volle 6,70€ in dem Park gelassen, nur um eine Kleinigkeit zu essen.... Da ich auch zwei Freikarten hatte musste ich keinen Eintritt zahlen. Jetzt werdet ihr bestimmt sagen, dass das nur eine Minderheit ist, weil ja nicht jeder 2. Besucher eine Freikarte hat... Allerdings gibt es im Netz der VRR die Ruhrpottcard zu kaufen und mit dieser kann man "umsonst" nach Bottrop fahren und hat auch freien Eintritt und es waren sehr viele Besucher im Park, die eine Ruhrpottcard hatten, von daher...

Aber jetzt mal zum PHL: Ich muss sagen, dass ich persönlich mit dem Phantasialand in diesem Jahr auch nicht so zufrieden war, wie in den Jahren davor. Das hatte mehrere Gründe.

u.a. Shuttle Bus:
Der Bus ist mir grundsätzlich vor der Nase weg gefahren. Ich bin mit dem Zug in Brühl eingefahren und habe den Bus am Bahnhof stehen sehen, soch kaum bin ich an der Bushaltestelle angekommen, konnte ich dem Bus nur noch hinter her winken und musste dann 30 Minuten in der Kälte stehen. Bei der Rückfahrt das selbe Spielchen: Nach der Lichterparade kam ein Bus, der dann total überfüllt war und gar nicht alle Besucher mitnehmen konnte, anstatt dann direkt der nächste Bus kommt, musste man dann wieder 30 Minuten oder noch länger (da die Busse ja eigentlich nie pünktlich kamen) in der Kälte stehen. Eine Freundin von mir wollte erst zu Lichterparade in den Park kommen. Sie stand über eine Stunde in Brühl am Bahnhof, weil die letzten beiden Busse einfach nicht gefahren sind, sondern lieber ihre Pause gemacht haben, sodass sie mit dem Taxi fahren musste, dasselbe ist meiner Mutter letztes Jahr auch passiert!

2. Octowuzzy: Sehr viele Knöpfe haben nicht funktioniert oder waren gar nicht erst vorhanden. Wir sind des öfteren dort vorbei gegangen und es hat sich nichts geändert.

3. Wuze Town: Was mich persönlich immer noch SEHR stört ist die Tatsache, dass man 1€ für das Schließfach bezahlen muss, aber das ist ja schon oft diskutiert worden...

4. Colorado + Wuze Town + River Quest: Ich fand es auch SEHR schade, dass die Fotostände sehr oft geschlossen waren. Immer wenn ich jemanden mitgenommen habe, der nur eine Tageskarte hat, hatten wir keine Möglichkeit ein "Andenken" im Sinne von Onride Fotos mitzunehmen.

5. Toiletten: Ich halte mich sehr oft in der Nähe der Arena de Fiesta auf und bin somit gezwungen die Toiletten im selben Themenbereich zu nutzen. Das problem an der Sache ist nur, dass dort nciht ausreichend Licht ist (was ja auch schon immer so war und was nicht speziell diese Saison betrifft) Ich persönlich wäre jeden Falls SEHR glücklich, wenn man dort ein paar Lampen mehr anbringen würde, damit man nicht nach dem Klopapier tasten muss

Im Allgemeinen hat einiges im Park nachgelassen und das finde ich wirklich sehr, sehr schade. Ich hoffe, dass sowas nicht zur Gewohnheit wird, sondern dass der Park wieder zu dem alten Standart zurück findet. Ich werde zwar trotzdem nach wie vor den Park besuchen, allerdings fänd ich es schön, wenn sich solche Dinge trotzdem ändern würden...

Bis Bald
Vampir


#6, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von JPeschel am 04-Nov-03 um 19:15 Uhr

>In meinen Augen als außenstehende Person ohne genaue Kenntniss der Situation benötigt
>jeder Park mindestens ein Aushängeschild. Diese werden einfach über superlativen
>definiert,

L´Ar(c)tistique?

> sind spektakulär,

L´Ar(c)tistique?

> groß

naja...

> und einfach umwerfend.

L´Ar(c)tistique!


>Und dieses "staunen" ist es in meinen Augen, was an einem Aushängeschild so wichtig
>ist. Denn die Attraktion soll nicht nur den Thrill-Ridern dienen, sondern vorrangig den
>Eindruck erwecken, dass der Park eine tolle Attraktion hat.

Wieso setzt eigentlich jeder immer Attraktion=Fahrgeschäft (oder sogar nur =Achterbahn)? Mit dieser komischen kleinen Show im Wintergarten hat man etwas auf die Beine gestellt, wofür der Cirque du Soleil mehr als 24,50 Euro nimmt...
Kritisieren darf man an dieser Stelle höchstens die Öffentlichkeitsarbeit, die diese Perle vielleicht nicht so herausgestellt hat, wie sie es verdiente.

Anfangs dachte ich auch, dass das Kinderland in Wuze Town und Octowuzy nicht wirklich "Phantastische Neuigkeiten" darstellen. Aber das tun sie! Vielleicht nicht für Dich, wohl aber für eine Familie mit Kindern. Das Problem unter Fans ist, dass sie oftmals zu sehr auf ihre eigenen Wünsche fixiert sind und andere Aspekte nicht beachten. Für seine Zielgruppe steht das Phantasialand in Deutschland ziemlich konkurrenzlos dar.

Eine Anlage wie EGF würde meiner Meinung nach überhaupt nicht in das Phantasialand passen. Man sieht ja an SiSta, wie die Optik unter einem solchen Monstrum leidet.

Jochen

Dein erstes Mad House vergisst Du nie!


#8, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von ReneB am 04-Nov-03 um 20:02 Uhr

Öhm also die großen permanenten Shows des Cirque du Soleil (LaNouba, O, Mystere) sind aber schon einen großen Hauch besser als L´Ar(c)tistique. Sorry, aber da hätte die schon ein bisschen mehr bieten müssen. Sie ist ohne Frage gut, gerade für einen Freizeitpark, aber sie mit dem Cirque zu vergleichen ist wie Äpfel mit Birnen - der Cirque ist eine Nummer größer.

Davon abgesehen finde ich aber auch, dass nicht zwangsläufig nur eine Achterbahn ein Thrill Ride sein muss. Universal hat es doch mit Spiderman vorgemacht (ok etwas zu teuer fürs Phantasialand, als Beispiel aber interessant). Der ride ist familientauglich und dabei in meinen Augen spannender als Hulk neben an. Sicherlich fehlt irgendwie im Park eine Bahn mit Überschlagelementen um konkurrentfähig zu bleiben, aber da sollte man nichts übers Knie brechen, sonst kommt nachher noch so ein Fiasko wie Eraser raus. Dann lieber auf eine andere einzigartige Attraktion setzten und so Punkten (wie damals mit dem MC, wie schon so richtig gesagt worden ist).

PS: Bei den großen Cirque Shows ist man auf den guten Plätzen mit $90+ Dollar dabei, 24,50 EUR wäre zu schön


#13, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Marco am 05-Nov-03 um 09:57 Uhr

>Öhm also die großen permanenten Shows des Cirque du Soleil (LaNouba, O, Mystere) sind
>aber schon einen großen Hauch besser als L´Ar(c)tistique. Sorry, aber da hätte die
>schon ein bisschen mehr bieten müssen. Sie ist ohne Frage gut, gerade für einen
>Freizeitpark, aber sie mit dem Cirque zu vergleichen ist wie Äpfel mit Birnen - der
>Cirque ist eine Nummer größer.
>

Naja, es gibt auch Leute, die den Stil des Cirque du Soleil nicht so mögen. Ich bevorzuge ehrlich gesagt L'Artistique, auch wenn es kürzer dauert und nicht die üppige Bühne hat. Ich mag den Stil einfach mehr!

>Davon abgesehen finde ich aber auch, dass nicht zwangsläufig nur eine Achterbahn ein
>Thrill Ride sein muss. Universal hat es doch mit Spiderman vorgemacht (ok etwas zu
>teuer fürs Phantasialand, als Beispiel aber interessant). Der ride ist familientauglich
>und dabei in meinen Augen spannender als Hulk neben an.

Finde ich auch! Es gibt sicher genug interessante Innovationen, die gut ins PL passen würden (die Kostenfrage mal außen vor gelassen, das kann sich eh ändern und WT war ja auch nicht gerade ein Schnäppchen).

>Sicherlich fehlt irgendwie im
>Park eine Bahn mit Überschlagelementen um konkurrentfähig zu bleiben, aber da sollte
>man nichts übers Knie brechen, sonst kommt nachher noch so ein Fiasko wie Eraser raus.
>Dann lieber auf eine andere einzigartige Attraktion setzten und so Punkten (wie damals
>mit dem MC, wie schon so richtig gesagt worden ist).
>

Wie gesagt, eine Achterbahn mit Überkopfelementen wäre sicher eine interessante Ergänzung, und wenn die Optik stimmt, passt diese durchaus ins PL. Wenn die Fahrtzeit dann länger ist als bei den Winjas (eher wie bei CA), dann kann sie von mir aus kommen. (auch wenn ich persönlich finde, dass Überschlagselemente überschätzt werden, aber im Gesamtangebot fehlt das).

Marco


#9, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Rattle am 04-Nov-03 um 20:04 Uhr

Lieber Jochen.

>Wieso setzt eigentlich jeder immer Attraktion=Fahrgeschäft (oder sogar nur
>=Achterbahn)? Mit dieser komischen kleinen Show im Wintergarten hat man etwas auf die
>Beine gestellt, wofür der Cirque du Soleil mehr als 24,50 Euro nimmt...

Vielleicht hättest du meine Ausführungen etwas genauer lesen sollen! Denn deine Frage zielt ja darauf ab, warum ich zumeist nur Achterbahnen anspreche. Hättest du meinen Beitrag verstanden, wäre dir die Antwort auf die Frage, warum jeder Attraktionen mit Fahrgeschäften gleichsetzt, bereits durch die Frage klar geworden. Denn du hast, auch wenn ich der Adressat war, "jeder" geschrieben. Denk mal darüber nach.

Wenn du das getan hast, weißt du auch, warum ich Attraktionen wie L'Ar(c)tistique, Octowuzy und Wupi- und Wözlland vernachlässigt habe.

Rattle


#12, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Marco am 05-Nov-03 um 09:49 Uhr

Letzte Bearbeitung am 05-Nov-03 um 10:02 Uhr ()
>>In meinen Augen als außenstehende Person ohne genaue Kenntniss der Situation benötigt
>>jeder Park mindestens ein Aushängeschild. Diese werden einfach über superlativen
>>definiert,
>
>L´Ar(c)tistique?
>
>> sind spektakulär,
>
>L´Ar(c)tistique?
>
>> groß
>
>naja...
>
>> und einfach umwerfend.
>
>L´Ar(c)tistique!
>

L'Artistique ist für mich (obwohl Show) eine meiner Lieblingsattraktionen! Aber ich bin eh Show-Fan. Aber für mich sind auch Shows Attraktionen! Ich kenne auch Leute, die zur Hauptsache wegen L'Artistique (und vielleicht noch wegen der IceShow) in den Park fahren (z.B. die 60jährige Sekretärin meines ehemaligen Lehrstuhls, die auch schon zig Euros in den Cafes und Restaurants gelassen hat).

Wenn man wissen will, wie eine Show oder Attraktion ankommt, macht es immer Sinn, sich am Ausgang hinzustellen und die Leute zu beobachten und zu hören, was sie sagen. Da bekommt man oft bessere Infos als bei Umfragen. Und bei L'Artistique hat man sehr oft gehört "Wow, diese eine Show war schon den Eintrittspreis wert", "Dafür zahlst Du im Variete oder Theater das Doppelte und es ist nicht so gut", "Diese Show will ich nochmal sehen. Lass uns reduzierte Karten für den Herbst kaufen", etc. Ich hoffe sehr, dass die neue Show an diese Begeisterung und den hohen Zuspruch anknüpfen kann. 20 Minuten Standing Ovations bei einer letzten Show muss man erst mal erreichen!!

>
>Wieso setzt eigentlich jeder immer Attraktion=Fahrgeschäft (oder sogar nur
>=Achterbahn)? Mit dieser komischen kleinen Show im Wintergarten hat man etwas auf die
>Beine gestellt, wofür der Cirque du Soleil mehr als 24,50 Euro nimmt...
>Kritisieren darf man an dieser Stelle höchstens die Öffentlichkeitsarbeit, die diese
>Perle vielleicht nicht so herausgestellt hat, wie sie es verdiente.
>

L'Artistique war wirklich eine Perle, die man ruhig besser hätte bewerben können. Eine Aussage wie "zwei mal in Folge mit dem Big-E-Award ausgezeichnet, einem Preis für die besten Shows der Welt", "goldener Clown" wirkt nicht nur als Ansage vor der Show gut, sondern hätte bei Anzeigen und TV-Spots ganz neue Kundenschichten in den Park locken können.

>Anfangs dachte ich auch, dass das Kinderland in Wuze Town und Octowuzy nicht wirklich
>"Phantastische Neuigkeiten" darstellen. Aber das tun sie! Vielleicht nicht für Dich,
>wohl aber für eine Familie mit Kindern. Das Problem unter Fans ist, dass sie oftmals zu
>sehr auf ihre eigenen Wünsche fixiert sind und andere Aspekte nicht beachten. Für seine
>Zielgruppe steht das Phantasialand in Deutschland ziemlich konkurrenzlos dar.
>

Als ich das erste mal vom Wabiland hörte, war ich gleich begeistert (erst recht, als ich die ersten Skizzen sah). Erstens gehören solche Dinge für mich in einen guten Park, also erst recht ins PL und zweitens finde ich es schön, die Begeisterung der Kinder zu sehen. In ihren Augen sieht man noch echte Bewunderung.

Wenn hier im Forum wieder mal die regelmäßige Frage kam, was man sich als nächstes wünschen würde, dann war ich auch immer derjenige, der sich DarkRides, Kinderkarussells oder auch mal so etwas simples wie eine Schiffsschaukel gewünscht hat. Gerade bei den DarkRides könnte das PL echt noch mal einen Neues vertragen. Das muss dann natürlich etwas Großes, üppig gestaltetes wie Disneys Piraten oder Eftelings Droomvlucht werden. Aber gute DarkRides sind halt sehr teuer!


>Eine Anlage wie EGF würde meiner Meinung nach überhaupt nicht in das Phantasialand
>passen. Man sieht ja an SiSta, wie die Optik unter einem solchen Monstrum leidet.
>

Finde ich auch! Mal die Frage ausgenommen, ob das überhaupt möglich wäre (Anwohner, nicht die Unterstützung aus der Politik, die z.B. der EP erfährt, etc.) finde ich, dass so eine nackte Bahn (egal wie gut sie auch sein mag) nicht ins PL gehört. Oder das PL müsste der erste Park sein, der so ein Monstrum thematisiert. Das gilt ja als unmöglich, aber letztendlich machbar ist vieles, es ist nur eine Frage des Geldes! (Vor dem ersten Tower of Terror hätten wohl auch viele gedacht, dass dieses Ride-System mit fahrbarer Fallkabine utopisch ist und ein Freefall eh nie komplett in ein Haus gesetzt werden könne, weil das viel zu teuer sei.)

Ich finde, man muss auch nicht immer dem "schneller, höher, weiter"-Wahn verfallen. Es kommt mehr auf Originalität und Gestaltung an (was nicht heißen soll, dass das PL ruhig noch eine richtig schnelle Achterbahn vertragen könnte). Auch das PL wird sicher weitere Thrill-Rides bauen, aber diese sollten dann auch optisch was hermachen und nicht nackt dastehen. Und genauso freue ich mich auf zukünftige Shows und zukünftige Kinderattraktionen.

Marco


#15, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von vestermike am 08-Nov-03 um 16:04 Uhr

Wenn das PL mit dieser Saison nicht so recht zufrieden ist, muß ich auch mal anmerken, daß ich ebenfalls mit dieser Saison nicht so recht zufrieden bin. Dies mag auf der einen Seite sicher mit der Erwaltungshaltung zusammenhängen, daß nach der Saison 2002, die sicher auch noch mit den Nachbeben des Brandes zu kämpfen hatte, Dinge in Angriff genommen worden wären, die schon länger überfallig sind. Auf der anderen Seite wurden aber auch Eingriffe in das Serviceangebot "präsentiert", die zwar allesamt klein waren und auf den ersten Blick nicht aufgefallen sind, das Gesamtbild aber dennoch getrübt haben.

Wenn im DLP auf dem Boden des Frontierlands Hufspuren zu sehen sind, nimmt man diese nicht unbedingt bewußt wahr - sie dienen aber dazu, die Illusion zumindest im Unterbewußtsein perfekt zu machen. Wenn im PL an den Wänden von River Quest (einem alten Gemäuer) Leuchtstoffrohre hängen, nimmt man diese auch nicht unbedingt bewußt wahr - sie zerstören jedoch im Unterbewußtsein die Illusion.

Ein Themenpark, der so konzeptioniert ist wie das PL, verkauft aber eben genau eine solche Illusion. Und vielleicht gehen die stagnierenden Besucherzahlen auch nicht nur auf das Konto von Wirtschaftslage und Wetter, sondern sind vielleicht unter anderem auch eine Folge dessen, daß sich Besucher genau dieser Illusion seit zwei Jahren beraubt fühlen.

Ich für meinen Teil hatte seit 3 Jahren eine Fun Card und war in der Saison 2002 sicherlich 15 mal im Park. In dieser Saison komme ich gerade mal auf 5 Besuche (von denen 3 nur Stundenbesuche waren). Ob ich 2004 eine Fun Card holen werde, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht und werde es ein wenig davon abhängig machen, was der Park in der Winterpause tun wird. Nun könnte man ja sagen, daß es dem Park völlig egal ist, ob ich nun 15 oder 5 mal ins PL komme, aber: Bei jedem Besuch lasse ich min. 20 Euro für Essen, Getränke und Merch. Das heißt, daß ich in der Saison 2003 etwa 200 Euro weniger in Brühl gelassen habe. Hört sich auch noch nicht soviel an, aber wenn das auch nur 500 Leuten ähnlich wie mir ergangen ist, fehlen dem PL in der Kasse 100.000 Euro - und dies ist schon ein durchaus ernstzunehmendes Sümmchen. Mal ganz abgesehen davon, daß sich meine Mundpropaganda dieses Jahr auch in Grenzen hielt und meine Funktion als Multiplikator dadurch auch nur eingeschränkt zu sehen ist.

Die sicherlich wichtigste Frage ist nun: Was kann das PL tun, um diese Illusion wieder zu verstärken?

Wenn man den Willen des PL mal voraussetzt, kann es eigentlich nur an 2 Sachen scheitern:

1. Fehlende Zeit bzw. fehlendes Arbeiterpotential
In diesem Falle muß das Zauberwort "Refurbishment" heißen. D.h. im Laufe einer Saison sollte halt eine Attraktion für ein paar Wochen geschlossen und renoviert bzw. überarbeitet werden. Dem Tagesbesucher dürfte es bei der großen Auswahl an Attraktionen relativ egal sein, ob eine davon geschlossen ist (wenn es nicht gerade eine Main Attraction ist), und die "Fans" dürften dies wohl eher begrüßen als verdammen.

2. Fehlendes Geld
In diesem Falle sollte man vielleicht den Bau einer neuen Attraktion um ein Jahr verschieben und den Gewinn, den der Park erwirtschaftet, in die Renovierung stecken. Außerdem würde auch noch die Möglichkeit bestehen, durch ein überarbeitetes Merch-Konzept mehr Gewinne zu erzielen (das Merch ist im Moment ja eher suboptimal).

Dabei sollte man auch immer bedenken, daß es oft nur "Kleinigkeiten" sind, die das Allgemeinbild stören und meistens ohne größeren Aufwand zu beheben sind (z.B. Auswechseln der Leuchtstoffrohre in RQ, Folien vor die Putzbeleuchtung im Kinderland, Texttafeln mit der Hintergrundstory in den FJP).

All dies sind nur Meinungen und Gedanken eines "kleinen Besuchers", der das PL trotz der oben genannten Punkte immer noch sehr mag, der sich aber wünschen würde, daß ein Teil der Illusion in der nächsten Saison wieder in Brühl zurückkehrt.

Mike


#16, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Neoprenanzug am 12-Nov-03 um 01:05 Uhr

Letzte Bearbeitung am 12-Nov-03 um 01:06 Uhr ()
>Und vielleicht gehen die stagnierenden Besucherzahlen auch nicht nur
>auf das Konto von Wirtschaftslage und Wetter, sondern sind vielleicht unter anderem
>auch eine Folge dessen, daß sich Besucher genau dieser Illusion seit zwei Jahren
>beraubt fühlen.

Nix für ungut, aber ich glaube, hier schimmert zu sehr der Heavy-User durch, der verstärkt auf solche Kleinigkeiten achtet und vielleicht sogar - wenn auch unbewusst - danach sucht.

Wann immer hier Mängel am PL aufgeführt werden, so sind das doch oft Punkte, die meiner Einschätzung nach einem normalen Gelegenheitsbesucher womöglich gar nicht erst auffallen, oder zumindest nicht sonderlich stören würden.


>Die sicherlich wichtigste Frage ist nun: Was kann das PL tun, um diese Illusion wieder
>zu verstärken?

Ich stell mal ne andere Frage in den Raum:
Wem sollte das PL mehr Beachtung schenken? Den Hardcore-Fans, die dank FunCard 15mal und öfter den Park besuchen und alles unterhalb der Perfektion als störend empfinden; oder dem Massenpublikum, das den Park nur 1-2mal im Jahr besucht und überhaupt nicht mitbekommt, ob beim letzten Lichterfestival in der Silver City nun drei Lampen mehr oder weniger hingen?

Die ebenso diplomatische wie langweilige Antwort dürfte wohl "beide" sein. Ich will jetzt hier nicht die Stammbesucher abwerten (die, wie du ja beschrieben hast, durch ihre häufigen Besuche insgesamt auch eine Menge Kohle im Park lassen), aber bei einigen Kritikpunkten muss ich echt schon mit dem Kopf schütteln. (Stichwort: Erbsenzählerei).


#17, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von JPeschel am 12-Nov-03 um 17:31 Uhr

>aber bei einigen
>Kritikpunkten muss ich echt schon mit dem Kopf schütteln. (Stichwort: Erbsenzählerei).

Da bin ich mir nicht so sicher. In Sachen Wahrnehmungspsychologie bin ich nicht wirklich bewandert, aber ich kann mir gut vorstellen, dass (beispielsweise, keine konkreten Punkte im PhL an dieser Stelle) offen liegende Leitungen oder abbröckelnder Putz unterbewusst doch den Gesamteindruck mitbestimmen. Sie mögen vielleicht für sich genommen nicht auffallen, können aber doch einen Einfluss haben.

Jochen

Dein erstes Mad House vergisst Du nie!


#18, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von tomcraft004 am 12-Nov-03 um 17:42 Uhr

Bzgl. Wahrnehmung kann ich da ein gutes Beispiel bringen, denke ich, zumal eine mir bekannte Familie das Phantasialand und einen anderen Park innerhalb einer Woche besuchten und mir daraufhin sagten, dass ihnen das Phantasialand außerordentlich gut gefallen habe und sie sicher wiederkommen würden, der andere Park hingegen auf Grund von Dingen wie der von dir genannte bröckelnde Putz, der offensichtlich sei, sicherlich nicht mehr besucht würde.
Selbstverständlich werden Mängel unterbewusst wahrgenommen - nur sollte man dabei dann auch beachten, dass dies nicht nur im Phantasialand, sondern in allen Parks der Fall ist.
Weiterhin ist insbesondere für Erstbesucher und nicht-Freizeitparkerfahrene nicht zu unterschätzen, dass bei diesen durch hunderte von anderen, neutral gesagt "neuen" Eindrücken in der für sie ungewohnten Umgebung ein Haufen besagter "Mängel" überlagert werden.
Ich kann daher Neoprenanzug nur zustimmen und ihm ein fettes Ausrufezeichen unter sein Posting setzen.

#20, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Twister-Sister am 13-Nov-03 um 17:33 Uhr

Hi!

Was macht einen guten Park bei Otto-Normal-Besucher (Durchschnitt keine besondere Zielgruppe) aus?

- Sauberkeit und Zustand der Einrichtungen (nicht nur auf den Toiletten)
- Auswahl und Zustand der Attraktionen (Ist für alle was dabei? Wie ist die Funktionalität?)
- Personal (Kundenfreundlichkeit, Service)
- Sicherheit/Security (damit ist nicht die Sicherheit der Fahrgeschäfte gemeint (die sollte eigentlich selbstverständlich sein), sondern in wie weit bei den Gästen Security-Präsenz vorhanden ist).
- Erscheinungsbild der Gesamt-Anlage (Deko, Grünflächen, Thematisierung)
- Konzept/Innovation (was unterscheidet den Park von seiner Konkurrenz?)
- Preis-/Leistungsverhältnis (gerade in der heutigen Zeit des "knappen" Geldbeutels immer noch ein wichtiges Thema)


Diese Punkte sind jetzt wie gesagt nicht allein aufs PL bezogen, sondern gelten für alle Parks. Inwieweit das PL in bestimmten Punkten nachlässig wurde/ist, kann und möchte ich nicht beurteilen, da ich mir dieses Jahr bisher selbst kein Bild davon machen konnte.
Das herauszufinden bzw. in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, ob man den erwähnten Ansprüchen genügt, ist meiner Meinung nach ohnehin oberste Pflicht eines Parks selbst. Man macht es sich im Übrigen zu einfach, Besucherrückgänge etc. alleine nur auf äußere Faktoren (Wetter, Euro bzw. fehlende Kaufkraft, Konkurrenz) zu schieben. Zwar sind dies auch Faktoren, die zu Buche schlagen, aber eben nicht die einzigen - auch wenn diese in den Medien gerne von den einzelnen Pressesprechern als Haupt-Gründe erwähnt werden. Kaum ein Park wird öffentlich zugeben, einen oder mehrere Fehler bzw. Nachlässigkeiten begangen zu haben, auch das sollte man sich stets beim Lesen der Berichte vor Augen führen.

Für alle Parks sollte also folgende Überlegungen im Vorfeld stehen:
- Was bringt die schönste Attraktionensammlung, wenn der sonstige Zustand eines Parks mehr als zu wünschen übrig lässt und der Besucher - salopp gesagt - durch Müllberge waten kann?
- Was nützen die schönsten Thematisierungs-Einfälle, wenn diese nicht nur inkonsequent umgesetzt wurden, sondern langsam anfangen wieder "abzupröckeln"?
- Was nützt die schönste Parkeinrichtung, wenn man es bestimmten Besuchergruppen ermöglicht, diese nicht pfleglich zu nutzen und/oder anderen Leute den Spaß durch schlechtes Benehmen zu verderben (Zerstörungswut oder "Herumgerotze" mal als Beispiel für schlechtes Benehmen).
- Was bringen die tollsten Anlagen, die schönsten Restaurants etc. wenn das Personal unfreundlich und der Service schlecht ist?

Oft sind es zudem tatsächlich Kleinigkeiten, die den Gesamteindruck stören. Kleinigkeiten, die leicht zu beheben wären, die man fälschlicherweise aber nicht als wichtig betrachtet. Gerade das Unterbewußtsein bzw. die unterbewußte Wahrnehmung hat eine sehr viel höhere Macht über zukünftige Entscheidungen bzw. Verhaltensweisen, als man denkt.
Und daher ist generell zu beachten, dass beim Besucher keinesfalls der Eindruck entstehen darf, auf einen teuren "Nepp" hereingefallen zu sein, bzw. sein sauerverdientes Geld "zum Fenster herausgeworfen zu haben". Alles was als "Abzocke" herüberkommt wird der Gast durch zukünftiges Fehlen "danken".

Gruß Twisi
Du wirst alt wie ne Kuh - und lernst immer noch dazu...


#19, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Marco am 12-Nov-03 um 17:46 Uhr

Letzte Bearbeitung am 12-Nov-03 um 18:03 Uhr ()
>Nix für ungut, aber ich glaube, hier schimmert zu sehr der Heavy-User durch, der
>verstärkt auf solche Kleinigkeiten achtet und vielleicht sogar - wenn auch unbewusst -
>danach sucht.
>
>Wann immer hier Mängel am PL aufgeführt werden, so sind das doch oft Punkte, die meiner
>Einschätzung nach einem normalen Gelegenheitsbesucher womöglich gar nicht erst
>auffallen, oder zumindest nicht sonderlich stören würden.
>

Das kommt drauf an: es gibt verschiedene Arten von Details: ob zum Beispiel die eine Zeichnung am Ausgang des Schauspielhauses fertig ist oder nicht, ist ein Detail, was vielleicht nicht optimal ist, was aber durch die Lage nicht jedem auffällt. Aber der von Mike genannte Punkt mit den Neonröhren an RQ ist zwar auch nur ein "Detail", aber eines, was die Atmosphäre und den Gesamteindruck viel stärker prägt und auch den "Normal-besucher" beeinflusst. (Ebenso z.B. die Zeichnungen außen an WT).

Häufig werden solche "Details" unterschätzt, aber in der Summe können sie durchaus das Gesamtbild trügen. Die meisten Besucher können die betroffenen Stellen am Ende des Tages vielleicht nicht genau nennen, aber ihnen bleibt ein Gefühl, dass irgendwas nicht stimmte. Ich interessiere mich hobbymäßig ein wenig für Wahrnehmungspsychologie in Verbindung mit Shop-Design (ich weiß, ich habe komische Hobbys ) und Du wärst überrascht, welche Details sich ins Unterbewusstsein schieben und die Meinung und Gefühle beeinflussen, ohne dass es einem bewusst wird. (Es gibt Geschäfte, die nur durch andere Farben, andere Beleuchtung und veränderte Warenanordnung den Unterschied zwischen dem Rand zum Ruin und dem Top-Seller kennengelernt haben.) Insofern sind solche Details also durchaus ein falsch gewebter Faden, der die Optik eines Tuches zerstören kann. (wie gesagt, es gibt bei unterschiedlichen Details unterschiedliche Wahrnehmungstendenzen und Aufmerksamkeitsgrenzen)

Und unterschätze nicht die Tagesbesucher: manchmal passiert es mir, dass gerade Tagesbesucher einen auf Dinge aufmerksam machen, die man selbst nicht bemerkt. Als Stammgast hat vielleicht jeder so seine Steckenpferde, die ihn besonders stören und jedesmal ins Auge fallen; aber viele Dinge fallen uns gar nicht auf, weil wir sie durch regelmäßige Konfrontation nicht mehr wahrnehmen. Wie bei Computerprogrammen, deren Bedienung nicht psychologischen Prinzipien folgt (z.B. Handlung-Objekt-Struktur statt Objekt-Handlung-Struktur bei Menüs), wo wir aber so dran gewöhnt sind, dass es nicht mehr bewusst wahrgenommen wird und "nur" unterbewusst stört.

Wie sagt Bernhard Paul (Besitzer des Circus Roncalli und ausgewiesener Perfektionist und Detailfetischist) immer: "Man darf niemals das Publikum unterschätzen wenn man den größtmöglichen Erfolg haben will! Das ist der schlimmste Fehler, den ein Unternehmer machen kann."

Allerdings teile ich Deine Meinung, dass die Situation im PL bei weitem nicht so dramatisch ist, wie mancher vielleicht denkt. Neonröhren an RQ sind sicher nicht der Höhepunkt an stimmiger Beleuchtung (so wie dieses hässliche Licht nirgends in einen Park gehört), aber im Vergleich zu einem Park, wo diese Bahn nackt steht, bleibt es ein Detail, was durchaus auch den Tagesbesucher beeinflusst und die Meinung verändern kann, aber nicht in solchen Größenordnungen, dass jemand den Park eigentlich mag und wegen dieser Details komplett umschwenkt.

Deshalb sind diese Details in der Summe durchaus von Bedeutung (für jeden Besucher, gleich ob Stammkunde oder Gelegenheitsbesucher), aber größenordnungsmäßig im Verhältnis zur Gesamtkomposition auch nicht so gaaaanz dramatisch, dass sie über Wohl oder Wehe entscheiden würden.

Im Vergleich zu manch anderem Park steht das PL immer noch ganz vorne bei Deko und Atmosphäre (und dass trotz der ganzen Dinge, die in den letzten 2,5 Jahren nötig waren, aber von den meisten Besuchern gar nicht bemerkt werden). Wenn die wirtschaftlichen Zeiten wieder besser werden, hat man auch wieder mehr Geld für Details und vieles löst sich dann in Wohlgefallen auf, aber das PL steht auch jetzt auf soliden Beinen und bietet jedem Besucher einen schönen und unvergesslichen Tag!

Viva PL,
Marco


#21, RE: KStA: 'Mit Saison nicht recht zufrieden'
Geschrieben von Twister-Sister am 13-Nov-03 um 17:40 Uhr

Wer sich noch ein wenig mehr in die Materie "Unterbewußtsein", "Marketing", "Verkaufspsychologie" etc. vertiefen möchte, dem seien die Bücher "Think Limbic" und "Limbic Success" des Autors Hans-Georg Häusel (erschienen im Haufe Verlag) empfohlen (keine Sorge - ist alles in Deutsch geschrieben ). Auch hier wird unter anderem auf gewisse Verkaufsstrategien eingegangen bzw. "wie gestalte ich einen Laden so, dass der Kunde möglichst lange verweilt (und möglichst viel Geld ausgibt) bzw. gerne wiederkommt". Und genau das möchten die Parks, wenn man sie einfach mal als "Verkaufsladen" betrachtet, ja auch.

Gruß Twisi
Du wirst alt wie ne Kuh - und lernst immer noch dazu...