Letzte Bearbeitung am 14-Apr-03 um 20:34 Uhr ()
Wobei natürlich Leute, die an so einem Tag lieber beten oder sonstiges wollen, natürlich auch kaum in einen Freizeitpark fahren. Und ehrlich gesagt, fände ich dann das Fahren einer Achterbahn als "störender", als wenn jemand eine Show ansieht. Ich glaube nicht, dass es einen Christen stört, wenn im PL die Shows laufen würden (zumal sie ja auch noch in geschlossenen Umgebungen laufen).

In anderen Ländern geht es ja auch und da ist man auch nicht unbedingt unchristlich.

Wie sagte der Pfarrer, der mich getauft hat immer: man kann auch Spaß haben und trotzdem christliche leben. Die Leute, die sauertöpfisch und verbissen das Thema Glauben angehen, sind nicht unbedingt Vorbilder.

Da gibt es doch auch irgendsoein Zitat eines Papstes (weiß nicht mehr welcher):
"Keine Wiese ist zu schade, als dass darauf nicht ein Kinderkarussell gebaut werden könne."

Marco

Ich persöhnlichm finde das es ein falscher Schritt ist da einem mal wieder das Beten und (Ge)Denken aufgedrückt wird. Ich als Nichtgläubiger nutze wie auch jeder andere der vielen nichtgläubigen (um es mal zu Selektieren) den Tag für ihre Freizeitaktivitäten (halb Deutschland geht im Ausland einkaufen oder bevölkert die Parks. Jeder Gläubige (und dazu gehören sicherlich nicht die die nur an die Existenz von Gott und Jesus glauben)wird in keinster Weise einen solchen Ort oder andere Vergnügungsorte aufsuchen. jetzt frage ich mich welchen Sinn es hat der einen IMHO grösseren Gruppe den Spass einzuschränken und die Anderen damit nicht mal zu berühren. Mit der Doppelmoral ist das natürlich so eine Sache, Einerseits versteh ich Marcs Argumente die für die treuen Kirchenanhänger sicherlich sehr wichtig und Überzeugend sind. Dem gemeinen Menschen ist es allerdings Egal ob es einen Hintergrund für den Feiertag gibt. Dem zu folge müsten ja alle Nichtchristlichen Feiertage die reinsten Kapitalverschwendungen sein auf die niemand achtet (siehe USA wo man sehr Sparsam damit umgeht). Zum Stichwort Partyverbote kann ich es nur sagen das es für mich in geringer Weise sogar Nötigung ist. Wenn ich als nichtgläubiger wie jeden Freitag meine Stammdisko aufsuchen möchte (zu Arbeitsfreiher Zeit) und dann vor Verschlossenen Türen stehe ist das für mich eine eine Einschrenkung meiner Freiheit

PS: Ich habe in keinster Weise was gegen Religionen oder ähnliches. Ich halte sie sogar für eines der wichtigsten Kulturhüter die wir in unserer Geselschaft haben.

Letzte Bearbeitung am 14-Apr-03 um 21:33 Uhr ()
>Und ehrlich gesagt, fände ich dann das Fahren einer Achterbahn
>als "störender", als wenn jemand eine Show ansieht.

Es geht dabei auch weniger um Lärm und Geräusche, sondern nur um Musik- und Tanzveranstaltungen. Die Shows könnten ohne Musik stattfinden, aber das macht wenig Sinn

>Wie sagte der Pfarrer, der mich getauft hat immer: man kann auch
>Spaß haben und trotzdem christliche leben.

Naja, das ist ebenso mein Lebensmotto, ich würde vielleicht noch weiter gehen: Ich kann gerade deshalb Spaß haben, weil ich Christ bin und ich damit viele "Spaßbremsen" in meinem Leben loslassen kann. Natürlich sollen wir uns an dem Leben freuen, das Gott uns gegeben hat, aber hier geht es nicht um eine Lebenseinstellung sondern um die Frage nach der öffentlichen Begehung eines religiösen Feiertags. Die "Karfreitags-Stille" ist eine 24-stündige Gedenkminute für Leiden & Tod Jesu. Da muss natürlich nicht jeder mitmachen - ich selbst werde mich Freitag auch nicht verkriechen und den ganzen Tag trauern. Trotzdem ist es gut, sich diesen Tag mit der Ruhe im Gedächtnis zu halten. Es schadet uns nicht, einmal im Jahr einen ruhigen Tag einzulegen.

Stell' dir vor, jemand, der dir sehr nahesteht, stirbt, du hängst traurig in deiner Wohnung und unter dir steigt grad 'ne Riesenfete mit lauter Stimmungsmusik. Das ist der Sinn dieser Vorschrift, aber ich gebe dir Recht, dass am Karfreitag niemand in einen Vergnügungspark gehen würde, der sich eben daran stören würde (hab ich ja oben auch
schon geschrieben). Diese Regelung betrifft eben das ganze öffentliche Leben und gerade in Köln wird da etwas genauer drauf geachtet...

Gruß, MARC
Wir sind ja schließlich nicht zum Vergnügen hier! ...

EDIT: @Sebastian: Das, was man etwas spießig als "Entweihung der Feiertage", der Sache nach als "zunehmenden Sinn-Verlust der Feiertage" bezeichnen könnte, sorgt genau für diese Entwicklung: Feiertage werden säkularisiert, verlieren ihre eigentliche Bedeutung und am Ende werden aus den Feier-Tagen bloß noch freie Tage. Wenn da an sinngebenden Elementen (wie z.B. bei Weihnachten oder Karneval) nichts Neues nachkommt, werden sie irgendwann gestrichen, wie z.B. mit dem Buß- und Bettag passiert. Denn damit hast du Recht: Feiertage sind wirtschaftlich gesehen die reinste Kapitalverschwendung. Schon allein aus diesem Grund finde ich es wichtig, den Sinn der Feiertage durch die Traditionen im Bewusstsein zu halten, damit die Feiertage nicht so leichtfertig gestrichen werden können.