Hallo erstmal,ich weiss zwar nicht ob ihr auf den neuen Seiten schon die Phantasialand-Euros gefunden habt , aber dieser Text über den PL-Jet ist doch mal höchst ausführlich
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2 Jets mit je 70 Sitzplätzen (dritter Jet in 2001 ausrangiert)
Zuglänge: 29,7 m
1 Fahrt dauert ca. 10 min. Beide Züge fahren je 4 mal pro Stunde
Geschwindigkeit: zwischen Schrittgeschwindigkeit und 20 km/h
Kapazität / h: 560 Fahrgäste
Zusatz-Information:
Die Alweg-Bahn
Der Metrorapid der 50er Jahre
von Wolfgang Buschfort
Der Metrorapid ist nicht der erste Versuch, eine von herkömmlichen Schienen völlig unabhängige Bahn für dichtbesiedelte Regionen zu entwickeln. Die Idee zu einem solchen Fortbewegungsmittel hatte der schwedische Industrielle Axel L. Wenner-Gren, nach ihm wurde sie Alwegbahn oder auch Monorail genannt. Sie sollte auf Betontrassen Menschen schneller befördern als eine Straßenbahn und gleichzeitig erheblich preiswerter sein als eine U-Bahn. Züge und Bahn sahen nicht nur ähnlich aus wie der Metrorapid; auch der Anspruch als schnelle Städteverbindung war ähnlich. Nur dass der heutige Metrorapid auf einem Magnetkissen schwebt, und die Alwegbahn zunächst mit Diesel, dann mit Strom auf der Schiene angetrieben wurde.
Konzept wurde in Köln vorgestellt
1952 wurde das Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt, dann baute Wenner-Gren in Zusammenarbeit mit der Firma Krupp in Köln am Fühlinger See eine erste Teststrecke. Ab 1957 rauschten dann stromlinienförmig gebaute Züge in der geplanten Originalgröße mit etwa 80 Stundenkilometern über die Wiesen. 200 Personen konnten in den wie Busse ausgestatteten Fahrzeugen transportiert werden. Und Bundeskanzler Konrad Adenauer stattete der Bahn und ihrem Erfinder noch im selben Jahr einen Besuch ab.
Exporte nach Disneyland
Zunächst schien das Konzept des Verkehrssystems vielversprechend und Absatzmärkte wurden erschlossen: 1959 konnte die erste Bahn nach Übersee exportiert werden, ins Disneyland nach Los Angeles. Weitere Exporte nach Turin, zur Weltausstellung nach Seattle - hier wurde sie gar mit einer Briefmarke geehrt - und Tokio folgten. Die Bahn erwies sich als ideales Transportmittel für langandauernde Großveranstaltungen, beispielweise für Messen oder Vergnügungsparks: Nahezu schwerelos konnte man über dem Gelände schweben und dabei gleichzeitig aus Panoramafenstern die Aussicht und die Attraktionen genießen. Doch an eine richtige Bahn für den Stadtverkehr traute sich niemand heran, auch wenn in Köln die Tauglichkeit des Konzeptes bewiesen wurde. Um die Idee voran zu treiben, entwarfen Städtebauer daher 1963 Pläne, zunächst in der Domstadt selbst eine Betontrasse zu bauen, die die Satellitenstadt Chorweiler mit dem Hauptbahnhof verbinden sollte.
Keine Chance für 'Schienentorpedo' in Köln
Angesichts des zunehmenden Individualverkehrs und zurück gehender Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr hatte der "Schienentorpedo", wie die Bahn im Volksmund genannt wurde, allerdings keine Chance. Und als sich dann noch die Stadt Köln entschloß, keine Alwegbahn sondern eine U-Bahn zu bauen, gaben Wenner-Gren und das Unternehmen Krupp auf. Die Versuchsfahrten wurden eingestellt, die Teststrecke 1967 abgerissen und die Patente verkauft. Ein Modell des ersten, noch sehr kleinen Testfahrzeugs wanderte ins Phantasialand nach Brühl, dort existiert auch heute noch eine Monorail in eben dieser Größe.
Konzept heute fast vergessen?
Heute ist das Konzept der Alwegbahn fast vergessen. Doch in einigen Spezialbereichen werden nach wie vor Züge auf Betontrassen gesetzt, weil ansonsten der übrige fließende Verkehr durch Kreuzungen oder Ampeln zu sehr gestört würde. So existieren ähnliche Bahnen inzwischen auf fast allen großen US-Flughäfen, von Los Angeles bis Newark. Und auch bei Bundesgartenschauen (Stuttgart) oder in Vergnügungsparks wird gern auf das Konzept zurück gegriffen. Das Ansehen Wenner-Grens hat durch das Scheitern seines Bahnprojektes übrigens nicht gelitten. In den USA verbreitet eine Stiftung sein Lebenswerk, in Schweden gilt er neben Alfred Nobel als einer der großen Industriellen und Visionäre des Landes.
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CU
Gavin
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>Wieso wurde der dritte Jet denn eigentlich ausrangiert?
>Hängt das noch mit dem Brand zusammen. Ich schätze mal, daß das Ding nach all den Jahren auf der Strecke einfach von den drei Zügen der altersschwächste war.
>Wurde der Jet, der sich im Zeittunnel befand durch die
>Besucher zu stark beschädigt oder handelt es sich um
>einen anderen Jet?
Keine Ahnung, aber ich denke mal, daß die Schäden am Jet, die durch den Brand entstanden, sich in Grenzen halten....
>Interessant auch, dass kein Ersatzjet mehr geordert
>wurde (gibts wahrscheinlich in der Form auch nicht mehr).
Ich bezweifle, daß Wieland Schwarzkopf nach den alten Plänen nochmal einen Zug fertigen würde. Heutzutage würde man so ein Ding komplett anders bauen, und nur, um einen Zug zu ersetzen, wären die Entwicklungskosten sicherlich zu hoch.
>Ich hoffe mal, dass der doch stark in die Jahre gekommene
>Jet irgendwann mal komplett ausgetauscht wird und dann
>auch die Strecke modifiziert wird (Einbeziehung der
>Bereiche Fantasy und des irgendwann neu zu schaffenden
>Bereiches).
Ich denke mal, daß nach Fertigstellung des Hotels in der Richtung schon Pläne in irgendeiner Schublade vor sich hin reifen.