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Titel: "Karlsruhe errichtet gigantisches Spaßbad"     Vorheriger Beitrag | Nächster Beitrag
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Foren-Gruppen Spaßbäder Beitrag Nr. 210
Beitrag Nr. 210, 23 Antworten
wellSPAss
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23. RE: Offen (bzw, Softopening)
05-Jan-09, 21:52 Uhr ()
Als Antwort auf Beitrag Nr. 18
 
… 072 … "Europabad Karlsruhe"

Karls-Wanne, Karls-Wonne, Karls-Bad?
Bade-Lust oder Bade-Frust?
Baden auf der Baustelle?
Traumbad oder Albtraumbad?
Pleiten, Pech und Pannen?
Groschengrab €uropabad?

== Vorwort ==
Über kaum ein anderes Bad wurde in letzter Zeit so viel und kontrovers berichtet wie über das Karlsruher Europabad. Im Internet gibt es bisher zwar viele Blog-Einträge (meist in recht scharfem Ton), jedoch noch keinen objektiven Erfahrungsbericht. Ich habe dieses Bad knapp drei Wochen nach der offiziellen Eröff-nung besucht, um mir ein eigenes Bild zu machen. Der Bericht ist etwas länger geworden als geplant, aber das hängt mit den Umständen zusammen. Wer sich für das Thema interessiert, wird das sicherlich verste-hen.

== Fakten ==
Bad-Typ: Freizeitbad / Sportbad / Familienbad / Hallenbad / Thermalbad / Saunaland
Eignung: Kinder / Erwachsene / Senioren / Sport / Behinderte / Textilfrei
Motto: Eine ganze Welt nur für Dich / Baden mild oder wild

Adresse: "Europabad", Hermann-Veit-Straße 7 (an der Europahalle), D-76135 Karlsruhe
Region: Baden-Württemberg, Oberrhein

Telefon: (+49) 0721 - 160 22 400
Fax: (+49) 0721 - 13 35 249
e-mail: info@baeder.karlsruhe.de
Internet: www.europabad-karlsruhe.de
Eröffnung: 15. März 2008

== Stadt ==
Karlsruhe ist eine Großstadt am Rhein, an der Westgrenze von Baden-Württemberg zu Rheinland-Pfalz und nicht weit vom Schwarzwald und der französischen Grenze (Elsaß) entfernt. Nicht zuletzt durch diese interessante Lage ließ sich Markgraf Karl-Wilhelm im Jahre 1715 inspirieren, hier mitten im Grünen und nur einen Steinwurf von der 800-jährigen Markgrafenstadt Durlach entfernt sein prachtvolles "Karls-Ruhe" zu erbauen. Bis heute ist die ehemals großherzoglich-badische Residenzstadt von Lebensfreude und barocker Baukunst geprägt. Vom Schloßgarten ausgehend breitet sich Karlsruhe fächerförmig aus, inspiriert von der Bauweise der französischen Sonnenkönige. Darum hat Karlsruhe auch den Beinamen "Fächerstadt". Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die beiden Stadtkirchen, das Markgräfliche Palais, das Rathaus und die Münzanstalt gebaut.

Im 2. Weltkrieg mußte Karlsruhe schwere Wunden hinnehmen, doch viele Baudenkmäler wurden wieder-hergestellt und die einmalige Grundstruktur hat sich bis heute erhalten. Durch den Sitz von Bundesge-richtshof und Bundesverfassungsgericht ist Karlsruhe auch als Metropole des deutschen Rechts bekannt. Sehenswert sind heute vor allem das riesige, dreiflügelige Schloß mit prächtigem Park und dem Badischen Landesmuseum, der wunderschön gepflasterte Marktplatz mit dem Wahrzeichen Pyramide und die vielen barocken Prachtbauten der Innenstadt.

Auch mit bedeutenden Museen kann Karlsruhe aufwarten, u. a. die Städtische Galerie, die Staatliche Kunsthalle, Stadtmuseum, das Museum für Literatur, der Badische Kunstverein, das Pfinzgau-Museum Durlach mit Karpatendeutschem Museum, das Staatliche Museum für Naturkunde und das ZKM-Museum für Kunst- und Medientechnologie zum Anfassen und Mitmachen. Erwähnenswert sind außerdem die Karlsruher Messe sowie die Universität, der Zoo, die Orangerie und die Dampfbahn durch den Schloßgarten. Die - nach Stuttgart und Mannheim - drittgrößte Stadt von Baden-Württemberg hat heute etwa 270.000 Einwohner.

== Geschichte ==
Auch im Badewesen hat Karlsruhe eine lange Tradition. Nachdem sich das Baden am Rheinstrand seit Mitte des 19. Jahrhunderts durch die industriell bedingte Verschlechterung der Wasserqualität von selbst verbot, wurde eine prächtige Badeanstalt gebaut. Das Vierordtbad von 1873 ist noch heute in Betrieb und damit eines der ältesten Badehäuser in Deutschland. Es gibt noch etwa ein Dutzend weitere Hallen- oder Freibäder in Karlsruhe, wovon das große Sportbad "Fächerbad" wohl am bekanntesten ist.

Als Ersatz für das marode Tullabad (geschlossen seit Februar 2008) und weitere sanierungsbedürftige Bä-der plante man seit der Jahrtausendwende, ein großes Sport-, Freizeit- und Familienbad zu bauen. Dabei orientierte man sich vor allem am "Aquatoll" in Neckarsulm, am "Alpamare" in Pfäffikon / Schweiz sowie am "Calypso" in Saarbrücken. Schon bei der Standortsuche gab es heftige Diskussionen. Schließlich ent-stand direkt neben der Europahalle ein monumentaler, dreigeschossiger Erlebnistempel für rund 31,5 Mio. Euro (inkl. MwSt), der mit fünfmonatiger Verspätung Mitte März 2008 eröffnete. Bereits seit 11. Februar 2008 lief der Probe-Betrieb mit Schul- und Vereinsschwimmen.

== Anfahrt ==
A5 Frankfurt - Basel bis Ausfahrt 45 (KA-Mitte), dann B10 Richtung Landau. An der 2. Unterführung Ausfahrt Europahalle. Erste Ampel links, dann 800 m links zur Tiefgarage. A65 / B10 von Landau bis Ab-fahrt Europahalle. Straßenbahn Linie 1 (Europahalle) oder Linie 2 (Welfenstraße). Neben der Europahalle. Die Anreise erfolgt problemlos über die "Stadtautobahn" B10 (Vorsicht: 80 km/h und viele Radarfallen), danach orientiert man sich an der Beschilderung für die Europahalle. Es gibt neben dem Stadion in der Günther-Klotz-Anlage (nein, nicht das Wildpark-Stadion des KSC) eine Menge kostenloser Parkplätze, vor der Europahalle noch einige weitere, die aber nur mit teurem Parkschein zu nutzen sind.

Direkt neben dem Bad wurde allerdings auch eine Tiefgarage gebaut, die momentan noch kostenlos zu nutzen ist, aber schnell an ihre Kapazitätsgrenze kommt. Vorsicht: Die Abfahrt ist steil. Zusätzlichen Park-raum wird man Ende des Jahres 2008 erhalten, wenn eine große Versicherung nebenan wegzieht und ihre Tiefgarage aufgibt. Vom Hauptbahnhof aus braucht man sich übrigens nur nach links zu wenden und der Ebertstraße schnurgeradeaus zu folgen, dann kommt man auch zum Europabad. Das sind etwa zwei Stra-ßenbahn-Haltestellen oder 20 Minuten zu Fuß.

== Erster Eindruck ==
Nachdem man den - noch nicht ganz fertigen - Vorplatz nach links überquert hat, steht man vor der Ein-gangsfront. Schon von außen wirkt der Bau imposant. Das Dach scheint wie ein Kissen in zehn Metern Höhe über einem Glaskörper zu schweben. Dazwischen schiebt sich ein orangefarbener Betonriegel, der für die Verwaltung gedacht ist. Durch einen grün gestrichenen Windfang geht es ins weitläufige, offene Foyer. Rechts kann man einen kleinen Blick in die Badehalle und die Cafeteria erhaschen, links ist der Counter. Eine externe Gastronomie gibt es (noch) nicht. Mitten im Raum steht der Fahrstuhlschacht, daneben kommt ein schräges, grell leuchtendes Lichtelement von der unteren Umkleide nach oben - wie ein großes Laserschwert.

== Empfang ==
Die Kassendame wirkte sehr routiniert. Man erhält an der Kasse eine Magnetkarte, die zum Ein- und Aus-tritt sowie zum Verschließen des Schrankes dient. Bargeldloses Zahlen ist im ganzen Bad nicht möglich. Außerdem bekommt jeder Saunagast ein Plastikbändchen. Ein Chipsystem mit Schranken gibt es im Euro-pabad nicht.

== Umkleiden ==
Die oberen Umkleiden sind den Saunagästen vorbehalten. Fast 250 Schränke sind hier auf recht engem Raum untergebracht, Kabinen gibt es aber nur wenige. Auch Kleiderbügel fand ich keine. Die Schrankwahl ist frei, leere Schränke sind leicht an den Schlüsseln zu erkennen. Die sanitären Anlagen sind geschlechtergetrennt, wobei es jeweils vier nicht regelbare Duschen mit orangefarbener Kunststoff-Abtrennung gibt. Weitere vier Duschen sowie 2 Kneipp-Schläuche findet man in einer Kaltgrotte zwischen den Saunas. Die insgesamt vier Sauna-Toiletten sind allerdings sehr knapp bemessen, zumal es nur eine für Herren gibt. Es sei aber angemerkt, daß die Umkleiden und Sanitärräume für Badegäste im Untergeschoß wesentlich weitläufiger und komfortabler sind. Dort findet man weitere 1.142 Schränke, 52 Duschen und 17 Toiletten.

== Sauna-Obergeschoß ==
Drei der vier Innen-Schwitzräume befinden sich im Sauna-Obergeschoß, also der Ebene C. Da es noch früh am Morgen und außerhalb der Ferien war, hielten sich im Saunaland recht wenige Gäste auf. Zwi-schen den Ablagen hindurch gelangt man zunächst zur Irischen Sauna, die eigentlich ein Sanarium mit 50 ° Wärme und einer Farbwechsel-Anlage ist, also genau richtig zum Anschwitzen. Zuvor sollte man allerdings an einem der fünf gekachelten Fußbecken Platz nehmen und ein Wechselbad nehmen.
Ebenso gut eignet sich das römische Dampfbad für den ersten Saunagang. Es ist rund und schön gekachelt mit einem zentralen Verdampfer. Allerdings befindet sich die Armatur für den Spritzschlauch in etwa zwei Metern Höhe, also keine Chance für Kleinwüchsige, die wohl eher auf den Alarmknopf drücken, wenn sie die Sitzbank abspritzen möchten. Zudem war das Dampfbad zum Zeitpunkt meines Besuches zwar schon seit drei Wochen voll in Betrieb, jedoch noch keine Zwischen-Decke eingezogen. Damit fehlt nicht nur der beliebte Sternenhimmel, sondern die Kabine wird sicherlich auch einen ernsthaften Nässeschaden erleiden. Schließlich gibt es noch das finnische Saunabad, eine konventionelle Holz-Kabine mit 90 ° Temperatur, wo stündlich Aufgüsse stattfinden. Allerdings keine Erlebnis-Aufgüsse.

Auch die beiden Ruheräume findet man im Sauna-Obergeschoß, jeweils recht groß und modern, aber et-was unterkühlt eingerichtet. Immerhin sollte man bei insgesamt 73 Liegen stets ein freies Plätzchen finden. Zu erwähnen wären noch die beiden modernen Oberklasse-Solarien von Ergoline neben dem Saunameister-Raum sowie natürlich das Kalt-Tauchbecken, das hier etwas ganz Besonderes ist. Es ist als "Blaue Grotte" angelegt, schön gekachelt und mit geheimnisvoller, in der Decke versteckter LED-Beleuchtung. Schade, daß das Wasser naturgemäß recht kalt ist und somit nicht gerade zum Verweilen einlädt.

== Mittelgeschoß / Restaurant ==
Eine Treppe tiefer ist die Sauna-Gastronomie angelegt. Obgleich die Räumlichkeit sehr gemütlich und ansprechend ausgestattet ist, sah ich hier während meines gesamten Aufenthaltes nie einen Gast sitzen. Schade, denn das Personal ist zuvorkommend und die Küche gibt sich Mühe, wobei sich die Preise im normalen Rahmen bewegen. Ich testete die Küche natürlich aus und bestellte mir zuerst eine Butterbrezel und dann einen Fitneß-Salat mit Putenstreifen sowie als Getränk einen halben Liter "Sauna-Fitneß Zitronenaufguß auf Eis". Das Getränk zu nur 1,70 Euro bestand tatsächlich aus einer frisch ausgepreßten Zitrone und viel Eis, aufgefüllt mit Mineralwasser. Sehr sauer, aber durchaus erfrischend und mit einer Prise Zucker sogar sehr wohlschmeckend.

Der Salat machte ebenfalls einen guten Eindruck. Sehr viel Grünzeug obendrauf, daran warme, frisch ge-bratene Putenstücke mit Joghurt-Dressing. Dazu gab es frisches Baguette. Lecker. Weniger gut fand ich persönlich aber das darunterliegende Beiwerk, nämlich eingelegten Kraut- und Möhrensalat. Ich mag den Salat am liebsten komplett frisch angerichtet, nicht vor Saft triefend. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Jedenfalls war der Preis mit 6,70 Euro nicht zu hoch. Teuerstes Gericht auf der Karte ist übrigens Rinderfiletsteak an Blattsalat zu 8,90 Euro. Da kann man nicht meckern.

Direkt neben dem Restaurant findet man ein weiteres Sanarium, die "Kunterbunt-Sauna". Diese ist schön geräumig, mit großem, gemauertem Ofen und interessanten Bänken. Weiterhin gibt es eine Farbwechsel-Anlage, die den Raum in ständig neue Stimmungen taucht. Etwas störend sind dabei die großen Fenster, die viel Licht von außen einlassen. Gegenüber des Saunaraumes gibt es gleich zwei Duschgrotten mit in-sgesamt sechs Duschen.

== Sauna-Außenbereich ==
Eine Tür ohne Windfang führt zum Saunagarten, ebenfalls auf Ebene B gelegen. Gleich linker Hand lockt das Warm-Außenbecken. Dieses soll ja laut Werbung 40 ° heiß sein, hatte jedoch bei meinem Besuch nur knappe 33 °. Naja, das ist immer noch ganz angenehm. Das Becken ist relativ klein, hat vielleicht Platz für maximal zehn Personen, also eher ein größerer Whirlpool. Zur Belustigung hat man drei Geysire eingebaut, die vielleicht zwei Meter hoch spritzen.

Man hat das Bassin mit edlem Quarzitstein ausgelegt, was sehr nobel wirkt, aber auch recht unbequem beim Liegen ist, da natürlich keine ergonomische Ausformung möglich war. Wirklich bedenklich war für mich jedoch, daß das Becken schon für den öffentlichen Betrieb freigegeben war, obgleich der Becken-Umgang noch nicht fertig gefliest war. Überall scharfe Kanten, hohe Verletzungsgefahr. Dieses Becken hätte auf jeden Fall noch gesperrt sein müssen. Gleiches gilt übrigens für die Kaltduschgrotte draußen, die ebenfalls noch nicht fertig gefliest war.

Direkt hinter dem Außenbecken liegt das "Schwyzhaus", ein gemauerter Saunaraum, der innen mit Kelo-Schwartenholz ausgekleidet ist. Der Raum bietet Platz für ca. 60 Personen, wobei die breiten Sitzbänke und der mittig angeordnete, leistungsstarke Ofen (72 KW) beste Voraussetzungen für zünftige Aufgüsse bieten. Eine Ecke ist außerdem verglast, so daß viel Tageslicht hereinfällt. Schade nur, daß ich keinen Aufgußplan und auch keinen Eisschnee-Brunnen finden konnte. Dafür gibt es aber den weitläufigen Saunagarten "Paratiisi" (wer denkt sich denn so was aus?) mit einigen Liegestühlen.

== Badeland ==
Zwischen Gastronomie und Kunterbunt-Sauna befindet sich der Übergang zum Badeland. Hier gelangt man durch eine Tür, ohne zusätzliche Schranke, auf die Ruhegalerie der Schwimmhalle. Eine große Tür, die während meines ganzen Besuches offen stand, führt auf eine (noch recht langweilige) Terrasse. Beim Ausruhen auf dem Liegestuhl fiel mein Blick nicht nur auf die grün gestrichene, von runden, beleuchteten Löchern durchbrochene Außenwand sowie auf die drei Sauna-Kuben, die interessanterweise frei in den Raum hineinragen. Nein, ich sah auch mehrmals Tauben durch die Tür hinein- und wieder herausflattern. Diese fliegen zur offenen Lücke zwischen der abgehängten Decke und der Außenwand und verschwinden in der Deckenkonstruktion. Offenbar sind sie dabei, dort eifrig Nester zu bauen. Das kann zum ernsthaften Hygiene-Problem werden, wenn man nicht bald etwas unternimmt.

== Gastronomie ==
Nach rechts geht es zur Free-Flow-Cafeteria. Hier ist man wirklich auf den Massen-Ansturm vorbereitet, denn es steht Tisch an Tisch. Insgesamt werden 105 Sitzplätze vorgehalten, zusätzlich noch 24 Plätze im Kinder-Speiseraum. Das Angebot entspricht dem in der Sauna, wobei ja auch die gleiche Küche genutzt wird. Die Präsentation der Speisen ist gut. Die Gastronomie wird übrigens von eigenen Kräften geführt, ist nicht verpachtet.

Von der Ebene B / Galerie aus kann man das Erlebnisbecken sehr gut überschauen. Momentan zwar noch über ein provisorisches Holzgeländer hinweg (der Edelstahl-Lieferant ist stark in Verzug - was man dem Betreiber aber nicht anlasten darf), doch schon imposant. Man hat drei Möglichkeiten, nach unten (zur Ebene A) zu gelangen: rechts über eine lange Rampe durch den Kinderbereich, links über eine breite Trep-pe oder mit dem Aufzug.

== Kinderland ==
Der Kleinkind-Bereich "KarlAtoll" ist recht großzügig und bietet viel Wasserfläche auf drei Ebenen. Ganz oben befindet sich der Eltern-Kind-Sanitärraum mit Doppel-Toilette und Wickeltisch. Vom Dach des Ge-bäudes stürzt aus zwei Metern Höhe ein Wasserfall herab ins obere, flache Becken, um danach als Schiff-chenkanal weiterzufließen. Die mittlere Ebene ist als Flachwasserzone mit Spritzmöglichkeiten ausgelegt, mit schönem Taler-Mosaik in Orange und Blau gekachelt. Der Bachlauf endet in einem etwas tieferen Be-cken, wo bunte, schwimmende Stühle auf die Kinder warten. Leider gibt es keine Minirutsche und auch nicht die rechte Spiel-Stimmung. Die hohe Plastik-Palme reißt da nichts raus und auch der im Prospekt versprochene "Gewitterregen" blieb aus. Naja, draußen war es auch nur bedeckt.

== Rutschen ==
In einem breiten, grauen, etwas bedrohlich wirkenden Betonriegel etwas unterhalb des Kinderbereichs ist der Aufgang zu den Großrutschen untergebracht. Die ursprünglich geplante, dritte Rutsche fiel dem Rot-stift zum Opfer. Man betritt also einen dunklen Schlund, geht drei Treppenstürze nach oben und stellt dann fest, daß man keinen Reifen dabei hat. Den braucht man nämlich, um die angeblich 170 Meter lange, in Wahrheit aber nur 163,55 Meter messende Riesenröhre zu benutzen. Also wieder zwei Treppen nach unten, zum Einstieg des angeblich 100 Meter langen Wildwasserkanals, der nach Hersteller-Angabe aber nur 80 Meter mißt. Hier schummelt man wohl ein wenig.

Der Wildwasser-Fluß ist laut Presse-Meldungen eine "Messe-Neuheit", weltweit einmalig. So ganz stimmt das ja nicht, denn Wildwasserkanäle gab es bereits in den 1980er Jahren in jedem CenterParcs. Später dann auch im Südsee-Badeland Wietzendorf, im "MidSommerland" Hamburg, im "Aquatoll" in Neckarsulm sowie in Saarbrücken im "Calypso". Zuletzt wurde ein solcher Strömungskanal im Spaßdom der "Therme Erding" eingebaut - dort erstaunliche 170 Meter lang. Und sicherlich gibt es noch ein paar mehr.

Ich persönlich bin ja kein Fan dieser Rutschen, denn ich habe damit schon einige unangenehme Erfahrun-gen gemacht. Kleinere Blessuren wie Hautabschürfungen, blaue Flecken und Verstauchungen sind in sol-chen Anlagen die tägliche Regel, aber auch ausgeschlagene Zähne und sogar Knochenbrüche kommen schon mal vor. Also nichts für Anfänger, sondern eher eine Mutprobe. Kinder unter 10 Jahren sind aus Si-cherheitsgründen auf dieser Rutsche nicht erlaubt, die Mindestgröße beträgt 135 cm, ein Schwimmabzei-chen ist ebenfalls Voraussetzung.

Ich wage mich also ins wirklich kühle Naß und stürze mich todesmutig nach unten. Die Voraussetzungen erfülle ich, wenngleich meine Seepferdchen-Prüfung schon ein paar Jahre zurückliegt. Schnell und ruppelig geht es nach unten, man wird von den Fluten mitgerissen. Schon nach wenigen Metern versuche ich, abzubremsen, doch das gelingt kaum. Man hat keine Chance gegen die Strömung, ganz wie in einem echten Gebirgsfluß. Ich versuche Schadensbegrenzung, möglichst wenig anzuschlagen, habe aber dennoch ein paar schmerzhafte Begegnungen mit dem unnachgiebigen Beton.

Plötzlich der Fall ins scheinbar Bodenlose, eine Nase voll Wasser. Der erst Stopp von insgesamt dreien. 120 cm tief, überraschend. Natürlich kann man hier problemlos stehen, aber erst mal taucht man eben un-ter. Keine Möglichkeit, den Ritt zu beenden, also weiter in den nächsten Abschnitt, ebenso wild. Unterhalb der Schwimmeister-Kabine, wieder drinnen, der nächste Stopp. Schließlich bin ich heilfroh, ganz unten angekommen zu sein. Manchen mag es reizen, diese Abfahrt mehrfach zu überleben, mir reicht aber dieses eine Mal. Man könnte vielleicht an der Kasse T-Shirts verkaufen mit einem Totenkopf und der Aufschrift "I survived wild water in Europabad Karlsruhe". Hey, bitte Lizenzgebühr an mich entrichten!

Aha, hier unten gibt es auch die Reifen für die Röhrenrutsche. Da aber alle Kids ihre Reifen fest umklam-mert halten für den nächsten Durchgang, schnappe ich mir halt einen Doppelbob und trage ihn die vier oder fünf Treppenstürze nach oben. Immerhin müssen 13,44 Höhenmeter überwunden werden, das sind umgerechnet etwa 70 Stufen. "Die Doppelreifenrutsche ist einer Formel-1-Strecke nachempfunden - hier kann man so richtig Gas geben und landet doch sanft im Auffangbecken. Besonders spannend wird das Rutschvergnügen durch ein mögliches Verfolgungsrennen…" So heißt es in der Sonderbeilage des Wo-chenblatts.

Fakt ist aber, daß ein Doppelstart gar nicht möglich ist, da der Querschnitt nur für einen Reifen ausreicht. Und wie ein Verfolgungsrennen mit Überholmöglichkeiten ablaufen soll, wenn man auf einem Reifen sitzt (und damit die Geschwindigkeit und Richtung nicht beeinflussen kann), ist mir schleierhaft.

Es stimmt aber, daß die Rutsche sehr schnell ist und daß es recht heftige Wechsel zwischen engen Kurven und weiten Passagen gibt. Und ein paar Lichteffekte sind auch eingebaut. Davon sieht man aber beim Einstieg in den dunklen Schlund nichts, was zumindest kleineren Kindern Angst macht. Und sollte das nicht eine "Familienrutsche" sein? Auch hier gilt: für Kinder unter 10 Jahren nicht zu empfehlen. Eine Ampelregelung für die Rutsche existiert übrigens nicht, jeder kann rutschen wann er will.

Für Kleinkinder gibt es eine kurze Breitrutsche, die ins Erlebnisbecken führt. Diese Betonrutsche sollte aber wegen der kurzen, doppelten Wellenform besser nicht von Jugendlichen und Erwachsenen benutzt werden, da man sich sonst den Rücken verletzen kann. Und unten angekommen sollte man auf sein Schienbein aufpassen, denn die Seitenbegrenzung der Rutsche geht unter Wasser weiter.

== Erlebnisbereich ==
Nun ist man im Herzstück des Bades angelangt, dem Spaßbecken. Dieses ist vollgepackt mit Attraktionen wie Strömungskanal, Champagnerliegen, Massagedüsen, Bodenbrodlern oder Geysiren. 275 Wasser-Attraktionen soll es insgesamt geben, davon die meisten wohl in diesem Becken. Es ist wirklich interessant, sich durch dieses Wasserlabyrinth zu hangeln und die verschiedensten Düsen auf sich wirken zu lassen.

Sehr schön ist auch das Spiel der insgesamt fünf Geysire, die verschieden hoch und lange spritzen und da-bei von unten in immer neuen Farben angestrahlt werden. Am schönsten ist dieses Farbenspiel natürlich abends, wenn die innovative Lichttechnik voll zum Tragen kommt. Auf störende, helle Downlights hat man im Europabad verzichtet, die ganze Beleuchtung erfolgt indirekt. Ich empfinde das als sehr ange-nehm.

Durch einen Wasservorhang kann man vom Spaßbecken aus in die "Goldgrotte" schwimmen. Tatsächlich schimmert das edle Quarzitgestein an den Wänden wie Gold, wenn es von den versteckten Farblicht-Strahlern angeleuchtet wird. Das Grottenbecken ist ebenfalls gut mit allen möglichen Massagedüsen aus-gestattet. Hier ist es ruhiger als in der Halle, man kann sich wirklich entspannen. Auch der anschließende Ruhebereich ist schön gemacht, mit tollen Lichteffekten. Hier findet man auch zwei weitere Solarien, diesmal die preiswertere Mittelklasse, ebenfalls von "Ergoline". Schade, daß das hübsch gekachelte Textil-Dampfbad noch nicht ganz fertig war.

Der Thai-Massageraum nebenan war zwar fertig, aber noch nicht in Betrieb. Überhaupt gibt es momentan noch kein einziges Massage- oder sonstiges Wellness-Angebot. Ich habe auch im Saunabereich dafür keine Räumlichkeiten entdecken können. Das ist sehr schade, denn eine gute Wellness-Massage gehört zum Entspannungstag einfach dazu.

Obwohl das Wetter heute nicht gerade frühlingshaft ist, will ich nun eine Runde draußen planschen. Der Einstieg zum Außenbecken erfolgt von drinnen, durch eine Schleuse gelangt man ins Freie. Das Bassin ist recht klein, aber gemütlich. Auch hier hat man mit Attraktionen nicht gespart - es lockt aber vor allem das mollig warme Wasser. Ganz toll bestimmt auch abends oder im Winter bei Schneefall. Das Sommer-Außenbecken, das 200 m² groß werden sollte, wurde aus Kostengründen gestrichen. Die Liegewiese für den Sommer ist noch nicht erkennbar, hier herrscht noch der Matsch. Es ist fraglich, ob ein Rasen bis zum Beginn der Saison im Mai anwachsen kann.

== Schwimmen ==
Bleibt noch der eigentliche Schwimmbereich zu erwähnen. Um den Bedürfnissen der Sportschwimmer gerecht zu werden, wurde ein 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen gebaut. Die Wassertiefe ist allerdings mit 140 bis 180 cm nur für Schul- und Hobbyschwimmer ausreichend, nicht jedoch für Sportler. Folgerichtig gibt es auch keinen Sprungturm und keine Tauch-Möglichkeit. Ein ursprünglich vorgesehener 3-m-Sprungturm mit daraus resultierender Wassertiefe von 380 cm wurde wegen der höheren Kosten nicht verwirklicht. Schade, denn das wäre ein Spaß und gleichzeitig eine Mutprobe nicht nur für Kids gewesen.

Für Nichtschwimmer steht nebenan noch ein ausreichend großes Lehrbecken mit Beckentiefen von 70 bis 120 cm zur Verfügung. Für sportlich ambitionierte Schwimmer, Springer und Taucher ist das Europabad also definitiv ungeeignet. Diese sollten auch weiterhin ins zwischenzeitlich schon 25 Jahre alte "Fächerbad" gehen, wo es u. a. ein 50-Meter-Hallenbecken und ein eigenes Sprungbecken mit 5-m-Turm gibt. Man wollte sich hier sicherlich nicht selbst Konkurrenz machen.

== Architektur ==
Die Architektur ist sehr modern. Man kann sie lieben oder hassen, selten läßt sie jedoch gleichgültig. Es gibt viel Glas und Sichtbeton, jede Menge hohe Wände. Und wenn auch laut Prospekt jeder fünfte Meter Beton gerundet ist, so bleiben immer noch 80 % schnurgerade Flächen. Und die - zumeist ungestrichen grau und offen liegend - wirken auf mich irgendwie deprimierend. Ich bin eben kein Fan von Le Corbusier oder vom Bauhaus und mag es eher gemütlich. Ich persönlich finde es sehr schade, daß man nicht wenigstens etwas mehr Farbe benutzt hat, wenn ein Verputz, eine Holzverkleidung oder eine Ka-chelung schon zu teuer waren. So sieht meiner Meinung nach alles noch sehr unfertig und baustellenmäßig aus. Wie gesagt, Geschmackssache.

Geplant und gebaut wurde das Europabad vom Architekturbüro Geier + Geier aus Stuttgart. Dieses Büro ist im Bäderbau sehr erfahren und hat schon viele große Bäder-Projekte durchgeführt. Beispiele dafür sind das "Neue Westbad" in Regensburg, das "Solemar" in Bad Dürrheim, das "Leuze" in Stuttgart", die "Ahr-Thermen" in Bad Neuenahr", die "Jod-Sole-Therme" in Bad Bevensen oder die "Werratal-Therme" in Bad Sooden-Allendorf.

== Technik ==
Technisch gesehen befindet sich das Bad natürlich auf dem neuesten Stand - wie auch nicht anders zu er-warten. So werden beispielsweise die Betonwände durch innenliegende Rohre beheizt, ähnlich wie beim Hypokaustensystem der alten Römer. Die Warmluft-Zufuhr erfolgt durch seitliche Löcher in den Fassaden-Profilen. Dadurch entfällt die sonst in Hallenbädern übliche, aufwendige Rohrkonstruktion unter der Decke. Das Bad wird übrigens mit Fernwärme versorgt, die im Kraft-Wärme-Kopplungsprozeß umwelt-schonend erzeugt wurde. Dabei wird die Abwärme von Motoren für die Heizung genutzt.

Für die Wärmehaltung des Außenbeckens in ungenutzten Zeiten hat man keine Abdeckplane installiert, sondern man pumpt das Wasser über Nacht in ein unterirdisches Speicherbecken, so daß nur wenig Ener-gie verloren geht. Weiterhin gibt es eine adabiatische Luftkühlung durch eine Regendusche. Die Luftab-saugung erfolgt durch den Rutschenturm, der zudem die Gebäudeaussteifung übernimmt. Nicht auf dem neuesten Stand ist allerdings das Kassensystem, das noch mit Papier-Magnetkarten arbeitet und kein bar-geldloses Zahlen bei Gastronomie und Solarien zuläßt. Hier hat man an der falschen Stelle gespart.

Auf dem rund 20.000 m² großen Areal des Europabades wurden für den Bau 50.000 m³ Erde bewegt. 15.000 Tonnen Beton und 1.500 Tonnen Stahl wurden verbaut. Der Technik-Keller liegt drei Meter unter dem Grundwasserspiegel und wurde daher als wasserdichte, "weiße Wanne" ausgeführt. 200 Pumpen und Gebläse zur Förderung von Wasser und Luft findet man hier. Gut 36 Kilometer Rohrleitungen wurden für Heizungs-, Sanitär- und Badetechnik installiert. Rund 6,5 Kilometer Rohre wurden alleine für die Versor-gung der Wasser-Attraktionen benötigt. Die rund 70 Duschen werden von 2 Km Edelstahl-Leitungen ver-sorgt. Die Abwasser-Leitungen sind zusammen einen Kilometer lang. Für die Warmwasser-Versorgung steht ein Heizkessel mit 8.000 Litern zur Verfügung.

== Behinderten-Eignung ==
Das Europabad scheint mir für Gehbehinderte recht gut geeignet zu sein. Es gibt einen Aufzug zwischen der Eingangs-Ebene und den beiden Umkleide-Etagen sowie insgesamt drei großzügige Behinderten-Sanitärräume mit jeweils einer Dusche und einer Toilette. Die Durchgänge sind durchweg breit genug für einen Rollstuhl. Im unteren Umkleidebereich gibt es mehrere große Umkleidekabinen für Behinderte mit extra geräumigen Schränken.

Im Badeland selbst sind die beiden Bade-Ebenen durch eine breite Rampe miteinander verbunden. Alle Becken können über breite Treppen mit Halte-Geländer betreten werden. Al-lerdings konnte ich keinen Behinderten-Lift für den Beckeneinstieg entdecken und auch keine Halterungen für Geh-Hilfen. Negativ fiel in diesem Zusammenhang auch auf, daß Behinderte erst ab 80 % GdB einen ermäßigten Eintritt erhalten und es auch keinen freien Eintritt für notwendige Begleitpersonen (Eintrag "B") gibt.

== Familien-Freundlichkeit ==
Wie man es von einem Familienbad erwartet, ist eine Familienfreundlichkeit weitgehend gegeben. Das be-ginnt mit eigenen, großzügigen Familien-Umkleiden im Badeland, geht über tiefer gelegte Duschen für Kinder bis hin zum Wickelraum beim Planschbecken. Was ich noch nirgendwo sonst gesehen habe: es gibt sogar eine Doppel-Toilette mit je einem WC für ein Elternteil und ein Kind. Ebenfalls sehr positiv zu wer-ten ist ein eigener Eßraum mit bunten Kinderstühlen, der auch für Kindergeburtstage genutzt werden kann. Und es gibt auf der Galerie auch drei Tische, an denen man selbst mitgebrachte Speisen und Getränke verzehren darf.

Es ist allerdings nicht notwendig, die Verpflegung mitzubringen, denn es gibt auch die typischen Schwimmbadgerichte für die Kleinen zum noch erschwinglichen Preis. Die Kinder-Spaghetti Bolognese schlagen beispielsweise mit 3 Euro zu Buche. Und es gibt sogar süßen Flammkuchen mit Apfelscheibchen - vielleicht eine Reminiszenz an die Gäste aus dem benachbarten Elsaß.

Negativ fällt in diesem Zusammenhang allerdings die Preisgestaltung für Familien auf. Selbst Babies zahlen bereits mindestens 2 Euro Eintritt und Kinder ab einem Meter Körpergröße kosten fast das Gleiche wie Erwachsene. Damit muß man für die meisten Dreijährigen bereits 12 Euro für eine Tageskarte Badeland hinblättern. Die Familienkarte mit 25 % Rabatt gilt erst ab 4 Personen, schlecht also für Alleinerziehende. Damit zahlt eine durchschnittliche, vierköpfige Familie am Wochenende mindestens 19,50 Euro Eintritt für 90 Minuten (aber wer bleibt denn weniger als drei Stunden?), maximal sogar 54 Euro für die Tageskarte inkl. Sauna. Immerhin kommt man am Geburtstag kostenlos ins Bad, und zwar unabhängig vom Alter.

== Tarifsystem ==
Die Eintrittspreise sind natürlich höher als bei einem "normalen" Hallenbad, aber durchaus vergleichbar mit anderen Erlebnisbädern ähnlicher Ausstattung. Daran wird man sich wohl gewöhnen müssen, wenngleich ich mir auch ein differenzierteres Tarifsystem wünsche würde. Laut Internet soll ein Verantwortlicher gesagt haben: "Wem es zu teuer ist, der kann ja ins Rheinstrandbad gehen". Ich weiß nicht, ob diese Worte wirklich gefallen sind, aber sie wären nicht sehr klug. Denn erfahrungsgemäß weichen die Badegäste nicht ins Freibad aus, sondern ins nächste, billigere Freizeitbad. Das "La Ola" in Landau, das "Aquadrom" in Hockenheim oder auch das "AlohRa" in Rastatt wären darüber sicher nicht traurig.

Der Oberbürgermeister hat jedoch bereits angekündigt, daß man sich Gedanken um ein neues Preissystem macht, das vor allem für Familien günstiger ist. Momentan gilt jedenfalls bis auf weiteres noch ein vergünstigter Eintrittspreis, weil "noch nicht alles bis ins letzte Detail fertig ist". So kann man es auch ausdrücken…

== Personal ==
Das Personal ist allgegenwärtig, momentan fast noch im Überfluß vorhanden. An Aufmerksamkeit scheint es nicht zu mangeln, so daß man sich sehr sicher fühlen kann. Die Schwimmeister klettern auch schon mal aus der Kabine in den Wildwasserkanal, um diesen besser beobachten zu können. Unfälle wird das zwar nicht vermeiden, doch die Folgen können gering gehalten werden. Ich wurde zwar mehrfach angesprochen, doch immer nett und höflich. Beim Fotografieren wurde ich nicht behindert. Von meiner Seite ein dickes Plus.

== Erste Betriebszahlen ==
Die Besucherzahlen der ersten Tage sind durchaus hoffnungsvoll. Mit Unterstützung der Neugier und der Osterferien kamen in den ersten zwei Wochen nach der offiziellen Eröffnung bereits 36.000 Besucher. Der Tagesrekord wurde mit 3.230 Badenden ermittelt. Um mit dem kalkulierten Zuschußbedarf von 1,27 Mio. Euro jährlich auszukommen, müssen etwa eine halbe Million zahlende Gäste pro Jahr kommen, also ca. 1.389 Tagesgäste bei 360 Betriebstagen. Man ist zuversichtlich, diese Zahl zu schaffen. Damit dies aber auch wirklich eintritt, sind sicherlich noch einige Anstrengungen nötig. Vor allem muß schnellstmöglich der Baustellen-Charakter verschwinden.

== Ausstattung ==
Sportbad: Sportbecken (28 °, 25 x 15 m, 375 m², 6 Bahnen, 140 - 180 cm); Lehrbecken (30 °, elyptisch, 120 m², 70 - 120 cm); 53 Liegen am Beckenrand

Spaßbad innen: Erlebnisbecken (31 °, 150 m², 135 cm) mit Breitrutsche (10 m), Strömungskanal, 6 Spru-delliegen, 5 Geysiren, 5 Nackenduschen, Brodelgrotte, Bodensprudlern, 3 Multi-Massagedüsen, Massage-bucht mit 6 Massagedüsen, 5 Sprudelsesseln; Goldgrotte (31 °, 50 m², 135 cm) mit Wasser-schleier, 8 Sprudelliegen, 20 Sitzsprudlern, 7 Sprudelsesseln, Massagedüsen, Bodensprudlern, Farblicht; Planschbe-cken (33 °, 100 m², 0 - 40 cm) auf 2 Ebenen mit Schiffchenkanal, Wasserspritzern, Wasserfall, Spritztieren und Regendusche; Wildwasserfluss (80 m) mit 3 Stops und Sicherheits-Auslauf; Doppelbob-Reifenrutsche (164 m) mit Sicherheits-Auslauf; Textil-Dampfbad (45 °, 20 Plätze, gekachelt); Massageraum; 125 Liegen an den Becken; Wärme-Sitzbänke; Galerie (42 Liegen); Dachterrasse; 2 Solarien "Ergoline 400" (3 Euro / 11 Min.); SB-Cafeteria (105 Plätze und 24 Kindersitze) auf der Galerie

Spaßbad außen: Außenbecken (35 °, 8 x 8 m, 64 m², 135 cm) mit Kreiselbucht, 8 Sprudelliegen, Geysir, 6 Sprudelsesseln, 4 Massagedüsen; Sommerwiese

Saunaland Erdgeschoß: Kunterbunt-Sauna (60 °, 40 %, 30 Plätze) mit Aufguß-Ofen und Farbwechsel-Deckenleuchten; Restaurant (57 Plätze)

Saunaland Obergeschoß: Finnsauna (85 °, 10 %, 35 Plätze, Aufgüsse); Irische Sauna (50 °, 55 %, 24 Plät-ze) mit Farbwechsel-Strahler; Römer-Dampfbad (40 °, 100 %, 15 Plätze, gekachelt) mit zentralem Ver-dampfer; Tauchbecken "Blaue Grotte" (18 °, 6 m², 100 cm) mit Farbwechsel-Deckenstrahler; 5 Fußbe-cken; Ruheraum (28 Liegen); Schlafraum (20 Liegen); 25 Liegen; Solarium "Ergoline 600" (2 Euro / 6 Min.); Solarium "Ergoline 700" (2 Euro / 5 Min.)

Saunaland außen: Schwyzhaus (95 °, 5 %, 60 Plätze) mit zentralem Aufgußofen; Außenbecken (33 °, 30 - 135 cm) mit 3 Geysiren und Bodensprudler; weitläufiger Saunagarten (19 Liegen)

Wellness: Thai-Massage (geplant)

Sonstiges: Saunabändchen; Papier-Magnetkarte; freie Schrankwahl; Maskottchen: Strandkrabbe Karla

== Tarife ==
Erlebnisbad:
Bis 99 cm: 2 € (Tag)
Ermäßigte: 5 € (90 Min.), 7 € (2 Std.), 8 € (4 Std.), 12 € (Tag)
Erwachsene: 6 € (90 Min.), 8 € (2 Std.), 10 € (4 Std.), 14 € (Tag)
Familien: 16,50 € (90 Min.), 22,50 € (2 Std.), 27 € (4 Std.), 39 € (Tag)
Frühbaden: 4 € (90 Min., Mo bis Fr vor 13 Uhr)

Saunaland inkl. Erlebnisbad:
Bis 99 cm: 6 € (Tag)
Ermäßigte: 9 € (90 Min.), 11 € (2 Std.), 12 € (4 Std.), 16 € (Tag)
Erwachsene: 10 € (90 Min.), 12 € (2 Std.), 14 € (4 Std.), 18 € (Tag)
Familien: 28,50 € (90 Min.), 34,50 € (2 Std.), 39 € (4 Std.), 51 € (Tag)
Frühsauna: 8 € (90 Min., Mo bis Fr vor 13 Uhr)
Zuschlag für WE / Fei (je 1 Euro). Ermäßigte sind Kinder ab 100 cm bis 15 Jahre, Schüler bis 19 Jahre, Studenten bis 25 Jahre, Behinderte (ab 80 %). Familien angenommen 2 Erw. + 2 eigene Kinder. Geburts-tagskinder (0 - 99 Jahre) frei. Nachzahlung 2 Euro je angefangene ½ Std.. Sonderpreise für 11er-Karten (Preis von 10). Stand: 04/08

== Öffnungszeiten ==
Komplettbad:
Mo bis Sa: 10 - 23 Uhr
So: 10 - 21 Uhr
Fei: wie der jeweilige Wochentag
Einen Damensauna-Tag gibt es übrigens nicht, das Saunaland ist täglich gemischt und textilfrei zu nutzen. Auch eine abgetrennte Damensauna wurde nicht eingerichtet.

== Sterne ==
Eine Bewertung nach Sternen müßte - nach Stand meines Besuches Anfang April 2008 - zwangsläufig schlecht ausfallen, da es noch viele Baustellen im ganzen Bad gibt. Das betrifft vor allem die Kachelung, Geländer, Ablagen, Haken, aber auch einige Kleinigkeiten. Eigentlich hätte das Bad in diesem Zustand noch gar nicht eröffnet werden dürfen, doch es gab einen großen Termindruck, vor allem seitens der Be-völkerung. Nach Beseitigung dieser Mängel - was ja in den nächsten Wochen erfolgt sein sollte - hätte das Europabad sicherlich fünf Sterne verdient. Durch das - aus meiner Sicht - hohe Gefährdungs-Potential des Wildwasser-Baches muß ich aber auf jeden Fall einen Stern abziehen.

== Fazit ==
Mir hat es in diesem Bad recht gut gefallen und ich kann es - mit Einschränkungen - auch durchaus emp-fehlen. Natürlich gibt es noch jede Menge Probleme, doch die sind in den Griff zu bekommen. Die Ausstattung ist jedenfalls sehr gut, es gibt durchaus schöne Highlights und das Personal ist freundlich. Ich werde in ein paar Monaten wiederkommen und mir die Fortschritte anschauen. Ganz deutlich möchte ich jedoch die Warnung aussprechen, den Wildwasserkanal nach Möglichkeit nicht auszuprobieren.

© 2008 by wellSPAss, 26. April 2008

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