Niemand kann derzeit sagen, "dass es sich um fahrlässige Tötung handelt". Nicht du, auch nicht im Zitat durch RPR1 oder sonst wer. Denn:

Weder ist diese Tat bislang überhaupt angeklagt worden, noch ist sie durch einen Strafbefehl, also quasi einem Urteil ohne eine Hauptverhandlung, erledigt worden. In erster Linie steht bei Ermittlungsverfahren die Aufklärung des Sachverhaltes im Vordergrund - und nichts anderes. Punkt.

So, und obwohl man eben mit einem bedauernswerten Todesfall eines Kindes am besten auf die Trommel hauen kann, wenn man in den Header schreibt: "Fahrlässige Tötung", und dann im Artikel rumeiert mit reichlich Konjunktiven, ist trotzdem erst einmal nichts anderes passiert als: Ermittlungsverfahren eingeleitet. Und wenn sich herausstellt, dass keine Straftat vorliegt, ist das eben auch ein gutes Ergebnis. Punkt.

Aus Berlin habe ich mal eine Statistik gelesen, dass überhaupt nur 20% aller Verfahren zur Anklage gelangen. Der überwiegende Teil wird wegen Mangel an Beweisen eingestellt, einer anderer wegen Geringfügigkeit eingestellt, und manchmal werden vermeintliche Täter auch doppelt angezeigt.

Übrigens, würde man über jedes eingeleitete Verfahren eine Meldung machen, wären das aus besagtem Berlin alleine schon - Achtung, festhalten: rund VIERHUNDERTVIERZIG Meldungen am Tag! (rund 165.000 im Jahr)

Dummerweise stirbt aber leider nicht genauso oft ein Kind. Aus qualitätsjournalistischer Sicht natürlich!