Auch ich erwartete eine Antwort von Dir - wenn man so lange dabei ist wie wir, weiß man halt ein wenig wie verschiedene Personen reagieren und was sie stört. Leidet da jemand drunter, wenn man die Meinung anderer zu gewissen Themen kennt? Oder soll man gar seine Meinung leugnen, nur weil derjenige, der zuerst geantwortet hat, eine andere hat?

Zur Political- und sonstwas-Correctness: Ich habe halt meine Meinung dazu und wenn Du Sie als Political-Correctness bezeichnest, bitte sehr! Aber dann muss ich auch umgekehrt fragen, ob es besser wäre, wenn ich zu den zahlreichen Fragen auf die Du Dich beziehst (Tierschutz, Gleichstellung Homosexueller, etc.) die diametral entgegengesetzte Meinung hätte? Wäre das besser, nur um nicht als überkorrekt zu gelten? Im übrigen sage ich diese Dinge nicht, um als auch so sozial, tierlieb oder sonst was zu gelten (das sieht man ja, dass ich oft als Einziger meine Meinung vertrete, was ich nicht tun würde, wenn es mir nur drauf ankäme mich beliebt zu machen) - ich vertrete halt nur meine Meinung. Und genauso wie ich andere Meinungen akzeptiere, erwarte ich halt auch, dass meine Meinung akzeptiert wird. Es muss sie nicht jeder teilen, aber über andere Meinungen herziehen ist nicht okay. Ich habe auch nie bemängelt, dass Zira eine andere Meinung in der Sachfrage hat (darüber kann man sachlich diskutieren), sondern nur, dass sie das Engagement anders Denkender lächerlich findet.

Wenn Du das alles als Political-Correctness empfindest, kann ich damit gut leben!

Zum Thema Humor: Erstens hat da wohl jeder einen anderen Geschmack und zweitens weiß ich nicht, wieso ich krampfhaft Humor in einen Beitrag bringen soll, wo ich eine Meinung zu einem wichtigen Thema schreiben will. Ich fand weder Ziras noch Deinen Beitrag pointenreich - und? Machen wir hier einen Witzwettbewerb? Bei anderen Themen kann ich dann auch mal witzig sein, aber nicht um mit dem Strom zu schwimmen, sondern weil mir danach ist...

Zum Thema "seitenlange" Beiträge: obwohl ich relativ schnell tippen kann, würde ich auch oft gerne ein wenig knapper formulieren. Das Problem ist nur, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich dann offenbar zu viele Schritte auslasse und man (wenn man mich nicht gut genug kennt) andere Dinge reininterpretieren könnte, als ich meinte. Und ich finde es mühselig im Nachhinein immer wieder Dinge richtigzustellen, die ich so nie gesagt habe, deshalb bemühe ich mich, so ausführlich zu schreiben, dass man da nichts anderes reininterpretieren kann. Da schlägt auch ein wenig der Akademiker durch, wie ich gerne zugebe. Ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand sagt, dies sei ihm zu lang und deshalb würde er es nicht lesen. Nur wenn man es liest, soll man halt wissen, wie es gemeint war.

Schade, dass hier im Forum immer wieder interessante Diskussionen darin enden, dass man um Formalia und grundsätzliche Fragen diskutiert. Viel interessanter wäre es, wenn man unterschiedliche Meinungen akzeptieren könnte und seine Ernergie und Beiträge auf die Sachfragen richtet. Aber manchmal habe ich das Gefühl, manche Leute wollen das Forum in diese Richtung drängen. Welche Motive dahinter stecken ist mir unklar, aber wohin das führt kann ich mir denken. Ich hoffe, wir bleiben ein pluralistisches Forum, das zum Meinungsaustausch und nicht zur Formaliendiskussion dient...

Marco
"Ich bin nicht Ihrer Meinung mein Herr aber bereit dafür zu sterben, daß sie geäußert werden darf!" (Voltaire)