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Foren-Name: Zoos & Tierparks
Beitrag Nr.: 87
#0, Hagenbecks neue Erlebniswelt
Geschrieben von Trancesetter am 10-Jan-05 um 18:20 Uhr
Hagenbecks neue Erlebniswelt

Plan: Zum 100. Jubiläum sind unter anderem eine neue Elefantenhalle und ein neues Troparium sowie ein Parkhotel geplant.

"Erlebniswelt Hagenbeck", so lautet der Arbeitstitel. Mit dem Bau eines Park-Hotels und 150 Wohnungen, einer Elefantenhalle und eines neuen Tropariums stehen ab 2005 gewaltige Baumaßnahmen im Hamburger Tierpark an. "Nach sorgenvollen Jahren, die hinter uns liegen, steuern wir jetzt mit großer Dynamik auf das Jahr 2007 zu", sagten die Geschäftsführer Joachim Weinlig-Hagenbeck (48) und Dr. Stephan Hering-Hagenbeck (37) in einem exklusiven Interview gegenüber dem Abendblatt. 2007 feiert der Tierpark in Stellingen sein 100-jähriges Bestehen. Folgende Projekte sollen bis dahin umgesetzt werden:

. Die Afrika-Steppe, ein Teil des berühmten Hagenbeck-Panoramas, der von Straußen, Zebras und Warzenschweinen bewohnt wird, wird zur Zeit erweitert. "Die Tiere bekommen zum einen mehr Platz, und durch eine Wasserabsperrung und eine Glasscheibe wird es zusätzlich einen moderneren Einblick für die Besucher geben", erklärt Hering-Hagenbeck. Geplante Fertigstellung im Mai 2005.

. Das Gehege der Kodiakbären soll zu einem Zuchtgehege ausgebaut werden. Weinlig-Hagenbeck: "Die denkmalgeschützte Anlage an unserem alten Eingangstor war bisher zu klein, um dort zu züchten." Deshalb werde sie jetzt erweitert: mit Teich, Naturboden, Wurfhöhlen und Polarfüchsen als zusätzlichen Bewohnern. Und natürlich einem Weibchen für die Bärenmänner Nemo und Buffy. Baubeginn im Januar, geplante Fertigstellung im Frühsommer.

. Große Veränderung auch für Hagenbecks Elefantenherde: Eine neue Halle soll zukünftig eine bessere Innenhaltung der Tiere ermöglichen. Das Ziel ist, alle weiblichen Tiere statt bisher getrennt, nachts und bei schlechtem Wetter auf einer gemeinsamen, großen Innenanlage zu zeigen. Was im Kleinen im Geburtenstall begann, könnte dann dort fortgesetzt werden: natürliche Geburten in der Herde. Mit dem Bau soll im Oktober 2005 begonnen werden, damit die Halle das Highlight 2006 wird.

. Ein neues, lang geplantes Troparium soll die Attraktion des Jubiläumsjahres 2007 werden. In unmittelbarer Nähe zum neuen Eingang soll eine tropische Welt entstehen, die nicht nur Fische, sondern auch Reptilien, Amphibien "und mehr" für die Besucher bereithält, wie Weinlig-Hagenbeck verspricht. Zur Zeit sammele man letzte Ideen. Das Haus soll 2007 eingeweiht werden.

. 150 Wohnungen sollen auf dem Tierparkgelände an der Hagenbeckstraße entstehen. Dieses Gelände war ursprünglich für den Bau der Endoklinik vorgesehen. Weinlig-Hagenbeck: "Wir planen, im Januar den Verkaufsvertrag des Geländes zu unterschreiben." Eine Hamburger Investorengruppe wolle die Wohnungen bauen. Baubeginn soll im September 2005 sein, die Fertigstellung spätestens 2007.

. Schließlich soll auf einem Gelände an der Hagenbeckstraße/Ecke Koppelstraße ein "Park-Hotel Hagenbeck" entstehen. Weinlig-Hagenbeck: "Es soll ein Veranstaltungs- und Familienhotel werden, das wir zusammen mit einem Hotelbetreiber bewirtschaften." Die Architektenpläne würden gerade dem Bezirk vorgelegt. Geplant seien 148 Zimmer in einem Gebäude, das mit einer exotisch-asiatischen Anmutung eine Verbindung zum neuen Eingang mit dem Nepal-Tempel herstellt. Weinlig-Hagenbeck: "Der Bezirk ist begeistert von der Idee, um den Tierpark herum ein asiatisches Zentrum zu schaffen. Für die Umgestaltung der U-Bahn wurde bereits in unserer Partnerstadt Osaka ein Künstler um einen Entwurf gebeten. Baubeginn soll ebenfalls im September 2005 sein, die Eröffnung 2007.

Neben den großen Vorhaben stehen viele weitere kleine auf dem Plan. Wie wird das alles finanziert? Hering-Hagenbeck: "Ohne die erfolgreiche Arbeit unserer Stiftung, die die Elefantenhalle finanziert, und unseres Vereins wäre das nicht möglich." Durch die Grundstückserlöse und einen Millionen-Investitionszuschuß der Stadt könne das Großprojekt Troparium verwirklicht werden. Weinlig-Hagenbeck: "Damit können wir von Zuschüssen der Stadt zu unseren laufenden Kosten Abstand nehmen."

Eine Erhöhung der Tages-Eintrittspreise werde es 2005 nicht geben.

erschienen am 27. Dezember 2004 in Hamburg


#1, RE: Hagenbecks neue Erlebniswelt
Geschrieben von Gronau am 24-Feb-05 um 14:09 Uhr

Klingt absolut toll. Ich fand einen Besuch im "Animal Kingdom" auch überraschender Weise DEUTLICH faszinierender als zuvor vermutet. Bin davon überzeugt dass Zoos auf einer moderneren Schiene noch lange sehr attraktive Ausflugsziele sind.

#2, Hagenbecks neues Parkhotel
Geschrieben von Trancesetter am 05-Mai-05 um 21:40 Uhr

Hagenbecks neues Parkhotel

Eine Festung aus den Bergregionen Nepals, eine asiatische Pagode mit exotischen Flamingos im Vorgarten. So werden sie aussehen, die großen Hagenbeck-Attraktionen für das Jubiläumsjahr 2007. Nach der Thai Sala und dem nepalesischen Pagodentempel am neuen Eingang werden auch die geplanten Neubauten des Park-Hotels und des Tropariums asiatische Züge tragen. "Wir wollen keine Brachialbauten, sondern die Gebäude in unser Gesamtkonzept einfließen lassen", sagt Tierparkchef Joachim Weinlig-Hagenbeck (49). 15 Jahre lang hat er um den Verkauf des Geländes an der Hagenbeckstraße/Ecke Koppelstraße verhandelt. Zuletzt war das Vorhaben, eine Endoklinik dort anzusiedeln, gescheitert. "Wir sind außerordentlich froh, zu unserem 100jährigen Bestehen die Hotelpläne verwirklichen zu können. Nach Plänen des Architektenbüros Knopp Jahn Partner aus Wiesbaden wird die Dachform des fünfstöckigen Parkhotels die Dachform des nepalesischen Tempels am Eingang aufgreifen. Viele der 150 Zimmer werden einen hölzernen Balkon bekommen. Von dort wird man auf einen Teich blicken können, in dem Flamingos stehen. Tagen und wohnen im Hotel, essen bei den Krokodilen im Troparium. "Für Hotelbesucher werden wir besondere Pakete schnüren", verspricht der Tierparkchef. Er erhofft sich durch den Neubau des Tropariums, das von dem Hamburger Büro Geising und Böcker geplant wird, einen jährlichen Besucher-Zugewinn von bis zu 400 000 Personen. In den zwölf Meter hohen Bau, der an eine nepalesische Festung erinnern soll, ziehen unter anderem Krokodile, Haie, Schlangen und Affen. "Auf drei Ebenen bewegen sich die Besucher unter, neben und über den Tieren." Verhandlungen mit dem Senat, zehn der 20 Millionen Euro Projektkosten zu übernehmen, laufen. Die Eröffnung beider Komplexe ist für den 7. Mai 2007 geplant. "Bis Ende der Woche läuft die öffentliche Auslegung", sagt Karola Häffner (43), Stadtplanerin im Bezirksamt Eimsbüttel. "Sollte es keine Einwände mehr geben, wird der Stadtplanungsausschuß der Bezirksversammlung empfehlen, den Plan zu beschließen." Im September könnte dann für beide Projekte Baubeginn sein.

Quelle: Hamburger Abendblatt - 28. Apr. 2005


#3, RE: Hagenbecks neues Parkhotel
Geschrieben von ToT fan am 08-Mai-05 um 22:59 Uhr

Letzte Bearbeitung am 08-Mai-05 um 23:03 Uhr ()
Das klingt doch alles sehr gut. Erst Hannover, dann Leipzig, Gelsenkirchen und jetzt auch noch Hamburg (ich meine die "Themenbereiche, nicht das Hotel)(< ja, ich weiß das Hagenbeck auch schon früher damit angefangen hat... )

#4, Dschungelnächte 2005
Geschrieben von Trancesetter am 19-Mai-05 um 20:53 Uhr

DSCHUNGELNÄCHTE IM TIERPARK HAGENBECK

Es ist eine heiße Sommernacht. Leuchtende Raubtieraugen schauen aus dem Dunkel, geheimnisvoll exotische Geräusche säumen den schmalen, sandigen Weg, brüllende Löwen, schnatternde Flamingos und kreischende Affen entführen Sie in eine aufregende Dschungelnacht mitten in Hamburg. Erleben Sie Hamburgs wunderschönen Tierpark in abendlicher Kulisse und lassen Sie sich von fremder Musik aus der Gewissheit entführen, eigentlich im heimatlichen Norden zu sein.

Mitreißende Tänze und wirbelnde Trommeln verströmen die Magie Westafrikas, die Elefantendamen Mogli und Mala spazieren hautnah mit Ihnen durch den Park, Nasenbären und Riesenpythonschlangen kreuzen Ihren Weg. Außerdem erleben Sie bis Mitternacht viele exotische Shows und heiße Samba-Rhythmen. Die Dschungel-Nächte finden am 21. Mai, am 28. Mai und am 04. Juni statt. Das Show-Programm beginnt um 18.00 Uhr und der Park ist für Sie bis 24.00 Uhr geöffnet.


#5, Als Hagenbeck noch in Preußen war
Geschrieben von Trancesetter am 03-Jun-05 um 21:25 Uhr

Als Hagenbeck noch in Preußen war

Tierpark: Hamburg bereitet sich auf den 100. Geburtstag seiner Institution vor, die jetzt zu neuerlichen Höhenflügen ansetzt. Dem Abendblatt gewährte der Tierpark einen Blick in sein Archiv.

Von Claudia Sewig, Hamburg

Vor einhundert Jahren, als Stellingen noch zu Preußen gehörte, herrschte Hochbetrieb auf einem 27 Hektar großen Gelände, das Carl Hagenbeck im Jahr 1897 für 35 000 Goldmark gekauft hatte. Der Tierhändler, der 1902 sein Geschäft vom neuen Pferdemarkt hierher vor die Tore Hamburgs verlegt hatte, bereitete die Eröffnung seines Tierparks am 7. Mai 1907 vor. Einhundert Jahre später ist "Hagenbecks Tierpark" nicht nur eine Hamburger Institution mit Weltruf - sondern in neuerlichen Vorbereitungen. Zum Jubiläumsjahr 2007 will das Familien-Unternehmen mit neuen Attraktionen aufwarten: ein eigenes Parkhotel, ein Troparium im Stil einer nepalesischen Festung und eine neue Elefantenhalle sind nur einige der Projekte, die bis 2007 fertiggestellt sein sollen. Zehn Millionen Euro stellte der Senat gerade aus Mitteln des Sonderinvestitionsprogramms dafür zur Verfügung.

Der Weg von den sechs Seehunden, die der Fischhändler Gottfried Clas Carl Hagenbeck 1848 in einem großen Bottich auf St. Pauli ausgestellt hatte, über die Tierpark-Eröffnung durch seinen Sohn bis hin zur Gegenwart ist so sicherlich einzigartig. Ebenso wie die Dokumente aus dieser Zeit, die im Hagenbeckschen Archiv schlummern. Ein versteckter Zufluchtsort für Wissenswertes und Skurriles aus mehr als 150 Jahren Familiengeschichte.

Die Lieferung wurde fein säuberlich mit einem spitzen Bleistift in das große Buch eingetragen. "Dammhirsche für W. Rockefeller, Newyork" steht unter dem Monat Januar des Jahres 1907. William Rockefeller (1841-1922), Bruder des legendären John D. Rockefeller (1839-1937), hatte die Herde bei Hagenbeck in Hamburg bestellt - zu der Zeit eines der bekanntesten Tierhandelsunternehmen der Welt. Im Mai desselben Jahres, als in Stellingen die Tore von Hagenbecks Tierpark geöffnet wurden, bestellte Rockefeller noch einmal eine Ladung Finken nach. 6404,50 Mark wurden ihm insgesamt für beide Lieferungen in Rechnung gestellt - ob die Tiere für seinen Privatgarten gedacht waren, bleibt leider im dunklen.

Eine steile Treppe führt unter das Dach des tierparknahen, alten Gebäudes. "Manchmal liegen hier alte Tierparkführer vor der Tür. Dann hat mal wieder einer der Pfleger sein Privatarchiv aufgeräumt", sagt Klaus Gille. Der 50jährige Historiker ist einen Tag in der Woche vom Tierpark damit beauftragt, das Archiv zu katalogisieren und zu ergänzen. Firmen-Historien sind sein Steckenpferd.

Rund 10 000 Hagenbeck-Fotos, einige hundert Plakate und ebenso viele Postkarten hat Gille seit 1998 in den Händen gehabt, sie nach Datums- oder weiteren Beschriftungen abgesucht und in den Computer eingegeben. In den Regalen gleich neben der Tür steht Buch an Buch. Lederrücken, abgegriffen, aber auch Hochglanzwerke. "Die Biographie des Tierparkgründers Carl Hagenbeck ist natürlich dabei, auch in der englischen und spanischen Übersetzung. Und die Reisebeschreibung seines Halbbruders John Hagenbeck aus Asien. Aber wir haben auch das Abendblatt-Buch über den Tierpark aus dem Jahr 1998", sagt Gille.

Apropos Abendblatt: "Da habe ich doch noch etwas Schönes", sagt Gille und geht um das Zirkusmodell in der Mitte des hohen Raumes herum. Drei Quadratmeter Fläche, ein liebevoll nachgebautes Zirkuszelt des Hagenbeckschen Zirkus, der 1953 eingestellt wurde. "Der Zirkus hat den Namen in alle Welt transportiert", sagt Gille beiläufig, schaut kurz auf die mit Hunderten winzigen Figuren besetzten Stuhlreihen, die fahnenbeflaggten Spannseile und greift nach einer Zeitschrift aus einem Ordner. Es ist die "Springer Post", die "Haus-Illustrierte für alle Mitarbeiter im Verlagshaus Axel Springer", vom Mai 1963. Sie stand ganz im Zeichen von Hagenbeck. "Das Abendblatt", erklärt Gille, "hatte mit allen Mitarbeitern einen Ausflug in den Tierpark gemacht." Auf dem Titelbild prangte der Foto-Beweis: vier elegant gekleidete Damen auf dem Rücken eines Elefanten - Mitarbeiterinnen aus der Lokalredaktion, dem Fotoarchiv und den Bezirksausgaben - und darüber die Kiosk-Fahne "Hier Hamburger Abendblatt".

Nicht immer sind die Dokumente so gut erhalten und zeitlich so fehlerfrei einzuordnen. "Letztes Jahr bekam ich zum Beispiel ein Brief von einem Hamburger", sagt Gille. In diesem erzählt der Schreiber, daß er gesehen hätte, wie Hagenbecksche Elefanten im Zweiten Weltkrieg Armeefahrzeuge aus der Oberalster gezogen hätten. Gille: "Was genau da los war und wann es war, ist nirgends verzeichnet." Auch wenn es Fotos von Elefanten bei Aufräumarbeiten in Kriegstrümmern gibt: ein Foto von einem Einsatz an der Alster ist nicht dabei.

Kaiser Wilhelm II. kommt da besser weg. Seine vier Besuche im Tierpark - die noch mehr Gewicht bekommen, wenn man bedenkt, daß er angeblich kein einziges Mal den Berliner Zoo besucht hat - sind für die Nachwelt auf Lichtbildern festgehalten. Der Kaiser, sichtlich vergnügt, mit Zwergflußpferd, der Kaiser, mit Spazierstock, vor der Löwenschlucht, der Kaiser bei der Fütterung der Seelöwen.

Der Bau der künstlichen, später patentierten und vielfach kopierten Felsenanlagen, die Straußenhaltung mit eigener Farm und Verkaufsstelle für die Federn, der weite, unverbaute Blick vom fernen Stellingen über die Felder Richtung Hamburger Innenstadt und die exotischen Menschen, die für die Völkerschauen nach Hamburg gebracht wurden, finden sich genauso in den schweren Fotoalben wie seltsam anmutende Souvenirs von Urlaubsreisen Carl Hagenbecks. So ließ er sich 1907 bei einer Frankreich-Reise zusammen mit seiner Frau Amanda Mehrmann fotografieren - und so auf eine Postkarte montieren, daß das Paar mit sich selbst an einem Tisch sitzt. Eines der wenigen Fotos von Amanda Mehrmann übrigens.

Zum Glück sind noch verhältnismäßig viele Fotoalben gerettet worden, als 1943 die Dressurhalle, in der sich neben dem Geschäftszimmer des Parks auch das Archiv befand, abbrannte. "Geschäftsbücher sind leider viel weniger erhalten geblieben", beklagt Klaus Gille. Fragen nach Alltagsthemen, wer zum Beispiel damals das Heu lieferte, oder auch einfach nur, wer einst im Dienste des Tierparks stand, sind nur spärlich belegt.

Zu den Schätzen zählen somit die wenigen Besucherbücher Hagenbecks. "Geschlossen wegen Ausgehverbot" steht dort zum Beispiel unter dem 3. und 4. Mai 1945 vermerkt. Am 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation Deutschlands, strömten bereits schon wieder 364 Hamburger in den Tierpark - und das auch noch bei "Sauwetter", wie eine Bemerkung in der Spalte "Wetter" belegt. Himmelfahrt schließlich, am 10. Mai 1945, kamen bei sonnigen Wetter 1943 Menschen zum Tieregucken nach Stellingen.

"Carl Hagenbeck war die Außenwirkung des Tierparks immer sehr wichtig", sagt Gille und bezieht sich dabei auf alle Dokumente, die für den Tierpark werben sollten. Neben Tierparkführern, die, so Gille, "von Anfang an hochmodern mit Fotos und Anzeigen gestaltet wurden", gilt dieses besonders für die außergewöhnlichen Plakate. Eines der größten erhaltenen, sechs Quadratmeter groß, aus acht Einzelstücken zusammengesetzt, datiert von 1902, hängt unter der Decke des Archivs. Richard Sarvade, der König der Raubtiermanege, umrahmt von Eisbären, Tigern, Löwen und Bären.

Noch hatte er längst nicht alles gesichtet und katalogisiert. Dabei nähert sich das Jubiläum mit großen Schritten. "Die Neubauten dafür werde ich sorgfältig dokumentieren", sagt Gille. So sorgfältig, wie die Lieferung für die Erstausstattung des Zoos in Peking im Oktober 1907 festgehalten wurde: Für unter anderem ein Paar Riesenkänguruhs (1200 Mark), einen weiblichen Elefanten (7000 Mark), sechs Meerkatzen (240 Mark) und ein Werk Brehms Tierleben (150 Mark) inklusive Verschiffung stellte Hagenbeck 76 566,55 Mark in Rechnung.

erschienen am 28. Mai 2005 in Hamburg