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Foren-Name: Europa-Park
Beitrag Nr.: 1808
Beitrag Nr.: 7
#7, RE: Kritischer Kurzurlaubstest im Resort: Licht und Schatten
Geschrieben von MarcelR am 13-Sep-10 um 15:54 Uhr

>Also bei dir drehen sich die Fußnägel hoch, wenn du in einem Freizeitpark 2,80 Euro für
>einen halben Liter Mineralwasser zahlst?

Ja, auch in jedem anderen Park. Vorallem, wenn der Inhalt im beschriebenen, labberigen Pappbecher, ohne Eis, ohne Deckel daherkommt. Wie gesagt, ein frischgezapftes Erdinger mit Sprite als Weizenradler bekomme ich stilecht mit Blume aus dem Glas für 3,10 - daher verstehe ich die Getränkepreise eben nicht. Und ich kann sie auch nicht gutheißen, egal, ob durch die Republik die Preise in Parks so sind, oder nicht. Zumal es sich im EP mit der Marke Kinley eben nicht um ein Mineral- sondern ordinäres Tafelwasser handelt. (Warum das einen Unterschied macht, muss ich sicher nicht erklären). Ich gehe sogar soweit, dass ich Preise von mehr als 1,50 bis 2.- für einen halben Liter Wasser schlichtweg für Körperverletzung halte. Wohlgemerkt, für Wasser - Modegetränke aller Art, Softdrinks und Kaffeespezialitäten sind hier nicht mit gemeint.

>Du setzt deinen Anspruch aber auch ganz schön hoch. Vielleicht kommt es in diesem
>Bericht aber auch nur so rüber, aber ehrlich gesagt, nach 15 Minuten Warten wäre ich
>gelaufen und hätte dies als technischen Deffekt abgetan.

Nunja, die Situation war folgende: Wir waren gegen 17.45 Uhr an der Deutschen Allee - es begann zu tröpfeln. In dem Glauben, der Park würde eh um 18 Uhr schließen, haben wir uns überlegt, mit dem EP-Express zurück zu fahren. Angekommen in der Station gab es einen kräftigen Regenguss. Jetzt zu laufen wäre ziemlich dämlich gewesen. Nach einer halben Stunde hörte der Regen auf. Wenn man jetzt so lange gewartet hat, überlegt man sich zweimal, ob man dann noch losläuft, oder noch einige Minuten mehr wartet. Denn wie so oft, wäre der nächste Zug sicher in dem Augenblick gekommen, in dem wir aus der Station weg gewesen wären. Und ja, in einer solchen Situation habe ich schon einen hohen Anspruch, denn es hängen überall Lautsprecher in der Station, so dass man davon ausgehen kann, dass irgendeine Information weitergegeben wird - denn zumindest der Strom war offensichtlich nicht ausgefallen, und ein paar Stunden zuvor bei Blue Fire gings doch auch...

>Nun ja, du hast aber dein Portmonaie wirklich mit selbst für einen Freizeitpark
>ziemlichen Luxus belastet, wenn ich so an die Whiskeyschlemmerei denke. Das kann man
>halt auch günstiger haben und auch das macht (noch) Rust aus. Trotzdem kein billiges
>Vergnügen, aber sieht man mal den reinen Eintrittspreis ist Rust halt doch eher ein
>Schnäppchen.

Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass wir zum Whiskeykonsum genötigt wurden Aber selbst wenn man für die beiden Barbesuche, na, komm, 80 Euro abrechnet, oder von mir aus 100, dann bleibt die Kernaussage: EP mit Resortübernachtung, Essen und Extras kostet mehrere hundert Euro. Ich sage ja auch nicht, dass das schlecht ist, oder nicht auch günstiger geht. Ich habe den EP auch schon mit Pensionsübernachtung, 15 Euro Spritanteil, Lisebergkarte, nem Brötchen aus der Tüte und abends ner Pizza in der berühmten Pizzeria quasi für einen Appel und nen Ei geschossen. Aber es bleibt dabei: EP mit Resortübernachtung, Essen und Extras (eben so wie wir es beschriebenermaßen gemacht haben) kostet mehrere hundert Euro.

>Nun, da ich letztes Jahr im Europapark war kann ich zu dem Historama nichts sagen, wenn
>es einem nicht gefällt kann man doch ganz schnell wieder raus gehen. Ich denke, dass
>man schon ein gewisses Verständnis aufbringen kann, in welchem Tempo und mit welchen
>Mitteln man in Rust einen Park mit den Jahren geschaffen hat, das man sich halt auch
>irgendwo selbst etwas beweihräuchert.

Um es nochmal deutlichst(!) herauszustreichen - Menschen die mich persönlich kennen, wissen das auch so: Ich habe wirklich größte Hochachtung für das bislang Geleistete in Rust. Ich bin sogar noch heute einer der wenigen, die damals die Investion in das kombinierte Park/Abend-Kino für eine höchst intelligente Entscheidung gehalten haben, und das noch heute tun. Und mit dem Satz: "der Europapark ist aus unternehmerischer Sicht das bessere Disneyland" darf man mich ebenfalls jederzeit gerne zitieren. Ich verstehe den Stolz und die Identifikation mit Erreichten.

Nur, es ist eben nicht "irgendwo selbst etwas beweihräuchern". Es ist die Masse, die fast schon Züge des Personenkultes wie bei Mao oder so annimmt. Eine Promiwand irgendwo: prima. Ein Familienporträt direkt in der Lobby gegenüber dem Hotellift: nun gut. Der Hinweis in der Bobstation: Diese Kuh hat die Familie Mack in einer spannenden Auktion ersteigert: okay. Ein Historama mit der Anfangssequenz der sprechende Büste Roland Macks: befremdlich. All das zusammen und massiert, und ich habe beinahe Angst, wenn ich im Resort mal 10 Minuten keinen Mack auf einem Foto, eine Widmung in einer Kapelle, wenigstens den Namen ausgeschrieben lese, oder oder oder.

Und das, bezogen auf die persönlich empfundene (oder eben nicht empfundene) Sympathie ist eben das, was überhaupt nicht geht. Wenn das als Arroganz meinerseits ausgelegt wird, nunja - ich kann damit mindestens genauso gut leben, wie die Damen und Herren Mack wahrscheinlich mit den 150+ Promibildern.

Ich frage mich nur, warum ich das noch nirgendwo anders also aufdringlich und störend empfunden habe...