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Foren-Name: Spaßbäder
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#3, Baugenehmigung für Niemeyer-Bad erteilt
Geschrieben von jwahl am 23-Sep-05 um 09:21 Uhr

Aus den Potsdamer Neuesten Nachrichten:

Baugenehmigung für Niemeyer-Bad erteilt

Abriss des Restaurants „Minsk“ in diesem Jahr / Alte Schwimmhalle auf Brauhausberg fällt Herbst 2006 (22.09.05)

Innenstadt - Die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) übergab gestern offiziell die Baugenehmigung zur Errichtung des Freizeitbades auf dem Brauhausberg an den Geschäftsführer der Stadtwerke Potsdam, Peter Paffhausen. Bauherr des Vorhabens sind die Stadtwerke. Der Entwurf des Bades stammt vom brasilianischen Stararchitekten Oskar Niemeyer. Mit der Planungsleistung wurde die Potsdamer Kock und Lünz Ingenieursgesellschaft beauftragt. Nach Angaben der Baubeigeordneten tagt am 14. November der Förderausschuss des Landes, der über die Höhe der Landesförderung für das Badprojekt entscheidet. „Ab diesem Zeitpunkt stehen die Ampeln auf grün“, erklärte von Kuick-Frenz. Sie gehe von einer 80-prozentigen Förderung für die so genannten förderfähigen Kosten aus. Baubeginn sei für Februar 2006, die Fertigstellung für spätestens Ende 2007 anvisiert. Laut Paffhausen erfolge der Abriss des Restaurants „Minsk“ nach der Tagung des Förderausschusses noch in diesem Jahr. Für den Abriss des „Minsk“ werde ein Los von 150 000 Euro ausgeschrieben. Paffhausen hofft auf geringere Preise der Bauleistungen infolge der derzeit schwachen Konjunktur. Die Gesamtbauleistung werde „zwischen 20 und 30 Millionen Euro“ liegen. Der Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung hatte die Stadtwerke am 22. Juni beauflagt, die Kosten für das Niemeyer-Bad auf 38,5 Millionen Euro zu begrenzen. Paffhausen erklärte weiterhin, die derzeitige Schwimmhalle auf dem Brauhausberg werde nach Beendigung der Schulsaison 2005/2006 im Herbst nächsten Jahres abgerissen. Architekt Moritz Kock versicherte, es werde „eine möglichst kurze schwimmbad-lose Zeit“ geben. Die Kunstwerke an den jetzigen Brauhausbergbauten, etwa gefärbte Fliesen von Hedwig Bollhagen, werden durch die Stadtwerke gesichert, sagte Paffhausen zu. Der Komplex des bauaufsichtlich genehmigten Freizeitbades umfasst ein Empfangsgebäude mit Fitnessbereich und Gastronomie, Schwimmbad und Rutsche, Saunabereich und Freizeitbad, Außenanlagen mit Außenbecken und Außensaunen sowie eine Stellplatzanlage mit 275 Parkplätzen. Die bebaute Fläche beträgt 13 123 Quadratmeter.

Kock und Lünz können auf die Expertise der Büros Dr. Michael Krieger Architekten und Ingenieure zurückgreifen, nach Kocks Aussage „eines der erfahrensten Büros für Bäderbau in Europa“. Kock und Lünz verantworten Eingangsgebäude, Kuppeln und Fassade, „alles, was von außen sichtbar ist“, so Kock. Für das Schwimmbad ist die pbr Planungsbüro Rohling AG zuständig.

Architekt Kock, der das Designcenter von Volkswagen am Standort Schiffbauergasse entwarf, lobt Niemeyers Herangehen: Er habe sich gut eingefunden in die gegebene Situation, ein Ensemble einem Solitär-Gebäude vorzuziehen „kennen wir schon von Schinkel“. Kock kündigte an, es werde im Bad-Restaurant eine kleine Ausstellung zu Werken Oscar Niemeyers geben. Zu diesen Werken gehört der Hauptsitz der Kommunistischen Partei Frankreichs in Paris, den er beim Tag des offenen Denkmals in Paris besichtigt hatte. Es gebe auch dort ähnlich wie bei dem Entwurf für das Potsdamer Bad eine Kuppel – „sehr schön“, so Kock.

Heinz Eustrup vom pbr Planungsbüro Rohling AG informierte gestern anlässlich der Übergabe der Baugenehmigung über Details zum geplanten Schwimmbad: Es werde 50 Meter lang sein, acht Bahnen haben und eine Wasserfläche von über 1000 Quadratmetern. Zudem wird es mit zwei Sprunganlagen, eine mit einem Meter und eine mit drei Metern über der Wasseroberfläche, ausgestattet sein. Im Bereich der Sprunganlage betrage die Wassertiefe drei Meter, im Schwimmbereich 1,80 Meter. Auf 13 Meter Länge und 21 Meter Breite werde das Schwimmbecken am Grund mit einer Hubvorrichtung ausgestattet sein, die den Beckengrund für den Schwimmunterricht anhebt. Die maximale Tiefe für den Nichtschwimmerbereich beträgt 1,35 Meter. Zudem werde die Schwimmhalle eine Tribüne für 300 Zuschauer haben, auf die Wettkämpfe werde durch Glasfronten „Licht in Hülle und Fülle“ fallen.

Guido Berg