WAZ Gelsenkirchen von heute

Alaska-Erlebniswelt zoomt sich in Lebens(t)räume

Alaska trotz 25° und trotz Tropen-Regengüssen, Alaska nicht am Yukon, sondern an der Emscher. Der Ruhr Zoo "zoomt" sich ab heute in seine erste Erlebniswelt.

Seit September 2003 baute der Ruhr Zoo an seiner Erlebniswelt, baute an der größten Seelöwenanlage Europas, am gläsernen Tunnel, am Alaskasee, an Sam´s Goldmine, am Alaska Diner, verbauten 200 Arbeiter und Ingenieure 4500 Kubikmeter Beton, 13 000 qm Kunstfelsen, ließen 1000 Kubikmeter Wasser ins Tummelbecken für die Seelöwen - und bauten noch bis gestern Abend, bis zur offiziellen Eröffnung mit 600 geladenen Gästen. Die gingen vorne herein, "die Trupps hinten heraus", gestand auch Zoom-Chef Jörg Plischka.

Auch wenn noch festes Schuhwerk nach Güssen wie gestern ratsam ist, manch tierischer Bewohner fehlt und - sagen wir mal - Restarbeiten zu erledigen sind, die Erlebniswelt Alaska, die erste von bekanntlich dreien, ist in der Tat ein Erlebnis, eine "Abenteuerexpedition", so ELE-Chef und Investor Rainer von Courbière. Von "Lebens(t)räumen" sprach Zoo-Leiter Plischka.

Beeindruckend wie die Landschaften, die Natur greifbar machen, auch die Eröffnungszeremonie, mit philharmonischen Klängen, einem spektakulären Feuerzauber, professionellen Eventstandards und einem sinnbildlichen "Durchbruch" von Trapper-Schauspielern, die Gesteinsbrocken von den Eingängen wegschafften. Und wohlweislich ausgewählter Prominenz, die auch TV-Sender zum Großaufmarsch bewegte: Polarforscher Arved Fuchs, Eisflitzerin Claudia Pechstein, Ulla Kock am Brinck, die Bottroperin, die früher durch den Ruhr Zoo streifte.

"Auf Haaresbreite", wie von Courbière versprach, kommt man Kodiak-Bär, Eisbär oder Robbe im Glastunnel nahe. Man sucht sie, die Tiere, zoomt sie eben heran "Wir haben Alaska in die Stadt geholt", freute sich OB Frank Baranowski: "Zoom setzt Maßstäbe , was Zoo heute sein kann." Das kostete. 26 Mio Euro - die USA kauften Alaska einst vom russischen Zar für ein Viertel der Summe. Als "mutiges Projekt" lobte NRW-Städtebauminister Oliver Wittke die Erlebniswelt - die Dauerkarte für seine Söhne ist gewiss.

"Gelsenkirchen war bislang durch Blau-Weiß bekannt", meinte WDR-Moderator Martin von Mauschwitz. Nun komme das Orange des Zoom-Logos hinzu.

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