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Foren-Name: Zoos & Tierparks
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Beitrag Nr.: 9
#9, RE: Safaripark Gänserndorf vor dem Aus
Geschrieben von rsmf am 26-Apr-06 um 16:27 Uhr

und es geht weiter:


NACH NÖN-UMFRAGE / Das Ergebnis überraschte alle: 72 Prozent wollen eine Auffangstation für exotische Wildtiere. Grüne jubeln, SPÖ und ÖVP weniger. Die Politik könnte sich auch mit einem Badeteich anfreunden.

VON THOMAS SCHINDLER

GÄNSERNDORF / Das Ergebnis der großen NÖN-Umfrage zum Thema „Nachnutzung des Safaripark-Geländes“ überraschte alle. Dass die Idee der Grünen - Auffangstation für exotische Wildtiere - mit der überwältigenden Mehrheit von 72,5 Prozent das Rennen für sich entschied, damit rechnete niemand. Nicht einmal die Grünen selbst. Obmann Gemeinderat Volker Weiss: „Wir haben natürlich gehofft, dass unser Vorschlag bei der Umfrage als Sieger hervorgeht. Aber 72,5 Prozent der Stimmen haben wir nicht erwartet. Am Ergebnis sieht man, dass nicht nur Grün-Wähler unsere Idee gutheißen. Das freut mich besonders.“

Für den ÖVP-Vorschlag - Freizeitzentrum zum Skaten und Mountainbikefahren - konnten sich nur 11,9 Prozent begeistern. Obmann Gemeinderat Rudolf Stöger: „Mit Tieren kann man offenbar besser punkten. Unsere Idee kostet wenig und wäre schnell realisierbar. Ich glaube nicht, dass das grüne Projekt funktionieren würde. Wer soll das nämlich bezahlen?“

„Wer soll diese Projekt eigentlich bezahlen?“
Ähnlich sieht es auch SPÖ-Bürgermeister Johann Karl. Sein Vorschlag - Erlebnispark mit heimischen Tieren und Streichelzoo - schnitt mit 6,7 Prozent bei der NÖN-Umfrage am schlechtesten ab: „Die Leute ließen sich offenbar vom Begriff Gänsepark abschrecken. Obwohl ich immer gesagt habe, dass ich die verschiedensten heimischen Tiere und Pflanzen, wie auch Obstkulturen haben möchte. Und das Ganze in Kooperation mit der Landwirtschaftlichen Fachschule Obersiebenbrunn.“ Karl über die Grün-Idee: „Das wäre eine zweite Umfrage wert. Wer soll das Projekt nämlich finanzieren? Eine gescheite Idee zu haben, ist zu wenig. Man braucht ein Konzept, einen Umsetzungs- und einen Finanzierungsplan.“

Die Kritik lässt Weiss nicht auf sich sitzen: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Beim Anrufsammeltaxi, das wir initiiert haben, wurde im Vorfeld auch gesagt, das geht nicht. Und jetzt funktioniert es bestens. Zuerst muss der Gemeinderat einmal seinen Willen kundtun. Dann soll er sagen, was er dazu beitragen kann und parallel wird man Financiers suchen.“ Der Grün-Politiker ist sich sicher, dass man für die Auffangstation Gelder vom Bund, Land und EU lukrieren könnte.

Bei der NÖN-Umfrage konnten die Leser auch eigene Vorschläge einbringen. Eine dieser Ideen klingt interessant: Ein Badeteich, im Sommer zum Schwimmen, im Winter zum Eislaufen. „So etwas fehlt in der Bezirkshauptstadt“, war der Tenor. Was sagt nun die Politik zu diesem Vorschlag? Karl: „An einen Badesee hatten wir früher schon einmal gedacht. Es gab sogar einen holländischen Interessenten, der daneben auch ein Hotel errichten wollte. Der ist aber wieder abgesprungen. Ein See wäre sicher eine Bereicherung, da hat aber die Wasserbehörde ein Wort mitzureden.“

Badeteich: Alle sind dafür, aber alle haben Bedenken
Auch Stöger kann sich mit dem Teich anfreunden: „Den könnte man gut mit unserer Freizeitpark-Idee verbinden. Die Frage bei einem Badesee ist nur, wer haftet dafür, wenn etwas passiert.“ Sogar die Grünen würden den Teich begrüßen. Weiss: „Das Problem ist aber sicherlich das Wasserrechtsgesetz. Große Ausbaggerungen in einem so sensiblen Gebiet wie dem Marchfeld würden bestimmt nicht einfach sein.“ Das Safaripark-Thema geht also weiter...