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Foren-Name: Zoos & Tierparks
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#7, RE: Safaripark Gänserndorf vor dem Aus
Geschrieben von jwahl am 11-Okt-05 um 12:27 Uhr

Aus den Niederösterreichischen Nachrichten

Stürmen Gänse den Safaripark?

ERLEBNISPARK / SPÖ-Bürgermeister Johann Karl möchte auf dem Areal Federvieh züchten. Zuvor müssen aber die Affen und Löwen vom Gelände.

VON T. SCHINDLER UND C. WIDLAK

GÄNSERNDORF / „Der Safaripark ist tot, es lebe der Gänsepark“, könnte es schon bald heißen. Zumindest wenn es nach dem Willen von SPÖ-Bürgermeister Johann Karl geht. Er lässt mit einer neuen Idee aufhorchen: „Das Gelände würde sich für eine Gänsezucht bestens anbieten.“

Die natürliche Haltung ist dem Stadtchef wichtig: „Auch pannonisches Steppenwild, Schafe, Ziegen und Rotwild könnte man ansiedeln. Und alles professionell vermarkten - mit einem sanften Tourismus, einem Streichelzoo und einer Gastronomie.“ Die Gebrüder Wild aus Deutsch Wagram - Besitzer der Grill-Ranch - wollen das Gelände pachten. Karl weiter: „Das Ganze könnte man sich so vorstellen. In einer Ecke werden die Gänse gezüchtet, in der nächsten werden die Federn verwertet und im Gasthaus kommen Gänseleber und -braten auf den Tisch.“

Bevor der Erlebnispark aber in Szene gesetzt werden kann, gilt es vorher noch andere Probleme zu lösen. Denn: Noch immer leben 14 Löwen und über 80 Affen auf dem verwaisten Safaripark-Gelände. Vergangenen Donnerstag gab es deshalb auch einen Lokalaugenschein durch eine Gänserndorfer Gemeinderats-Delegation.

Zuerst wurden die Affen-Gehege besichtigt. 44 Schimpansen sind dort untergebracht, davon sind 14 mit dem HIV-Virus infiziert. „Diese sind schwer zu vermitteln“, erklären die Mitglieder vom Verein „Menschen für Affen“, die sich um die Pflege der Tiere kümmern. Für die Erhaltung der beiden Affenhäuser werden 40.000 bis 50.000 Euro pro Monat gebraucht. Das kann aber nicht ewig fortgesetzt werden: „Baxter steuert monatlich 19.000 Euro an Unterhaltskosten bis zum Jahr 2012 bei“, heißt es seitens des Vereins. Der Geldtopf ist daher nicht unerschöpflich und kann auch schon vorher versiegen.

Ein Problem bereiten auch die Löwen. Ein Versuch, sie nach Kenia in ein Gehege zu bringen, scheiterte an den dort zuständigen Behörden. In die freie Wildbahn können die Raubtiere nicht mehr ausgesetzt werden. „Gute Plätze sind kaum bis überhaupt nicht zu finden“, weiß Josef Pfabigan von den „Vier Pfoten“ über den Ernst der Lage Bescheid.