Zurück
URL: https://Freizeitparkweb.de/cgi-bin/dcf/dcboard.cgi
Foren-Name: Zoos & Tierparks
Beitrag Nr.: 126
Beitrag Nr.: 4
#4, Burgers Zoo,
Geschrieben von Brunos Zoocheck am 14-Okt-06 um 22:45 Uhr

Abschließend noch einige Punkte zum Zoo.
Zuerst mal eine Anmerkung zum von Oliver kritisierten Pinguingehege. Das Gehege ist absolut artgerecht. Vor allem der große Landteil ist hier positiv. In vielen anderen Pinguinanlagen wird hauptsächlich Wert auf viel Schwimmraum gelegt und auf einen großen, für die Tiere wichtigen Landteil verzichtet. Der große Höhenunterschied ist nicht nur ein gutes Fitnesstraining für die Pinguine, sondern dem Besucher wird auch das Klettervermögen dieser Tiere gut vor Augen geführt. Eine bessere Einsichtmöglichkeit für den Wasserteil würde das Gehege für die Besucher aber noch schöner machen...

Die Mangrovenhalle war zunächst einmal der Vorläufer von Burgers Bush, mit dem die Umsetzbarkeit der Dachkonstruktion und die prinzipielle Möglichkeit einer solchen Ökosystemhalle überprüft werden sollte. Nach einigen Monaten des Erfahrungensammelns wurde mit dem Bau von Burgers Bush begonnen. Nach dem der Bush 1988 fertiggestellt wurde, begann man alle Pflanzen und Tiere aus der heutigen Mangrovenhalle in den Bush umzusiedeln. Nun stellte sich für den Zoo die Frage, was man denn aus der nun leeren kleinen Halle machen sollte. Man einigte sich darauf diese in eine Mangrovenhalle umzuadaptieren...

Aus diesem Grunde ist die Mangrovenhalle nicht so beeindruckend wie die anderen Ecodisplays in Burgers Zoo, sie ist aber trotzdem sehr gut umgesetzt. Zumal es sehr wenige Mangrovenanlagen in europäischen Zoos gibt - eigentlich schade bei diesem interessanten Thema...

Meine Kritik am Zoo fußt hauptsächlich auf der Tatsache, dass enorm viel Geld in die Ecodisplays floss, während einige "alte" Teile des Zoos - und ihre Bewohner - baulich vernachlässigt wurden. Beispiele für dringend erneuerungsbedürftige Anlagen sind das alte Kleinaffenhaus oder das Oranghaus ohne Außenanlage...

Eine wichtige und positive Veränderung im Zoo war die Umgestaltung des Safariparks in eine "Wandelsafari" durch den damaligen Direktor Antoon van Hoof. Die Tiere behielten so ihre großflächigen Gehege, aber der Stress nahm drastisch ab. Dazu erbaute der Zoo diesen riesigen überdachten Holzsteg, von dem aus man einen hervorragenden Ausblick auf die Tiere der Savanne hat. Übrigens leben im 2. Raubtiergehege Geparden, keine Leoparden (die holländische Bezeichnung "Jachtluuiparden" bedeutet Geparden).
Hier ein Blick auf den Beobachtungssteg...

Und hier noch 2 Portraitfotos vom größten Selbstdarsteller des Zoos - ach was...von ganz Holland!

Das nächste Großprojekt des Zoos ist übrigens schon im Bau. Man wird ein großes Safarirestaurant und große begehbare Stallgebäude für die Savannentiere errichten, in denen sie wettergeschützt frei laufen können. Der Besucher kann dann z.B. die Nashörner und Giraffen auch in schneereichen Wintern sehen. Zusätzlich wird es ein Veranstaltungszentrum mit Kino und Ausstellungen geben, welches großteilig schon fertig ist. Zugang wird über den Bush sein...

mit tierischen Grüßen

Bruno

P.S.: Die (unfreiwillige) Sommerpause ist vorbei - ab spätestens Anfang November gibt es wieder Artikel von mir bei Parkscout