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Foren-Name: Zoos & Tierparks
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#2, Alpakahof: Landratsamt erhebt Vorwürfe
Geschrieben von Michelfeit am 14-Dez-08 um 16:57 Uhr

Ein bisschen Medienbeobachtung:

Aus der Schwäbischen Zeitung vom 07.11.2008:

Alpakahof: Landratsamt erhebt Vorwürfe

Die Betreiber des Alpakahofs in Bad Wurzach müssen sich von einem Teil ihrer Tiere trennen. Dies hat das Landratsamt Ravensburg in einer Verfügung angeordnet. Der Rechtsanwalt der Betreiber des Alpakahofs, Rainer Engels, hat Widerspruch eingelegt. "Es werden vorerst keine Tiere abtransportiert", betont er.

BAD WURZACH Geht es nach dem Willen des Landratsamtes, dann müssen bis zum Frühjahr nächsten Jahres alle wild lebenden Tiere andernorts artgerecht untergebracht werden. Das sagt Pressesprecher Franz Hirth. Eines macht er aber auch gleich klar: "Es geht uns nicht darum, den Alpakahof zu schließen."

Was das Landratsamt als Untere Naturschutzbehörde dagegen seit langem mit Sorge beobachte, sei die große Zahl von exotischen Tieren, für deren Haltung die Betreiber Anton und Gerda Leichtle keine Genehmigung hätten. "Der Alpakahof ist 1992 als Haustierhof gegründet worden und hat keine Zoogenehmigung", erläutert Hirth. Allenfalls einige so genannte "Neuweltcameliden" seien gestattet, also etwa Lamas und Alpakas.

Inzwischen freilich tummeln sich mehr als 600 Tiere auf dem 120000 Quadratmeter großen Gelände bei Bad Wurzach, wie eine Bestandsaufnahme des Landratsamtes ergeben hat. Erlaubte Arten wie Schafe, Pferde, Esel, Maultiere, Hühner, Papageien, Lamas, Alpakas oder Zebus, aber auch nicht zulässige wie Zebra, Känguru, Elch, Strauß, Emu oder Erdmännchen. Diese "Zootiere" müssten weg, sagt Franz Hirth und beruft sich dabei auf die Bestimmungen des baden-württembergischen Naturschutzgesetzes (Paragraf 46).

Was der Naturschutzbehörde zudem missfällt, sind "Pflegemängel, Ernährungsdefizite und die nicht artgerechte Unterbringung der Tiere", sagt Hirth - vom insgesamt viel zu großen Tierbestand einmal ganz abgesehen.

Gespräche hat jüngst auch Bad Wurzachs Bürgermeister Roland Bürkle mit den Betreibern geführt. "Die Stadt sei interessiert daran, dass der Alpakahof, wenn richtig geführt, erhalten bleibt", sagt der Bürgermeister. Allerdings müssten rechtliche Vorgaben erfüllt und der Tierschutz gewährleistet werden. Dies, so hofft Bürkle , sollten auch Anton und Gerda Leichtle einsehen.

Schließung wird ausgeschlossen

Inzwischen hat es ein Gespräch zwischen dem Landratsamt und dem Rechtsanwalt der Betreiber des Alpakahofs gegeben. "Wir müssen bis Ende der Woche darstellen, wie es weitergehen soll", sagt Rainer Engels von der Kanzlei Bopp & Kollegen in Ravensburg. Bezüglich der vom Landratsamt geforderten Zoogenehmigung sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Wir werden auch den Nachweis erbringen, dass die Tiere ordnungsgemäß ernährt werden", kündigt der Rechtsanwalt an. Engels glaubt, dass noch weitere Gespräche folgen werden, bei denen es um die Zukunft des Alpakahofs gehen wird. Eine Schließung des Betriebes drohe auf jeden Fall nicht.

Quelle: http://www.szon.de/lokales/ravensburg/region/200811070313.html?_from=rss


Stefan A. Michelfeit - www.ridesonline.de
"Wir werden - einfach ausgedrückt - weniger, älter und bunter." (H. Rech IM BW)