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#1, RE: Alpakahof Bad Wurzach
Geschrieben von Michelfeit am 01-Sep-07 um 23:44 Uhr

Aus der Schwäbischen Zeitung vom 06.08.2007:

Messner drückt auf dem Alpakahof die Signierbank

ZIEGELBACH - Zusammen mit der Bergsteigerlegende Reinhold Messner hat der Alpakahof bei Bad Wurzach an diesem Wochenende sein 15-jähriges Bestehen gefeiert. Die "Schwäbische Zeitung" hat Messner beim Autogrammegeben Gesellschaft geleistet.

"Ich habe zwar schon vor manch schrägem Vogel und Kamel gepredigt aber noch nie vor Alpakas", scherzte Salvatorianerpater Hubert Veeser zu Beginn des Festtages, bei der Eröffnungs-Messe an der frischen Luft. Unter den Besuchern war auch ein Exot ganz anderer Art: Der Extrembergsteiger Reinhold Messner wohnte dem Open-Air-Gottesdienst inmitten von Alpakas, Ziegen und Vögeln aller Couleur bei, nachdem er am Vorabend bereits einen Vortrag über sein ehrgeiziges Berg-Museum-Projekt im Wurzacher Kurhaus gehalten hatte.

Seinen Yaks verdankt Anton Leichtle, Besitzer des Alpakahofs, den Kontakt zu Messner. Dieser hat selbst einen Bauernhof, auf dem Yaks gezüchtet werden. Für die Zucht brauchte Messner "neues Blut" und kaufte deshalb vergangenes Jahr Tiere von Leichtle. Den Alpakahof sieht Messner als "Bereicherung für die Gegend". "Da die Kinder die Tiere anfassen können, haben sie die Möglichkeit eine emotionale Nähe zu ihnen aufzubauen." In Bad Wurzach selbst war Messner an diesem Wochenende zum ersten Mal. Aber er kennt das Allgäu und die Landschaft hier sehr gut. Einen Lieblingsberg hat er im Allgäu natürlich auch. "Der Höfats ist meiner Meinung nach der interessanteste Berg im Allgäu. Zwar ist er nicht so bekannt wie der Hochvogel. Aber Berge, die dem Hochvogel optisch ähneln, gibt es in den Dolomiten massenhaft. Der Höfats ist ein Grasberg und deshalb so besonders", erklärt der Südtiroler gegenüber der "Schwäbischen Zeitung" im Gespräch auf der Bierbank.

Banale Fragen

Viele Besucher scharen sich an diesem Vormittag um den Biertisch, an dem Messner sitzt. Er signiert Bücher, verteilt Autogramme und beantwortet Fragen. Geduldig tut er das, denn die Fragen, die ihm am meisten gestellt werden, seien, verrät er, "banale Fragen" wie die nach seiner schwierigsten Expedition.

"Das kann man überhaupt nicht pauschal beantworten" redet sich Messner kurzzeitig in Rage, "jede hat doch ihre eigenen Schwierigkeiten und Gefahren!" Seinen Fans begegnet er dennoch freundlich. Er lächelt milde, dabei wirkt er mitunter etwas abwesend.

Einige, die an diesem Tag zum Alpakahof gekommen sind, sehen den Extrembergsteiger nicht zum ersten Mal. "Ich war früher selbst viel in den Bergen und habe Messner schon auf mehreren Veranstaltungen gesehen", berichtet ein Herr aus Schwäbisch Gmünd, der in Wurzach zur Kur ist. Ein anderer Besucher aus Münsingen outet sich als ausgewachsener Messner-Fan. "Ich verfolge Messners Leben und seine Touren schon immer. Für sein Tun bewundere ich ihn, es hat etwas Spirituelles. Er hat damit Millionen begeistert", schwärmt er. "Mich hat Messners Einstellung zu den Bergen und zur Natur geprägt", erzählt ein anderer, der selbst viel in den Bergen unterwegs ist.

Gottesdienst lockt Besucher

Doch nicht alle Besucher sind extra wegen Reinhold Messner zum Alpakahof gekommen. Ein Ehepaar aus Sigmaringen hat im Radio von der Veranstaltung gehört und sich wegen des Freiluftgottesdiensts für den Besuch auf dem Alpakahof entschieden.

Und auch zwei Damen aus Ziegelbach machen wenig Aufhebens um den Bergsteiger. Ihre Ehemänner sind in der Musikkappelle, die an diesem Tag spielt. "Wir kommen ja direkt aus der Nachbarschaft und da nimmt man das halt mit", erklären sie und wirken dabei so gelassen wie der mit bewundernswerter Ausdauer vor sich hin signierende Bergsteiger am Biertisch.


Quelle: http://www.szon.de/lokales/ravensburg/region/200708060352.html?SZONSID=0079b6848ce43de8fcffc45ed664668d


Stefan A. Michelfeit - www.ridesonline.de
"Wir werden - einfach ausgedrückt - weniger, älter und bunter." (H. Rech IM BW)