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Foren-Name: Zoos & Tierparks
Beitrag Nr.: 121
Beitrag Nr.: 17
#17, RE: Zoom Erlebniswelt
Geschrieben von vestermike am 11-Okt-06 um 00:14 Uhr

Bruno,

>1. Auch ein klassischer Zoo kann wirtschaftlich arbeiten.

Natürlich KANN er das, tut er nur in der Regel nicht. Denn wenn die Zuschüsse mal abgedreht werden (und das wird früher oder später passieren (müssen)), sieht es bei den meisten Zoos dann plötzlich nicht mehr so rentabel aus.

>Da der Zoo auch wichtige und
>förderungswürdige Aufgaben in der Gesellschaft übernimmt, muss er dafür auch
>subventioniert werden.

In welchem Gesetz steht das geschrieben? Wenn alles, was förderungswürdig wäre, auch gefördert würde, steckte Deutschland vermutlich noch stärker im Pleitesumpf als es ohnehin schon der Fall ist. Ich würde eher davon ausgehen, daß in nicht allzu ferner Zukunft Subventionen noch stärker zurückgeschraubt werden oder komplett wegfallen.


>Eine Selbstfinanzierungsquote von deutlich unter 50% (wie sie
>vor einem Jahrzehnt noch durchaus üblich war) darf es natürlich nicht mehr geben. Davon
>sind aber viele Zoos schon deutlich weg. Mittlerweile erwirtschaftet das Gros der
>deutschen Zoos zwischen 60% und 90% seiner Kosten selbst. Das für den Rest der Träger
>aufkommt ist auch in Ordnung und nicht anders als bei kulturellen Einrichtungen wie
>Theater, Oper etc.

Eine Selbsterwirtschaftung von 60 % bis 90 % heißt dann aber immer noch eine Steuerbelastung von 40 % bis 10 %. Und ich finde es durchaus nicht in Ordnung, daß in diesen Tagen der Träger dafür aufkommen soll (das gilt übrigens auch für kulturelle Einrichtungen, wobei ich bei den oft subventionierten Einrichtungen das "kulturell" ausdrücklich in Anführungszeichen setzen möchte). Zoos haben im Gegensatz zu z.B. Freizeitparks ohnehin schon einen immensen Umsatzsteuervorteil, der oft und gerne unter den Tisch fallen gelassen wird.

>aber ich weiß aus Gesprächen mit Mitgliedern des
>Zoovereins Hannover (sind Miteigner des Zoos!), dass sie zu andauernden Erfolg verdammt
>sind, weil es sonst nämlich düster aussieht.

Das ist übrigens ganz normal für jedes Unternehmen.

>Ich weiß nicht in welchen Zoos du bisher gewesen bist. Ich weiß nur, dass es in
>Deutschland viele interessante "normale" Zoos gibt, die sich sowohl untereinander als
>auch in den einzelnen Gehegen eines Zoos unterscheiden. Aber nichts für ungut, du oder
>Marcel seit nicht wirklich repräsentativ für die Zoobesucher. Du glaubst es vielleicht
>nicht,aber die meisten Besucher kommen noch wegen der Tiere selbst.

Ja... Und? Ist es dann nicht umso schöner, wenn sich die Tierparks auch noch zusätzlich über die Besucher (wie mich) freuen können, denen mehr an Bootsfahrt, Simulator oder Restaurant gelegen ist? Aber ich vergaß: Jene Zoos ohne solche Kinkerlitzchen brauchen mich ja nicht als zusätzlichen Besucher - wenn's eng wird, zahlts eh die Kommune.

>Sorry, Mike, ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen. In die Zoos gehen im
>Normalfall eh ganz normale Menschen, Familien hauptsächlich, also eh schon das
>Klientel, was du als Wald-und Wiesentouristen bezeichnest. Und mir, oder anderen, die
>sich etwas intensiver mit Zoos beschäftigen, unterstellen zu wollen, wir würden uns
>dann nicht mehr als die elitären Zookenner fühlen können und wären deshalb sauer, ist
>so selten dämlich, dass es schon wieder komisch ist. Das war ein echter "Vester"...

Dann frage ich mich, warum so vehement gegen Hannover oder Gelsenkirchen geschossen wird. Oder sollte Marcel mit seiner Vermutung der Mißgunst etwa doch am Ende Recht behalten...

Und damit schließe ich jetzt das Thema für mich persönlich. Du möchtest lieber einen naturbelassenen zoologischen Garten und ich eben lieber ein thematisiertes "tierisches" Gesamterlebnis. That's all, Folks!

Mike