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Foren-Name: Plauderecke
Beitrag Nr.: 9541
Beitrag Nr.: 19
#19, RE: Die E-Zigarette
Geschrieben von MarcelR am 05-Nov-14 um 22:17 Uhr

Okay, VG hatten wir, sind wir also beim PG ich kopiere auch einfach mal

Laut BfR kann Propylenglykol die Nasen- und Rachenschleimhaut reizen!

Das Argument “Propylenglykol kann die Atemwege einengen” oder “Propylenglykol kann schädlich sein” hat man schon in der Vergangenheit immer wieder lesen dürfen – und wird man auch in Zukunft immer wieder hören. Das muss daran liegen, dass “Glykol” so schön einfach zu schreiben ist und sofort bei dem geneigten Leser Angst generiert.
So geschah es 1985, dass ein Skandal der Öffentlichkeit bekannt wurde, der sich bis heute in den Köpfen hält: Der Glykolwein-Skandal. Blöd ist dabei nur, dass die Weingroßabfüller damals leider nicht das harmlose Propylenglykol mit Wein vermischt haben, sondern das giftige Diethylenglykol.

Propylenglycol (PG) wird seit Jahren in Arzneimitteln, Kosmetika und in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt. So findet man PG in Cremes, Hundefutter, Kaugummi, Zahnpasta und auch Deospray.
Das Argument “ich inhaliere aber keine Cremes oder Nahrungsmittel” ist dabei eher flach, weil PG auch in dem rezeptfreien Inhalationsarzneimittel Locabiosol enthalten ist – Und ein Inhaltionsarzneimittel atmet man 100%ig ein (Locabiosol ist zwar nur für die Anwendung in den oberen Atemwege gedacht aber es ist Unmöglich, dass nicht auch Teile davon in die unteren Atemwege gelangen).

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schreibt in einer Veröffentlichung von 1997 davon, dass bei Patienten mit chronischer Bronchitis “nach dem Einatmen eines 10 %igen Propylenglykol-in-Wasser-Aerosols eine leichte, aber signifikante Erhöhung des Atemwegswiderstandes beobachtet wurde, die allerdings auch durch ein Salzaerosol hervorgerufen werden konnte.” <8> PG hat also die selben Auswirkungen auf die Atemwege wie ein Salzaerosol wie z.B. “Frische Meerluft”.

Wem diese Information nicht ausreicht, kann sich ja den 180 Seiten starken wissenschaftlichen Abschlussbericht über die “Gesundheitlichen Auswirkungen von Theaterrauch, Nebel und Pyrotechnik, Juni 2000″ aus den USA durchlesen. Dort verweise ich insbesondere auf die Seite 14 (ES-6) auf der zu lesen ist: “Bei der Exposition gegenüber allen in dieser Studie betrachteten Theatereffekten, wurde kein Hinweis für ernsthafte Gesundheitliche Auswirkungen gefunden”. <9>

Wissenschaftlicher Fakt: Propylenglykol ist als Lebensmittelzusatzstoff E 1520 zugelassen und somit als “für den Menschen unbenklich” eingestuft. Wenn man in der Presse etwas anderes lesen sollte, dann ist das reine Panikmache! Ja, Propylenglykol kann zu einer Reizung der Atemwege führen – Genau zur gleichen “Atemwegsreizung” wie z.B. ein Spaziergang am Strand, eine heisse Dusche, oder die kochenden Kartoffeln in der Küche.