Hallo Stefan!

>ich glaube nicht, das hinter den Fragen nach offensichtlichen Dingen Doofheit steckt.
>Es viel mehr das Verlangen der fragenden Person nach Kommunikation verbunden mit
>der Unsicherheit, wie der Gegenüber reagiert.

Da gebe ich dir vollkommen Recht; ich finde den Text aber trotzdem total klasse, gerade weil er diese völlig alltägliche Situation auf die Schippe nimmt. Die meisten Kommunikationen beginnen auf diese Weise.
Ein interessantes Phänomen finde ich, dass die Gesprächseröffnung unter Bekannten schlechthin: "Na, alles klar?" oder "Wie geht's?" vor ca. 10 Jahren zur Begrüßung verkommen ist und Leute anfingen, im Vorbeigehen auf diese Art zu grüßen. Ich habe lange gebraucht, bis ich mich daran gewöhnt habe, nur noch mit "Gut, und selbst?" zu antworten, anstatt wirklich anzufangen zu erzählen.

Psychologisch gesehen verbirgt sich hinter den Fragen erstmal nur die Botschaft: "Ich nehme dich wahr und habe Interesse daran, etwas von dir zu erfahren." Bei dem Beispiel mit dem Umzug lautet die Botschaft: "Ich sehe, dass ihr umzieht. Erzählt doch mal!" Wie du schon gesagt hast, ist die Frage offen für alle Antworten: "Wir ziehen um, weil...", "Wir ziehen nach...", "Das ist ganz schön viel Arbeit..." usw. oder eben auch Abblocker wie "Ja, so sieht's aus", "Ist ja nicht zu übersehen" o.ä., wohinter sich die Botschaft verbirg "Ich will (jetzt) nicht erzählen".

Ich denke allerdings nicht, dass nur "scheue" Menschen mit solchen Fragen ihre Kommunikationen beginnen. Fast jedes spontane Gespräch beginnt als Smalltalk.

Aber nichtsdestotrotz: Mir gefällt die "Hier ist Ihr Schild"-Story!

Gruß, MARC
Wir sind ja schließlich nicht zum Vergnügen hier! ...