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Beitrag Nr.: 7522
Beitrag Nr.: 22
#22, Schon Ende der 80er Bedenken gegen Freizeitpark am Nürburgring
Geschrieben von GROBI am 18-Nov-09 um 10:46 Uhr


Schon Ende der 80er Bedenken
gegen Freizeitpark am Nürburgring

Schon Ende der 80er Jahre gab es Ansätze für einen
Freizeitpark („Motorland“) am Nürburgring, die aber nie
verwirklicht wurden. Dies berichtete der frühere rheinland-pfälzische
Staatssekretär Franz Peter Basten (CDU), der damals unter
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) arbeitete, gestern bei
der ersten „regulären“ Sitzung des Untersuchungsausschusses.

Schon damals habe die Frage im Raum gestanden, „können wir mehr
machen als Autofahren“; zumal die Finanzlage der Nürburgring GmbH
nicht rosig gewesen sei. Oscar-Preisträger Rolf Zehetbauer habe
dann „ein schönes Konzept entwickelt“, Anregungen hatten sich
Mitglieder der Landesregierung in Japan sowie im Disney-Freizeitpark
in den USA geholt. Die Unternehmensberatung McKinsey habe die
Machbarkeit eines „Freizeitparks rund um den Motor“ überprüft.

Von den 500 Millionen Mark Investitionskosten, so der Plan,
sollten 100 Millionen über Sponsoren reingeholt werden.
„Als es aber darum ging, verbindliche Zusagen zu machen,
kamen die Gelder aber nicht. Und da war für uns die Sache tot“,
so Basten, damals auch Aufsichtsratschef der Nürburgring GmbH.
Die Idee sei zu den Akten gelegt worden, zumal Brüderle von
vornherein die Devise ausgegeben habe: keine Landesmittel für
das Projekt.

Motorsportgeschichte

Ein Hauch von Motorsportgeschichte wehte durch den Landtag,
als Staatssekretär Karl-Heinz Klär (SPD), von 1991 bis 1994
im Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH und damals Staatskanzleichef,
berichtete. Anfang der 90er Jahre sei die Situation am Ring „nicht
besonders günstig“ gewesen: Man habe die Formel 1 verloren.
Im Mittelpunkt habe deshalb die Frage gestanden, „wie kann man
diese zurückholen und die Marke Nürburgring nutzen, um ein festes
Geschäft über das ganze Jahr herzustellen“.

1995 hatte man die Formel 1 zurück an den Ring gebracht.
Über das „Motorland“ sagte Klär, es sei „ein Konzept, aber kein
Vorhaben“ gewesen. Es sei darum gegangen, wie man den Nürburgring
um Freizeitaktivitäten und weitere Unternehmen erweitern könne.
„Es war die Überlegung, so etwas wie Disneyland am Nürburgring zu
machen“, so Klär. Allerdings kam es nie zur Verwirklichung.
Der Staatssekretär schilderte auch die Situation in der
strukturschwachen Eifel. Die Planungen seien gemacht worden, um
dem Norden „auf die Beine zu helfen“. Denn dort oben habe es
„nichts anderes gegeben“.

Klär verteidigte ausdrücklich die Einstellung von Nürburgring-
Geschäftsführer Walter Kafitz im Jahr 1994: „Er war der geeignete
Kandidat.“ Er verneinte, dass es sich bei der Neubesetzung der
Stelle um eine politische Entscheidung gehandelt habe. Kafitz
soll dem Vernehmen nach ein SPD-Parteibuch haben.

„Warnungen vor Kafitz“

Die Ausführungen von Ernst Eggers (FDP), von 1987 bis 2001
Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, ließen hingegen
aufhorchen: Bei der Einstellung von Kafitz durch den Aufsichtsrat
sei sehr wohl politisch Einfluss genommen worden. Weitere Details
wollte er auf Nachfrage der Opposition nicht nennen. Allerdings
sagte er: „Ich bin vor einer Einstellung von Kafitz gewarnt
worden.“ Eggers berichtete auch über die so genannte
„Erlebniswelt Nürburgring“, mit der seinerzeit die Rennstrecke um
einen Gewerbepark und ein Rennsportmuseum erweitert wurde.
Das Projekt habe „durchgängig rote Zahlen“ geschrieben.

Insgesamt sieben Zeugen wurden gestern befragt. Die Sitzung des
Untersuchungsausschusses drehte sich vor allem um die Geschichte
der Rennstrecke bis zum Jahr 2004.

Wiesbadener Tageblat, 18.11.2009, Markus Lachmann

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