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Wasser-Spiele

Rösslwirt baut Mega-Waterworld am Wolfgangsee

Helmut Peter, Chef des legendären "Weißen Rössl" in St. Wolfgang, will mit einem spektakulären Wasser-Themenpark das verschlafene Salzkammergut beleben. Vorbild: die glänzend gehenden Swarovski-Kristallwelten in Wattens.

Salz, kaiserliche Sommerfrische und atemberaubende Landschaften - dafür steht bis heute das Salzkammergut. Aber bald ist es mit der verschlafenen Idylle vorbei. Paradehotelier Helmut Peter ("Weißes Rössl") schart potente Geldgeber um sich und eröffnet im Frühsommer 2005 den 5,4 Mio. Euro teuren Wasser-Themenpark "Blue Dome" in Abersee direkt gegenüber von St. Wolfgang (siehe Kasten).

Salzkammergut restarted. Dieser Tage wird die Blue-Dome-Finanzierung fixiert. Das Land Salzburg, die Stiegl-Brauerei, der Rösslwirt selbst und der heimische Wassertechnik-Riese BWT (Best Water Technology) aus Mondsee geben grünes Licht zur totalen Neupositionierung des Salzkammergut-Tourismus. Peter gibt die knallharte Parole aus: "Was investiert wird, muss sich rechnen. Das Wort Umwegrentabilität haben wir aus unserem Sprachschatz komplett gestrichen."

Millioneninvestitionen. In der Tat hat es die Region zwischen Bad Aussee, Gmunden und Mondsee bitter nötig, ihr angestaubtes Image aufzupolieren und attraktive Schlechtwetterangebote für Familien zu realisieren. Frühstückspensionen mit einfacher Ausstattung sind spätestens seit Anfang der neunziger Jahre im Out. Trotz Schönheit der Landschaft blieben immer mehr Touristen aus. Am Wolfgangsee hat man jetzt die Kräfte gebündelt und noch weitere Projekte wie eine Millioneninvestition im Skigebiet Postalm sowie Ausbau und Modernisierung von Bergbahnen und Schifffahrt in der Pipeline. "Das Salzkammergut ist eine klassische Marke wie die Toskana oder die Provence. Das müssen wir weiter ausbauen - außerdem ist das ewige Gerede übers schlechte Wetter selbstzerstörerisch", analysiert Peter.

Erfolgsdruck. Klar dass der Rösslwirt selbst großes Interesse an Projekten wie Blue Dome hat. Schließlich hat er erst im Vorjahr die acht Millionen teure Generalrenovierung seines Hauses abgeschlossen. Peter, gleichzeitig Vorsitzender der Wolfgangsee Tourismusentwicklungsgesellschaft WOTEG, rechnet rasch mit ersten Erträgen: "Blue Dome ist als Ganzjahresprojekt angelegt. Hauptaufgabe dabei ist, die Lächerlichkeitsschwelle zu überschreiten - wenn das gelingt, wird das Projekt ein Erfolg."

Vorbild Swarovski. Vorbild als Tourismusmagnet sind die Swarovski-Kristallwelten in Wattens, Vergleiche mit Disneyland weist man in der Region vehement zurück. Das mit der Realisation beauftragte Entertainmentunternehmen Explore verfügt jedenfalls über die nötige Erfahrung plus Kreativpotenzial. Bevor sie im Salzkammergut Gewitter simulieren, haben sie in Wien die Rückkehr des Dritten Mannes inszeniert, ein Meeresaquarium in Rostock geplant und im Vorjahr den Wettbewerb zum Relauch des Wiener Praters gewonnen.

Wolfgangsee-Zampano Peter sieht das ehrgeizige Millionenprojekt Blue Dome dennoch unverkrampft: "Investieren heißt, Gästen eine Freude zu machen."

So läuft der Wasser-Mega-Themenpark am Wolfgangsee

Auf 37.000 Quadratmetern wird im salzburgischen Abersee am Wolfgangsee eine 5,4 Millionen Euro teure künstliche Karsthöhle mit vier verschiedenen Erlebnisstationen rund um das Thema Wasser aufgebaut. Highlight ist ein 3-D-Reality-Gewittersimulator auf dem Niveau der großen US-Themenparks wie Disney oder Universal Studios. Ergänzt wird das Bauwerk um Erlebnis-Flusslandschaften im Außenbereich, Gastronomie und einen Shop. Zielgruppe sind Familien, Schulklassen und Biosphären-Interessierte mit Spieltrieb. Die Eröffnung ist bereits für Juni 2005 geplant. Die Geschäftsführer des Planungsunternehmens Explore 5D, Andreas Kornprobst und Gerhard Frank, rechnen schon im kommenden Jahr mit rund 100.000 Besuchern.

News" Nr. 27/04 vom 01.07.2004, Seite: 66