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Foren-Name: Allgemeines Forum
Beitrag Nr.: 5180
Beitrag Nr.: 19
#19, Presse: Das geilste stand im Südkurier: LIEBESKILLER ACHTERBAHN
Geschrieben von Mat am 25-Mai-04 um 03:59 Uhr

Hi zusammen,

Mal eine andere Art der Berichterstattung.
Sowas mit einem Augenzwinkern wünsch ich mir öfters, als die dramatischen "dem-Tode-gerade-noch-entronnen" Berichte a la RTLII .


Liebeskiller Achterbahn

Für fast jedes Partnerschaftsproblem gibt es eine Lösung. Findet sie seine Nase hässlich, konsultiert er den Schönheitschirurgen. Hasst er Krümel im Bett, nennt sie ihre Liebhaber künftig eben anders. Bärchen vielleicht oder Rambo.
Was aber ist bei folgendem Problem zu tun, das uns ein gewisser Wolfgang Schneider einfühlsam schildert? „Es ist eine alltägliche Situation.“ Ja, der gefährliche Alltag. Und so sieht er aus: „Der Freund oder der Ehemann dreht begeistert Runde um Runde in der Achterhahn und unten steht die Freundin oder die Ehefrau und hat Angst mitzufahren.“ An so was – er himmelhochjauchzend auf der Rolle, sie am Boden zerstört – können Ehen zerbrechen. Du fährst nicht Achterbahn, sagt der Mann und schaut sie traurig an. Traurig, aber zum Äußersten entschlossen. Du fährst nicht Achterbahn und kannst darum mein Weib nicht sein. Alltag mit Dir ist unmöglich! Hinfort mit Dir ! Die Tränen der Verstoßenen können den tollkühnen Achterbahnfahrer nicht rühren. Grußlos wendet er sich ab, steigt wieder ein zur nächsten Runde.
Aus und vorbei?
Zum Glück liefert der erwähnte Wolfgang Schneider in seiner Pressemitteilung nicht nur das Problem, sondern auch die Lösung. Er ist, der Zufall will´s, Direktor des „Holiday-Park“ in Hassloch/Pfalz, und der bietet dieser Tage das erste „Anti-Achterbahn-Angst-Seminar“ an. Das „weltweit erste“, um genau zu sein. Die Leitung hat ein Diplom-Psychologe mit dem treffenden Namen Trautmann inne. Ansonsten ist er Chef des Deutschen Flugangstzentrums, von dem wir bislang nicht einmal wussten, dass es existiert. Herr Trautmann will über den „inneren Schweinehund“ referieren, der manche Menschen auch am Achterbahn fahren hindert –mit den geschilderten Konsequenzen für Liebe, Ehe, Altersversorgung. Dem Psychologen assistieren ein Sicherheitsingenieur (sein Thema, nicht unwichtig: die Bremsen der Achterbahn) und ein Kardiologe. Der will erklären, dass „es gar nicht so schlimm ist, wenn die Pumpe vor lauter Sorge mal ein bisschen schneller schlägt als normal“ (Pressetext).
Dem Seminar folgt, so darf man vermuten, der Härtetest: eine Fahrt auf der 62 Meter hohen Achterbahn „Expedition GeForce“. Wer überlebt, hat es geschafft. Makel beseitigt, Alltag bewältigt, Partnerschaft gerettet. Das mit der Gesichtsfarbe wird schon wieder.

(c)Wolfgang Wissler für den Südkurier, Ausgabe 22.05.04


Gruss
Mat
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