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Beitrag Nr.: 16
#16, RE: Ex-Spreepark-Chef mit 181 Kilogramm Kokain erwischt
Geschrieben von Maccoaster am 30-Mar-04 um 11:06 Uhr

Halli-Hallo,

"Gong" zur nächsten Runde. Artikel aus der "Berliner Morgenpost" vom 30.3.2004:

Norbert Witte angeklagt
Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen Ex-Spreepark-Betreiber abgeschlossen
Von Sabine Flatau

Ex-Spreepark-Betreiber Norbert Witte wird des Drogenhandels beschuldigt. Die Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen abgeschlossen und Anklage erhoben, teilte Justizsprecher Michael Grunwald gestern mit. Mit Wittes Billigung sollen in Lima (Peru) in seinem Karussell "Fliegender Teppich" 150 Kilogramm Kokain versteckt worden sein. Weitere 30 Kilogramm soll ein anderer Beteiligter versteckt haben. Das Rauschgift sollte auf dem Seeweg über die Niederlande nach Deutschland gebracht und dort weiterverkauft werden. "Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringem Umfang", lautet die juristische Bezeichnung.

Norbert Witte liegt seit Anfang November 2003 im Haftkrankenhaus Moabit. Er war in Berlin verhaftet worden, nachdem peruanische Behörden große Mengen Rauschgift in dem Fahrgeschäft gefunden hatten, das sich bereits auf einem Schiff befand. Der 48-jährige Witte soll in Berlin einen Herzinfarkt gehabt und auf dem Weg zum Haftrichter einen Zusammenbruch erlitten haben.

In Lima sitzt Wittes Sohn Marcel (23) im Gefängnis. Er war einen Tag früher als sein Vater verhaftet worden. Die Witte-Familie hatte in der peruanischen Hauptstadt den "Luna-Park" aus einstigen Spreepark-Fahrgeschäften aufgebaut. Im Januar 2002 war der Schausteller mit seiner Familie überraschend nach Peru ausgereist und hatte zuvor den Spreepark-Pachtvertrag mit Berlin einseitig gekündigt. Eine Reihe geleaster Karussells aus dem Spreepark ging per Schiff ebenfalls auf die Reise nach Südamerika. Norbert Witte habe anfänglich die Drogenvorwürfe bestritten, so der Justizsprecher. Im Verlaufe der Ermittlungen gab er aber zu, seit Oktober 2003 von dem Deal gewusst zu haben. Auch sein Sohn habe davon Kenntnis gehabt, soll Witte ausgesagt haben.

Etwa 50 Seiten umfasse die Anklageschrift. Der eigentliche Vorwurf sei in einem Absatz zusammengefasst. Eine "Vertrauensperson" in Peru habe den entscheidenden Hinweis gegeben, mehrere Zeugen in Peru hätten ausgesagt. Auch zu Hintermännern des geplanten Drogengeschäfts enthalte die Schrift Ermittlungsergebnisse. Einzelheiten wollte Grunwald nicht nennen. Wann die Verhandlung gegen Norbert Witte beginnen kann, ist noch ungeklärt. "Er ist wegen seines Gesundheitszustandes nur begrenzt verhandlungsfähig", sagte der Justizsprecher. Witte habe nachgewiesenermaßen ein Herzleiden und dürfe sich nicht aufregen.

In Berlin war es vor der Verhaftung ruhig geworden um den Schausteller, der früher für seine öffentlichen Auftritte bekannt war. Bei der ersten Gläubigerversammlung zum Spreepark im Sommer 2002 hatte er noch angekündigt, den Rummel selbst wieder betreiben zu wollen. Später sprach er von Plänen für ein Export-Import-Unternehmen mit Fahrgeschäften.

Wittes insolventes Spreepark-Unternehmen steht bei Banken, dem Land Berlin, bei Handwerkern und Künstlern mit insgesamt 15 Millionen Euro in der Kreide. In dieser Höhe soll sich auch der Schwarzmarktwert der 180 Kilogramm Kokain bewegen.

Mal sehen, wie sich die Sache so weiterentwickelt. Man darf gespannt sein...