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Beitrag Nr.: 13
#13, RE:
Geschrieben von Hansa Oldie Insider am 09-Mai-03 um 17:12 Uhr

Kamera ab: Rettungsflieger im Hansa-Park
<09.05.2003>
Lübeck (Manfred Rüscher) - "Warum fliegen die Rettungsflieger eigentlich immer nur mittwochs?" Das kleine Mädchen im Hansa-Park Sierksdorf brachte gestern Bundeswehr-Hauptmann Reiner Fischer in echte Verlegenheit. Der 43-jährige Pilot im hellgrauen Overall, der für die ZDF-Serie "Die Rettungsflieger" den Hubschrauber fliegt, musste passen. "Ist doch schön, wenn es den Zuschauern gefällt", sagte er in der Mittagspause des vorletzten Drehtages am Ostseestrand.

Über einen Mangel an Zuschauern konnte sich das Filmteam wahrlich nicht beklagen. Die 64. Folge der siebenten Staffel spielt in der Kulisse des Hansa-Parks, gleich zwei Einsätze muss die Crew um Ärztin Dr. Sabine Petersen (gespielt von Marlene Marlow) im Park bewältigen.

"Mal aus Hamburg raus" ist auch für Producer Peter Otto (65) von der Studio Hamburg Produktion - dem "Erfinder" dieser Serie - eine willkommene Abwechslung. "In der Großstadt wird es zunehmend schwerer, Hubschrauber-Szenen zu drehen. Vor Jahren sind wir noch mitten auf dem Rathausmarkt gelandet - heute undenkbar", zählt Peter Otto Umwelt- und Sicherheitsbedenken auf. "Der Hubschrauber ist ja auch ein bisschen laut", gibt er zu.

Der Hubschrauber, eine 1970 gebaute Bell UH-1D mit einem 1420 PS starken Triebwerk, hört auf den Namen "Anneliese". Nicht die ganze Bauserie, sondern genau diese Maschine. "Jeder weiß bei diesem Namen sofort, worum es geht", erzählt Pilot Reiner Fischer, "der Hubschrauber ist der fünfte Hauptdarsteller." Der Ursprung der Namensgebung ist allerdings nicht mehr nachvollziehbar.

Lust an der Fliegerei hat Schauspieler Nicolas König, der in der Serie den Piloten Jens Blank spielt, längst bekommen. "Könnte ich mir gut vorstellen, so einen Helikopter zu fliegen", sagt er, "aber die Ausbildung ist sehr teuer." Dritter ist Sanitäter Paul Reinders (gespielt von Rainer Sellien) - ohne ihn ginge gar nichts, Bordmechaniker Jan Wollcke (Oliver Hörner). "Der Name ist Programm", sagt der Schauspieler. Der echte Bordmechaniker ist Oberfeldwebel und heißt Andreas Weiß.

Die Handlung dieser Folge (Sendetermin voraussichtlich März 2004) ist wie im richtigen Leben: Bei der Überführung eines Patienten von Hamburg zur Lübecker Uni-Klinik erfährt die Besatzung von "Anneliese", dass in der Loopingbahn "Nessie" ein Fahrgast einen Kreislaufkollaps erlitten hat. Kaum gelandet, kommt noch ein Hilferuf. Beim Tanz im Wild-West-Saloon ist ein Mann, der seinen 40. Hochzeitstag im Hansa-Park feiert, zusammengebrochen.

Für einen Mitarbeiter des Parks wurden die Dreharbeiten gestern zum Ernstfall: Henrik Kazcunczuk (49), seit 24 Jahren der Technische Leiter im Hansa-Park, spielte sich selbst. Er wartet am Landeplatz des Hubschraubers und erklärt der Rettungscrew den Weg. "Ich muss nur einen einzigen Satz sagen, da kann man nicht viel verkehrt machen." Beim gestrigen Dreh ging denn auch alles ganz schnell, nach der zweiten Einstellung war die Szene im Kasten. Übrigens, pro Drehtag werden im Schnitt fünf Filmminuten produziert.

Eckernförder Zeitung 09.05.2003