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Foren-Name: Tagesberichte & Fotoserien
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#0, Lay down - and FlyAway!
Geschrieben von Maaahzel am 25-Aug-03 um 15:17 Uhr
Selten bin ich einem Karussell so hinterhergejagt, und selten hatte ich dabei so sehr das Gefühl gehabt, ein Phantom zu jagen, wie bei Hussens "neuer Enterprise". Ich sage das bewusst so provokativ, weil ich seit nun seit fast 15 Jahren bekennender Enterprise-Fan bin, obwohl ich sonst von Kirmessen und Flatrides natürlich keine Ahnung habe. Während viele Achterbahn-Fans stolz ihren "Coaster-Count" hochschrauben, bin ich immer brav mitgezogen, und hab gerade in den letzten Jahren keinen Looping-Kreisel der Bremer ausgelassen - bemerkt hat diesen merkwürdigen Fetisch allerdings nie jemand

Ende 1998 stieß ich dann zum ersten Mal auf einen eingescannten Fetzen Papier im Internet, der mich ahnen liess, was mir spontan als "der neue Kick auf der Kirmes" vorkam: ne Enterprise mit Liegegondeln *patsch* - ja logisch! Das muss doch funktionieren! Denkste - statt zu Hauf auf den Festplätzen aufzutauchen und endlich testbar zu werden, gab´s erstmal gar nix Neues. 1999 ging ne Lieferung nach Amerika, für mich unerreichbar, und daher habe ich mir nie den Park gemerkt - zwei weitere Auslieferungen nach Europa wurden kolportiert, und zu einer ist es dann ja auch gekommen. Allerdings wieder nicht in Reichweite für mich.

2000 und 2001 wurden für mich der engültige Schritt hinzu FPW (zuvor hatte ich noch "Hoffnung" ) und in den FKF. Damit rückten die Infos näher, das Internet auf der Suche nach Bildern wurde hilfreicher und tranparenter, und der Austausch mit den weltenbummlerischen FKFlern lieferte erste Erlebnisberichte. Besser wurde es dadurch allerdings nicht: die Bilder machten nur mehr Sehnsucht, die Fakten und Gerüchte um neue Auslieferungen brachten nicht den ersehnten Durchbruch, und die Berichte reichten von: "naja, ganz nett" über "kriegt man nen steifen Nacken von" bis "wird mir schwindelig von". Na, klasse! Schönen Dank auch!

Ich wollte schon entnervt aufgeben, und mir den Ride selber miesreden, als Ende 2002 ne Meldung reinflatterte: das Bobbejaanland/Lichtaart, Belgien bekommt ne fabrikfrische Lieferung für 2003. Leider konnte ich die Meldung nie endgültig verifizieren, aber plötzlich war wieder Hoffnung - FlyAway in leicht vernes-futuresque gehaltenem Design. Na, was wird 2003 bringen? Gut, die Tatsachen sind bekannt - da steht er, endlich in Schlagdistanz. Aus dem Ruhrgebiet knapp 100 Minuten immer nur die A40 (E34) entlang. Endlich, endlich - jetzt nur noch den passenden Anlass gefunden, und losgeflogen.

Vergangenen Samstag war es dann endlich so weit, und nach gaaaanz viel Text kommen jetzt endlich auch Bilder Einige davon sind von CONRUN, da meine Ausbeute nicht die größte war.


(c) CONRUN 2003

Welcome aboard dear passengers
Wir begrüßen Sie an Board von Flug 323 auf dem Flug davon. Sie liegen in bequemen Comfortschalen, die zum Boarden leicht angeschrägt werden. Steigen Sie die kleine Leiter hinauf, und nehmen Sie Platz wie auf einer Massagebank. Für den Kopf gibt es eine bequemgepolsterte Aussparung, und rechts und links des Kopfes finden sie Handgriffe für einen angenehmen Flug. Die Sitze klappen gleich in eine waagerechte Position, und unser patentiertes Sandwichtoaster-Bügelsystem wird sie in den Arm nehmen.


Bild 2 (c) CONRUN 2003

Der Flug
Der Fahrtablauf ist von der Enterprise bekannt: in langezogenen Kreiseln geht es langsam aufwärts, bis der Arm eine senkrechte Position einnimmt. Die Gondeln schwingen dabei angenehm begrenzt aus. Eine seitwärts gerichtete Kraft ist daher kaum zu spüren.


(c) CONRUN 2003

Einige wenige Runden über Kopf - und schon gehts wieder abwärts. In der extremen "Überkopfbewegung" und eigentlich nur bei vollen 90° gibts einen bestimmten Belastungseffekt: In der Aufwärtsbewegung steht man mit etwas Druck auf der Leiter, und in der Abwärtsbewegung presst der gleiche Druck das Blut in den Kopf. Für Magenempfindliche ist übrigens auch der dauernde Blick durch das Kopfloch nicht unbedingt angenehm. Ein empfindlicher Bauch dreht sich bei diesem Anblick bestimmt auch gerne mit - daher ist die wohl häufigste Fahrtweise der Besucher: mit in den Nacken gelegtem Kopf und Blick voraus. Das belastet natürlich die Nackenmuskulatur. Allerdings ist das Programm im Bobbejaanland so gut getimed, dass die Fahrt selbst mit einem der genannten Probleme nicht zu lang wird.

Mein Fazit: Meine persönliche Jagd hat sich gelohnt. Ich habe Höhenangst, mag Drehen eigentlich nicht, hasse Überkopffahrten und kriege leicht Platzbeklemmungen - und ich hatte den schönsten Flug aller Zeiten. Und daher bleibt meine Frage: fand nur ich das Ding so toll?


(c) CONRUN 2003

Mit seufzenden, handgebremsten Grüßen
Marcel

Zuhause auf FPW und im FKF!