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Foren-Name: Tagesberichte & Fotoserien
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Beitrag Nr.: 59
#59, Universal Resort Orlando - Islands of Adventure
Geschrieben von BerndDasBrot am 28-Jun-14 um 14:51 Uhr

Auf geht's, eine neue Runde, eine neue Wahnsinnsfahrt!

Wow! Vier Tage Disney! Dazu ein hübscher kleiner Kirmes-Park, ein Hotelpool und 30°C im Schatten im Dezember. Bis hierhin war das mal ein richtig geiler Urlaub. Heute sollte also der erste echte Nicht-Disney-Park auf dem Programm stehen. Also auf zu Universal. Deren Resort ist überschaubarer als das Reich der Maus, besteht es doch "nur" aus zwei Parks und (damals noch) drei Hotels.

Unser Tag startete wieder mit dem Öffnen des Mustang-Verdecks und diesem wundervollen Gefühl von Freiheit. Über die Interstate ging es Richtung Norden zum Universal Resort Florida. Unser Auto parkten wir in einem riesigen Parkhaus, merkten uns unseren Parkplatz (E.T. 226 oder so) und starteten ins Vergnügen. Über lange Laufbänder geht es Richtung Universal Citywalk, eine Vergnügungsmeile, welche sich vor den beiden Parks befindet. Hier gibt es Shops, Kinos und Fressbuden aller Art. Nach einigen hundert Metern mussten wir uns dann entscheiden: Rechts geht es zu den Studios, links zu den Islands of Adventure.

Da zunächst der jüngere der beiden Parks auf dem Programm stand, bogen wir links ab. Durch meine Angst im Vorfeld, dass wir evtl. nicht alles schaffen könnten dank der vollen Parks, hatte ich schon vorab Express-Tickets für unseren heutigen Besuchstag reserviert. Am sogenannten Will Call Kiosk vor dem eigentlich Parkeingang konnte ich unter Angabe meines Namens und meiner Handy-Nummer die Tickets aus einem Automaten locken. Direkt dabei waren auch die Express-Pässe für den Schwester-Park, welche wir aber heute natürlich noch nicht benötigten.

Nun ging es los. Ab durch die Drehkreuze. Meine Erwartungen an diesen Park waren nach vier Tagen Disney definitiv niedriger als an den Vortagen. Recht hoch waren sie natürlich trotzdem. Immerhin befinden wir uns hier in der Welthauptstadt der Freizeitparks und angeblich befinden sich zwei der besten Freizeitparkattraktionen der Welt in diesem Park. Aber dazu kommen wir noch.

Die Mainstreet des Parks, die wirklich sehr schön gestaltet ist, in welcher es neben Shops und Restaurants aber keine Fahrgeschäfte gibt, endet klassischerweise an einer T-Kreuzung. Der gesamte Park ist um einen See herum angeordnet und an ebenjener Abzweigung hat man nun die Wahl den See im oder gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Wir entschieden uns dazu links abzubiegen.

Für die Beschreibung dessen, was nun passierte, muss ich ein wenig weiter ausholen: Es war 2001. Ich wurde damals dank erstem 56k Modem und diverser Internetrecherchen zum Thema Großbrand im PHL Mitglied auf FZPW. Irgendwann um diese Zeit muss es auch gewesen sein, da sah ich das erste Foto einer amerikanischen Achterbahn im Internet (auf FZPW natürlich). Eine grüne (wie ich heute weiß) B&M-Achterbahn. Ein riesengroßer Schienenknäuel. Das fand ich damals sehr beeindruckend, wusste aber gleichzeitig, dass ich kleiner Junge vom Dorf niemals diese Bahn fahren werde. Nach Amerika? Ja, ok, vielleicht irgendwann mal, aber bestimmt nicht zum Achterbahnen fahren... Trotzdem ließ mich die Faszination an dieser grünen Achterbahn nie los und wenige Wochen später lud ich mir mein allererstes Onride-Video überhaupt (!) runter. (Bei der Quelle bin ich mir leider nicht mehr ganz sicher, aber kann es sein, dass ich es auf Onkel Jürgens legendärer Schleimspur-Seite runtergeladen habe?)

Ich ließ damals unseren PC heimlich über Nacht an (und mit dem Internet verbunden), damit ich dieses mehrere 100 MB große Video herunterladen konnte. Ich kann mich noch genau daran erinnern wie ich freudig erregt am nächsten Tag an den PC stürmte um mir endlich dieses Video anzuschauen. Die grüne Achterbahn aus Amerika. Mittlerweile wusste ich, dass es sich um den unglaublichen Hulk handelt und dass sie eben vom Premium-Hersteller B&M stammt. Ich schaute also das Video des Incredible Hulk Coaster gespannt an und war sofort unfassbar fasziniert. Das war nicht zu vergleichen mit allem, was ich kannte. Das war zugegebenermaßen nicht viel, war ich doch überhaupt erst in einer Hand voll Parks gewesen, aber diese Achterbahn übte seit diesem Zeitpunkt einen unerreichbar großen Reiz auf mich aus. Da konnten auch all die anderen vielen guten und sehr guten Bahnen, die ich in den folgenden Jahren noch fahren sollte nichts dran ändern. Hulk, mein erstes Foto einer amerikanischen Achterbahn zeigte Hulk. Mein erstes jemals heruntergeladenes Onride-Video war jenes von Hulk.

Und jetzt fast 13 Jahre später stehe ich kleiner Junge vom Dorf in Florida, USA in einem amerikanischen Freizeitpark und vor mir baut sich ein großes grünes Stahlskelett auf. THE INCREDIBLE HULK COASTER! Worte können diesen Moment nicht beschreiben.

Geil! Geil! Geil!

Die aktuelle Wartezeit betrug 5 Minuten, aber dennoch konnten wir dem Reflex wiederstehen, direkt in die Warteschlange zu stürmen. Schließlich gab es eine Attraktion in diesem Park, welche in unserem Express-Pass nicht enthalten war und welche zu den beliebtesten Attraktionen des Parks zählt. Es ging in den hinteren Bereich des Parks in den Themenbereich rund um Harry Potter. Die Hauptattraktion des Bereichs ist unzweifelhaft Harry Potter and the Forbidden Journey. Eine weltweit einmalige Attraktion, in welchem man auf magischen Sitzbänken durch die Welt von Harry Potter fliegt. Technisch realisiert wird dies mit fahrenden Kuka-Robotern, welche auf einem Endlos-System durch eine riesige Halle fahren.

Riesige Halle? Bei Universal? Nunja, man hat die riesige Halle ziemlich gut versteckt und ihr einfach mal die Fassade des Hogwarts-Schlosses verpasst. Ein sehr beeindruckender Anblick:

Nun also hinein in die Welt von Harry Potter. Die Wartezeit betrug schon so früh am Tag 60 Minuten. Aber da diese bestimmt nicht weniger werden sollten, stellten wir uns an. Die Stunde Wartezeit kam ziemlich genau hin, allerdings kam einem die Wartezeit viel viel kürzer vor. Aus zwei Gründen:

Es gibt nur genau eine Q-Line. Die anfänglich vorhandene Express-Line wurde abgeschafft und (neben einer Single-Rider-Line) gibt es eben ganz genau EINE Anstehreihe. Dies gepaart mit einer unglaublich effizienten Abfertigung sorgt dafür, dass die Schlange wirklich IMMER in Bewegung ist. Die Wartenden werden nirgendwo gestaut, es geht einfach weiter, immer weiter.

Der zweite Grund: WOW! Es gibt IMMER was zum Gucken. Es ist die definitiv schönste Q-Line, die ich kenne. Gerade für uns als Harry-Potter-Fans gab es unglaublich viel zu sehen und zu entdecken. Die Schlange führt erst außerhalb des Schlosses durch die Gewächshäuser von Hogwarts bis man schließlich durch ein großes Portal ins Innere des Schlosses gelangt. Hier geht es durch viele bekannte Räume, den Flur mit den Portraits, einen Klassenraum, das Büro von Dumbledore, den Gemeinschaftsraum von Griffindor und viele weitere bekannte Räumlichkeiten. Man fühlt sich wirklich wie in Hogwarts.

Fotos habe ich bei unserem ersten Besuch im Schloss übrigens keine gemacht. Ich hab lieber gestaunt und genossen. (Keine Angst, es werden in späteren Berichten noch Fotos folgen.)

Nachdem die Wartezeit sich wie wenige Minuten angefühlt hatte, durften wir also eine der magischen Sitzbänke besteigen. Der Einstiegsbereich besteht aus einem sehr langen Laufband, welches sich parallel zu den bereitstehenden Sitzbänken bewegt. Die eigentlichen Kuka-Roboter sieht man übrigens gar nicht, man könnte es als unbedarfter Besucher bis hierhin also durchaus für einen normalen Darkride mit Endlos-System halten. An dem sehr sehr langen Laufband in der Station merkt man, dass hier wirklich alles auf eine hohe Effizienz und Kapazität ausgelegt ist. Im Normalfall wurde für den Einstiegsvorgang höchstens ein Drittel der Bahnhoflänge benötigt, so dass man im Zweifel noch genügend Puffer hat, damit Omi ihren Rollator verstauen und zusteigen kann ohne das gleich das ganze System angehalten werden muss.

Auch wir saßen nun also rechtzeitig auf unseren Plätzen, gesichert durch bequeme Schulterbügel. Am Ende der Einstiegsstrecke, wird man von einer animierten Hermine mit Flohpulver bestäubt und synchron zum Wedeln ihres Zauberstabs macht der Fahrgastträger einen ersten Hüpfer. Was nun folgt, ist echt atemberaubend. Es geht durch Hogwarts, den verbotenen Wald, über ein Quidditch-Feld, um das Hogwarts Schloss herum, man wird angegriffen von Dementoren und Riesenspinnen und das alles, während man sich wirklich frei in alle Richtungen bewegt. Theoretisch sind mit diesem System natürlich auch Überschläge möglich, hierdrauf wurde allerdings verzichtet. Was dem Spektakel aber keinen Abbruch tut. Grundsätzlich gibt es zweierlei Arten von Szenen: Echte Szenen, also "normale" Darkride-Szenen, beispielsweise der Wald oder Teile des Hogwartsschlosses und projizierte Szenen. Hierzu wird die magische Sitzbank von einer halbkugelförmigen Leinwand umschlossen, auf welcher beispielsweise der Flug über das Quidditch-Feld dargestellt wird.

WOW!

Ich bin ja ohnehin fasziniert von guten Rides aller Art, insbesondere von besonders gestalteten, aber hier kommt noch das wirklich absolut außergewöhnliche und einmalige Fahrsystem dazu. Da kann einem (nicht nur als Freizeitparktechniknerd) schon mal einer abgehen. FAS-ZI-NIE-REND!

So, jetzt standen wir da, glaubten alles zu kennen und stehen nun also wieder vor dem Hogwarts-Schloss und sind geflasht. War das geil! Erwartungen übertroffen. Schon wieder. Adrenalin fließt, Glückshormone, Schmetterlinge im Bauch. WOW!

Wir brauchten erstmal eine emotionale Pause. Und was bietet sich da besser an als ein Vekoma Rollerskater? Dieser nämlich befindet sich direkt neben dem Hogwarts-Schloss und stellt, wie der Name Flight of the Hippogriff verrät, den Flug auf dem Hippogreifen aus dem Harry Potter Universum dar. Die Achterbahn stand wohl schon vor Eröffnung des Harry-Potter-Bereiches hier, wurde aber sehr schön umgestaltet und in den Bereich eingepasst.

Der erste Universal-Count. Und hier nutzen wir dann auch erstmalig unseren Express-Pass. 20 Minuten warten waren einfach viel zu viel.

Nette Bahn, Kreuzchen dahinter und perfekt für den Cooldown nach dem Harry-Potter-Flash zuvor. Auf dem zweiten Bild schon zu erkennen ist das Dorf Hogsmeade, neben Hogwarts der Hauptbereich im Harry Potter Bereich. Hier gibt es ebenfalls bekannte Shops und Snackstände aus den sieben Romanen von J.K. Rowling.

Und natürlich ein weiteres Highlight des Parks: Die Dragon Challenge, gleich zwei B&M-Inverter, deren (unterschiedliche) Strecken sich durch den Bereich hinter Hogsmeade schlängeln. Auch diese beiden Achterbahnen gibt es schon länger als den Themenbereich und so wurden auch diese ins Reich des Zauberlehrlings überführt.

Wer die Bücher gelesen hat oder zumindest die Filme gesehen, der kennt das trimagische Turnier (Harry Potter und der Feuerkelch, Band 4) und die erste Aufgabe in ebenjenem Turnier ist der Kampf gegen einen Drachen. Die beiden Achterbahnen stehen stellvertretend für je einen Drachen, den ungarischen Hornschwanz (blaue Bahn) sowie den chinesischen Feuerball (rote Bahn). Bei beiden Bahnen war Walk-On angesagt und so konnten wir unsere erste Fahrt direkt in der ersten Reihe antreten.

Ich mag ja B&M Bahnen, klar. Aber diese beiden stechen aus der (sehr guten) Masse nochmals absolut hervor. Man merkt halt, dass es keine B&M Standard-Ware ist, die einfach nur ihre Figuren abspult, sondern dass beide Bahnen einige besondere Merkmale haben. So ist die rote Bahn der einzige B&M Inverter mit einem Airtime-Hügel und die blaue Bahn hat als eine von zwei B&M Bahnen weltweit nach dem First Drop keine Inversion, sondern erstmal eine langgezogene 270° Kurve. Der früher vorhandene Duelling Effekt, bei dem sich die beiden Züge an drei Punkten der Strecke bis auf wenige Meter nah kamen und wofür ein ausgeklügeltes System zur Synchronisation dessen eingesetzt wurde, wird leider nicht mehr verwendet. Aber auch ohne diesen Effekt sind beide Achterbahnen sehr weit oben auf unseren Favoritenlisten anzusiedeln.

Ein paar Tracks without Trains:

Nach so viel Action und Adrenalin brauchten wir eine Verschnaufpause. Beim Fortsetzen unseres Weges rund um den See kamen wir dann zu Poseidon's Fury. Ohne zu wissen um was es sich hier handelt, zückten wir unsere Express-Pässe und betraten die Attraktion. Von außen sah das ganze so aus:

Also durchaus sehr ansprechend gestaltet. Nunja, ich mag es kurz zusammenfassen: Das erlebte war insgesamt doch eher enttäuschend. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit (in Wahrheit vielleicht eine Viertelstunde) in einem schummrigen Gang vor einem Absperrseil standen, wurden wir doch irgendwann von einem Mitarbeiter abgeholt und erlebten in (ich glaube) 3 Räumen verschiedene Shows. Es war also eine Mischung aus Walkthrough und Templo del Fuego ohne Feuer (=unfassbar sinnlos!). Wir waren froh als wir am Ende wieder draußen waren.

Da es an diesem Tag sehr heiß war, hatten wir uns übrigens einen Coca Cola Refill Becher für um die 10 Dollar gegönnt, welchen man im ganzen Park an bereitstehenden Automaten kostenlos befüllen konnte. Es handelte sich um die Coca Cola Freestyle Automaten, welche ich bislang aus Europa nur einmal bei Burger King in London gesehen hatte. Hier kann man verschiedenste Produkte der Coca Cola Company mit Sirups und Flavours mischen. Insgesamt über 120 Kombinationen stehen zur Wahl. Nachdem wir den ganzen Tag über fleißig experimentiert hatten, einigten wir uns darauf, dass Vanilla Sprite unser Favorit war. Sollte man in Dosen verkaufen!

Unser weiterer Weg führte uns ins Kinderland des Parks Zeuss Landing. In diesem bunten Teil des Parks gibt es Attraktionen angelehnt an die Werke des in Deutschland eher unbekannten Kinderbuchautors Dr. Zeuss. Der einzige mir schon vorher bekannte Charakter war der Grinch. Mit dem High in the Sky Seuss Trolley Train überquert eine Art Aussichtsfahrt große Teile des Themenbereichs. Diese Attraktioni basiert auf einem Powered Coaster von Mack, ist aber gänzlich als Nicht-Achterbahn konzipiert. Während der Fahrt gibt es Hintergrundmusik und quietschige skurrile Stimmen erzählen komische und wirre Sachen. Skurille, aber irgendwie auch lustige Bahn, wenngleich sich uns der Sinn des Ganzen nicht so ganz erschloss.

Ebenfalls in Zeuss Landing liegt der Darkride Cat in the Hat. Dieser Ride ist zwar nicht so detailreich gestaltet wie die Disney-Rides, aber dennoch sehr liebevoll ausgestattet und dank teilweise recht zügig drehender Wagen ebenfalls ein schönes Erlebnis. Vor allem Lynn hat die Fahrt hier sehr gut gefallen. Ich fand's aber auch ok. Die Story drehte sich um die titelgebende Katze und Thing 1 und Thing 2. So ganz verstanden habe ich sie ehrlich gesagt aber nicht. Vielleicht ein in diesem Themenbereich gewolltes Fazit.

Nun waren wir einmal rum und haben sämtliche namensgebenden "Inseln" des Parks zumindest schon mal gesehen. Durch drei Stück allerdings sind wir des Morgens nur hindurchgeflogen auf dem Weg nach Hogwarts, so dass wir nun die Marvel Super Hero Island, die Toon Lagoon sowie den Jurassic Park etwas genauer unter die Lupe nahmen.

Nun war es also endlich soweit: Nachdem wir ihn am Morgen nur angesabbert hatten, stellten wir uns nun tatsächlich in die Warteschlange des Incredible Hulk Coaster. Die angeschlagene Wartezeit betrug fünf Minuten, weshalb wir auf den Einsatz unseres Express Passes verzichteten. Durch ein im Industrie-Theming gehaltenes Gebäude führt die Q-Line unterhalb der Station entlang um dann im Zick-Zack hoch Richtung Einstieg zu führen. Kurz vor dem Erreichen der Station zweigt nach links eine Extra-Reihe für Fahrgäste, welche die erste Reihe bevorzugen ab. Als Erstfahrer gönnten wir uns den Luxus und saßen trotzdem nur kurze Zeit später im ebenfalls grünen B&M Zug.

Der nach wie vor einzige B&M Coaster mit Abschuss fuhr also los in Richtung Abschussrampe. Klar, der Abschuss ist sanfter als bei vielen bekannten Intamin-Bahnen, überzeugen konnte er uns dennoch. Zumal der Schuss IN die Zero-G-Roll hinein wohl weltweit einmalig ist. Außerdem finde ich Abschüsse schräg nach oben ohnehin viel toller als langweilige horizontale Standard-Launches. Man sitzt also in einer Röhre, wird von Sound- und Lichteffekten untermalt abgeschossen in Richtung Himmel. Geniales Gefühl. Die folgende Achterbahnfahrt ist von der Abfolge der Elemente zwar etwas B&M typischer als die beiden Inverter im hinteren Parkteil, aber diese Bahn strotz so von Power, gepaart mit einer ruhigen und unwackeligen Fahrt. Großartig. Und so wunderschön lang. Der Bereich der Bahn hinter dem Stationsgebäude (und daher vorher nicht wirklich einsehbar) ist noch ein gutes Stück lang und mit diversen Helices und Korkenziehern versehen. Eine richtig gute Achterbahn! Und bis heute wohl Lynn's Lieblingsachterbahn. (Ein Grund mehr sie zu heiraten!)

Direkt weiter ging es mit der nächsten Weltklasse-Attraktion. Und hier lohnte sich unser Express Pass zum ersten Mal auch so richtig, konnten wir so doch die angeschlagene Wartezeit von 90 Minuten massiv verkürzen. In The Amazing Adventures of Spiderman erwartete uns eine absolut geniale Attraktion, ein Darkride mit dem Thema Spiderman, welcher mit 3D-Projektionen, absolut synchronen Fahrzeugbewegungen und zusätzlichen Effekten wie Hitze und Kälte, den Besucher wirklich mitten hinein ins Geschehen zieht. Die auf gefühlt 6 verschiedenen Raumachsen drehbaren Fahrzeuge fahren durch eine Stadt, welche von Spiderman gerettet wird. Anzusehen auf immer wieder erscheinenden riesigen 3D-Leinwänden. Ich bin ja kein Freund von 3D (wie bereits erwähnt), aber dieses Zusammenspiel von Darkride mit echten Kulissen, die zahlreichen Effekte und eben der nahtlose Übergang in die 3D Projektion, sind einfach ein perfektes Zusammenspiel. Hier macht 3D absolut Sinn. Absolut genial. Das ganze untermalt mit rockigem On-Board-Sound, der einen schon fast zum Headbangen verleitet.

Hier ein Foto, welches erst später am Tage entstanden ist (wie man vielleicht erkennt ):

Da wir das Thema Freefall Tower am Tag zuvor ja für beendet erklärt hatten und ich alleine auch keine große Lusta uf einen S&S Standard-Turm hatte, ließen wir den Doctor Doom Freefall nebenan aus und begaben uns in den nächsten Parkteil, welcher sich zwar auch an die jüngeren Gäste richtet, aber eben kein klassisches Kinderland ist wie es bei Zeuss Landing der Fall ist. Im nicht weniger bunten Toon Lagoon suchten wir Abkühlung in der Freizeitpark Attraktion mit einem der kompliziertesten Namen weltweit: Dudley Do-Right's Ripsaw Falls!

Mit den Worten "Ach, komm, da wird man nicht so nass und außerdem knallt ja die Sonne!" konnte ich Lynn davon überzeugen mit mir die Attraktion zu besteigen. Neben einer normalen Wildwasserbahn-Fahrt ist die Bahn auch sehr gut thematisiert. In dreisitzigen Baumstamm-Booten, wobei die drei Mitfahrer in einzelnen Sitzen mit jeweils eigenem Schoßbügel untergebracht sind, geht es auf die Spritztour. Was mir vor allem in Erinnerung geblieben ist, ist der finale große Drop. Meine Güte, sind wir nass geworden. Damit hätte ich ja nun überhaupt nicht gerechnet, denn meine Worte vor der Fahrt waren durchaus ernst gemeint. So sieht der sehr gut einsehbare Drop nach einem typischen Show-Drop aus. Aber einen solchen echten Nässegrad hätte ich ja niemals erwartet. Sehr interessant auch, dass es zwei parallele finale Drops gibt, welche abwechselnd mit Booten bedient werden zur Erreichung einer kürzeren Abfolge an Booten. Von hier aus geht es dann direkt ohne Wiederzusammenkunft der beiden Spuren zurück in die Doppelladestation.


Ok, ich geb's ja zu, ein bisschen nass sieht's schon aus.

Da das Wetter super war und die Sonne knallte, gönnten wir uns eine kurze Trockenpause, waren aber schon bald fit für die nächsten Abenteuer.

Im angrenzenden Jurassic Park gibt es einen Count, welcher uns leider verwehrt blieb. Auf den Pteranodon Flyers, einer Suspended Achterbahn mit zweisitzigen Wagen dürfen nur Kinder ihre Runden drehen, so dass wir dort gar nicht erst versuchten diesen Count zu ergattern.


Die Gegenlichtautomatik unserer neuen Kamera macht dieses Foto irgendwie so schön dynamisch.

Nach der kurz zuvor erlebten Dusche konnte ich Lynn leider nicht davon überzeugen sofort in die nächste Wasserattraktion zu steigen und so verlegten wir die Fahrt im Jurassic Park River Adventure auf den späteren Abend. Fotografiert hab ich aber trotzdem schonmal:


Auch hier möchte ich ungern von Schandfleck sprechen, aber wirklich schön ist das Gebäude nicht, in welchem die Wasserfahrt untergebracht ist.

Alles, was noch nicht ganz trocken ließen wir nun auf unzähligen Wiederholungsfahrten mit den Dragons und auch der ein oder anderen Hulk-Fahrt endgültig trocknen und langsam legte sich die Dämmerung über den Park und er zeigte sich von seiner schönsten Seite.

Bald beschlossen wir, den Tag wie zuvor überlegt mit einer Fahrt im Jurassic Park River Adventure zu beenden. In 16-sitzigen Booten wird man Gast des fiktiven Dino-Parks aus den bekannten Filmen auf einer Bootsexpedition. Natürlich läuft alles schief, gerät außer Kontrolle und die Dinos übernehmen die Macht. Mir hat die Bahn vor allem auch gestalterisch wieder sehr sehr gut gefallen. Man kommt sich echt vor wie im Film. Wow! Obendrein noch war unsere Sorge nass zu werden zwar nicht gänzlich unbegründet, aber so nass wie diverse andere Spillwater oder gar so nass wie die Wasserbahn nebenan war diese Fahrt ganz und gar nicht. Es war ein erfrischender Sprühnebel, welcher sich über das Boot legte und uns verabschiedete von den Abenteuerinseln.

Auf dem Heimweg ging es übrigens noch vorbei am Wahrzeichen des Parks.

Mein Fazit:

WOW! Wir waren ja von Disney richtig verwöhnt in den letzten Tagen und unsere Erwartungen an Universal waren nicht ganz so hoch. Gerade beim Theming hat Disney teilweise die Nase auch noch deutlich vorne. Bei Universal gibt es halt die ein oder andere nicht bis ins letzte Detail durchgestylte Ecke, aber nichtsdestotrotz hat der Park unheimlich viel Charme und vor allem einige absolute Knallerattraktionen. Ob es die B&M Bahnen sind, die mit weltweit einzigartigen Elementen punkten oder die Spiderman, der einfach übertrieben technikbeladen den Mitfahrer in eine andere Welt reißt oder eben die magischen Bänke, die einen im wahrsten Sinne des Wortes verzaubern und eintauchen lassen in die Welt von Ron, Hermine und Harry. Das war unfassbar gut. Und erstmalig haben wir auch wirklich viele Wiederholungsfahrten gemacht. (Und zwar nicht, weil uns langweilig war, sondern weil es einfach unfassbar Spaß gemacht hat.) Allein bei den Dragons habe ich irgendwann im zweistelligen Bereich aufgehört zu zählen.

Ich denke oft darüber nach, was mein Highlighht war in Orlando und in all meinen Überlegungen spielen die Islands of Adventure immer eine Hauptrolle. Auch wenn ich da wohl nie zu einem abschließenden Ergebnis kommen werde, aber sie spielen auf jeden Fall ganz oben mit in all meinen persönlichen Ranglisten.