Zurück
URL: https://Freizeitparkweb.de/cgi-bin/dcf/dcboard.cgi
Foren-Name: Heide-Park
Beitrag Nr.: 661
Beitrag Nr.: 96
#96, Krakenangriff auf Disney-Freizeitparks
Geschrieben von GROBI am 15-Apr-11 um 09:39 Uhr

Krakenangriff auf Disney-Freizeitparks

Mit der neuen Super-Achterbahn „Krake“ will Heidepark-Betreiber
Merlin seinen größten Konkurrenten ärgern.

Im Heide-Park in Soltau legen Techniker gerade letzte Hand an Deutschlands
ersten "Dive-Coaster". Die Schussfahrt dieser Achterbahn namens "Krake"
führt senkrecht in die Tiefe. Nicht nur Parkbesucher soll die Bahn das Fürchten
lehren – sondern auch den Disney-Konzern.


Heide-Park-Geschäftsführer Hannes Mairinger.
Foto: Heide-Park

Der Freizeitpark in der Lüneburger Heide gehört zur Merlin Entertainment
Group des Briten Nick Varney. Genauso wie das Gruselkabinett Hamburg Dungeon
und das Aquarium Sea Life in Hannover, die Legoland-Parks oder auch
Madame Tussaud’s Wachsfiguren-Kabinette.

2007 hat Merlin den Heide-Park übernommen. 150 Millionen Euro gibt der
Konzern nach eigenen Angaben jährlich für Investitionen oder Übernahmen
aus. 16 Millionen fließen in die neue Attraktion „Krake“.

Wer in dieser Achterbahn sitzt, stürzt in seinem Wagen 41 Meter tief
ins Maul eines Kraken, der mit seinen Tentakeln ein Schiffswrack umschlingt.
Das 700-Tonnen-Stahl-Monstrum soll noch mehr Besucher in den Park locken.
„Wir haben einen Dreijahreszyklus für große Investitionen.
Jetzt wollten wir etwas machen, das für Deutschland einzigartig ist“,
sagt Heide-Park-Geschäftsführer Hannes Mairinger unserer Zeitung.

Die Investition ist Teil einer globalen Expansions-Strategie. Varney
will Marktführer Disney vom Thron stoßen. Sein Konzern betreibt heute
70 Freizeitparks in 16 Ländern auf vier Kontinenten. 15.000 Mitarbeiter
umsorgen die Besucher. Im Heide-Park sind während der Saison bis zu
1000 Menschen beschäftigt. In Italien soll demnächst ein weiteres
Sea-Life-Aquarium, in Wien und Blackpool je ein Madame-Tussaud's-Kabinett
eröffnen. Bis 2012 entstehen Parks in Malaysia und in den USA.

Das Geschäft läuft gut: 38,5 Millionen Menschen strömten 2009 in die
Parks des Unternehmens. Der Konzernumsatz betrug umgerechnet knapp 900
Millionen Euro, das Vorsteuerergebnis 272 Millionen Euro.
Dem Heidepark bescherte das Jahr der Wirtschaftskrise ein Rekordergebnis.
„Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage blieben die Leute in
Deutschland. Das war gut für uns“, sagt Mairinger.

Das Merlin-Konzept beruhe darauf, dass sich die einzelnen Attraktionen
ergänzten, statt sich Konkurrenz zu machen, sagt Mairinger. „Ist bei
uns schlechtes Wetter, ist das Sealife in Hannover voll.“

Zusätzlich ist man ständig auf der Jagd nach neuen Zielgruppen.
Mit Shows und Veranstaltungen sollen jetzt verstärkt Senioren in die
Merlin-Parks gelockt werden. „Wir sind dabei, Schwellenängste abzubauen“,
sagt Mairinger. Als ersten Schritt haben sich die Manager einen
anheimelnden Namen für die ergrauten Besucher einfallen lassen:
„Silverkids“ – auf Deutsch: Silberkinder.

Quelle: newsclick.de, Felix Mescoli