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Foren-Name: Heide-Park
Beitrag Nr.: 528
Beitrag Nr.: 17
#17, RE: wahre Neuheiten (inoffiziell)
Geschrieben von AssAsSin am 06-Feb-06 um 12:06 Uhr

Auch wenn mir eigentlich sexuelle Gesinnungen im interpersonellen Dasein nicht wirklich interessieren, finde ich diese Diskussion aus Sicht der angeblichen Intention solcher Veranstalltungen interessant. Interessant deshalb, weil ich sie eigentlich auch als Kontraproduktiv im Sinne ihrer angeblichen Intention empfinde.

>zu Punkt 1 möchte ich gern eine Analogie nennen. Du sagst, das Homosexuelle, als normal
>angesehen werden möchten bzw. es eine normale Orientierung in unserer Gesellschaft sein
>soll.
>Hier will also jemand der deines oder sogar seines eigenen Erachtens anders ist
>akzeptiert werden und dies geschieht dadurch, dass er als normal im Vergleich zu allen
>anderen Menschen ist.
>Die Normalität entsteht dann, wenn ich dich richtig verstehe, durch ein Verhalten, was
>deinem "normalen" ähnelt und nicht durch solche und andere Veranstaltungen, die ein
>konträres Lebensbild zeichnen.

Auch wenn ich nicht Bernards urkonservative Einstellung teile, so denke ich, dass Du das, was er geschrieben hat entweder nicht verstehen möchtest oder gerade nicht verstehen kannst, weil Du Dich in Deiner Sexualität eventuell angegriffen fühlst.

Vielleicht ist es so besser zu verstehen: Veranstalltungen wie ein CSD oder diese Gay-Days sollen doch den Nutzen haben, dass homosexuelle Menschen besser in die Gesellschaft der heterosexuellen Menschen eingegliedert werden. Es soll dargestellt werden, dass homosexuelle Menschen auch "nur Menschen sind" um so ein friedvolles Miteinander und Akzeptanz zu schaffen.
Nun aber die Frage, die ich aus Bernards Posting lesen und die sich mir auch in dem Zusammenhang stell: Wie kann ein Miteinander geschaffen werden, wenn Exlusivität in Form eines eigenen Tags gefordert und durchgeführt werden? Und wie würden homosexuelle Menschen reagieren, wenn es jährlich ähnliche Veranstalltungen gäbe, die allerdings die Heterosexualität propagieren würden?

Ich denke nicht, dass das Wort "nomal" in diesem Sinne so zu verstehen ist, dass nun auch homosexuelle Menschen sich genauso verhalten sollen, als seien sie heterosexuell. Es ist vielleicht eher so zu sehen, dass man sich, um in eine Norm, in eine Selbstverständlichkeit eingegliedert zu werden, einen nicht optimalen Schritt macht, wenn man sich durch solche Aktionen absichtlich von anderen abgrenzt und abhebt.

>Zu 2. :
>Es kann sein, dass es für andere scheint es sei lediglich eine Belustigungsebene.
>Jedoch geht es an den Tagen nicht darum, sich zu präsentieren und anderen die
>Möglichkeit zu geben, sich über sich selber lustig zu machen. Es geht an den Tagen
>darum Spaß zu haben. Wozu sind Freizeitparks da, wenn nicht zum Spaß der Besucher?
>Hat je ein GayDay gesagt er will psychische und Seelische Probleme lösen? Wer diese
>Probleme mit seiner Orientierung hat, wird dort wohl kaum hingehen.
>Du verlangst Dinge vom GayDay die er weder bieten will noch kann.

Wenn Du als homosexueller Teilnehmer Gay-Days besuchst, so wirst Du bestimmt genau das schöne Miteinander bzw. Untereinander erleben, welches Du hier beschreibst. Allerdings musst Du dabei bedenken, dass Du an dem Tag da warst, dass Du unter gleichgesinnten warst und ein Teil des ganzen darstellst.
Schau Dir bitte aber einmal die Berichterstattungen an, die jenen dargeboten werden, die nicht Teilnehmer des Tages waren. Schau Dir vorallem einmal die an, die homosexuell sind und von denen Du es einfach nur weisst und dann schau Dir jene an, die diese Veranstalltungen nach aussen verbildichen. Ich bin mir sicher, dass auch Du diesen Unterschied schnell sehen kannst. Ich kenne persönlich einige homosexuelle Menschen und abgesehen davon, dass diese auf Partner gleichen Geschlechtes stehen, kann ich keinen wirklichen Unterschied zu mir festmachen. Schaue ich mir allerdings dann jene an, die an Gay-Days oder ähnlichen Veranstalltungen die Homosexualität nach aussen tragen, so sind das für den Betrachter i.d.R. die Drag-Queens oder peitschenschwingende Lack und Ledertypen.
Ich weiss, dass dieses Bild falsch ist und dass es sogar viele homosexuelle gibt, die von den Klischeeschwulen nichts halten. Ich weiss auch, dass es so einige Drag-Queens sind, die durch und durch auf Frauen stehen. Aber ich weiss das nur durch die Menschen die ich kenne und die homosexuell sind. Durch die Aktionen wie einen Gay-Day wird man aber keine Abhilfe bei diesem Bild schaffen können, sondern eher das Gegenteil. Und durch diesen Glitterfaktor kann ich verstehen, wenn für so manch einen diese Aktionen in die Belustigungssparte abrutschen.