Meiner Meinung nach wurde der Kapitalfehler nach dem Verlust der Lizenz gemacht: nämlich den Filmbezug als Alleinstellungsmerkmal weiter im Namen führen zu wollen. Dadurch wurden Erwartungen geweckt, die man einfach nicht mehr erfüllen konnte. Zudem hat sich ein solcher Filmbezug in Europa eher katastrophal auf die Entwicklung eines Parks ausgewirkt: Bereits Warner musste damals schnell einsehen, dass die hoch gesteckten Ziele nie erreicht werden würden. Die Movieland Studios in Italien werden alles andere als gut besucht, während die in vielen Bereichen schlechtere Konkurrenz gleich nebenan proppevoll ist. Und über die Disney Studios in Paris brauchen wir erst gar nicht reden ...

Was den Besuchswert angeht, muss man wirklich nach Familien mit Kindern und Jugendlichen trennen. Für letztere Gruppe ist wirklich so gut wie nichts mehr passiert in den letzten Jahren, aber Familien mit Kindern können sich nun wahrlich nicht beschweren. Hier arbeitet der Park eigentlich seit der Übernahme von Palamon ziemlich zielgruppenorientiert, und das zeigt sich ja auch an den Besucherzahlen. Klar werden die auch mit Rabattaktionen erkauft, aber erstens machen das inzwischen so gut wie alle Parks, und zweitens sind die Betriebskosten ja relativ fix und relativ unabhängig von der Besucherzahl: Warum also nicht mit möglichst vielen Gästen möglichst viel Umsatz in der Gastro, in den Shops oder sogar bei den Speedy Pässen erwirtschaften, den man sonst nicht gehabt hätte?

Wo ich Dir allerdings Recht gebe, ist die Qualität der Shows. Gerade für einen Entertainment-Park ist das Gebotene imho zu schwach - sowohl qualitativ als auch quantitativ. Street Entertainment ist kaum noch vorhanden, und die laufenden Showproduktionen sind einfach zu geschmacksneutral. Wenigstens eine Premium-Show (auch gerne mit einem kleinen Aufpreis) wäre durchaus angebracht. Außerdem vermisse ich immer noch ein Service-Restaurant mit gutbürgerlicher Küche für die Best-Ager, die von Fast Food und SB abgeschreckt werden - aber das ist ein anderes Thema ...