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Beitrag Nr.: 9
#9, ETS2 / ATS / XCOM2
Geschrieben von Keng am 08-Feb-16 um 13:19 Uhr

Letzte Bearbeitung am 08-Feb-16 um 13:34 Uhr ()
Ich habe ihn ja immer belächelt. Seit 2013 gibts das ja schon. Kam für mich als Spiel aber nie in Frage. Bis ich per Zufall sah, dass 7 Leute (was echt viel ist) auf meiner Steam-Friendslist, auf deren Geschmack ich normalerweise zählen kann, ihn haben, und auch teilweise dreistellige Spielstunden darin verbracht haben:

Langer Rede, kurzer Sinn: Gefiel mir so gut, dass ich mir direkt noch

hinterher geholt habe. Gleiches Programm im Hintergrund, aber USA-Map. Und frisch rausgekommen

Eskapismus pur. Wie man von Leuten hört, die wirklich Fernfahrer sind, extrem realistisch. Mit nicht überzogenem Wirtschafts- und Aufbauteil. Geeignet für Casual und Hardcore-Spieler: Eine Fahrt dauert 5-20 Minuten (längere Fahrten mit Schlafpausen dazwischen), also perfekt für Casuals. Aber auch wirklich lange fesselnd, der übliche "Ach komm, eine Fahrt noch", und dann ists doch 3 Uhr auf einmal.

Wovon ich ebenso fest überzeugt war, dass dieses Genre nichts für mich ist, bis ich es für wenig Geld bei MMOGA gesehen habe, während ich ein paar Bierechen getrunken habe, frisch released letzte Woche:

Und dann hat es mich das ganze Wochenende an den Rechner gekettet -.-

Bei den Truck Simulatoren denke ich, ist klar, worum es geht. XCOM2 ist ein (Achtung, genau aufpassen!): Ein Rundenbasiertes taktisches Squad Spiel mit Crafting- und Skillsystem mit dynamischer, nicht linearer Kampagne. Also die Vereinigung von Warcraft, Diablo und Star Craft. Von der Technik des Spiels her absolut up-to-date: Man spielt zwar wie in diesem Genre üblich in einer isometrischen Ansicht, aber dynamische Cut-Scenes, teilweise sogar in SloMo, mit richtig tollen Effekten und stimmigen Wumms-Sound lassen es so vorkommen, als würde man den heftigsten Ego-Shooter spielen. In Wirklichkeit habe ich den ganzen Sonntag gemütlich im Sessel gesessen, das Spiel einzig mit der Maus bedient wie die Sims (ohne Witz, so weit ist es nicht davon weg), und damit jederzeit eine freie Hand für Dampfe und Kaffee gehabt. Hinzu kommt, dass es kein zeitkritisches Spiel ist. Ihr habt alle Zeit der Welt für Eure Entscheidungen, müsst nicht Pause drücken, denn es ist rundenbasiert. Nichts passiert oder geht weiter, bevor Ihr nicht den nächsten Schritt macht.

Der Druck, der sich auch tatsächlich wie Zeitdruck anfühlt, kommt dadurch, dass nicht nur während der einzelnen Missionen die Runden manchmal begrenzt sind (z.B. Missionstyp "Zerstöre das Kommunikationsrelay, bevor es die Übertragung schicken kann"), sondern dass auch global der Einfluss der Aliens immer weiter voran schreitet, wenn man sie nicht in Schach hält. Eine verkackte Mission kann also dazu führen, dass sich die Aliens weiter ausbreiten, irgendwas aufbauen, und dann auf einmal global in jeder Mission mehr Rüstung haben für einen Spielmonat. Wenn man also nicht aufpasst, läuft man nur hinterher und stopft Löcher, anstatt wirklich die Welt zu retten. Wie eine Spirale ist dann natürlich der Untergang der Menschheit besiegelt

Ich habe das Spiel auf der leichtesten Stufe angefangen. Und... MEINE GÜTE ES GIBT SO SPIELE NOCH! Ich musste echt erstmal wieder Abspeichern lernen. Vor und nach jeder Errungenschaft. So wie früher. Denn das Spiel ist echt hart. Größtenteils sind die Sachen machbar, aber an manchem Missionen hängt man echt stundenlang. 5 Mal und mehr eine Mission probieren und den alten Spielstand wieder laden, wenn man verkackt hat (man könnte auch weiter spielen, aber dann wirft es einen nur noch schneller in die o.g. Spirale), ist natürlich nichts für die generation casual, wo jeder alles sehen und schaffen muss, er hat ja auch für alles bezahlt. Leute, das Spiel ist absolut old school, was den Schwierigkeitsgrad betrifft! Und es wundert mich kein Stück, dass die Spielemagazine es dafür in die den Himmel loben, und die ganzen Kiddies in Foren heulen, die ansonsten bei WoW nach dem 2. Wipe den Raid verlassen.

Ich bin glücklich