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Beitrag Nr.: 9
#9, Ausbeute 2010 Teil 1
Geschrieben von Steamer am 25-Okt-10 um 20:48 Uhr

Nach dem gestrigen Spielemarathon von 13 Stunden hier nun meine erste Beurteilung von 6 der 12 gestern gespielten Spiele, welche ich seid der SPIEL'10 mein eigen nennen kann. Der 2te Teil folgt dann hoffentlich morgen. Wir waren 3 Spieler, die sich schon als "Brettspielerfahren" bezeichnen würden:


Mord im Arosa - Zoch / 2-6 Spieler / 30-45min.:

Ein sehr schönes deduktives Spiel mit relativ neuem Spielmechanismus. Hierbei wird ein Hotelgebäude aus Kartonschachteln zusammengebaut, welche Löcher in den Böden besitzen. Durch das Dach werden zwei Leichen sowie Spuren der einzelnen Spieler in Form von farbigen Holzwürfeln hineingeworfen. Dabei muss man genau hinhören auf welcher Etage die Würfel liegen bleiben. Der Spielverlauf ist in 2 Teile unterteilt. Zunächst geht es darum die Leichen im Hotel zu finden. Anschließend versuchen die Spieler ihre eigenen Spuren zu verwischen und die Mitspieler zu verdächtigen. Gewonnen hat der Spieler mit den wenigsten Spuren.
Die Regeln sind sehr einfach und der Spielverlauf sehr zügig und flüssig. Ein lustiges und simples Spiel für Zwischendurch. Wird auf jeden Fall nächstes mal wieder gespielt.

Die Verbotene Insel - Schmidt / 2-4 Spieler / 30min.:

Dieses Spiel ist am ehesten als Pandemie-Light zu bezeichnen. Kein Wunder, wenn der gleiche Autor für beide Spiele verantwortlich ist. In diesem Kooperativen Spiel müssen die Spieler als Schatzjäger auf einer immer weiter sinkenden Insel nach 4 Artefakten suchen. Die Spielregeln ähneln Pandemie. Die Möglichkeiten sind in diesem Spiel jedoch im Vergleich zum "großen Bruder" eingeschränkt. Das Spiel funktioniert (entgegen unseren Befürchtungen) sehr gut und selbst für erfahrene Pandemiefans auf jeden Fall ein lustiges und schnelles Spiel.

Hexer von Salem - Kosmos / 2-4 Spieler / 60min.:

Durch ein sehr gutes Angebot auf der Messe spontan zugelegt. Als Fans von kooperativen Spielen waren wir jedoch anscheinend zu enthusiastisch. Das Thema ist nur was für Fans des Horror/Fantasy-Genres. Die Regeln lassen einige Fragen offen und manche Spielmechanismen wie z.B. die erscheinenden Monster ergaben irgendwie keinen Sinn. Auch die Tatsache, dass gewisse Informationen die Spieler nicht teilen dürfen empfanden wir als sehr stören. So entstand irgendwie nie das Gefühl als Team zusammenarbeiten zu können.

Fürstenfeld - 2F / 2-5 Spieler / 60min.:

Wer die Strategiespiele vom Friedemann Friese kennt, der weiß, wie gut durchdacht die Mechanismen sind. Dies ist auch hier nicht anders. Als besitzer eines 6-Feld großen Areals und einem eigenen Stapel von Gebäudekarten versuchen die Spieler Rohstoffe für die Bierproduktion anzubauen, diese gewinnbringend bei den Brauereien zu verkaufen um das Geld wieder in bessere Gebäude zu investieren. Ziel des Spieles ist es jedoch nicht das meiste Geld zu erwirtschaften, sondern ein Palast auf seinem Spielfeld zu errichten. Dieser nimmt zum Schluss alle 6 Felder ein und hat keinen wirtschaftlichen Nutzen, sodass das zugebaute Feld für das restliche Spielgeschehen nicht mehr nutzbar ist. So muss der Spieler den richtigen Moment abwarten um seine Produktionsstätten abzubauen um auf den Feldern seinen Palast zu errichten. Wird auf jeden Fall wieder gespielt und absolut empfehlenswert für Strategiefans.

Friesematente - Amigo / 2-4 Spieler / 45min.:

Auch dieses Kartenspiel vom Friese in der Neuauflage lässt sich sehr gut spielen. Dabei besitzt jeder Spieler ein Startkapital und die vorhanden Karten, welche Fabriken, Aktionen oder Siegpunkte darstellen werden unter den Mitspielern versteigert. Simple Regeln, viele Aktionsmöglichkeiten und sehr schön illustrierte Spielkarten sind ein absolutes Kaufmuss.

Neuland - Eggertspiele / 2-4 Spieler / 60-120min.:

Um dieses Spiel kurz zusammenzufassen: Das Brett sieht aus wie "Die Siedler", das Spielprinzip ähnelt den Siedlern, aber es macht nicht annähernd so viel Spass wie besagtes Vorbild. In diesem Spiel versuchen die Spieler komplexe Produktionsketten zu bauen um die Bedürfnisse bestimmter Gebäude zu erfüllen um dafür Siegpunkte zu erhalten. Hört sich die Spielidee sowie der Zugmechanismus noch sehr interessant an, so enttäuschend ist das Spiel dann. Es ist sehr langatmig und unspannend. Im Endeffekt saßen wir eine Stunde still vor dem Brett, weil jeder schauen muss, wo er was produzieren kann bzw muss. Interaktionen gibt es keine in diesem Spiel. Eigentlich sogar sehr schade, da das Spiel viel "Potential" hat.

So, das soll es für heute gewesen sein. Der zweite Teil folgt dann hoffentlich morgen.