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Foren-Name: Kino, Circus, Varieté & Musicals
Beitrag Nr.: 468
Beitrag Nr.: 36
#36, RE: 3D zu hause
Geschrieben von rixmagic am 07-Jun-09 um 08:53 Uhr

Letzte Bearbeitung am 07-Jun-09 um 08:57 Uhr ()
Meines Erachtens gab es zwei Gründe warum sie 3D bis heute noch nicht durchgesetzt hat:

1) Technische Machbarkeit / Aufwand
Dieser Grund beginnt sich langsam aufzulösen. Die technischen Entwicklungen schreiten voran, und dank Digital kann ein Film oder Bild ohne Qualitätsverlust für jedes beliebige Endgerät aufbereitet werden. Was immer bleiben wird ist das Filmen mit zwei Kameras. Doppelter Filmverbrauch. Auch hier: durch Digitalisiereung werden die Kosten radikal gesenkt. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren, als ich 3D-Fotografie mit Dias machte (Entwicklung im eigenen Labor, E6-Prozess) kostete mich ein 3D-Dia (das fertige Bild, ohne den Ausschuss) inkl. Diarahmen und doppelter Magazinverbrauch ungefähr 1DM (€0,50). Heute spielt es keine Rolle ob ich mit einer oder zwei Kameras fotografiere, die Anschaffungskosten und Abnutzung mal weggelassen. Ausschuss kann ich massenhaft produzieren, ich knipse wie ein Irrer und hebe nur ca. 10% der Bilder auf. Und diese werden zu hunderten auf einer DVD für €0,40 gespeichert. Peanuts!
Bei den modernen Animationsfilmen ist 3D sozusagen ein "Nebenprodukt". Der Film ist eh schon räumlich im Computer, es muss lediglich eine zweite Kamera definiert werden, die mitläuft. O.k., da muss einiges angepasst werden, aber die Zusatzkosten, um einen Animationsfilm in 3D zu erstellen, liegen höchstens bei zusätzlichen 10%. Deshalb hat sich Dreamworks ja entschlossen in Zukunft alle neuen Filme auch als 3D auf den Markt zu bringen. Animationsfilme sind schlichtweg prädestiniert dafür.

2) Effekte
Die Filme der 3D-Wellen bestanden nur aus ständigem Wiederholen der üblichen 3D-Effekte, bei denen etwas auf den Betrachter zu springt. Einer der Filme der 70er Jahre hieß ja auch schon gleich "Coming at Ya" (Alles fliegt Dir um die Ohren). Welch passender Titel für einen Western! Die Zuschauer werden aber der Effekte müde, und spätestens nach dem 2. Film erlischt das Interesse. Nein, 3D sollte sich ganz normal integrieren, und Effekte sollten nur sehr spärlich eingesetzt werden. Ein tolles Beispiel dafür ist wieder mal "Dial M for Murder (Bei Anruf Mord) von Hitchcock. Kaum Special-Effects, aber durch das 3D ist der Zuschauer näher am Geschehen und in der Handlung.

In diesem Zusammenhang, und so schließt sich der Kreis, fand ich die Kommentare hier interessant, in denen über mangelnde 3D-Effekte geklagt wurde - der Ursprung meines Postings.

meint
Erik