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Foren-Name: Kino, Circus, Varieté & Musicals
Beitrag Nr.: 320
Beitrag Nr.: 34
#34, RE: Indy IV is still alive! Kinostart angeblich 2008
Geschrieben von Dingens am 02-Jun-08 um 00:08 Uhr

Letzte Bearbeitung am 02-Jun-08 um 00:10 Uhr ()
Ich habe mir den Film am Freitag angetan und war sehr enttäuscht.

1. Die Idee, die Handlung in den Fünfzigern spielen zu lassen, war zwar gut, um den zwanzig Jahre alten Hauptdarsteller besser zur positionieren. Aber zum einen finde ich, dass die Dreissiger der Serie besser standen. Und zum anderen sei darauf hingewiesen, dass Indiana Jones in "Kreuzzug" durch seinen Schluck aus dem heiligen Gral ewige Jugend erlangt hat. Warum ist er also überhaupt älter?

2. Das ganze Getue um den kitschigen Kristallschädel wirkte sehr trashig. Das hätte ich eher von einem Drei-Fragezeichen-Hörspiel oder von einer Andromeda-Stargate-Babylon5-Hastenichtgesehen-Fernsehserie erwartet.

3. Die Auflösung war einfach nur drüber. Damit meine ich noch nicht einmal das UFO, sondern vor allem das esoterische Gefasel ("Es sind interdimensionale Wesen!") und die überdrehten Geschehnisse im "Kristallskelettraum", bevor das UFO abhebt. Das war erzählerische Billig-SF pur.

4. Die Russin war als Gegnerin noch platter, als alle ihre schablonenhaften Nazi-Vorgänger zusammen. Eigentlich schade, dass das intelligente und kreative Lucas-/Spielberg-Gespann bei den Indy-Gegnern immer nur auf ausgelutschte Klischees setzt.

5. Die Action war zwar gut, verlor an etlichen Stellen aber zuviel Glaubwürdigkeit (Mutts Tarzan-Einlage, die diversen Wasserfallstürze und nicht zuletzt der absichtliche Sprung mit dem Fahrzeug über die Klippe in die Baumkrone, die den Wagen dann sanft nach unten senkt ("Vertraut mir!" -nee, is klar).

6. Schon wieder endet der Schurke (hier: die Schurkin) dadurch, indem er (sie) von der Mystik des archäologischen Fundes übermannt wird und sein (ihr) Kopf in einem tricktechnischen Spektakel in Rauch aufgeht. Das hatten wir schon zweimal.

Natürlich gab es auch Highlights:

- Die Darstellung der Fünfziger einschließlich McCarthy-Repressalien, Nuklearaufrüstung, kaltem (Geheimdienst-) Krieg, sowie vielen Film-Anspielungen (American Graffiti, Die Faust im Nacken u. A.).

- Die Rückkehr von Marion

- Die Spezialeffekte (zu denen ja hier schon unterschiedliche Meinungen vertreten waren, aber ich fand sie gut. Der Atomtest z. B. war grandios inszeniert).

- Schnelle und sehr Indy-typische Actionsequenzen (mit vorgenannten Einschränkungen)

Fazit: Es tat unheimlich gut, den Helden der Achtziger mal wieder in Aktion zu sehen, aber das Ergebnis war arm. Hoffen wir auf einen besseren fünften Teil. Und hoffen wir auch, dass die Hutszene in der Kirche am Schluss andeuten sollte, dass Harrison Ford noch längst nicht ans Aufhören denkt.

Grüße

Dingens


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