Letzte Bearbeitung am 30-Mar-15 um 03:39 Uhr ()
Im Gegensatz zu Mike war ich von der Show nicht enttäuscht, da ich nicht viel erwartet habe. Dennoch war ich fassungslos, was ich dort am Samstag gesehen habe und ich habe ernsthaft mit dem Gedanken gespielt mittendrin aufzustehen und den Saal zu verlassen.

Die Show hat eindeutig zu viele Längen, in denen nichts weiter passiert, als dass Menschen über die Bühne laufen. Die Qualität der artistischen Darbietungen lässt zu wünschen übrig und im Grunde bieten nur die eingekauften Nummern externer Artisten einen gewissen Anspruch, gleichwohl diese vom Niveau her in anderen Shows wahrscheinlich eher als Füllmaterial dienen würden.

Die Vermutung, dass es bei der Show zu kurzfristige Änderungen kam, habe ich ebenfalls. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das kugelartige Gebilde an der Decke des Wintergarten nur für das Finale installiert wurde. Zum Thema Finale muss ich sagen, dass dieses wirklich der negative Höhepunkt der Show war. Für jene, die die Show noch nicht gesehen haben: Alle Künstler erscheinen auf der Bühne und unter viel Getöse und Tamtam mit epischer Musik und wilden Lichteffekten fährt besagtes Gebilde von der Decke herunter, fünf Tänzerinnen setzen sich darauf, dieses Gebilde fährt nach oben und der Zuschauer fragt sich ob des ganzen Getues, was denn da nun Aufregendes passieren wird. Nachdem dieses Kugelding mitsamt der Tänzerinnen etwa auf halber Höhe gestoppt hat, passiert exakt gar nichts mehr, worüber es sich lohnen würde Worte zu verlieren. Irgendwann ist die Musik aus und die Verbeugerunde beginnt. Diese letzten fünf Minuten wirkten dermaßen grotesk, dass ich lauthals lachen musste und gleichzeitig schämte ich mich ein wenig, dass ich so etwas im Wintergarten sehen durfte.

Jetzt verhält es sich natürlich so, dass sich die Shows im Phantasialand immerzu in einem Prozess befinden. Ich weiß bspw. gar nicht mehr, wieviele verschiedene Versionen des Finales von Arachnome ich damals gesehen habe. Dennoch wirkten die vorherigen Shows am ersten Saisontag recht rund und für das "normale" Parkpublikum vorzeigbar. Bei Musarteum hingegen kommt es mir vor, als ob erst vor vier Wochen die Arbeiten an der Produktion begonnen haben. Eine Dramaturgie ist nicht vorhanden, einzelne Szenen ziehen sich sehr in die Länge und insgesamt wird zu sehr auf billigsten und infantilsten Klamauk gesetzt. Der Applaus in der Show um 14 Uhr am Samstag (die erste nach der Premiere und mit entsprechend geringerem Fan-Anteil) war auf jeden Fall sehr verhalten und lässt sich mit Höflichkeitsapplaus sicherlich am besten beschreiben.

Ich hoffe sehr, dass uns im nächsten Jahr wieder ein richtiger Knaller erwartet. Die Verantwortlichen sollten nicht vergessen, dass man die Qualität der Shows im regulären Parkbetrieb durchaus auch als Indikator für Fantissima ansehen könnte. Des weiteren denke ich, dass man durchaus den Anspruch haben sollte in der Verleihung diverser Awards mitspielen zu können. Bei Musarteum sehe ich das momentan leider ganz und gar nicht.

MfG
Krummbein123