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Foren-Name: Phantasialand
Beitrag Nr.: 3202
Beitrag Nr.: 5
#5, WDR: 'Kein Wald für das Phantasialand'
Geschrieben von timerix am 22-Apr-09 um 22:05 Uhr

http://www.wdr.de/themen/freizeit/freizeiteinrichtung/phantasialand/index.jhtml

Kein Wald für das Phantasialand

Das Phantasialand will sein Gelände verdoppeln, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dafür will der Brühler Freizeitpark geschützten Wald aus Landesbesitz kaufen. Doch dieser ist nicht zu haben. Das bekräftigte die Landesregierung am Mittwoch (22.04.09).

Achterbahnen, Varieté-Shows, Wildwasserrutschen, Riesenräder, Themenhotels - das Phantasialand bei Brühl bietet seinen jährlich zwei Millionen Besuchern über 50 Attraktionen. Zu viele, klagen genervte Eltern, die mit ihren Kindern zu Hochbetriebzeiten von einer Warteschlange zur nächsten hetzen. Zu wenige, finden die Betreiber, und wollen ihre Parkfläche verdoppeln. Von 30 Hektar auf mindestens 60 - das entspricht 80 Fußballfeldern. Denn der Trend bei den Freizeitparks geht laut Phantasialand-Marketingchefin Birgit Reckersdrees zum mehrtägigen Besuch inklusive Übernachtung. Dafür muss man den Besuchern noch mehr bieten: Mehr Hotels, ein weiteres Theater, Sportanlagen, Spielplätze.

Betreiber sehen Arbeitsplätze in Gefahr

"Im Moment müssen wir für jede neue Attraktion eine alte abbauen", sagte Parksprecher Joachim Kamlot zu WDR.de. "Das ist auf Dauer wirtschaftlich nicht tragbar." Schon heute werde der Bestand des Parks nicht durch das Kerngeschäft gesichert, sondern durch Tagungen, Dinnershows und Hotelgäste. Für ihn gibt es nur eine Lösung des Problems: "Wir müssen wachsen." Das käme nicht nur den Besuchern zu gute, sondern auch den Arbeitsplätzen in der Region. Bislang beschäftigt das Phantasialand mit Zulieferern laut eigenen Angaben 2.500 Menschen. Nach der Erweiterung könnten es doppelt so viele sein, glaubt Kamlot.

Möglicher Erweiterungsbereich liegt im Naturpark

Doch die Erweiterung gestaltet sich als schwierig und ist seit Jahren Streitthema zwischen Betreibern, Anwohnern und Umweltschützern. Direkt südlich des Parks verläuft die Autobahn A 553, im Norden und Osten liegen Wohngebiete, deren Bewohner den Verein "Bovivo" gegründet haben, um gegen einen Ausbau zu protestieren. Einzig in westlicher Richtung sehen die Betreiber eine mögliche Erweiterung - allerdings befindet sich dort ein Waldstück in Landesbesitz, das laut Landesumweltministerium wichtige "Umwelt- und Erholungsfunktion" hat und Teil des Naturparks Rheinland ist. Auch hier hat setzt sich eine Bürgerinitiative gegen einen Ausbau ein. Der zuständige Landesbetrieb Wald und Holz hat sich bereits mehrfach gegen einen Verkauf des Waldes ausgesprochen. Das hinderte den Regionalrat Köln, ein Gremium der Bezirksregierung, aber nicht daran, im September 2008 ein 16 Hektar großes Stück der fraglichen Waldfläche als "allgemeinen Siedlungsbereich" auszuweisen und somit eine Bebauung - zumindest theoretisch - zu ermöglichen. Außerdem wurde die Bezirksregierung beauftragt, gemeinsam mit den Beteiligten ein Zielkonzept zu erarbeiten. Dieses soll die weiteren Ausbaupläne des Parks transparent machen.

Wirtschaftsministerium erteilt keine Genehmigung

Das Wirtschaftsministerium, das als Landesplanungsbehörde über diesen Beschluss entscheiden muss, hat das Genehmigungsverfahren über die Umnutzung der 16 Hektar Wald nun ausgesetzt. Das wurde am Mittwoch (22.04.09) bei einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses bekannt. Das Ministerium regte an, die Ergebnisse des Zielkonzepts abzuwarten. Wirtschafsministerin Christa Thoben betonte, das Verfahren müsse "objektiv, ergebnisoffen und mit Kompromissbereitschaft auf allen Seiten geführt" werden. Zudem legte sie nahe, die bereits verworfenen Erweiterungsmöglichkeiten im Süden und Osten des Parks erneut zu prüfen. Mit Ergebnissen ist laut Bezirksregierung Köln nicht vor Ende 2009 zu rechnen.


Gruß Holger