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Foren-Name: Phantasialand
Beitrag Nr.: 3054
Beitrag Nr.: 28
#28, Story
Geschrieben von TheOnlyOne am 24-Mai-07 um 08:06 Uhr

Die Story hinter Talocan kann man hier nachlesen oder als PDF herunterladen.

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EXKLUSIVBERICHT

von unserem Korrespondenten vor Ort Marcus Marcos

Das ungelöste Geheimnis von San Miguel Del Monte

In der Winzergenossenschaft des friedlichen Dorfes San Miguel Del Monte ereignete sich vor zwei Wochen eine noch nicht aufgeklärte Katastrophe wie uns Pablo, ein Angestellter des auf mysteriöse Weise verschwundenen Pedro González, berichtete.
Vor zwei Wochen half er seinem Hauswirt bei der Vergrößerung des Weinkellers im Lager der Genossenschaft.
Das gewaltige Haus wurde am Abhang eines geheimnisvollen Berges erbaut und seither "Der Berg Tlaloc" genannt.
Sie begannen damit, die Mauern des Lagerraumes aufzubrechen, um einen neuen Raum ins Innere des Berges zu graben.

Pablo erinnert sich:
"Wir waren dabei den Putz von den Wänden zu brechen...(er schauert)...als uns plötzlich ein Schädel anstarrte...ich wollte aufhören und davon rennen, aber Señor Pedro bestand darauf weiter zu graben. Als wir die Wand durchbrachen, fanden wir weder Erde noch Felsen, nur einen kleinen Raum mit geheimnisvollen Schädelschnitzereien und zwei sehr alte hölzerne Türen. Señor Pedro begann an den Türen zu ziehen…ich rannte…ich hatte große Angst!...ich erinnerte mich an die Legenden, die meine Großmutter von “Dem Berg Tlaloc” erzählte, dem Tor zur Unterwelt, dem Haus Tlalocs, Gott des Regens und Blitzes.
Als ich das Gebäude verlassen hatte, wartete ich auf dem Marktplatz des Dorfes auf Senor Pedro …als sich das Lagerhaus plötzlich auf und ab bewegte. Eine große Staubwolke türmte sich über dem Dach auf.
Die Luft war erfüllt von Furcht einflößendem Gelächter und dem Geräusch von brechendem Holz und fallenden Steinen. Gerade als ich zum Gebäude zurück rennen wollte, um Señor Pedro zu helfen, schien es, als würde die Fassade in tausend Teile zerbrechen.

Steine fielen zu Boden…und als ich aufsah, erhob sich eine gewaltige gefiederte Schlange über mir…sie öffnete ihr Maul, voll mit grimmigen Zähnen, und starrte mich an…einen Moment später erstarrte sie zu Stein. Ich rannte zurück in den Lagerraum. Eine der beiden Holztüren war weit geöffnet…das Sonnenlicht schien in den Raum…ich war komplett verwirrt…das konnte einfach nicht sein, es war nur Felsen hinter der Tür zu sehen.
Als ich hineintrat, wollte ich meinen Augen nicht trauen, der Berg war komplett in sich zusammen gebrochen…ich stand mitten in einem gewaltigen Aztekentempel…
Um mich herum hingen wunderschöne Skulpturen an den Wänden. Ich rief nach Señor Pedro aber bekam keine Antwort. Es war beängstigend. In der Mitte hing eine riesige Gondel mit einladenden Sitzen. In diesem Moment rannte Señor Pedros Sohn Miguelito herbei. Wir waren beide…ich kann nicht beschreiben, was wir fühlten…es war als würden wir in die Sitze gezogen. Als wir uns hinsetzten, waren wir plötzlich gefangen und durch eine Art Gurt festgedrückt. Was danach passierte, kann ich nur noch in Bruchstücken wiedergeben. Feuer…Wasser…Nebel…donnerndes Lachen… Explosionen…Erde wurde zu Luft …Wasser wurde zu Land…unten wurde oben…als diese berauschende Fahrt endete, saß ich wie hypnotisiert in meinem Sitz…der Gurt öffnete sich…ich schaute mich nach Señor Pedros Sohn um, aber er war verschwunden.”
Seit diesem Tag haben wir weder Señor Pedro noch seinen Sohn je wieder gesehen.

Die Ältesten des Dorfes haben uns davor gewarnt, je wieder diese Gondel zu betreten, weil sie das Tor zu Tlalocs Land ist und die „Verdammten“ nie mehr zurückkehren würden.“
So weit die unglaubliche Geschichte von Pablo. Fakt ist, dass Señor Pedro und sein Sohn bis heute nie wieder gesehen wurden. Wir sprachen auch mit Herrn Marshall, Professor für Riten der alten Azteken, von der Universität von Mexico City. Er gab mir die folgende Erklärung zur Legende von Talocan und das oft erwähnte, aber nie gefundene „Tor“ zu ihm.
„Tlaloc, einer der bedeutendsten mesoamerikanischen Gottheiten, ist Herr über Regen und Blitz, Hüter über Talocan. Verantwortlich für alle Wetterphänomene, bringt er Regen, Blitz und Donner, aber auch Hochwasser, Dürre und zerstörerische Stürme zu den Menschen, um seine Macht zu manifestieren. Sein Reich Talocan - der vierte Himmel der Azteken - ist ein Paradies der grünen Pflanzen, ein Ort des ewigen Frühlings. Für diejenigen reserviert, die durch Ertrinken oder andere Phänomene in Verbindung mit Wasser oder dem Wetter gestorben sind. Durch Flut, Krankheiten, die durch das Wasser übertragen werden oder durch Blitzschlag Verstorbenen wird ein ewiges, glückseliges Leben in Talocan gewährt.“

Das Weinlager der Genossenschaft ist jetzt geschlossen, um der Polizei die Möglichkeit zu geben das merkwürdige und mysteriöse Verschwinden von Señor Pedro González (56) und seinem Sohn Miguelito (21) aufzuklären. Hoffentlich wird niemand diese verrückte Maschine benutzen, bevor die Polizei mit der Klärung des Geheimnisses aufwarten kann.

Marcus Marcos

Aus San Miguel Del Monte


Gruß,
Frank