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Foren-Name: Phantasialand
Beitrag Nr.: 2989
Beitrag Nr.: 13
#13, RE: Vier Fragen an Robert Löffelhardt
Geschrieben von Dingens am 28-Nov-06 um 16:16 Uhr

Ich finde, dass Werbung, die als Product Placement "eingeflochten" ist, ein sehr zweischneidiges Schwert ist.

Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn ein Park möglichst viele Einnahmequellen hat, solange die Werbung dann nicht zu plump ist (siehe besagter Milky-Way-Riegel am Galaxy-Eingang), sondern geschickt in die Thematisierung eingebunden ist. Letzteres war bei der LTU-Werbung im Galaxy geradzu genial gelöst, denn wer, wenn nicht eine große Fluglinie, würde Reisen ins All anbieten (von NASA & Co mal abgesehen)? Außerdem passten die Fluglinienlogos und Stewardessen gut ins Gesamtbild des als Raumbahnhof gestalteten Wartebereichs.

Und solange die Attraktionen als solche weiterhin eigene Namen tragen und nicht wie der "Kodak Tower" nach Produkten und Marken benannt sind, geht's auch noch. Nicht auszudenken, wenn Colorado Adventure neuerdings "Haribo Colorado" hieße oder Black Mamba "Krombacher Ride".

Auf der anderen Seite habe damit aber auch so meine Kopfschmerzen, wenn ich daran denke, wie stark gerade diese themenintergrierte Werbung, um sie mal so zu nennen, sich als Selbstverständlichkeit in den Köpfen von Kindern festsetzt. Denn Kinder werden mit den Attraktionen in der Regel viel Abenteuer und Spaß verbinden; wenn sie dann am echten Flughafen oder im Reisebüro LTU sehen, sind sie automatisch positiv darauf eingestimmt. Ein so starkes Markenbranding ist mit Blick auf Kinder in meinen Augen durchaus problematisch, weil es zu unreflektiert und undifferenziert ist. Da haben ja so manche Erwachsene selbst unebewusst Schwierigkeiten mit.

Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum man im Park weitgehend auf Werbung verzichtet. Es spräche dem Image als Familienpark von diesem Standpunkt aus gesehen ein wenig entgegen.

Grüße

Dingens