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Foren-Name: Europa-Park
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Beitrag Nr.: 22
#22, dpa-Meldung zur TÜV-Prüfung von "Silver Star"
Geschrieben von Marco Schmidt am 10-Mar-02 um 14:21 Uhr

Achterbahn der Superlative: Selbst dem TÜV-Tester wurde schlecht

Von Sabine Frigge, dpa

Rust (dpa) - Immer höher, schneller und verrückter. Volksfeste
und Freizeitparks locken Jahr für Jahr mit immer wilderen
Achterbahnen, Freifall-Türmen oder Wildwasserbahnen die Besucher an.
Trotz neuer Superlative muss die Sicherheit der Fahrgäste
gewährleistet sein. Auch bei der neuen Achterbahn "Silver Star", die
am 23. März im Europa-Park im badischen Rust eröffnet wird - nach
Angaben des Parks die größte und höchste Stahlachterbahn Europas. Am
Wochenende war Abnahmeprüfung.

Sechs Experten des Technischen Überwachungsvereins (TÜV)
Süddeutschland aus dem Arbeitsbereich Fliegende Bauten nahmen die
Neuheit unter die Lupe. Während der rund vier Minuten langen Fahrt
wird eine Höhe von 73 Metern und eine Spitzengeschwindigkeit von 130
km/h erreicht. Die Besucher erleben dabei auch rund 20 Sekunden lang
das Gefühl der Schwerelosigkeit. Und deshalb musste die TÜV-
Prüfungskommission in Rust auch mit der neuen Achterbahn fahren: zum
Test des so genannten subjektiv empfundenen Fahrempfindens.

"Dabei wird mir leider immer noch leicht schlecht", sagt der TÜV-
Prüfer Ernst Donislreiter, der in den vergangenen zehn Jahren schon
rund 20 Fahrgeschäfte abgenommen hat und ihnen das offizielle
Prüfsiegel verlieh. "Erstens prüfen wir die technischen Unterlagen
und zweitens die Anlage an sich", sagt der Maschinenbauingenieur.
Konstruktionspläne und Berechnungen würden ebenso kontrolliert wie
deren normengerechte Umsetzung in die Praxis, etwa bei der Neigung
der Schienen.

"Wir prüfen außerdem alle elektrischen, hydraulischen und
pneumatischen Anlagenteile sowie die sicherheitstechnisch relevanten
Vorrichtungen", sagt Donislreiter. Dem Test der Geschwindigkeit und
der Bremswirkung dienen praktische Fahrversuche, bei denen so
genannte Wasserdummys die 36 Plätze eines Zuges des "Silver Star"
einnehmen. "Vollbeladen heißt dann bei uns, dass jeder Dummy 90
Kilogramm wiegen darf", erklärt der Achterbahnfachmann.

Die Fahrt mit der 12,5 Millionen Euro teuren Achterbahn soll
bewusst als gefährlich empfunden werden. In Wirklichkeit ist sie es
nicht. Nach menschlichem Ermessen könne nach der Abnahmeprüfung kein
Unfall passieren, sagt Donislreiter: "Wenn die Besucher mit dem Auto
kommen, dann haben sie den gefährlichen Teil des Tages eigentlich
schon hinter sich." Hundertprozentige Sicherheit gebe es bei
riskanten Fahrgeschäften jedoch nicht. Im Fachjargon heißt dies dann
Ausfallwahrscheinlichkeit. Oder auch Überlebenswahrscheinlichkeit -
allerdings nicht von Fahrgästen, sondern von Bauteilen.

©dpa


Gruß Marco vom EP Fan Team

* ab 23. März heißt es wieder "Spaß ohne Grenzen" im Europa Park *
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